Gorilla Monsoon Black Mood Sethqen & Mount Fuji

Gorilla Monsoon, Black Mood, Sethqen & Mount Fuji

Black MoodGorilla MonsoonMount Fuji
Leipzig, Bandhaus
05.11.2011
Wenn die kalte Jahreszeit so langsam einbricht, hilft nur eines: Fette Konzerte in kleinen, gemütlichen Locations. Das hat sich auch Markus Böhme, seines Zeichens Helheim-Chef (die Metalkneipe in Leipzig, nicht die Band) gedacht und mit der Bandcommunity Leipzig ein amtliches Konzert in den Tiefen Plagwitz' organisiert. Der gute Mann hat aber nicht nur ein feines Händchen für Musik, nein, er ist auch noch halb Taube, halb Schaf, ein richtiger Gourmet eben. Spaghetti Bolognese, der Alptraum eines jeden Musikers, gibt es hier nicht im Backstagebereich. Es wird royal aufgetischt: Die Bands werden versorgt mit Lauch-Käse-Hackfleisch-Suppe, Putencurry, Bergen an Candies, belegten Brötchen, Knabberkram und sogar Obst. Da soll mal einer meckern. Bei dem Mahl müssen die Bands einfach ein Brett spielen.

MOUNT FUJI aus Leipzig machen den Anfang. Die Jungspunde mit Heimvorteil können von der ersten Sekunde an überzeugen, ALICE IN CHAINS kommen einem zwangsläufig in den Sinn. Die Mucke ist abwechslungsreich, mal geht es etwas ruppiger zur Sache, mal sehr gefühlvoll. Sänger Miguel verfügt über ein gar sagenhaftes Stimmchen. Der Mann zieht einen sogleich in seinen Bann. Wunderbar. Im Laufe des Sets tendiert der Sound ein wenig gen SYSTEM OF A DOWN oder auch RAGE AGAINST THE MACHINE, allerdings immer mit dem Gespür für die eigene Note. MOUNT FUJI kochen ihr eigenes Süppchen und klingen zu keiner Sekunde nach Billigkopie. Das Bandhaus ist auch langsam gut gefüllt und die Leute scheinen es ähnlich zu sehen wie ich, anders ist der Applaus mit Pfeifeinlagen nicht zu erklären. Absolut zu empfehlende Nachwuchsband, die ne Menge Potential hat und sich vor großen Namen nicht zu verstecken braucht. Ich bin begeistert.

Danach gibt es eine unendlich lange Rauchpause, nämlich genauso lange SETHQEN aus Dresden die Bühne, naja, erobern. Anfangs noch ganz cool groovig, verwandelt sich das Dargebotene schlagartig in stumpfen Einheitsbrei, der langweilt. Schuld daran ist vor Allem Sängerin Thea ''Warbitch'', die mit ihrem monotonen Gebelle absolut gar nichts zu bieten hat. Schade eigentlich, da waren MOUNT FUJI um Längen besser! Die Mischung aus Death Metal und Doom kann mich heute nicht überzeugen, da sie ziemlich uninspiriert runtergezockt wird. Naja, was soll's, zwei Bands stehen ja noch auf dem Programm.

Die Südstaatler aus Sondershausen sind jetzt an der Reihe. BLACK MOOD aus dem wunderschönen Thüringen verpassen den anwesenden Riffgierigen einen mächtig fetten Arschtritt. Die Bude steht sofort Kopf, denn alle wollen mit BLACK MOOD feiern. Die Band ist gut drauf und legt echt amtlich los. Der groovige Südstaatensound kommt gerade in kalten Tagen besonders gut an. PANTERA, DOWN und SUPERJOINT RITUAL haben hier Pate gestanden, so viel ist direkt klar. Das ist vielleicht nicht superoriginell, macht aber einfach Megaspaß und wer hier nicht mal mit dem Fuß wippt, der hat kein Rhythmus im Blut. Toller energiegeladener Auftritt, gerne wieder Leute!

Es ist schon recht spät, auf alle Fälle so spät, dass ich mich nicht an unwichtigen Dingen wie der Uhrzeit festbeiße, sondern lieber an 'nem schönen kühlen Bierchen. Und welche Band passt besser zu 'ner Molle als viele andere? Ihr habt es erraten: GORILLA MONSOON. Die Dresdner Groove-Urgesteine wissen, wo der Hase läuft, und so gibt es auch hier keine Überraschungen, sondern ordentlich vor'n Latz. Was soll man eigentlich weiter sagen? GORILLA MONSOON haben den Dreh raus und können sogar den wirklich tollen Gig von BLACK MOOD toppen. Der Schweiß fließt mittlerweile literweise und es kommt richtig Bewegung in das Kellergewölbe. So muss das sein bei einem gepflegten Undergroundkonzert. Wenn kein Schweiß von der Decke tropft, dann wurde etwas nicht richtig gemacht. Heute wurde alles richtig gemacht, angfangen beim Essen, bis hin zu den überwiegend fett auftrumpfenden Bands! GORILLA MONSOON holen nochmal die letzten Kräfte aus der verschwitzten Meute und dann ist aber auch gut.

Danke an die Bands und an die Bandcommunity Leipzig für diesen superben Abend Danke auch an Markus für das spontane Auf-die-Liste-setzen-im-Gegenzug-gibt-es-einen-Bericht-Aktion!
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