Up From The Ground 2004

Up From The Ground 2004

AgathodaimonCryptic WintermoonDesasterDew-ScentedDisbeliefGorilla MonsoonGravewormGuerrillaHobbs' Angel Of DeathIlldisposedKataklysmMalevolent CreationNaglfarSuidakraUndertowVendetta
Gemünden am Main
27.08.2004

Im Jahre 2004 sollte nun schon die achte Auflage des Up from the Ground Festivals stattfinden. Angefangen hat damals alles mit einem kleinem Hallenfestival, mittlerweile ist der Event zu einem zweitägigem Open Air Spektakel gewachsen, das mit einem unglaublich gutem Preis / Leistungs-Verhältnis, einer absolut freundlichen und unbekümmerten Stimmung und einem Top Billing den Großen des Sommers das Fürchten lehren will.

Das Gelände liegt dabei direkt neben dem Main, der auch die natürliche Umrandung für den Campingplatz bietet (der in diesem Jahr aber an die Grenzen seiner Kapazität angelangt ist) und ist somit eine nette Abwechslung zu den üblichen kilometerlangen Campierfeldern im hohen Norden. Das Wetter, das ja in diesem Sommer schon fast jedem Festival zu schaffen machte, hatte auch diesmal nur bedingt ein Einsehen – so bleib es zwar größtenteils trocken, doch ein Schauer am Samstagmorgen verwandelte die Wiese des Festivalgeländes in ein sehr rutschiges Schlammfeld. Doch hier kann den Veranstaltern (die nebenbei mit ihrer Band Final Breath auch selbst auftraten) kein Vorwurf gemacht werden, denn ansonsten war das achte Up From the Ground ein voller Erfolg.[bd]

Freitag 27. 8.
CRYPTIC WINTERMOON:

Die erste Band die ich an diesem Freitag sehen sollte waren dann Cryptic Wintermoon, die mit ihrem melodischem Black Metal Gebräu auch sehr gut von den Besuchern des Festivals aufgenommen wurden. Die Franken präsentierten ein Feuerwerk aus alten und neuen Schaffensperioden und hatten sichtlich auch selbst viel Spaß an ihrem Auftritt. Demnach wurden sie auch mit viel Beifall verabschiedet. [bd]

DEW SCENTED:
Das deutsche Thrash Metal Geschwader kam sah und siegte. Bei druckvollem Sound konnte man die Anwesenden vor allem mit den Granaten der letzen beiden Outputs begeistern. Songs wie „Cities of the Dead“ oder „New Found Pain“ haben live eben eine noch intensivere Wirkung als auf Silberling. Mit der engagierten Show dürften sich die Slayer Maniacs, die manchmal mehr als deutlich nach den amerikanischen Legenden klingen, einige Freunde mehr gemacht haben. [bd]

Gutgelaunt und mit ordentlich Pfeffer im Hintern sollten Dew Scented aufgrund der späten Anreise meine erste Band des Festivals werden, aber da man natürlich nicht verlangen kann, dass auf einzelne Personen wie mich Rücksicht genommen wird, ließ die Band es alles andere als ruhig angehen. Für schnellen, treibenden und rifflastigen Death/Thrash ist die Band bekannt geworden und genau das bekam das Publikum auch um die Ohren geworfen. Aufforderungen von Sänger Leif nach dem fettesten Moshpit des Festivals wurde brav Folge geleistet und die Fans ließen sich zu ungewöhnlichen Aktionen hinreißen. Wo andere mit Schlüpfern und Kuscheltiere beworfen werden, fliegt bei Dew Scented auch schnell mal ein Portmonee und zwei ganz Wildentschlossene stürmten gar die Bühne. Letztere wurden aber konsequent von den Sicherheitsleuten entfernt, so dass dies nach meinem Wissen der einzige Vorfall dieser Art blieb. [cr]

DISBELIEF:
Da mich die Hessen bereits auf dem Wacken umgeblasen haben, aber damals nur ein paar Auserwählte in den Genuss dieser Death Metal Walze gekommen waren, erhielten Disbelief hiermit eine weitere Chance, ihr Können zu beweisen. Und dank druckvollem Sound, tollem Songmaterial und einer kleinen Portion Routine war auch dieser Gig ein großes Erlebnis. Düstere Verzweiflung, teils doomige Rhythmen, einprägsame Melodien und vor allem diese markige Stimme kann man sich live eigentlich immer antun, ohne es hinterher bereuen zu müssen. [cr]

AGATHODAIMON:
Eine ziemliche persönliche Enttäuschung waren für mich leider die Jungs von Agathodaimon. Im Vorfeld hatte ich mich sehr auf diesen recht exklusiven Gig gefreut, aber irgendwie passte da nichts so richtig zusammen. Der Sound war echt bescheiden und entzog vor allem den älteren Songs jede epische Breite, der cleane Gesang des Gitarristen war alles andere als sauber, sondern leierte stets vor sich hin und das neue überraschende Songmaterial von „Serpents Embrace“ war für das Publikum vielleicht ein wenig zu peppig. So echtes Feeling kam eigentlich nur bei dem Klassiker „Ne Cheama Pamintul“ auf, ansonsten war eher interessiertes Zuhören angesagt. Schade. [cr]

NAGLFAR:
Die Schweden sind wahrlich kein oft gesehener Gast auf deutschen Bühnen, so wurde es auch ziemlich voll als der Black Metal Trupp die Bühne betrat. Mit dem neuen Hammer „Sheol“ im Gepäck und dem Klassiker „Vittra“ in der Hinterhand konnte nun eigentlich nichts mehr schief gehen. Und die Nordmänner ließen auch nichts anbrennen. Spielfreudig und versiert gingen sie zu Werke und zeigten eine Show, die nett anzusehen war und auch viele zum freudigem Bangen einlud. [bd]

MALEVOLENT CREATION:
In letzter Sekunde und nur aufgrund des enormen Interesses am Festival realisierbarem finanziellem Mehraufwand konnten Malevolent Creation doch noch die Show in Gemünden spielen, obwohl alle anderen Europa Gigs abgesagt wurden. Bestätigt wurden die Veranstalter durch die enorme Publikumsreaktion auf die Amis, die da nun extra für sie aus Florida eingeflogen waren. Die Zuschauer hatten viel Spaß, die Songs waren auch gut, aber zu mir wollte der Funke irgendwie nicht wirklich überspringen, sodass ich eher gelangweilt war und mich dann letztenendes eher am Bierstand als vor der Bühne aufhielt. [bd]

HOBBS ANGEL OF DEATH:
Nun sollte es absolut nach der alten Schule gehen. Die Kultband aus Australien sollte nun neben dem in Wacken bestrittenem Gig noch einen zweiten Auftritt in Deutschland haben. Der Old School Thrash wurde zwar von nicht allzu vielen aber dafür um so wahnsinnigeren Maniacs erwartet. Das Problem war nur – irgendwie war 2 Stunden vor der Show kein Drummer da. Fortan gestaltete sich die Suche nach einem Schlagwerker natürlich recht schwierig – geklappt hats letztlich aber trotzdem – unter anderem Half der Trommler von Malevolent Creation aus. Durch diesen Vorfall wurde die Setlist aber anscheinend stark gekürzt, sodass Peter Hobbs und seine Mannen nur etwa eine halbe Stunde aufspielten. Doch in dieser halben Stunde wurde den dagebliebenen Besuchern ordentlich eingeheizt. Ordentlicher Gig mit reichlich 80er Jahre Feeling.[bd]

Schon komisch, wenn den Headliner des Abends kaum jemand kennt. Allerdings auch kein Wunder, da Hobbs Angel Of Death in den 80ern ihre große Zeit hatten und der Großteil des heutigen Publikums damals mit ihren präpubertären Problemen zu hundert Prozent ausgelastet waren. Dementsprechend leer wurde es nach dem Weggang von Malevolent Creation auch, als die Menge sich circa um die Hälfte reduzierte und nur noch die hartgesottensten Metaller übrig blieben. Freunde des Thrashs der alten Schule konnten zwar durchaus ihren Spaß haben, aber für mich waren das leider nur altgewordene, schwitzende Musiker mit dicken Bäuchen und einem fehlenden Bewusstsein für den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören, bei denen man im Nachhinein auch nicht traurig sein muss, falls man sie verpasst hat. [cr]


SAMSTAG 28. 8.
LUNATIC DICTATOR:

Es ist Samstag Vormittag halb 11, der Regen fällt senkrecht, die Bühne schaut in freudiger Erwartung auf die leere Grünfläche vor ihren Augen und kaum jemand glaubt daran, dass in wenigen Minuten an dieser Stelle auch nur irgendeine Band auftreten wird. Die einfache Gleichung „keine Zuschauer = kein Auftritt“ macht gerade zwischen den wenigen, müde aus den Zelten blickenden Augenpaaren die Runde, als auch schon der schlafende Riese erwacht. Wie durch ein Wunder pellen sich mehr und mehr wettertrotzende Neugierige aus ihren Zelten und bewegen sich zombiehaft aufs Festivalgelände. Egal ob nun durch einen unterschwelligen Instinkt oder durch die eingebaute deutsche Pünktlichkeit, auf jeden Fall finden sich unerwartet viele Metaller vor der Bühne ein, so dass die Jungs von Lunatic Dictator nicht ganz für sich alleine auftreten mussten. Und ich muss schon sagen, die Band war gar nicht mal so schlecht. Ihr saftiger Death/Thrash mit einer ordentlichen Portion Groove und Melodie eignete sich auch ohne Vorhandensein eines physischen Drummers hervorragend zum wach werden, allerdings wollten die Anfeuerungsversuche des Sängers dennoch nicht wirklich fruchten, so dass er es gegen Ende ein wenig frustriert einfach aufgegeben hat. Nun, viel mehr als ein paar nickende Köpfe kann man um diese Uhrzeit wohl auch nicht erwarten. [cr]

GORILLA MONSOON:
Samstag Mittag – High Noon – Zeit für etwas Doom. Gorilla Monsoon aus Dresden läuteten für mich den zweiten Tag mit ihrer dreckigen Melange aus Doom und Stoner Rock ein. Die groovenden Stücke regten schon zu dieser frühen Stunde einige zum bangen an, und auch sonst konnte die sympathische Band vollends überzeugen. Da die nachfolgende Gruppe ausfiel durfte man sogar noch ein Stück mehr zum besten geben. Well done. [bd]

GUERRILLA:
Ganz schön frech, da zockt man als zweites erst mal “Raining Blood” und hat schon mal das halbe Festival auf seiner Seite. Aber hier passte das eigentlich recht gut ins restliche Songmaterial. Geile Melodien veredelten den erstklassigen Old School Thrash und sorgten für jede Menge gute Laune. Ein besonderes Schmankerl gab es dann als krönenden Abschluss. Der etwas hyperaktive Sänger von Jack Slater enterte die Bühne und lieferte sich bei „This Time It’s War“ mit der Band ein interessantes Mikrofonduell um den lautesten Kreischer und die wildesten Bewegungen. Hübsch. [cr]

BLO.TORCH:
Die Holländer von Blo.Torch hatten nicht gerade einen guten Start. Bei ihren ersten Tönen verwandelte sich das stetige Nieseln in einen heimtückischen Platzregen, der vielen Leuten angesichts des stets größer werdenden Matschpits den Spaß genommen haben dürfte. Einige unerschrockene Fans zeigten dem Wettergott allerdings den ausgestreckten Mittelfinger und ignorierten beim Headbangen in der ersten Reihe einfach den herunterklatschenden Regen. Andere wiederum stellten sich total untrue mit Regenschirmen oder -jacken in sicherer Entfernung auf. Aber dennoch blieb es vor der Bühne sehr gemäßigt. Auch bei mir regte sich nicht allzu viel, aber das lag nicht unbedingt am Können der Band. Die legten sich ordentlich ins Zeug, aber mir war das mittlerweile ein wenig zu viel Death/Thrash auf einem Haufen. Irgendwann ist man da auch mal übersättigt, so dass man gezwungenermaßen abschaltet und auf ein wenig Abwechslung wartet. [cr]

UNDERTOW:
So richtig verstehen kann ich Undertow eigentlich nicht. Weshalb kopiert man eine Band in Erscheinungsbild, Gesang und Songwriting und regt sich dann darüber auf, dass man ständig mit Crowbar verglichen wird? Keine Ahnung, aber mit geschlossenen Augen hätte wohl 90% der Anwesenden darauf getippt, dass hier eine Horde dicker Amerikaner auf der Bühne steht. Das schwermütige Doom/Hardcore Gebräu war aber nicht wirklich mein Ding, ich fragte mich nur die ganze Zeit, welches Tier dem Sänger wohl im Hals hängengeblieben war, dieses Krächzen muss doch die reinste Quälerei gewesen sein. [cr]

VENDETTA:
Die Schweinfurter Haudegen sind ja mittlerweile mit erneuerter Besetzung wieder am Start. Schon in den Achtzigern konnte man einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und im Jahre 2004 soll dies nun mit einem neuen Album auch weiterhin geschehen. Die Franken waren auch sehr freundlich und engagiert, aber konnten aufgrund des verdammt schwachbrüstigen Sounds nicht wirklich überzeugen (die Mucke nennt sich Power Thrash – dann muss da aber auch Power dahinter sein liebe Soundleute). Folglich enttäuschten Vendetta ein wenig, obwohl sie mit der Setlist die aus alten Hits und neuen Songs bestand nichts falsch gemacht haben. [bd]

DESASTER:
Nun sollte ein amtliches Inferno folgen. Desaster sind Kult – soviel ist sicher. Und live sind die auch immer eine Bank. So auch an diesem Tag. Zwar war auch hier der Sound noch nicht so toll (relativ verwaschen und breiig wie ich finde) aber Songs wie „Metalized Blood“ funktionieren immer. Folglich fraß das Publikum den Koblenzern auch aus der Hand. [bd]

SUIDAKRA:
Kurzfristing als Ersatz für die wohl etwas überstrapazierten MNEMIC eingesprungen, sollten sich SUIDAKRA als die weitaus interessantere Band herausstellen. Hatte man sich erst mal an den rotgelockten Anblick des Sängers gewöhnt, konnte man mit den melodischen und treibenden Death/Thrash-Songs der Truppe sehr viel Spaß haben. Lustige Spiele mit dem Publikum sorgten für weitere gute Laune und 2 Stücke des demnächst erscheinenden Albums rundeten den erfolgreichen Auftritt ab. [cr]

FINAL BREATH:
Die Band um Veranstalter Jörg (Gitarre) und Heiko (Drums) durfte nun zu ihrem jährlichen Anschlag ansetzen. Der Sound war mittlerweile wieder fett wie sonst was und auch Spielfreude war mächtig vorhanden. Hinzu kam, dass das Publikum bei den Lokalmatadoren mächtig steil ging. Somit war stimmungsmäßig alles im Lot. Und auch die Songauswahl, die einen großen Teil an neuen Songs vom im Oktober erscheinendem Album „Let me be your tank“ enthielt war voll und ganz auf der Höhe. Fronter Eumel (mittlerweile wieder mit kurzen Haaren – der Verräter *g* ) war wie immer der große Aktionspunkt in der Band und wuselte in bekannter Manier herum und schrie sich die Seele aus dem Leib. Final Breath waren demzufolge ein absolut würdiger Einstieg in den Kreis der Headliner. [bd]

GRAVEWORM:
Manchmal traut man sich heutzutage ja schon fast gar nicht mehr zuzugeben, dass man gerne den Klängen der Südtiroler lauscht, da sich eigenartigerweise an Graveworm immer mehr die Gemüter spalten. Weichgespült, albern und mit schwülstigem Keyboardgeklimper für die einen, episch, atmosphärisch und mit geilen Ohrwürmern für die anderen. Und obwohl laut einigen Zeugenaussagen und einer kurzen Hochrechnung eigentlich kaum jemand die Band mag, versammelten sich erstaunlich viele Menschen vor der Bühne. Und obwohl dies bei weitem nicht mein erster Auftritt war, entwickelte er sich doch zum geilsten Graveworm-Gig meiner Fangeschichte. Druckvoller Sound, eine gutgelaunte Band und ein enthusiastisches Publikum machten einfach Spaß und verleiteten zum sich-gehen-lassen. Zwar ließ sich Chefansager Stefan nicht dazu überreden, „Fear Of The Dark“ zu spielen („Nö, da müsst ihr schon auf unsere Tour im Oktober kommen“), dafür gab’s aber erstmals „Losing My Religion“ live zu hören. [cr]

ILLDISPOSED:
Nachdem die Dänen schon am letztjährigem UFTG abräumen konnten wurden sie dieses Jahr kurzerhand als Ersatz für die verhinderten EKTOMORF geholt. Und diese Entscheidung sollte sich wohl als beste des ganzen Festivals herausstellen, denn die Deather waren die absolute Macht. Druckvoller klarer Sound, absolute Spielfreude, ausrastendes Publikum, und groovender Death Metal. Was will man mehr? Die kultigen Ansagen des Fronters sind dazu noch eine Klasse für sich („Hallo, wir sind die Nutten aus Dänemark“ - „Wir hassen die Schweden, aber wir lieben At the Gates, also was wollen wir machen?? - Ihr wisst Leute wir haben kein Geld, aber wir haben etwas Kokain genommen und dann ist gut, uiuiuiui“). Bemerkenswert auch das geniale Singspielchen das immer mal wieder Veranstaltet wurde („Herr Mayer, Herr Mayer, der hat ja keine Eier“). Saustark – Danke an die Veranstalter hierfür. [bd]

KATAKLYSM:
Der wirkliche Headliner des Abends waren dann aber die kanadischen Holzfäller von Kataklysm. Man durfte gespannt sein ob sie das hohe Niveau von Illdisposed halten konnten, und ob der Neu Drummer auch live das hält was er auf Silberling verspricht. Die Jungs legten dann auch gleich furios los mit dem „Manipulator of Souls“ und zockten in ihrer Spielzeit sämtliche ihrer Hits sehr tight runter. Das Drum Solo des neuen Mannes hinter der Schießbude war dann auch mehr als beeindruckend. Der Kerl kann den Anfang von „Blood of the Swans“ wirklich mit einer Hand spielen. Sehr geil – gelungener Gig, wenn auch nicht ganz so gut wie das Dänische Massaker davor – aber alles in allem ein gelungener Abschluss der Freiluft Saison 2004. [bd]


Das Up from the Ground kann also als voller Erfolg angesehen werden. Folgende Punkte haben besonders positive Resonanz verdient:

-Das schöne Ambiente an den Steinwiesen am Main. Schön gemütlich und klein.
-Die kurzen Wege in allen Belangen
-Die Toiletten Situation war aus meiner Sicht ganz ordentlich gelöst.
-Nicht weit bis zum nächsten Edeka, und auch ein Restaurant und eine Tanke waren nicht fern.
-Das kostenlose Programmheft
-Die moderaten Preise für Speis und Trank – absolut vorbildlich
-Die mehr als sozialen Preise für Merchandising ( Festivalshirt für 10 Öre)
-Das Bon System (jeder Bon entspricht einem Euro): Auf den ersten Blick aus Verbraucher Sicht unpraktisch da man immer wechseln musste, aber dadurch dass dann alle Preise durch eins teilbar waren konnten lange Warteschlangen sowohl am Bierstand als auch am Essenstand vermieden werden. Auch das umtauschen ging immer recht schnell.

Dennoch gibt’s auch noch einige Kritik Punkte:
-Das Festival ist mittlerweile an die Kapazitätsgrenze angelangt. Der Campingplatz war schon voll als ich ankam, und auch die Einweiser und Securities waren sich oftmals uneinig was erlaubt war, und was nicht, oder wer passieren durfte und wer nicht. Hier sollte man sich besser absprechen.
-Den Vorwurf mit dem Wetter kann man den Veranstaltern nicht machen, aber irgendwas auf dem ganzen Matsch der einem das gehen erleichtert wäre schön gewesen (Stroh, Sägemehl, whatever) – aber: Der Weg der aus dem Campinggelände heraus führte wurde mit Steinen wieder befahrbar gemacht – vorbildlich.
-Sicherlich ist es verständlich dass man keine Flaschen mit aufs Gelände nehmen darf, aber irgendwie gestaltet sich das Bierkaufen dann in heutigen Zeiten etwas schwer. Hier sollte man sich vielleicht etwas einfallen lassen. Auch das die Autos rigoros auf Glas untersucht wurden und somit den Verkehr aufhielten war etwas nervig. [bd]

Dazu auch gleich ein Statement vom Veranstalter Heiko:
Matsch & Schlamm:
Ein mir absolut verständlicher Kritikpunkt. Nur kommen da leider unsere niedrigen Preise ins Spiel - wir können uns leider nicht leisten mal eben auf Verdacht einen Hänger mit Stroh, Heu oder ähnlichem zu kaufen. Kurzfristig haben wir leider nichts bekommen können, da die meisten Bauern ihre Vorräte für Futter u.Ä. benötigen. Schotter war unsere einzige Möglichkeit und das haben wir auch bestmöglich eingesetzt.

Kapazität:
Das Festivalgelände selbst wurde für ca. 4500 Personen abgesteckt, hier liegt also nicht der Engpass. Das Problem liegt eigentlich nur beim Camping Ground. Im nächsten Jahr versuchen wir die gesamte 2. Wiese direkt hinter den Bäumen anzumieten (dort waren auch dieses Jahr schon einige Camper), das würde den Camping Ground nahezu verdoppeln.

Flaschen / Glas:
Da müssen sich definitiv nicht wir sondern die Besucher bzw. die Getränkehändler was einfallen lassen! Es gibt auch jetzt schon Alternativen zu Glasflaschen (ich bin schließlich auch Festivalbesucher) und das strikte Glasverbot hat sich dieses Jahr definitiv ausgezahlt! Letztes Jahr hatten wir einen Bruchteil der Besucher auf dem Gelände, hatten aber eine genau so lange Aufräumzeit. Grund: SCHERBEN und KRONKORKEN in rauen Mengen! Die Leute nehmen nicht wieder brav ihr Pfand mit (das ist leider Wunschdenken!). Wir haben oft ganze Kästen zertrümmert vorgefunden und mussten das Glas dann weitgehend von der Wiese entfernen. Dieses Jahr gab es kaum Scherben und das war eine enorme Erleichterung für uns und alle Helfer!
Ich habe mich extra umgeschaut - es gibt neben den Bieren von beispielsweise Aldi und Lidl auch bereits einige Markenbiere in PET Flaschen (z.B. Krombacher, Warsteiner...) und in jedem größeren Getränkefachmarkt kann man sowas kaufen. Wegen hoher Nachfrage habe ich vereinzelt auch wieder Getränkedosen im Sortiment gefunden. Eine weitere Möglichkeit sind die 5l Partydosen...
Bitte versteht hier unsere Haltung, denn Scherben bringen in unserem Fall leider kein Glück....

Security:
Die Situation (was ist erlaubt, was nicht) versuchen wir natürlich weiter zu verbessern!



Eine kurze Warnung noch am Schluss: Versucht es auf jeden Fall zu vermeiden, die Jungs von Davidian mit denen von Guerrilla im betrunkenen Zustand gemeinsam in ein Zelt zu lassen, wenn ihr nicht mit diversen Neuinterpretationen bekannter Pop-Klassiker konfrontiert werden möchtet. Besonders Roxettes „The Look“, Queens „We Will Rock You“ oder aber auch Klassiker von 2unlimited oder Ace Of Base erhalten durch lallende Männerstimmen und frenetische Trommelwirbel auf allen greifbaren Gegenständen eine komplett andere Note. Fehlende Textsicherheit wird dabei durch die Substitution aller denkbaren Variationen und Kombinationen von Geschlechtsteil-Umschreibungen verschleiert. Kleine Kostprobe gefällig? „Mein Schwanz, der kanns!“ oder „Mein Pimmel steht bis zum Himmel“ sind noch die harmlosen und jugendfreien Beispiele... [cr]

Bildergalerie

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