Winterfestevil
Winterfestevil
Leipzig, Bandhaus
10.02.2012
10.02.2012
Bei angenehmen 15 Grad im Minusbereich lädt die Bandcommunity Leipzig zum ersten Winterfestevil aller Zeiten, klar, dass da die Bloodchamber nicht fehlen darf, denn illustre Musikanten wie LAY DOWN ROTTEN, DOOM DIVISION und auch TOTENMOND stehen auf dem bunten Billing. Also Wegbierchen schnell wegzischen bevor es gefriert und ab in die Katakomben, die die nächsten zwei Tage den Duft von Moder und Tod versprühen, rein musikalisch natürlich.
Freitag
Der Freitag steht eindeutig unter dem Banner des Todes: Jede Band spielt ihre liebste Variante des Death Metal. Gegen 21 Uhr haben sich schon ein paar Leute vor der Bühne versammelt, allerdings wird der durch Unterhopfung verursachte Sicherheitsabstand zur Bühne noch eingehalten. Die Leipziger DEATH EMBRACE tragen allerdings auch dazu bei, dass die Leute nicht gerade ausflippen und das liegt nicht unbedingt an der Musik sondern an der schüchternen und zurückhaltenden Art der Kombo. Sänger Max ist stimmlich gut auf Zack, der Rest der Truppe steht leider etwas statisch auf den Brettern und so will kein rechts Konzertfeeling aufkommen. Trotz der Kritikpunkte geht die Mucke schon recht gut in Fuß und Nacken, die Griffe sitzen und mit den simplen und dadurch eingängigen Songs kann man sich durchaus anfreunden. Die thrashige Schlagseite steht den Songs sehr gut und treibt das Ganze schön nach vorne, aber auch für groovige Parts ist gesorgt. Unterm Strich bieten DEATH EMBRACE einen soliden Gig mit Luft nach oben, Applaus ist aber allemal verdient und den bekommen die Jungs auch!
Nach einer kurzen Raucherpause, bei der man die Kippe ständig von rechts nach links wechselt, weil es so scheißkalt ist, geht es aber schleunigst wieder vor die Bühne, denn die jazzige Zerberstungsmaschine namens DELTA CEPHEID zerbrettert jetzt die Hirnmasse der Anwesenden. Nachdem die Gitarren auf Kinnhöhe geschraubt werden, weiß auch der letzte Metaller, wohin die Reise geht, nämlich in deutlich technischere Sphären. Die Jungs um Sänger Jürgen geben sofort richtig Stoff - Stoff, aus dem Odin Death Metal Träume schmiedet. Hier gibt's alles von SUFFOCATION-Handkante bis zu jazzig-fluffigen Zwischenstücken. Das Erstaunliche ist, dass das alles super zusammenpast und gar nicht so kompliziert wirkt, genau das ist die Kunst. Spitzenauftritt, der mit wehenden Haaren belohnt wird.
Nach technisch kommt stumpf, denn stumpf ist Trumpf! Naja, meistens jedenfalls oder doch nur selten? Ich weiß es nicht und so kann ich mich auch nicht bei den tschechischen Metzgergesellen von FLESHLESS recht entscheiden. Ja, es gibt auf die Nuss und die Gitarristen gaffen grimmig, doch mich lässt das heute kalt. Der ''Quiek-Quiek-Quiiieeeek''-Gesang geht auch voll auf die Eier, aber ich scheine mich in der Minderheut zu befinden, denn das Publikum feiert die Band frenetisch ab. Ein paar ganz Witzige setzen sich vor die Bühne auf den Boden und machen so eine Art Ruderwettbewerb. Wahnsinig cool und beeindruckend, besonders wenn man dabei einen Bademantel trägt, um ja aufzufallen.
Zum Ende darf es noch ein wenig walziger und melodischer ausfallen, deshalb sind LAY DOWN ROTTEN in da house! Schon beim Soundcheck merkt man der Band die gute Stimmung an, Gitarrist Daniel springt aufgedreht von der Bühne und schmiegt sich an einen ahnungslosen Zaungast, um ein kleines Quietschesolo vom Stapel zu lassen. Danach hat er sich erstmal einen kleinen Schluck Bier verdient. Dann geht's aber auch los. LAY DOWN ROTTEN nehmen wie immer keine Gefangene und der melodische Death Metal der Hessen macht einfach wahnsinnig Spaß. Im Posingwettstreit teilen sich besagter Gitarrist Daniel und Sänger bzw. fleischgewordener Bart Jost die Pole Position. So kriegt man auch das Publikum auf seine Seite, klarer Fall. Die Matten fliegen, die Fäuste werden gen Bühne gereckt und alles ist gut. Fetter Auftritt!
Im Anschluss darf natürlich die von mir im Vorfeld angeleierte Pfeffi-Attacke nicht fehlen und so werden LAY DOWN ROTTEN genötigt, das schmackhafte Likörchen zu verkosten. Wie man sich denken kann, waren alle schwer begeistert!
Samstag
Tag zwei des Winterfestevils kommt schneller als man denkt und wer vermutet, der gestrige Tag stecke den Leuten noch in den Knochen, der irrt. Schon um kurz nach halb zehn erfolgt der Einlassstopp, da nicht mehr als 150 Headbanger in den Laden dürfen. Ein voller Erfolg für die Veranstalter. Der Samstag geht es ein wenig brummiger an, doch lest selbst, was da geschah.
Als ich im Bandhaus ankomme, erwische ich leider nur noch die letzten drei Songs der Leipziger CAROOZER. Das Gehörte mundet allerdings sehr angenehm, wenn auch nicht besonders spektakulär. Gut geölter Stonerrock mit DOWN/PANTERA-Einflüssen, das kann eigentlich gar nicht verkehrt werden, zumal man am Tag davor ja schon ordentlich bearbeitet wurde. Die Spielfreude ist bei CAROOZER definitiv da und die Jungs haben Rock 'n Roll im Blut, soviel steht mal fest. Angenehmer Gig von einer jungen Band, die aber noch an ihren Arrangements feilen muss, damit der Wiedererkennungswert steigt.
Weiter geht es mit den Berlinern ORPHAN HATE, die von Anfang an ordentlich bejubelt werden, vielleicht auch wegen der weiblichen Mikrofonquälerin Sina. Der Melodic Death kommt spitzenmäßig an und die Haare in der ersten Reihe wollen nicht aufhören zu kreisen. Ein wenig Kopfnicken bleibt auch bei mir nicht aus, aber nach drei Liedern reicht es auch wieder. Nichts für meinen Geschmack, denn die Songs sind viel zu belanglos und eher einschläfernd. Da gehe ich lieber wieder an die frische Luft. Ich rauch doch so gerne.
DOOM DIVISON bringen danach den Boden zum brummen. Die Band kommt aus Stuttgart, also kann man hier schon gerechtfertigterweise von Southern Metal reden. Phil Anselmos DOWN haben sicher einen große Einfluss auf die Band, doch sie kopieren nicht einfach und das auch nicht schlecht, sondern sie fahren einen ähnlichen Sound und haben 'ne Menge Saft im Kessel. Sänger Tschech gibt sich auch alle Mühe mit seinem Old School-Mikro und seinen Posen, allerdings hat er auch ein feines Stimmchen. Trotz der guten Leistung stellt sich irgendwann Wiederholungalarm ein und die Euphoriekurve sinkt minimal. DOOM DIVISION rocken das Haus, aber die Höchstnote kann man hier beileibe nicht zücken.
Nochmal rauchen, dann geht's aber ab! TOTENMOND endlich mal wieder live erleben. Licht aus, Nebel an und ab geht die Irrfahrt durch das Chaos. TOTENMOND sind eine der wenigen Bands, die ich zuhause kaum hören würde, aber live macht das Trio einen so ungaublichen Rabatz, dass es eine wahre Freude ist. Man sieht zwar kaum was, aber wen interessiert schon die Optik, wenn einem ein Brett nach dem anderen an den Schädel geknallt wird. Setlist? Keine Ahnung. Stimmung: Saugeil! Die erste Band des Abends, bei der man keine rauchen gehen kann, ohne Gefahr zu laufen, es hinterher zu bereuen.
Insgesamt eine echt gelungene Veranstaltung der Badcommunity Leipzig, bei der für jeden etwas dabei war. In Zukunft wird es hier hoffentlich noch mehr fette Konzerte geben, aber ihr braucht natürlich keine Angst haben etwas zu verpassen, denn die Kammer des Blutes hält euch auf dem Laufenden.
Freitag
Der Freitag steht eindeutig unter dem Banner des Todes: Jede Band spielt ihre liebste Variante des Death Metal. Gegen 21 Uhr haben sich schon ein paar Leute vor der Bühne versammelt, allerdings wird der durch Unterhopfung verursachte Sicherheitsabstand zur Bühne noch eingehalten. Die Leipziger DEATH EMBRACE tragen allerdings auch dazu bei, dass die Leute nicht gerade ausflippen und das liegt nicht unbedingt an der Musik sondern an der schüchternen und zurückhaltenden Art der Kombo. Sänger Max ist stimmlich gut auf Zack, der Rest der Truppe steht leider etwas statisch auf den Brettern und so will kein rechts Konzertfeeling aufkommen. Trotz der Kritikpunkte geht die Mucke schon recht gut in Fuß und Nacken, die Griffe sitzen und mit den simplen und dadurch eingängigen Songs kann man sich durchaus anfreunden. Die thrashige Schlagseite steht den Songs sehr gut und treibt das Ganze schön nach vorne, aber auch für groovige Parts ist gesorgt. Unterm Strich bieten DEATH EMBRACE einen soliden Gig mit Luft nach oben, Applaus ist aber allemal verdient und den bekommen die Jungs auch!
Nach einer kurzen Raucherpause, bei der man die Kippe ständig von rechts nach links wechselt, weil es so scheißkalt ist, geht es aber schleunigst wieder vor die Bühne, denn die jazzige Zerberstungsmaschine namens DELTA CEPHEID zerbrettert jetzt die Hirnmasse der Anwesenden. Nachdem die Gitarren auf Kinnhöhe geschraubt werden, weiß auch der letzte Metaller, wohin die Reise geht, nämlich in deutlich technischere Sphären. Die Jungs um Sänger Jürgen geben sofort richtig Stoff - Stoff, aus dem Odin Death Metal Träume schmiedet. Hier gibt's alles von SUFFOCATION-Handkante bis zu jazzig-fluffigen Zwischenstücken. Das Erstaunliche ist, dass das alles super zusammenpast und gar nicht so kompliziert wirkt, genau das ist die Kunst. Spitzenauftritt, der mit wehenden Haaren belohnt wird.
Nach technisch kommt stumpf, denn stumpf ist Trumpf! Naja, meistens jedenfalls oder doch nur selten? Ich weiß es nicht und so kann ich mich auch nicht bei den tschechischen Metzgergesellen von FLESHLESS recht entscheiden. Ja, es gibt auf die Nuss und die Gitarristen gaffen grimmig, doch mich lässt das heute kalt. Der ''Quiek-Quiek-Quiiieeeek''-Gesang geht auch voll auf die Eier, aber ich scheine mich in der Minderheut zu befinden, denn das Publikum feiert die Band frenetisch ab. Ein paar ganz Witzige setzen sich vor die Bühne auf den Boden und machen so eine Art Ruderwettbewerb. Wahnsinig cool und beeindruckend, besonders wenn man dabei einen Bademantel trägt, um ja aufzufallen.
Zum Ende darf es noch ein wenig walziger und melodischer ausfallen, deshalb sind LAY DOWN ROTTEN in da house! Schon beim Soundcheck merkt man der Band die gute Stimmung an, Gitarrist Daniel springt aufgedreht von der Bühne und schmiegt sich an einen ahnungslosen Zaungast, um ein kleines Quietschesolo vom Stapel zu lassen. Danach hat er sich erstmal einen kleinen Schluck Bier verdient. Dann geht's aber auch los. LAY DOWN ROTTEN nehmen wie immer keine Gefangene und der melodische Death Metal der Hessen macht einfach wahnsinnig Spaß. Im Posingwettstreit teilen sich besagter Gitarrist Daniel und Sänger bzw. fleischgewordener Bart Jost die Pole Position. So kriegt man auch das Publikum auf seine Seite, klarer Fall. Die Matten fliegen, die Fäuste werden gen Bühne gereckt und alles ist gut. Fetter Auftritt!
Im Anschluss darf natürlich die von mir im Vorfeld angeleierte Pfeffi-Attacke nicht fehlen und so werden LAY DOWN ROTTEN genötigt, das schmackhafte Likörchen zu verkosten. Wie man sich denken kann, waren alle schwer begeistert!
Samstag
Tag zwei des Winterfestevils kommt schneller als man denkt und wer vermutet, der gestrige Tag stecke den Leuten noch in den Knochen, der irrt. Schon um kurz nach halb zehn erfolgt der Einlassstopp, da nicht mehr als 150 Headbanger in den Laden dürfen. Ein voller Erfolg für die Veranstalter. Der Samstag geht es ein wenig brummiger an, doch lest selbst, was da geschah.
Als ich im Bandhaus ankomme, erwische ich leider nur noch die letzten drei Songs der Leipziger CAROOZER. Das Gehörte mundet allerdings sehr angenehm, wenn auch nicht besonders spektakulär. Gut geölter Stonerrock mit DOWN/PANTERA-Einflüssen, das kann eigentlich gar nicht verkehrt werden, zumal man am Tag davor ja schon ordentlich bearbeitet wurde. Die Spielfreude ist bei CAROOZER definitiv da und die Jungs haben Rock 'n Roll im Blut, soviel steht mal fest. Angenehmer Gig von einer jungen Band, die aber noch an ihren Arrangements feilen muss, damit der Wiedererkennungswert steigt.
Weiter geht es mit den Berlinern ORPHAN HATE, die von Anfang an ordentlich bejubelt werden, vielleicht auch wegen der weiblichen Mikrofonquälerin Sina. Der Melodic Death kommt spitzenmäßig an und die Haare in der ersten Reihe wollen nicht aufhören zu kreisen. Ein wenig Kopfnicken bleibt auch bei mir nicht aus, aber nach drei Liedern reicht es auch wieder. Nichts für meinen Geschmack, denn die Songs sind viel zu belanglos und eher einschläfernd. Da gehe ich lieber wieder an die frische Luft. Ich rauch doch so gerne.
DOOM DIVISON bringen danach den Boden zum brummen. Die Band kommt aus Stuttgart, also kann man hier schon gerechtfertigterweise von Southern Metal reden. Phil Anselmos DOWN haben sicher einen große Einfluss auf die Band, doch sie kopieren nicht einfach und das auch nicht schlecht, sondern sie fahren einen ähnlichen Sound und haben 'ne Menge Saft im Kessel. Sänger Tschech gibt sich auch alle Mühe mit seinem Old School-Mikro und seinen Posen, allerdings hat er auch ein feines Stimmchen. Trotz der guten Leistung stellt sich irgendwann Wiederholungalarm ein und die Euphoriekurve sinkt minimal. DOOM DIVISION rocken das Haus, aber die Höchstnote kann man hier beileibe nicht zücken.
Nochmal rauchen, dann geht's aber ab! TOTENMOND endlich mal wieder live erleben. Licht aus, Nebel an und ab geht die Irrfahrt durch das Chaos. TOTENMOND sind eine der wenigen Bands, die ich zuhause kaum hören würde, aber live macht das Trio einen so ungaublichen Rabatz, dass es eine wahre Freude ist. Man sieht zwar kaum was, aber wen interessiert schon die Optik, wenn einem ein Brett nach dem anderen an den Schädel geknallt wird. Setlist? Keine Ahnung. Stimmung: Saugeil! Die erste Band des Abends, bei der man keine rauchen gehen kann, ohne Gefahr zu laufen, es hinterher zu bereuen.
Insgesamt eine echt gelungene Veranstaltung der Badcommunity Leipzig, bei der für jeden etwas dabei war. In Zukunft wird es hier hoffentlich noch mehr fette Konzerte geben, aber ihr braucht natürlich keine Angst haben etwas zu verpassen, denn die Kammer des Blutes hält euch auf dem Laufenden.