Paganizer Goregast Disemboweled Vomit Disease & Impious Aeon

Paganizer, Goregast, Disemboweled, Vomit Disease & Impious Aeon

DisemboweledGoregastImpious AeonPaganizerVomit Disease
Leipzig, Bandhaus
08.05.2013
Wieder einmal lockt das Bandhaus in Leipzig mit einer bunten Zusammenstellung an Knüppelbands. Also raus aus den Pantöffelchen, ab in den Bus, schnell noch ein Wegbier und schon sind wir da. Die Location ist für einen Mittwoch recht gut gefüllt und schuld ist Lord Jesus Christ, denn er hat uns allen in seiner Gnädigkeit einen freien Donnerstag geschenkt. All Hail Jesus Christ heißt es da und hoch die Tassen!

IMPIOUS AEON haben wir leider verpasst, was mich ein wenig ärgert, weil berichtet wird, dass sie einen durchaus anständigen Job abgeliefert haben. Noch mehr ärgert mich das Verpassen besagter Kombo allerdings, als VOMIT DISEASE spielen, denn hier wird total belangloser Goregrind geboten. Superstumpf trifft auf superöde und das kann nicht im Sinne des Erfinders sein. Nun ja, die jungen Herrschaften in der ersten Reihe sehen dies anders und geben alles, nicht zuletzt um der Damenwelt zu imponieren durch coole Aktionen wie Einfach-Mal-Kippe-Anzünden. Am allerschlimmsten sind neben dem monotonen Gurgelgesang allerdings die Schlagzeugraffinessen, die mich letztendlich an die frische Luft zwingen. Das war nichts!

Weiter geht es mit DISEMBOWELED aus Merseburg, die ihre Sache deutlich besser machen. Mehr Tightness und weniger Stumpfness, naja, ganz können auch sie nicht auf grooviges Midtempogegrummel verzichten, aber in ihrem Falle kann man das wenigstens nachvollziehen und hat nicht ständig das Gefühl, dass da zwei wild strampelnde Hasenpfoten auf den Pedalen rumhacken. Die Musik ist also gut und das Publikum macht auch schon ordentlich Ballett, vornehmlich in den ersten Reihen. Na dann ist doch alles gut, oder? Ein Manko hat das Ganze, nämlich Sänger Aick Sick. Man kann es auch übertreiben mit einstudiertem Gepose und Anfeuerungsversuchen der Marke Stadionrock. Das ganze Gehampel mit Hemd-Aufknöpf-Einlage ist nicht nur peinlich, sondern lenkt viel zu sehr von der eigentlich guten Mucke ab.

GOREGAST klingen ganz anders als sie klingen. Wer stumpfen Goregrind erwartet, wird leider enttäuscht oder eben belohnt, wie man's sieht. Ich freue mich jedenfalls, als sich rausstellt, dass die Berliner nicht nur über tote Frauen und Geschlechtsverkehr mit diesen singen. Erstaunlicherweise gibt es eine Mischung aus Groove, hartem Rock 'n Roll Faktor und Knüppel-aus-dem-Sack. Wunderbar eigentlich. Schneidende Gitarren und ein Sänger, der voll in seinem Element zu sein scheint. So macht Livemusik Spaß. Irgendwie können aber auch GOREGAST das Level nicht konstant halten, immer wieder schleichen sich Nummern ins Set, die nicht ganz überzeugen und nur ein leichtes Kopfnicken statt eines Nackenwirbelwirbelns erzeugen. Sei's drum, auf jeden Fall eine gelungene Abwechslung.

Nun endlich kommen die Schweden von PAGANIZER auf die Bretter und sie tragen allesamt Caps, warum auch immer. Viel los ist mit den Herrschaften nicht, da sie seit über 24 Stunden nicht richtig geschlafen haben und völlig fertig sind. So richtig auftauen tun sie nicht, was dem Publikum allerdings scheißegal ist, denn die achten nur auf die Musik und die ist nun mal nachweislich fett, wenn auch eintönig. Tja, und wenn die Stimmung schon am Überkochen ist, warum dann nicht auch mal die Bühne mit freiem Oberkörper entern. Zack, stehen auf der winzigen Bühne mal eben noch weitere zehn Leute nebst den Musikern. Diese schauen zunächst etwas irritiert, spielen aber einfach mit einem Grinsen auf den Backen weiter. PAGANIZER liefern einen soliden Gig, allerdings auch nicht mehr. Gut, aber ich habe mehr erwartet.

Insgesamt ein feiner und lustiger Abend, bei dem die Musik von Band zu Band besser wurde, allerdings auch nie ansatzweise die 10 Punkte erreichte.

Bildergalerie

-