Evocation Desaster Ketzer Lifeless Diabolical Imperium
Evocation, Desaster, Ketzer, Lifeless, Diabolical Imperium
Wermelskirchen, AJZ
05.11.2011
05.11.2011
Was gibt es Schöneres auf Erden, als sich an einem Samstagabend ordentlich die Trommelfelle vertrimmen zu lassen? Und wenn es das dann auch noch zum Spartarif gibt, das Bier um die Hälfte billiger ist als anderswo und die ganze Veranstaltung in einen undergroundigen Charme gepackt ist, den man sonst nur noch selten findet? Dann wähnt sich der Metaller im ganz speziellen Metalhimmel und der befindet sich an diesem Abend nicht irgendwo im Äther, sondern in Wermelskirchen, genauer gesagt im AJZ. Fünf Bands sind geladen, davon vier aus dem deutschen Westen und Stargäste aus dem fernen Schweden.
Noch bevor es losgeht ist die Location bereits gut gefüllt. Neben reichlich Merchandise und schier endlosen Kästenreihen Bitburger Pils haben sich Metalheads aus der ganzen Rhein-Ruhr-Region nebst Bergischem Land eingefunden. Wen wundert es, denn schließlich kommen drei der heute Abend vertretenen Bands aus dieser Ecke. Und als DIABOLICAL IMPERIUM die Bühne betreten, fallen auch schon die ersten Fans in den entsprechenden Shirts auf. Die drei Jungs aus Gummersbach pflegen einen thrashlastigen Death Metal und machen das auch wirklich anständig. Besonders Sänger / Gitarrist Simone ist in seinem finsteren Bühnenoutfit ein echter Hingucker und beweist auch noch richtig flinke Finger an seiner Sechssaitigen. Leider ist der Sound dann doch ein wenig pappig und verleiht dem Ganzen einen etwas zu undergroundigen Touch. Das Publikum lässt sich davon allerdings nicht abschrecken und genießt diese Eröffnung sichtlich.
Nach einer kleinen Pause geht es dann auch schon weiter mit LIFELESS aus Dortmund. Die Jungs machen keinen Hehl daraus, in welche Richtung es musikalisch gehen wird, tragen sie doch allesamt Shirts von klassischen Schweden-Death-Bands. Und nachdem sich die Feinjustierung des Sounds ein wenig gezogen hat, klingt dafür alles umso besser. Der Eindruck, den die vier Westfalen machen, ist ausgesprochen sympathisch. Man merkt ihnen auch an, dass sie ein gut eingespieltes Team sind, technisch lassen sie keine Wünsche offen. So richtig originell ist das Ganze dann aber auch nicht. Macht aber gar nichts, wenn man seine Instrumente beherrscht und ein paar anständige Songs im Gepäck hat, kann man mit diesem Sound nicht vollkommen daneben liegen. Das Publikum sah es anscheinend ähnlich und zollte den Dortmunder auch den nötigen Respekt.
Nun sollte erstmal ein bisschen Pause sein, zumindest was den Death Metal am heutigen Abend betrifft. Eine Band, auf die ich persönlich sehr gespannt war, zumal ich sie auf dem PSOA 2010 im Schlamm am Bändchenstand wartend verpasst habe, sollte nun den schwarz angehauchten Thrash-Reigen eröffnen. KETZER aus Bergisch Gladbach stehen auf dem Programm und mit ihrem Erstwerk "Satan's Boundaries Unchained" konnten sie mir im Vorfeld schon die ein oder andere freudige Hörsession bescheren. Als die Jungs erstmalig auf die Bühne kommen, wundert sich der ein oder andere sicht- und hörbar. Die fünf Musiker fallen vor allem dadurch auf, dass sie den Altersdurchschnitt im Saal deutlich senken, aber ihrem musikalischen Können tut dies keinen Abbruch. Hier wird oldschooliger Black-Thrash gezockt, dass es eine einzige Freude ist, Reminiszenzen an DESTRÖYER 666 sind wohl kein reiner Zufall. Hüftsteif sind die jungen Herren auch nicht und liefern eine beachtliche Performance ab. Hier zeigt eine frische Band mit reichlich Potenzial, dass mit ihr zu rechnen ist. KETZER haben angekündigt zu Beginn des kommenden Jahres ein neues Album zu veröffentlichen. Wir dürfen alle gespannt sein, aber wenn sie ihren Weg weiterhin so konsequent beschreiten, könnte der weitere Werdegang dieser Band durchaus noch interessant werden.
Die vier gutgelaunten Herren, die nun die Bühne betreten, sind wahrlich keine Neulinge mehr. Und wer schon einmal ein Konzert von DESASTER erlebt hat, weiß auch, mit welch einer unglaublichen Routine und was für einem überbordenden Talent für extremmetallisches Entertainment die Koblenzer gesegnet sind. Und all die hohen Erwartungen sollten sie an diesem Abend auch erfüllen. Von der ersten Sekunde an gibt es wildes Headbangen und frenetischen Jubel. Sataniac gibt wieder einmal einen engagierten Gastgeber und animiert das Publikum immer wieder. Dazu hat diese Band eine solche Palette an Hits aufzuweisen, dass sie damit ohne Probleme einen ganzen Abend füllen können. Ganz so lang wird es dann aber leider nicht, denn schließlich sind DESASTER noch nicht der Headliner, fühlen sich aber eindeutig so an. Ob Klassiker wie "Teutonic Steel", "Metalized Blood" und "Divine Blaspemies" oder neue Hits wie "Hellbangers", hier trifft einfach jede Nummer perfekt und das gut gefüllte AJZ erlebt eine großartige Feierstimmung. Als dann auch noch ein Stück vom frisch aufgenommenen Album präsentiert wird und trotz Zeitmangels auch noch eine Zugabe gespielt werden darf, hängt das Niveau derart hoch, dass es für keine Band eine dankbare Aufgabe ist, jetzt noch weitermachen zu müssen.
Es ist inzwischen etwa halb eins, als endlich die Schweden von EVOCATION die Bühne betreten. Dass hier wieder ein großer stilistischer Bruch erfolgt, wird schon beim ersten Hinsehen deutlich. Kaum noch lange Haare auf der Bühne und keine Kutten mehr, die Nietenarmbandquote ist ebenfalls bemerkenswert niedrig. Der inzwischen vom Tontechniker absolut perfektionierte Sound lässt sich auch direkt gefühlte zwei Oktaven tiefer an. Und EVOCATION schaffen es recht gut, das Publikum trotz der vorgerückten Stunde bei Laune zu halten. Ihre sehr grooveorientierte Musik lässt die Köpfe in den ersten Reihen durchweg kreisen und macht Spaß, auch wenn die Interaktion mit dem Publikum deutlich verhaltener ausfällt, als noch bei der vorangegangenen Band. EVOCATION zocken ihr Material unheimlich cool und routiniert runter, doch aufgrund der Tatsache, dass die Geisterstunde schon lange vorbei und der Heimweg aus Wermelskirchen für uns noch recht lang ist, verzichten wir dann notgedrungen auf die letzten Stücke und verlassen das AJZ glücklich und zufrieden nach einem äußerst abwechslungsreichen und unterhaltsamen musikalischen Abend.
Noch bevor es losgeht ist die Location bereits gut gefüllt. Neben reichlich Merchandise und schier endlosen Kästenreihen Bitburger Pils haben sich Metalheads aus der ganzen Rhein-Ruhr-Region nebst Bergischem Land eingefunden. Wen wundert es, denn schließlich kommen drei der heute Abend vertretenen Bands aus dieser Ecke. Und als DIABOLICAL IMPERIUM die Bühne betreten, fallen auch schon die ersten Fans in den entsprechenden Shirts auf. Die drei Jungs aus Gummersbach pflegen einen thrashlastigen Death Metal und machen das auch wirklich anständig. Besonders Sänger / Gitarrist Simone ist in seinem finsteren Bühnenoutfit ein echter Hingucker und beweist auch noch richtig flinke Finger an seiner Sechssaitigen. Leider ist der Sound dann doch ein wenig pappig und verleiht dem Ganzen einen etwas zu undergroundigen Touch. Das Publikum lässt sich davon allerdings nicht abschrecken und genießt diese Eröffnung sichtlich.
Nach einer kleinen Pause geht es dann auch schon weiter mit LIFELESS aus Dortmund. Die Jungs machen keinen Hehl daraus, in welche Richtung es musikalisch gehen wird, tragen sie doch allesamt Shirts von klassischen Schweden-Death-Bands. Und nachdem sich die Feinjustierung des Sounds ein wenig gezogen hat, klingt dafür alles umso besser. Der Eindruck, den die vier Westfalen machen, ist ausgesprochen sympathisch. Man merkt ihnen auch an, dass sie ein gut eingespieltes Team sind, technisch lassen sie keine Wünsche offen. So richtig originell ist das Ganze dann aber auch nicht. Macht aber gar nichts, wenn man seine Instrumente beherrscht und ein paar anständige Songs im Gepäck hat, kann man mit diesem Sound nicht vollkommen daneben liegen. Das Publikum sah es anscheinend ähnlich und zollte den Dortmunder auch den nötigen Respekt.
Nun sollte erstmal ein bisschen Pause sein, zumindest was den Death Metal am heutigen Abend betrifft. Eine Band, auf die ich persönlich sehr gespannt war, zumal ich sie auf dem PSOA 2010 im Schlamm am Bändchenstand wartend verpasst habe, sollte nun den schwarz angehauchten Thrash-Reigen eröffnen. KETZER aus Bergisch Gladbach stehen auf dem Programm und mit ihrem Erstwerk "Satan's Boundaries Unchained" konnten sie mir im Vorfeld schon die ein oder andere freudige Hörsession bescheren. Als die Jungs erstmalig auf die Bühne kommen, wundert sich der ein oder andere sicht- und hörbar. Die fünf Musiker fallen vor allem dadurch auf, dass sie den Altersdurchschnitt im Saal deutlich senken, aber ihrem musikalischen Können tut dies keinen Abbruch. Hier wird oldschooliger Black-Thrash gezockt, dass es eine einzige Freude ist, Reminiszenzen an DESTRÖYER 666 sind wohl kein reiner Zufall. Hüftsteif sind die jungen Herren auch nicht und liefern eine beachtliche Performance ab. Hier zeigt eine frische Band mit reichlich Potenzial, dass mit ihr zu rechnen ist. KETZER haben angekündigt zu Beginn des kommenden Jahres ein neues Album zu veröffentlichen. Wir dürfen alle gespannt sein, aber wenn sie ihren Weg weiterhin so konsequent beschreiten, könnte der weitere Werdegang dieser Band durchaus noch interessant werden.
Die vier gutgelaunten Herren, die nun die Bühne betreten, sind wahrlich keine Neulinge mehr. Und wer schon einmal ein Konzert von DESASTER erlebt hat, weiß auch, mit welch einer unglaublichen Routine und was für einem überbordenden Talent für extremmetallisches Entertainment die Koblenzer gesegnet sind. Und all die hohen Erwartungen sollten sie an diesem Abend auch erfüllen. Von der ersten Sekunde an gibt es wildes Headbangen und frenetischen Jubel. Sataniac gibt wieder einmal einen engagierten Gastgeber und animiert das Publikum immer wieder. Dazu hat diese Band eine solche Palette an Hits aufzuweisen, dass sie damit ohne Probleme einen ganzen Abend füllen können. Ganz so lang wird es dann aber leider nicht, denn schließlich sind DESASTER noch nicht der Headliner, fühlen sich aber eindeutig so an. Ob Klassiker wie "Teutonic Steel", "Metalized Blood" und "Divine Blaspemies" oder neue Hits wie "Hellbangers", hier trifft einfach jede Nummer perfekt und das gut gefüllte AJZ erlebt eine großartige Feierstimmung. Als dann auch noch ein Stück vom frisch aufgenommenen Album präsentiert wird und trotz Zeitmangels auch noch eine Zugabe gespielt werden darf, hängt das Niveau derart hoch, dass es für keine Band eine dankbare Aufgabe ist, jetzt noch weitermachen zu müssen.
Es ist inzwischen etwa halb eins, als endlich die Schweden von EVOCATION die Bühne betreten. Dass hier wieder ein großer stilistischer Bruch erfolgt, wird schon beim ersten Hinsehen deutlich. Kaum noch lange Haare auf der Bühne und keine Kutten mehr, die Nietenarmbandquote ist ebenfalls bemerkenswert niedrig. Der inzwischen vom Tontechniker absolut perfektionierte Sound lässt sich auch direkt gefühlte zwei Oktaven tiefer an. Und EVOCATION schaffen es recht gut, das Publikum trotz der vorgerückten Stunde bei Laune zu halten. Ihre sehr grooveorientierte Musik lässt die Köpfe in den ersten Reihen durchweg kreisen und macht Spaß, auch wenn die Interaktion mit dem Publikum deutlich verhaltener ausfällt, als noch bei der vorangegangenen Band. EVOCATION zocken ihr Material unheimlich cool und routiniert runter, doch aufgrund der Tatsache, dass die Geisterstunde schon lange vorbei und der Heimweg aus Wermelskirchen für uns noch recht lang ist, verzichten wir dann notgedrungen auf die letzten Stücke und verlassen das AJZ glücklich und zufrieden nach einem äußerst abwechslungsreichen und unterhaltsamen musikalischen Abend.