Master Aeveron Disrepute Decrepitation
Master, Aeveron, Disrepute, Decrepitation
Leipzig, Villa e.V.
01.06.2012
01.06.2012
Damit man auch ja nicht traurig sein kann, nicht beim Metalfest die Falschen zu unterstützen und auch noch vom Pisswetter durchseicht zu werden, hatten sich die Metalheadz etwas ausgedacht. Sie riefen zum Speckmetalfest und luden die Legende MASTER nach Leipzig. Und da sie dich allein einmachen, wurden dem Grand-Master einige jüngere Heißsporne vorangestellt.
In the Woods: Bestens aufgelegter Haufen in der gut gefüllten Villa. AEVERON haben es nicht schwer, vor vollem Saal zu spielen – anfangs. Denn zu episch, zu (dick auf-)getragen machen sie den – weil die Metalheadz Fußballvergleiche schätzen – Schweinsteiger und schießen weit am Ziel vorbei.
Ihre eher schwarzlastige Black-Death-Kombination, bei der Stand- und Spielbein besser koordiniert werden müssten, ist gespickt mit Pagan-Tunes, hineingepressten Atmo-Hülsen und neon-grellen Chorus-Lines: Man spürt bei den Zwickauern einfach die Nähe zum Erzgebirge. Zu berechenbar ist ihr Zwei-vor-eins-zurück-Metal, um den Drang, eine rauchen zu gehen, auf Dauer unterdrücken zu können.
Under Pressure: Die nächsten on stage drehen sofort ordentlich auf. DECREPITATION werfen mit Dauerstrom-Death und Gourmet-Grind um sich. Vor allem die Drums machen als Druckmaschinen mächtig Dampf. Wie im freien Fall überschlägt sich der Wechselgesang als Berg-und-Talbahnfahrt auf der Überholspur. Originalität haben DECREPITATION nicht gerade auf der Karte, aber sie liefern - wie bestellt - eine für den erst dritten Gig (!) der Leipziger saugeile Schlachteplatte ab. Mächtiges Powerplay, muss man den tighten Scheiß nennen, der den Autor auch deswegen vor der Bühne hält, weil im Raucherraum Nu Metal am Möbiusband dudelt.
Beckenboden-Akkustik: Zurückhaltender legt sich die nächste Combo DISREPUTE ins Zeug. Ihr Death-Rock ist ziemlich breiig angerührt, gerade der Gesang, Gestöhne und Geheule ist ins Gewand der Unterschiedslosigkeit verschnürt. Halbgares träufelt da von der Bühne.
Die Voigtländer wollen was, das wird klar. Aber unter aller sichtbare Spielfreude hinweg, liefern sie Schlag nach Schlag aufs Wasser, statt Arschbomber zu sein und auf die Kacke zu hauen. Bewusst stumpf, dass es schmerzt, rumpelt ihr Sound dahin. Däng, däng, däng: Immer wieder wird aufs Becken gedroschen, wo eine ordentliche Snare-Attacke hingehört. – Mal gucken, ob die LIMP BIZKIT-Scheibe noch läuft – Mist, sie tut es.
„Smile as you’re told“: Zur Happy-Hour ruft dann MASTER alle zusammen. „Slaves to the Society“: Das Trio entert die Bühne und fett groovt der Sound, wenn Speckmann wie ein Death-Metal-Blueser loslegt. Dumpf dräuende Drums, rumpelnde Runkelrüben-Riffs und satte Stimmband-Stürme bis zum Anschlag schlagen Haken in der Luft. Lässig, mit leichter Hand, legt schiebt er Brett um Brett nach. Viel Bier für die Männer vom Sägewerk!
Ja, der alte Speckmann ist quicklebendig, ein ungeziemter Ursympath, der hier den Durstanheizer gibt. Der Boden, Klamotten und Wahrnehmung: Alles schwimmt im Bier, alkselig fügt man sich in diesen Rhythmus, bei dem man einfach mit muss. Wie ein gediegenes Röhrenradio verströmt MASTER satten Sound, verpestet mit euphorischen Wellen sirenischen Todesstahls die schweißgeschwängerte Luft.
Eine große Freude ist es, wenn Big Daddy Speckmann zum röhrenden Rohrstock alter Schule greift und den Zuschauern ordentlich den Hintern versohlt. Arschtritt nach Arschtritt prasselt von der Bühne, die meisten im Saal kennen kein Halten mehr. Gar süß schmeckt der Tod als Pflaume im Speckmann-tel.
Schade ist’s nur, dass der Plan nicht aufging, der Tage zuvor in Fankreisen kursierte: Slip- und Buxenwerfen. Einen Speckmann den ein mit Nutella verklebter Stringtange am bauschig-rauschenden Bart baumelt, wäre das I-Tüpfelchen gewesen. Aber was soll man sich beklagen, bei so einem Hammer von Auftritt – MASTER macht die Nacht perfekt und zum wahren Metal-Fest. [tp]
Für uns vor Ort war Tobias Prüwer - herzlichen Dank für dieses gelungene Stimmungsbild!
www.m-metalheadz.de
In the Woods: Bestens aufgelegter Haufen in der gut gefüllten Villa. AEVERON haben es nicht schwer, vor vollem Saal zu spielen – anfangs. Denn zu episch, zu (dick auf-)getragen machen sie den – weil die Metalheadz Fußballvergleiche schätzen – Schweinsteiger und schießen weit am Ziel vorbei.
Ihre eher schwarzlastige Black-Death-Kombination, bei der Stand- und Spielbein besser koordiniert werden müssten, ist gespickt mit Pagan-Tunes, hineingepressten Atmo-Hülsen und neon-grellen Chorus-Lines: Man spürt bei den Zwickauern einfach die Nähe zum Erzgebirge. Zu berechenbar ist ihr Zwei-vor-eins-zurück-Metal, um den Drang, eine rauchen zu gehen, auf Dauer unterdrücken zu können.
Under Pressure: Die nächsten on stage drehen sofort ordentlich auf. DECREPITATION werfen mit Dauerstrom-Death und Gourmet-Grind um sich. Vor allem die Drums machen als Druckmaschinen mächtig Dampf. Wie im freien Fall überschlägt sich der Wechselgesang als Berg-und-Talbahnfahrt auf der Überholspur. Originalität haben DECREPITATION nicht gerade auf der Karte, aber sie liefern - wie bestellt - eine für den erst dritten Gig (!) der Leipziger saugeile Schlachteplatte ab. Mächtiges Powerplay, muss man den tighten Scheiß nennen, der den Autor auch deswegen vor der Bühne hält, weil im Raucherraum Nu Metal am Möbiusband dudelt.
Beckenboden-Akkustik: Zurückhaltender legt sich die nächste Combo DISREPUTE ins Zeug. Ihr Death-Rock ist ziemlich breiig angerührt, gerade der Gesang, Gestöhne und Geheule ist ins Gewand der Unterschiedslosigkeit verschnürt. Halbgares träufelt da von der Bühne.
Die Voigtländer wollen was, das wird klar. Aber unter aller sichtbare Spielfreude hinweg, liefern sie Schlag nach Schlag aufs Wasser, statt Arschbomber zu sein und auf die Kacke zu hauen. Bewusst stumpf, dass es schmerzt, rumpelt ihr Sound dahin. Däng, däng, däng: Immer wieder wird aufs Becken gedroschen, wo eine ordentliche Snare-Attacke hingehört. – Mal gucken, ob die LIMP BIZKIT-Scheibe noch läuft – Mist, sie tut es.
„Smile as you’re told“: Zur Happy-Hour ruft dann MASTER alle zusammen. „Slaves to the Society“: Das Trio entert die Bühne und fett groovt der Sound, wenn Speckmann wie ein Death-Metal-Blueser loslegt. Dumpf dräuende Drums, rumpelnde Runkelrüben-Riffs und satte Stimmband-Stürme bis zum Anschlag schlagen Haken in der Luft. Lässig, mit leichter Hand, legt schiebt er Brett um Brett nach. Viel Bier für die Männer vom Sägewerk!
Ja, der alte Speckmann ist quicklebendig, ein ungeziemter Ursympath, der hier den Durstanheizer gibt. Der Boden, Klamotten und Wahrnehmung: Alles schwimmt im Bier, alkselig fügt man sich in diesen Rhythmus, bei dem man einfach mit muss. Wie ein gediegenes Röhrenradio verströmt MASTER satten Sound, verpestet mit euphorischen Wellen sirenischen Todesstahls die schweißgeschwängerte Luft.
Eine große Freude ist es, wenn Big Daddy Speckmann zum röhrenden Rohrstock alter Schule greift und den Zuschauern ordentlich den Hintern versohlt. Arschtritt nach Arschtritt prasselt von der Bühne, die meisten im Saal kennen kein Halten mehr. Gar süß schmeckt der Tod als Pflaume im Speckmann-tel.
Schade ist’s nur, dass der Plan nicht aufging, der Tage zuvor in Fankreisen kursierte: Slip- und Buxenwerfen. Einen Speckmann den ein mit Nutella verklebter Stringtange am bauschig-rauschenden Bart baumelt, wäre das I-Tüpfelchen gewesen. Aber was soll man sich beklagen, bei so einem Hammer von Auftritt – MASTER macht die Nacht perfekt und zum wahren Metal-Fest. [tp]
Für uns vor Ort war Tobias Prüwer - herzlichen Dank für dieses gelungene Stimmungsbild!
www.m-metalheadz.de