The Sorrow Farewell To Arms & Devariem
The Sorrow, Farewell To Arms & Devariem
Hamburg, Logo
16.11.2012
16.11.2012
Mit ihrem neuen Album „Misery Escape“ haben Österreichs Vorzeige-Metalcoreler THE SORROW mal wieder ein ordentliches Brett vorgelegt. Nun gilt es, das moshwütige Publikum davon zu überzeugen, dass die neuen Songs live mindestens genau so knallen wie auf Platte. Also ziehen die Vorarlberger auf ihrer „Misery Escape Tour“ durch das deutschsprachige Gebiet, um die dortigen Clubs abzureißen. Die Bloodchamber war in Hamburg live im Pit, um der Misere des Alltags zu entkommen…
Der Eskapismus soll ein Leichtes sein, denn die mir bisher gänzlich unbekannte Lübecker Thrash-Metal Combo DEVARIEM eröffnet den Abend mit einem wirklich gelungenen Auftritt. Mit ihren Einflüssen von KREATOR, EXODUS, MACHINE HEAD und Konsorten treffen sie zwar meinen persönlichen Musikgeschmack nicht zu hundert Prozent, aber dank der Spielfreude der noch recht jungen Band kann man sich den energiegeladenen Songs kaum entziehen. Neben der Bühnenaction – zwischen fliegenden Haaren und gereckten Fäusten solieren die beiden Gitarristen schon mal um die Wette – punktet Sänger Alex mit seinen sympathischen Ansagen, die er natürlich stilecht mit nordischem Akzent ins Logo grölt. Da aber die Zeit knapp bemessen ist, lässt das Quintett noch viel lieber seine Musik sprechen, die den Thrash beim Wort nimmt und größtenteils im Up- bis hin zum Blastbeat-Tempo daherkommt. Das Songmaterial beschränkt sich logischerweise hauptsächlich auf die „Peace Was Never An Option“-EP, mit „Point Of No Return“ geben DEVARIEM jedoch auch schon einen Ausblick auf das für 2013 angekündigte LP-Debüt „Planet Earth: Ground-Zero“. Nach diesem Live-Auftritt voller Spielwitz und auch technischem Können darf man auf das Album allemal gespannt sein!
Kurze Zeit später betreten die Bayern von FAREWELL TO ARMS die Bühne. Die ebenfalls noch verhältnismäßig junge Metalcore- bzw. Melodic Death Metal-Band aus Landsberg am Lech möchte die „Misery Escape Tour“ nutzen, um ihr kurz vor der Veröffentlichung stehendes Vollzeitdebüt „Perceptions“ zu promoten. Und dies gelingt ihnen trotz nicht immer optimalen Sounds ganz passabel. Die Clean Vocals im Opener „Losses To The Crown“ beispielsweise kann man so gut wie gar nicht ausmachen, dafür dröhnt an anderer Stelle der Bass etwas zu laut. Davon lässt sich die Band jedoch nicht beirren, gerade Sänger Dominik wartet mit einer energetischen Performance auf. Der wiederkehrenden Forderung nach einem Circle Pit kommen aber trotzdem nur wenige Besucher im mittlerweile ganz gut gefüllten Logo nach. Da das Album ja aber auch noch nicht veröffentlicht wurde, ist es für die meisten Zuhörer wohl auch nicht immer ganz einfach, den durchaus mit Wendungen versehenen Songs zu folgen. So kommt es nicht von ungefähr, dass das bereits von der „Exhalation“-EP bekannte, gegen Ende des Sets platzierte „From Init To Exit“ die vergleichsweise euphorischsten Reaktionen hervorruft. Luft nach oben haben FAREWELL TO ARMS sicher noch, den einen oder anderen THE SORROW-Fan haben sie aber bestimmt (neu)gierig auf „Perceptions“ machen können.
So richtig auf ihre Kosten komme diese aber erst, als THE SORROW selbst die Bühne stürmen. Das Logo ist zwar nicht bis in die letzte Ecke gefüllt, doch die gut gelaunte Menge feiert die Band bereits mit „The Sor – row“-Sprechchören ab, noch bevor die ersten Töne des Openers „Retracing Memories“ zu hören sind. Die Vorarlberger können mittlerweile aus einem beträchtlichen Arsenal an Hits schöpfen, so dass in den folgenden rund 70 Minuten Knaller auf Knaller folgt und mindestens beachtliche Songs wie „From This Life“ oder „Scars“ heute sogar außen vor bleiben. Trotz einiger Querelen im Vorfeld des Gigs ist die Band so gut gelaunt, dass Sänger Mätze selbst die dezent verunglückte Ansage „Wo seid ihr, Berliiii- äh, Hambuuuurg!?“ einfach weglächelt.
Der Sound ist um einiges fetter als noch bei den Vorbands, allerdings sind die Clean Vocals mit etwas zu viel Hall versehen. Das stört das bewegungsfreudige Publikum jedoch nicht im Mindesten, im Pit geht es hoch her und immer wieder entern Crowdsurfer die kleine Bühne. Bei aller Freude über die gebotene Action verhalten sich Letztere aber mitunter etwas arg selbstdarstellerisch, so dass die Performance der Band fast in den Hintergrund zu geraten droht. Diese hält sich dementsprechend mit Ansagen auch weitestgehend zurück – mal werden die Zuschauer gebeten, sich allesamt hinzusetzen, um dann zu „Crossing Jordan“ in den Hüpfmodus überzugehen, bei „My Immortal Guardian“ gibt es angeblich normalerweise einen zünftigen Circle Pit, „heute macht aber einfach jeder, worauf er Lust hat!“ Da lassen sich die Crowdsurfer natürlich nicht lange bitten…
Gegen Mitternacht endet der Gig mit den Zugaben „Perspectives“ und dem Dauerbrenner „Death From A Lovers Hand“, der auf der einen Seite gerne noch etwas länger hätte dauern dürfen, auf der anderen Seite aber glückliche und ausgepumpte Zuschauer in die frische Nachtluft entlässt. So bleibt als Fazit: Die neuen Songs fügen sich fast nahtlos in die Hitlist ein. THE SORROW sind dementsprechend nach wie vor eine Live-Macht, die immer eine Reise wert ist!
Setlist THE SORROW:
Intro
Retracing Memories
Where Is The Sun?
Elegy
The Dagger Thrust
Burial Bridge
Saviour Welcome Home
Crossing Jordan
A Reason
My Immortal Guardian
Suffering Quotes
Knights Of Doom
Follow The Lights
Perspectives
Death From A Lovers Hand
Der Eskapismus soll ein Leichtes sein, denn die mir bisher gänzlich unbekannte Lübecker Thrash-Metal Combo DEVARIEM eröffnet den Abend mit einem wirklich gelungenen Auftritt. Mit ihren Einflüssen von KREATOR, EXODUS, MACHINE HEAD und Konsorten treffen sie zwar meinen persönlichen Musikgeschmack nicht zu hundert Prozent, aber dank der Spielfreude der noch recht jungen Band kann man sich den energiegeladenen Songs kaum entziehen. Neben der Bühnenaction – zwischen fliegenden Haaren und gereckten Fäusten solieren die beiden Gitarristen schon mal um die Wette – punktet Sänger Alex mit seinen sympathischen Ansagen, die er natürlich stilecht mit nordischem Akzent ins Logo grölt. Da aber die Zeit knapp bemessen ist, lässt das Quintett noch viel lieber seine Musik sprechen, die den Thrash beim Wort nimmt und größtenteils im Up- bis hin zum Blastbeat-Tempo daherkommt. Das Songmaterial beschränkt sich logischerweise hauptsächlich auf die „Peace Was Never An Option“-EP, mit „Point Of No Return“ geben DEVARIEM jedoch auch schon einen Ausblick auf das für 2013 angekündigte LP-Debüt „Planet Earth: Ground-Zero“. Nach diesem Live-Auftritt voller Spielwitz und auch technischem Können darf man auf das Album allemal gespannt sein!
Kurze Zeit später betreten die Bayern von FAREWELL TO ARMS die Bühne. Die ebenfalls noch verhältnismäßig junge Metalcore- bzw. Melodic Death Metal-Band aus Landsberg am Lech möchte die „Misery Escape Tour“ nutzen, um ihr kurz vor der Veröffentlichung stehendes Vollzeitdebüt „Perceptions“ zu promoten. Und dies gelingt ihnen trotz nicht immer optimalen Sounds ganz passabel. Die Clean Vocals im Opener „Losses To The Crown“ beispielsweise kann man so gut wie gar nicht ausmachen, dafür dröhnt an anderer Stelle der Bass etwas zu laut. Davon lässt sich die Band jedoch nicht beirren, gerade Sänger Dominik wartet mit einer energetischen Performance auf. Der wiederkehrenden Forderung nach einem Circle Pit kommen aber trotzdem nur wenige Besucher im mittlerweile ganz gut gefüllten Logo nach. Da das Album ja aber auch noch nicht veröffentlicht wurde, ist es für die meisten Zuhörer wohl auch nicht immer ganz einfach, den durchaus mit Wendungen versehenen Songs zu folgen. So kommt es nicht von ungefähr, dass das bereits von der „Exhalation“-EP bekannte, gegen Ende des Sets platzierte „From Init To Exit“ die vergleichsweise euphorischsten Reaktionen hervorruft. Luft nach oben haben FAREWELL TO ARMS sicher noch, den einen oder anderen THE SORROW-Fan haben sie aber bestimmt (neu)gierig auf „Perceptions“ machen können.
So richtig auf ihre Kosten komme diese aber erst, als THE SORROW selbst die Bühne stürmen. Das Logo ist zwar nicht bis in die letzte Ecke gefüllt, doch die gut gelaunte Menge feiert die Band bereits mit „The Sor – row“-Sprechchören ab, noch bevor die ersten Töne des Openers „Retracing Memories“ zu hören sind. Die Vorarlberger können mittlerweile aus einem beträchtlichen Arsenal an Hits schöpfen, so dass in den folgenden rund 70 Minuten Knaller auf Knaller folgt und mindestens beachtliche Songs wie „From This Life“ oder „Scars“ heute sogar außen vor bleiben. Trotz einiger Querelen im Vorfeld des Gigs ist die Band so gut gelaunt, dass Sänger Mätze selbst die dezent verunglückte Ansage „Wo seid ihr, Berliiii- äh, Hambuuuurg!?“ einfach weglächelt.
Der Sound ist um einiges fetter als noch bei den Vorbands, allerdings sind die Clean Vocals mit etwas zu viel Hall versehen. Das stört das bewegungsfreudige Publikum jedoch nicht im Mindesten, im Pit geht es hoch her und immer wieder entern Crowdsurfer die kleine Bühne. Bei aller Freude über die gebotene Action verhalten sich Letztere aber mitunter etwas arg selbstdarstellerisch, so dass die Performance der Band fast in den Hintergrund zu geraten droht. Diese hält sich dementsprechend mit Ansagen auch weitestgehend zurück – mal werden die Zuschauer gebeten, sich allesamt hinzusetzen, um dann zu „Crossing Jordan“ in den Hüpfmodus überzugehen, bei „My Immortal Guardian“ gibt es angeblich normalerweise einen zünftigen Circle Pit, „heute macht aber einfach jeder, worauf er Lust hat!“ Da lassen sich die Crowdsurfer natürlich nicht lange bitten…
Gegen Mitternacht endet der Gig mit den Zugaben „Perspectives“ und dem Dauerbrenner „Death From A Lovers Hand“, der auf der einen Seite gerne noch etwas länger hätte dauern dürfen, auf der anderen Seite aber glückliche und ausgepumpte Zuschauer in die frische Nachtluft entlässt. So bleibt als Fazit: Die neuen Songs fügen sich fast nahtlos in die Hitlist ein. THE SORROW sind dementsprechend nach wie vor eine Live-Macht, die immer eine Reise wert ist!
Setlist THE SORROW:
Intro
Retracing Memories
Where Is The Sun?
Elegy
The Dagger Thrust
Burial Bridge
Saviour Welcome Home
Crossing Jordan
A Reason
My Immortal Guardian
Suffering Quotes
Knights Of Doom
Follow The Lights
Perspectives
Death From A Lovers Hand