Hatebreed The Setup Man Drill
Hatebreed, The Setup, Man Drill
Bochum, Matrix
24.08.2011
24.08.2011
Wenn HATEBREED rufen, kommen sie alle – diesen Eindruck kann man zumindest am heutigen Mittwoch gewinnen, wenn man sich das Gewusel vor der Matrix so anschaut. Zwar tragen Sommerferien und ausnahmsweise mal gutes Wetter ihren Teil bei, aber es ist auch nicht zu übersehen, dass die Band nicht mehr nur in Übersee ein gewaltiges Standing genießt. So ist es dann auch schon mehr als ordentlich gefüllt, als das Bloodchamber Westerwald-Ruhrpott Konglomerat Greb / Hauptmann – gestärkt durch einen grenzwertigen Manta Teller von Gittis Grill – in der Halle aufschlägt, um den ersten zarten Klängen des Abends zu lauschen.
Diese stammen von der lokalen Truppe MAN DRILL, die mit der „Stumpf ist Trumpf“ Erfolgsformel angemessen hausieren geht und es problemlos schafft, in wirklich jeden Song mindestens einen Breakdown zu pressen. Stilistisch passt die Band somit gut zum Headliner, was vom Publikum auch entsprechend goutiert wird. Speziell der Sänger kommt sympathisch rüber, aber es sind auch die phrasierten Refrains à la „Die In Hell“ oder „Never Loose Faith“, die aufgrund ihrer unverschämten Einfachheit Eindruck schinden. Etwa 20 Minuten dürfen die Kerle über die Bühne wirbeln und nicht nur die Stimmung, sondern auch die Temperaturen in der Röhre anheizen. Nach dem Auftritt sind die 30° jedenfalls schon deutlich überschritten…
…und bei den nun folgenden Belgern THE SETUP wird es nicht besser. Und zwar nicht nur im Bezug auf die subtropischen Verhältnisse, sondern vor allem im Bezug auf die „Musik“. THE SETUP stehen stellvertretend für alles, was man im Hardcore scheiße finden kann oder sogar muss. Stumpfes Bollo Gerödel (mit gleich zwei Gitarristen!), keine Melodien, wenig Eingängigkeit und ein lächerlich posender Sänger mit dickem Schlabber-Hoodie und Rauschebart. Da kommen wahrlich Erinnerungen an den schrecklichen NASTY Zwischenfall vor einigen Jahren hoch. Die kommen übrigens auch aus Belgien. Zufall? Hmmm….
Fakt ist jedenfalls, dass THE SETUP heute gepflegt den Putz von der Decke langweilen und es sogar schaffen, deutlich weniger Applaus und Zuspruch als MAN DRILL mit nach Hause zu nehmen. Hut ab vor dieser Nicht-Leistung! [mh]
Deutlich professioneller und vor allem authentischer wird es dann bei dem Mainact des Abends. Wo die Vorbands noch teilweise aufgesetzt wirken, versprühen HATEBREED in jedem Moment ihres Auftritts ehrliche Angepisstheit kombiniert mit wahnwitziger Spielfreude. Hardcore wie er sein sollte. Jamey Jasta hat zwar für seine ausgiebige Bühnenperformance relativ wenig Platz in der Matrix, dieses Handicap ignorieren die Jungs aus Conneticut aber gekonnt. Wenn man seit fast 20 Jahren im Musikgeschäft unterwegs ist, hat man sicher schon außergewöhnlichere Schauplätze mitgenommen als Bochum. Wobei auch Jamey nicht kaschieren kann, dass die gefühlten Saunatemperaturen in der Röhre inzwischen arg an der Konstitution der Besucher schrauben. Lösungsansatz: einfach gemeinsam in den Pit und die Hitze wegfeiern! Insgesamt hält sich die Bewegungseuphorie in der engen Location trotz Nackenbrechern wie „To the Threshold“ oder „Facing what Consumes You“ eher in Grenzen.
Daraus sollte man allerdings keine Rückschlüsse auf die Zufriedenheit des Publikums schließen. Dieses feiert eine außerordentlich gekonnt gewählte Setlist pausenlos ab und reckt ununterbrochen bei jeder Gelegenheit die Fäuste in die Luft. Wie soll man sich auch zurückhalten, wenn „Live for This“, „Smash your Enemies“ und „Perseverance“ von der Bühne geschmettert werden? So verlässt nach fast 75 Minuten Spielzeit eine bunt gewürfelte Hörerschaft mit lächelnden Mienen und klatschnassen T-Shirts die Matrix, nur um sich mit den letzten Tönen der Zugabe „Destroy Everything“ auf die Heimreise zu begeben. Man darf nur hoffen, dass das Erschöpfungsniveau höher ist, als das Aggressionspotential, damit diese Reise auch unfallfrei über die Bühne geht…[bg]
Diese stammen von der lokalen Truppe MAN DRILL, die mit der „Stumpf ist Trumpf“ Erfolgsformel angemessen hausieren geht und es problemlos schafft, in wirklich jeden Song mindestens einen Breakdown zu pressen. Stilistisch passt die Band somit gut zum Headliner, was vom Publikum auch entsprechend goutiert wird. Speziell der Sänger kommt sympathisch rüber, aber es sind auch die phrasierten Refrains à la „Die In Hell“ oder „Never Loose Faith“, die aufgrund ihrer unverschämten Einfachheit Eindruck schinden. Etwa 20 Minuten dürfen die Kerle über die Bühne wirbeln und nicht nur die Stimmung, sondern auch die Temperaturen in der Röhre anheizen. Nach dem Auftritt sind die 30° jedenfalls schon deutlich überschritten…
…und bei den nun folgenden Belgern THE SETUP wird es nicht besser. Und zwar nicht nur im Bezug auf die subtropischen Verhältnisse, sondern vor allem im Bezug auf die „Musik“. THE SETUP stehen stellvertretend für alles, was man im Hardcore scheiße finden kann oder sogar muss. Stumpfes Bollo Gerödel (mit gleich zwei Gitarristen!), keine Melodien, wenig Eingängigkeit und ein lächerlich posender Sänger mit dickem Schlabber-Hoodie und Rauschebart. Da kommen wahrlich Erinnerungen an den schrecklichen NASTY Zwischenfall vor einigen Jahren hoch. Die kommen übrigens auch aus Belgien. Zufall? Hmmm….
Fakt ist jedenfalls, dass THE SETUP heute gepflegt den Putz von der Decke langweilen und es sogar schaffen, deutlich weniger Applaus und Zuspruch als MAN DRILL mit nach Hause zu nehmen. Hut ab vor dieser Nicht-Leistung! [mh]
Deutlich professioneller und vor allem authentischer wird es dann bei dem Mainact des Abends. Wo die Vorbands noch teilweise aufgesetzt wirken, versprühen HATEBREED in jedem Moment ihres Auftritts ehrliche Angepisstheit kombiniert mit wahnwitziger Spielfreude. Hardcore wie er sein sollte. Jamey Jasta hat zwar für seine ausgiebige Bühnenperformance relativ wenig Platz in der Matrix, dieses Handicap ignorieren die Jungs aus Conneticut aber gekonnt. Wenn man seit fast 20 Jahren im Musikgeschäft unterwegs ist, hat man sicher schon außergewöhnlichere Schauplätze mitgenommen als Bochum. Wobei auch Jamey nicht kaschieren kann, dass die gefühlten Saunatemperaturen in der Röhre inzwischen arg an der Konstitution der Besucher schrauben. Lösungsansatz: einfach gemeinsam in den Pit und die Hitze wegfeiern! Insgesamt hält sich die Bewegungseuphorie in der engen Location trotz Nackenbrechern wie „To the Threshold“ oder „Facing what Consumes You“ eher in Grenzen.
Daraus sollte man allerdings keine Rückschlüsse auf die Zufriedenheit des Publikums schließen. Dieses feiert eine außerordentlich gekonnt gewählte Setlist pausenlos ab und reckt ununterbrochen bei jeder Gelegenheit die Fäuste in die Luft. Wie soll man sich auch zurückhalten, wenn „Live for This“, „Smash your Enemies“ und „Perseverance“ von der Bühne geschmettert werden? So verlässt nach fast 75 Minuten Spielzeit eine bunt gewürfelte Hörerschaft mit lächelnden Mienen und klatschnassen T-Shirts die Matrix, nur um sich mit den letzten Tönen der Zugabe „Destroy Everything“ auf die Heimreise zu begeben. Man darf nur hoffen, dass das Erschöpfungsniveau höher ist, als das Aggressionspotential, damit diese Reise auch unfallfrei über die Bühne geht…[bg]