Testament Dew-Scented & Bleed From Within
Testament, Dew-Scented & Bleed From Within
Wiesbaden, Schlachthof
21.03.2013
21.03.2013
TESTAMENT auf der Bühne, das ist Thrash Metal mit Niveau in Reinkultur. Dazu Chuck Billys Ausstrahlung, die jeden einzelnen in Erfucht erstarren läßt. Und auch über die restliche Mannschaft braucht man nicht viele Worte zu verlieren. So auch heute bei der Show in Wiesbaden.
Als das MINISTRY-mäßige Intro ertönt (US-Hymne von Effekten und Stimmen unterlegt) und Strahler die Bühne in rotes Licht tauchen, geht ein Raunen durch das Publikum, und bei den ersten Tönen des „Dark Roots...“-Openers „Rise Up“ brandet Jubel auf. Gleich dieser Song zeigt, wie perfekt das neue Material auch live funktioniert. Ebenso wie das nahtlos folgende „More Than Meets The Eye“, bevor mit „Burnt Offerings“ der Beweis folgt, dass die Band auch noch die alten Klassiker drauf hat. Diese werden an diesem Abend übrigens bunt mit neueren Songs durchgemischt, wobei man sich jedoch zum großen Teil auf das „Dark Roots...“-Album konzentriert. Im Gegensatz zum Underground sehen das die Anwesenden (und auch der Schreiberling) nicht so dramatisch und feiern dementsprechend das großartige „Native Blood“ genauso ab wie „True American Hate“ und „Dark Roots Of Earth“. Natürlich freue auch ich mich über „Into The Pit“, „The New Order“ und den unverwüstlichen Hit „Over The Wall“.
Gerade bei den alten Songs merkt man, wie sehr sich die Spieltechnik von TESTAMENT über die Jahre verbessert hat. Die Songs haben eine komplett andere Atmosphäre spendiert bekommen, funktionieren aber dennoch wie am ersten Tag. Beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit die Band diese Spieltechnik umsetzt. Man muss den Blick an diesem Abend einfach mal auf Drummonster Gene Hoglan richten, der ganz entspannt alles in Grund und Boden rammt. Und über allem thront natürlich Häuptling Chuck Billy, der nicht nur einen Körperbau für zwei besitzt, sondern auch das Charisma der gesamten „The Expendables“-Riege.
Fazit der Show: Egal, ob man die neue Platte der Bay Area-Thrasher für „versneapte“ Mainstream-Scheiße hält (schließlich rumpelpumpelt hier nix), Tatsache ist, dass „Dark Roots Of Earth“ eine der besten Thrash-Scheiben des letzten Jahres war und auch die Live-Qualitäten eher besser als schlechter wurden. Warum die beschissenen MEGADETH immer noch einen Rang innerhalb der Big Four innehaben, TESTAMENT dabei aber nie erwähnt werden, ist mir komplett schleierhaft.
Natürlich wollen wir an dieser Stelle aber auch die Vorbands nicht vergessen. Wie sagte DEW-SCENTED-Fronter Leif doch so schön über BLEED FROM WITHIN: "Wir sind mit der Musik von TESTAMENT aufgewachsen, BLEED FROM WITHIN mit unserer." Nun ja, das ist schön für sie, trotzdem kann ich mit diesem thrashigen Metalcore aus dem IN FLAMES-Baukasten mit Nu Metal-Einschüben überhaupt nichts anfangen. Auch wenn der Sound ebenso gut ist wie das engagierte Stageacting, geht mir die Mucke schon nach wenigen Minuten gewaltig auf den Sack. So langsam verfluche ich den Erfinder der siebensaitigen Gitarren!!! Aber gut, einem ordentlichen Teil des Publikums scheint es zu gefallen, und auch ich horche bei einem Song mit geilem Thrash-Riffing, das in einen DISSECTION-Part mündet, auf. Das wars dann aber leider auch schon.
Nach einer kurzen Pause kommen dann DEW-SCENTED auf die Bühne und zeigen gleich, wie man's richtig macht. Von Anfang an herrscht geballte Brachialität und die deutschen SLAYER hauen einem ohne Schnörkel auf die Fresse. Gefrickel sucht man bei anderen Bands, ebenso etwas mehr Bühnenaction. Es wird zwar ordentlich die Rübe geschüttelt, ansonsten hat man aber den Bewegungsradius eines Bierdeckels. Das konnten BLEED FROM WITHIN dann leider doch etwas besser. Die Songs können dieses Manko aber locker wettmachen und fegen wie ein ICE, allen voran der überragende Oldie "Cities Of The Dead", durch den Schlachthof. Geile Scheiße, die genau richtig auf den Headliner einstimmt. Eine Frage muss aber noch gestattet sein: Seit wann spielt ANTHRAX-Scott Ian Bass???
Letztes Fazit des Abends: Während TESTAMENT ihren Status einmal mehr untermauern konnten und der Thrash-Szene gerne weiterhin erhalten bleiben dürfen, hat man bei DEW-SCENTED das Gefühl, dass die (holländischen) Burschen um Sänger Leif so allmählich zum Durchbruch ansetzen können. Verdient hätte es der sympathische Haufen nach all den Jahren auf jeden Fall.
Mein Dank für die Bilder geht an Marco Schneider, der mich mit seiner Kamera unterstützt hat!
Als das MINISTRY-mäßige Intro ertönt (US-Hymne von Effekten und Stimmen unterlegt) und Strahler die Bühne in rotes Licht tauchen, geht ein Raunen durch das Publikum, und bei den ersten Tönen des „Dark Roots...“-Openers „Rise Up“ brandet Jubel auf. Gleich dieser Song zeigt, wie perfekt das neue Material auch live funktioniert. Ebenso wie das nahtlos folgende „More Than Meets The Eye“, bevor mit „Burnt Offerings“ der Beweis folgt, dass die Band auch noch die alten Klassiker drauf hat. Diese werden an diesem Abend übrigens bunt mit neueren Songs durchgemischt, wobei man sich jedoch zum großen Teil auf das „Dark Roots...“-Album konzentriert. Im Gegensatz zum Underground sehen das die Anwesenden (und auch der Schreiberling) nicht so dramatisch und feiern dementsprechend das großartige „Native Blood“ genauso ab wie „True American Hate“ und „Dark Roots Of Earth“. Natürlich freue auch ich mich über „Into The Pit“, „The New Order“ und den unverwüstlichen Hit „Over The Wall“.
Gerade bei den alten Songs merkt man, wie sehr sich die Spieltechnik von TESTAMENT über die Jahre verbessert hat. Die Songs haben eine komplett andere Atmosphäre spendiert bekommen, funktionieren aber dennoch wie am ersten Tag. Beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit die Band diese Spieltechnik umsetzt. Man muss den Blick an diesem Abend einfach mal auf Drummonster Gene Hoglan richten, der ganz entspannt alles in Grund und Boden rammt. Und über allem thront natürlich Häuptling Chuck Billy, der nicht nur einen Körperbau für zwei besitzt, sondern auch das Charisma der gesamten „The Expendables“-Riege.
Fazit der Show: Egal, ob man die neue Platte der Bay Area-Thrasher für „versneapte“ Mainstream-Scheiße hält (schließlich rumpelpumpelt hier nix), Tatsache ist, dass „Dark Roots Of Earth“ eine der besten Thrash-Scheiben des letzten Jahres war und auch die Live-Qualitäten eher besser als schlechter wurden. Warum die beschissenen MEGADETH immer noch einen Rang innerhalb der Big Four innehaben, TESTAMENT dabei aber nie erwähnt werden, ist mir komplett schleierhaft.
Natürlich wollen wir an dieser Stelle aber auch die Vorbands nicht vergessen. Wie sagte DEW-SCENTED-Fronter Leif doch so schön über BLEED FROM WITHIN: "Wir sind mit der Musik von TESTAMENT aufgewachsen, BLEED FROM WITHIN mit unserer." Nun ja, das ist schön für sie, trotzdem kann ich mit diesem thrashigen Metalcore aus dem IN FLAMES-Baukasten mit Nu Metal-Einschüben überhaupt nichts anfangen. Auch wenn der Sound ebenso gut ist wie das engagierte Stageacting, geht mir die Mucke schon nach wenigen Minuten gewaltig auf den Sack. So langsam verfluche ich den Erfinder der siebensaitigen Gitarren!!! Aber gut, einem ordentlichen Teil des Publikums scheint es zu gefallen, und auch ich horche bei einem Song mit geilem Thrash-Riffing, das in einen DISSECTION-Part mündet, auf. Das wars dann aber leider auch schon.
Nach einer kurzen Pause kommen dann DEW-SCENTED auf die Bühne und zeigen gleich, wie man's richtig macht. Von Anfang an herrscht geballte Brachialität und die deutschen SLAYER hauen einem ohne Schnörkel auf die Fresse. Gefrickel sucht man bei anderen Bands, ebenso etwas mehr Bühnenaction. Es wird zwar ordentlich die Rübe geschüttelt, ansonsten hat man aber den Bewegungsradius eines Bierdeckels. Das konnten BLEED FROM WITHIN dann leider doch etwas besser. Die Songs können dieses Manko aber locker wettmachen und fegen wie ein ICE, allen voran der überragende Oldie "Cities Of The Dead", durch den Schlachthof. Geile Scheiße, die genau richtig auf den Headliner einstimmt. Eine Frage muss aber noch gestattet sein: Seit wann spielt ANTHRAX-Scott Ian Bass???
Letztes Fazit des Abends: Während TESTAMENT ihren Status einmal mehr untermauern konnten und der Thrash-Szene gerne weiterhin erhalten bleiben dürfen, hat man bei DEW-SCENTED das Gefühl, dass die (holländischen) Burschen um Sänger Leif so allmählich zum Durchbruch ansetzen können. Verdient hätte es der sympathische Haufen nach all den Jahren auf jeden Fall.
Mein Dank für die Bilder geht an Marco Schneider, der mich mit seiner Kamera unterstützt hat!