Rock Hard Festival
Rock Hard Festival
Gelsenkirchen, Amphitheater
17.05.2013
17.05.2013
Einleitung
Als das Pfingstwochenende noch der dauerhafte Termin für Rock am Ring war, wusste man, dass man sich auf wechselhaftes (Eifel-)Wetter einstellen muss. Mittlerweile ist das Fest des Heiligen Geistes zumindest für überzeugte Metaller fest in der Hand des Rock Hard Festivals, nur beim Wetter bleibt man sich treu. Aber nach einer ersten kalten Nacht schrecken die folgenden Temperaturunterschiede kaum noch, zumal die eigentlichen Festivaltage in diesem Jahr erfreulich trocken ablaufen und es am Sonntag gar sommerlich sonnig wird. Weniger erfreulich ist dagegen, dass die Zahl der Chaoten und Partyprinzen auch in Gelsenkirchen spürbar zunimmt. Immerhin kann man sich weiterhin auf die stets freundliche Securitytruppe verlassen, die Hinweisen gleich nachgeht und unbelehrbare Unruhestifter hinauskomplimentiert oder in ihren unmittelbaren Aufmerksamkeitsbereich verfrachtet.
Mit den Jahren immer erheiternder wird zudem, dass die der Bandauswahl fast schon traditionell entgegengebrachte leichte Skepsis, die bei einigen nur vom alles überstrahlenden KING DIAMOND im Zaum gehalten wurde, sich wieder mal als ziemlich unbegründet erweist, auch wenn die positiven Überraschungen anders als 2012 weniger von den kleineren und/oder jüngeren Acts (’77, GRAVEYARD, MOTORJESUS, KVELERTAK) als von etablierten alten Hasen (U.D.O., THRESHOLD, SEPULTURA, D-A-D, QUEENSRYCHE) abgeliefert werden. Und bevor sich das jetzt noch mehr wie ein Fazit liest, übergebe ich das Wort an die Herren Serwatka und Meyer, die mir in diesem Jahr mit Rat, Tat und Durst zur Seite standen. mba
Mit den Jahren immer erheiternder wird zudem, dass die der Bandauswahl fast schon traditionell entgegengebrachte leichte Skepsis, die bei einigen nur vom alles überstrahlenden KING DIAMOND im Zaum gehalten wurde, sich wieder mal als ziemlich unbegründet erweist, auch wenn die positiven Überraschungen anders als 2012 weniger von den kleineren und/oder jüngeren Acts (’77, GRAVEYARD, MOTORJESUS, KVELERTAK) als von etablierten alten Hasen (U.D.O., THRESHOLD, SEPULTURA, D-A-D, QUEENSRYCHE) abgeliefert werden. Und bevor sich das jetzt noch mehr wie ein Fazit liest, übergebe ich das Wort an die Herren Serwatka und Meyer, die mir in diesem Jahr mit Rat, Tat und Durst zur Seite standen. mba
Freitag
Freitag, 17.05. - Auftauen.
Die etwas undankbare Aufgabe, den Slot des Openers füllen zu dürfen, obliegt dem Quartett HELLISH CROSSFIRE. So mancher Festivalbesucher hat so seine liebe Mühe, sich – gepeinigt von den Nachwehen des Vortages – aus dem Zelt zu quälen, so dass die Nürnberger vor überschaubaren Rängen loslegen müssen. Das hält sie aber genau so wenig wie der teilweise etwas problembehaftete Sound davon ab, eine Thrash-Salve nach der anderen ins weite Rund zu feuern. Gerade Christian Wachter an der Gitarre wirft sich immer wieder in Pose und schreddert das eine oder andere Solo in das Amphitheater, und nach und nach taut auch der Rest der Band auf, so dass sich HELLISH CROSSFIRE ihrer Aufgabe am Ende ganz passabel entledigt, die Old School-Thrashfraktion in Bewegung und den Rest zumindest solide wachgerüttelt haben.
Mit Metal der alten Schule geht es bei FLESHCRAWL weiter, allerdings haben sich die Schwaben dem Death Metal der alten Schwedenschule verschrieben. Beim Intro wird Rihanna’s „Diamonds“ in der Luft zerrissen, doch bis auf diesen gelungenen Gag bleibt der Auftritt des Quintetts in meinen Augen oder vielmehr Ohren etwas bieder. Technisch gibt es an dem Gig zwar nichts auszusetzen, doch trotz verbessertem Sound will der Funke zumindest auf mich nicht so recht überspringen. Ein nicht unerheblicher Teil des Publikums sieht das jedoch anders und feiert die Jungs mit zünftiger Bewegung in den Mähnen ordentlich ab. So muss man auch FLESHCRAWL mindestens das Prädikat „solide“ verleihen – richtige Festivallaune sollen meiner Meinung nach aber andere Bands noch verbreiten. tse
Geile Sache; da fährt man knapp 400 km durch strömenden Regen und hat schon die schlimmsten Befürchtungen für die nächsten 3 Tage, aber kurz vor dem Ruhrgebiet hört das beschissene Wetter auf und es wird immer trockener. Nun ja, die kurzen Klamotten der Vorjahre werden zwar gegen winterliche Kleider eingetauscht, aber zumindest erreiche ich trockenen Fußes das Amphitheater und darf mir noch die letzen paar Minuten von DENIAL OF GOD anschauen. Eigentlich sollte man Black Metal-Acts vertraglich untersagen, auf Festivals aufzutreten, sofern man nicht gerade IMMORTAL heißt. In kleinen Clubs kommt die Bühnendeko (Grablichter, Grabstein etc.) bestimmt ganz doll düster, auf der großen Bühne im Tageslicht wirkt das alles in Verbindung mit dem tapsig wirkenden Lockenkopf an der Gitarre eher niedlich. Musikalisch ist aber alles in bester Ordnung, so dass ich mich mit den Jungs mal auf Konserve näher beschäftigen sollte.
Danach gibt’s mit AUDREY HORNE eine weitere Band zu bestaunen, die bislang komplett an mir vorbei gegangen ist, die mich aber in den ersten Minuten positiv überrascht. Classic Rock mit einer anständigen Metall-Legierung und stellenweise Melodien für die Ewigkeit. Dazu gibt es spielfreudige Musiker und mit Toschie einen fantastischen Sänger. Mit einer starken THIN LIZZY-Schlagseite zieht man dann auch schnell das Publikum auf seine Seite und feiert eine anständige Rock-Party. Leider gehen den Jungs mit längerer Spieldauer etwas die Hits aus, am Ende kann man das Ruder aber wieder rumreißen. Cooler Gig der Norweger mm
Für das erste echte Highlight des Festivals sorgen AUDREY HORNE. Zwar zeigt sich der Sound erneut nicht ganz einwandfrei, so dass sowohl Gesang als auch Gitarrenleads inmitten der Rhythmusfraktion etwas untergehen, das tut der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Denn erstens haben die Norweger einen ganzen Haufen Gute-Laune-Songs im Gepäck – die Setlist speist sich wenig überraschend hauptsächlich aus Songs des aktuellen Albums „Youngblood“ -, und zweitens versucht Fronter Toschie ohne Unterlass, mit seinen Animationen Schwung ins Publikum zu bringen. Die Zuschauer lassen sich auch nicht lange bitten und feiern Songs wie den „Redemption Blues“, das ältere „Blaze Of Ashes“ oder das alles überstrahlende „This Ends Here“ standesgemäß ab. Über das abschließende, flotte „Straight Into Your Grave“ kann sich sogar Kollege Bach regelrecht freuen – viel falsch gemacht haben AUDREY HORNE an diesem Tag also scheinbar nicht. Ich hatte zwar befürchtet, dass die Band eher für die kleineren Clubs gemacht ist, aber auch unter freiem Himmel funktionieren die Songs einwandfrei. Daumen hoch!
Auf das bisherige Highlight des Festivals folgt sodann mit ASHES OF ARES leider die große Enttäuschung. So toll es ist, Matt Barlow wieder live erleben zu dürfen, noch dazu mit einigen namhaften Leuten an seiner Seite, so wenig spektakulär erweist sich leider das heute erstmals präsentierte Songmaterial. Ob es der Tatsache geschuldet ist, dass die Erwartungen an die All-Star-Truppe so verdammt hoch sind, oder doch eher der Umstand, dass man die Songs vorher noch nicht gehört hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber der Gig stellt sich als ziemlich langatmig heraus, was vielleicht auch an den größtenteils im gemäßigten Midtempo dahinstampfenden Songs liegt. Jedenfalls kann auch Barlow mit seiner Götterstimme den Eindruck nur ganz dezent mindern, dass der Slot des Co-Headliners an diesem Tag ein wenig verschenkt wurde. Bleibt zu hoffen, dass das für den Spätsommer angekündigte Debütalbum sowie die dann folgenden Touren den Erwartungen an ASHES OF ARES eher gerecht werden als dieser verzichtbare Auftritt. tse
In der Umbaupause steigt dann die Spannung. Matt Barlow zockt zusammen mit ehemaligen Mitgliedern von ICED EARTH und NEVERMORE...müsste eigentlich ziemlich toll werden. Die Umbaupause wird genutzt, um sich den Wanst vollzuschlagen und sich über den noch immer ausbleibenden Regen zu freuen. Es wird doch wohl keine neue Trockenzeit anbrechen!!! Pünktlich zu Showbeginn gilt es dann, sich einen ordentlichen Platz zu sichern, um das folgende Spektakel genauer anschauen zu können. Eigentlich klingt das, was von der Bühne schallt, auch gar nicht mal so schlecht, halt wie ne Mischung aus den ehemaligen Bands. Wen wundert's? Allerdings sollte man ganz dringend den Siebensaiter im Keller lassen (wie bei 'Punishment') und sich auf gut gemachten Power Metal wie das NEVERMORE-mäßige "What I Am" beschränken. Mit "The Answer" haben ASHES OF ARES übrigens eine sehr geile Power-Ballade im Gepäck, die in den nächsten Jahren Vielgehörtes wie "Melancholy" ablösen könnte. Auch wenn später viele Stimmen von der langweiligsten Show des Festivals sprechen werden: Ich könnte mir vorstellen, dass der kommende Longplayer alles in den Sack steckt, was ICED EARTH in den letzten 10 Jahren (manche würde sagen, mindestens 15) veröffentlicht haben.
Wie oft habe ich U.D.O. mittlerweile live gesehen? 10 mal? 20 mal? Keine Ahnung, Tatsache ist aber auf jeden Fall, dass ich noch nie eine schlechte Show von dem kleinen Mann mit der großen Stimme gesehen habe. Und das soll sich auch heute Abend nicht ändern. Es ist eben immer wieder toll, zu Songs wie "They Want War", "Animal House" (das von einem Gitarrensolo, übrigens schon dem zweiten, eingeleitet wird), "Man And Machine" oder dem Hammer "24/7" abzuhotten, zwischen die immer wieder ACCEPT-Classics wie "Screaming For A Lovebite" eingebaut werden. Auch neues in Form von "Steelhammer" (als Opener) funktioniert einwandfrei und fällt keineswegs negativ auf. Die Menge dankt es der spielfreudigen Band mit einer riesigen Party und verlangt nach Ende des eigentlichen Sets natürlich nach einer Zugabe. Nun beginnt natürlich das Raten, welche ACCEPT-Klassiker zum Zuge kommen werden. Ich tippe einfach mal auf "Fast As A Shark", "Metal Heart" und "Balls To The Wall" und liege zu 2/3 richtig. Einzig "Fast As A Shark" fehlt (leider), dafür gibt es großartige Versionen der beiden anderen Songs, und bei dem "Metal Heart"-Solopart gibt es Gänsehaut pur, als die Menge den "Für Elise"-Part mitsingt. Wer gedacht hat, U.D.O. wäre kein vernünftiger Abschluss des ersten Tages, dürfte eines besseren belehrt worden sein. Übrigens bleibt noch immer der angesagt Regen aus! mm
Die etwas undankbare Aufgabe, den Slot des Openers füllen zu dürfen, obliegt dem Quartett HELLISH CROSSFIRE. So mancher Festivalbesucher hat so seine liebe Mühe, sich – gepeinigt von den Nachwehen des Vortages – aus dem Zelt zu quälen, so dass die Nürnberger vor überschaubaren Rängen loslegen müssen. Das hält sie aber genau so wenig wie der teilweise etwas problembehaftete Sound davon ab, eine Thrash-Salve nach der anderen ins weite Rund zu feuern. Gerade Christian Wachter an der Gitarre wirft sich immer wieder in Pose und schreddert das eine oder andere Solo in das Amphitheater, und nach und nach taut auch der Rest der Band auf, so dass sich HELLISH CROSSFIRE ihrer Aufgabe am Ende ganz passabel entledigt, die Old School-Thrashfraktion in Bewegung und den Rest zumindest solide wachgerüttelt haben.
Mit Metal der alten Schule geht es bei FLESHCRAWL weiter, allerdings haben sich die Schwaben dem Death Metal der alten Schwedenschule verschrieben. Beim Intro wird Rihanna’s „Diamonds“ in der Luft zerrissen, doch bis auf diesen gelungenen Gag bleibt der Auftritt des Quintetts in meinen Augen oder vielmehr Ohren etwas bieder. Technisch gibt es an dem Gig zwar nichts auszusetzen, doch trotz verbessertem Sound will der Funke zumindest auf mich nicht so recht überspringen. Ein nicht unerheblicher Teil des Publikums sieht das jedoch anders und feiert die Jungs mit zünftiger Bewegung in den Mähnen ordentlich ab. So muss man auch FLESHCRAWL mindestens das Prädikat „solide“ verleihen – richtige Festivallaune sollen meiner Meinung nach aber andere Bands noch verbreiten. tse
Geile Sache; da fährt man knapp 400 km durch strömenden Regen und hat schon die schlimmsten Befürchtungen für die nächsten 3 Tage, aber kurz vor dem Ruhrgebiet hört das beschissene Wetter auf und es wird immer trockener. Nun ja, die kurzen Klamotten der Vorjahre werden zwar gegen winterliche Kleider eingetauscht, aber zumindest erreiche ich trockenen Fußes das Amphitheater und darf mir noch die letzen paar Minuten von DENIAL OF GOD anschauen. Eigentlich sollte man Black Metal-Acts vertraglich untersagen, auf Festivals aufzutreten, sofern man nicht gerade IMMORTAL heißt. In kleinen Clubs kommt die Bühnendeko (Grablichter, Grabstein etc.) bestimmt ganz doll düster, auf der großen Bühne im Tageslicht wirkt das alles in Verbindung mit dem tapsig wirkenden Lockenkopf an der Gitarre eher niedlich. Musikalisch ist aber alles in bester Ordnung, so dass ich mich mit den Jungs mal auf Konserve näher beschäftigen sollte.
Danach gibt’s mit AUDREY HORNE eine weitere Band zu bestaunen, die bislang komplett an mir vorbei gegangen ist, die mich aber in den ersten Minuten positiv überrascht. Classic Rock mit einer anständigen Metall-Legierung und stellenweise Melodien für die Ewigkeit. Dazu gibt es spielfreudige Musiker und mit Toschie einen fantastischen Sänger. Mit einer starken THIN LIZZY-Schlagseite zieht man dann auch schnell das Publikum auf seine Seite und feiert eine anständige Rock-Party. Leider gehen den Jungs mit längerer Spieldauer etwas die Hits aus, am Ende kann man das Ruder aber wieder rumreißen. Cooler Gig der Norweger mm
Für das erste echte Highlight des Festivals sorgen AUDREY HORNE. Zwar zeigt sich der Sound erneut nicht ganz einwandfrei, so dass sowohl Gesang als auch Gitarrenleads inmitten der Rhythmusfraktion etwas untergehen, das tut der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Denn erstens haben die Norweger einen ganzen Haufen Gute-Laune-Songs im Gepäck – die Setlist speist sich wenig überraschend hauptsächlich aus Songs des aktuellen Albums „Youngblood“ -, und zweitens versucht Fronter Toschie ohne Unterlass, mit seinen Animationen Schwung ins Publikum zu bringen. Die Zuschauer lassen sich auch nicht lange bitten und feiern Songs wie den „Redemption Blues“, das ältere „Blaze Of Ashes“ oder das alles überstrahlende „This Ends Here“ standesgemäß ab. Über das abschließende, flotte „Straight Into Your Grave“ kann sich sogar Kollege Bach regelrecht freuen – viel falsch gemacht haben AUDREY HORNE an diesem Tag also scheinbar nicht. Ich hatte zwar befürchtet, dass die Band eher für die kleineren Clubs gemacht ist, aber auch unter freiem Himmel funktionieren die Songs einwandfrei. Daumen hoch!
Auf das bisherige Highlight des Festivals folgt sodann mit ASHES OF ARES leider die große Enttäuschung. So toll es ist, Matt Barlow wieder live erleben zu dürfen, noch dazu mit einigen namhaften Leuten an seiner Seite, so wenig spektakulär erweist sich leider das heute erstmals präsentierte Songmaterial. Ob es der Tatsache geschuldet ist, dass die Erwartungen an die All-Star-Truppe so verdammt hoch sind, oder doch eher der Umstand, dass man die Songs vorher noch nicht gehört hat, vermag ich nicht zu beurteilen. Aber der Gig stellt sich als ziemlich langatmig heraus, was vielleicht auch an den größtenteils im gemäßigten Midtempo dahinstampfenden Songs liegt. Jedenfalls kann auch Barlow mit seiner Götterstimme den Eindruck nur ganz dezent mindern, dass der Slot des Co-Headliners an diesem Tag ein wenig verschenkt wurde. Bleibt zu hoffen, dass das für den Spätsommer angekündigte Debütalbum sowie die dann folgenden Touren den Erwartungen an ASHES OF ARES eher gerecht werden als dieser verzichtbare Auftritt. tse
In der Umbaupause steigt dann die Spannung. Matt Barlow zockt zusammen mit ehemaligen Mitgliedern von ICED EARTH und NEVERMORE...müsste eigentlich ziemlich toll werden. Die Umbaupause wird genutzt, um sich den Wanst vollzuschlagen und sich über den noch immer ausbleibenden Regen zu freuen. Es wird doch wohl keine neue Trockenzeit anbrechen!!! Pünktlich zu Showbeginn gilt es dann, sich einen ordentlichen Platz zu sichern, um das folgende Spektakel genauer anschauen zu können. Eigentlich klingt das, was von der Bühne schallt, auch gar nicht mal so schlecht, halt wie ne Mischung aus den ehemaligen Bands. Wen wundert's? Allerdings sollte man ganz dringend den Siebensaiter im Keller lassen (wie bei 'Punishment') und sich auf gut gemachten Power Metal wie das NEVERMORE-mäßige "What I Am" beschränken. Mit "The Answer" haben ASHES OF ARES übrigens eine sehr geile Power-Ballade im Gepäck, die in den nächsten Jahren Vielgehörtes wie "Melancholy" ablösen könnte. Auch wenn später viele Stimmen von der langweiligsten Show des Festivals sprechen werden: Ich könnte mir vorstellen, dass der kommende Longplayer alles in den Sack steckt, was ICED EARTH in den letzten 10 Jahren (manche würde sagen, mindestens 15) veröffentlicht haben.
Wie oft habe ich U.D.O. mittlerweile live gesehen? 10 mal? 20 mal? Keine Ahnung, Tatsache ist aber auf jeden Fall, dass ich noch nie eine schlechte Show von dem kleinen Mann mit der großen Stimme gesehen habe. Und das soll sich auch heute Abend nicht ändern. Es ist eben immer wieder toll, zu Songs wie "They Want War", "Animal House" (das von einem Gitarrensolo, übrigens schon dem zweiten, eingeleitet wird), "Man And Machine" oder dem Hammer "24/7" abzuhotten, zwischen die immer wieder ACCEPT-Classics wie "Screaming For A Lovebite" eingebaut werden. Auch neues in Form von "Steelhammer" (als Opener) funktioniert einwandfrei und fällt keineswegs negativ auf. Die Menge dankt es der spielfreudigen Band mit einer riesigen Party und verlangt nach Ende des eigentlichen Sets natürlich nach einer Zugabe. Nun beginnt natürlich das Raten, welche ACCEPT-Klassiker zum Zuge kommen werden. Ich tippe einfach mal auf "Fast As A Shark", "Metal Heart" und "Balls To The Wall" und liege zu 2/3 richtig. Einzig "Fast As A Shark" fehlt (leider), dafür gibt es großartige Versionen der beiden anderen Songs, und bei dem "Metal Heart"-Solopart gibt es Gänsehaut pur, als die Menge den "Für Elise"-Part mitsingt. Wer gedacht hat, U.D.O. wäre kein vernünftiger Abschluss des ersten Tages, dürfte eines besseren belehrt worden sein. Übrigens bleibt noch immer der angesagt Regen aus! mm
Samstag
Samstag, 18.05. - Warm werden.
Mit einer etwas wärmeren Nacht im Rücken und den ersten schüchternen Sonnenstrahlen vor der Nase macht so ein Festival gleich viel mehr Spaß, so dass es kurz nach Mittag frohgemut zu SLINGBLADE geht, zumal die Schweden zu den Bands gehören, auf die ich im Vorfeld am meisten gespannt war. Leider kann die Band die Vorfreude zu keinem Zeitpunkt bestätigen, viel zu lasch präsentiert sich die Gruppe um die leidlich bemühte Sängerin Kristina im schwarzen Lederkleidchen, als dass viele neue Fans mit den auch zwei Jahre nach der Albumveröffentlichung immer noch schicken, geradlinigen Lieder gewonnen werden könnten. Als Opener eines langen Tages hat man es zwar nicht unbedingt leicht, doch SLINGBLADE verplempern jedwede Chance vor schon recht zahlreichem Publikum ziemlich fahrlässig, so dass ich nachher mehr als ein Mal die Frage beantworten muss, warum ich mich denn auf diese Band gefreut hätte. Zu dem halbgaren Auftritt passt die komische Setlist, die sich komplett an der Albumreihenfolge orientiert (minus „The Reverend’s Daughter“ und (ausgerechnet!) „Off The Hook“), so dass weder mit einem kleinen Hit eröffnet noch geendet wird.
Zum Glück sollte die wesentlich ausgeprägtere Bühnenerfahrung der folgenden HORISONT für ein bisschen Belebung sorgen, zumal die schwedischen Retrorocker spätestens bei den gemeinsamen Auftritten mit GRAVEYARD gesehen haben müssen, wie man live die Luft zum Flirren bringt. Aber das Mikro sollte dafür schon eingeschaltet respektive aufgedreht sein – was leider nicht der einzige soundtechnische Lapsus des diesjährigen Festivals war, ist oder bleiben wird. Nachdem dieser Missstand behoben ist, sind wir zwar immer noch nicht im Klanghimmel, doch immerhin etwas Stimmung kommt langsam auf, auch weil mit „On The Run“ einer der großartigsten Songs der Band gleich nach dem Opener zumindest die Bereits-vorher-Fans in Stimmung bringt. Anders als bei ihren schon erwähnten Kompagnons springt der Funke heute aber nicht auf das weiter Rund über. Die Stimme von Axel ein wenig zu schrill, die Durchschlagskraft ein wenig zu gering oder zu wenig von der nicht gerade sengenden Sonne aufgewirbelter Staub? Keine Ahnung, doch ich bin nicht der einzige, der sich mehr als ein ehrliches, herzliches „Nett“ als Fazit zu HORISONT versprochen hat. Die Tauglichkeit für den Schritt vom schwitzigen Club zur Festivalbühne wurde heute zumindest nicht vollständig nachgewiesen. Das schmissige „Second Assault“ versöhnt als energischer Rausschmeißer aber einigermaßen. mba
Mit fettem Groove und lässig rockiger Attitüde können MUSTASCH auf den bereits guten Auftritt von HORISONT noch einen draufsetzen. Zwar trifft Ralf Gyllenhammar nicht jeden Ton, dafür hat er aber die Eier, diesen Umstand mit grimmiger Miene und breitbeinigen Posen zu kaschieren. Das mittlerweile gut gefüllte Amphitheater weiß die festivaltaugliche Mischung aus Rock’n’Roll und Groove Metal zu schätzen, die Band lässt sich ihrerseits von der guten Laune der Festivalbesucher anstecken und zaubert einen wirklich guten Gig auf’s Parkett. Der Sound drückt, und bei Songs wie „I Hunt Alone“ oder dem geilen „Double Nature“ kann auch eigentlich nichts anderes als Partylaune aufkommen. Erwartet hätte ich das nicht unbedingt, aber neben dem Headliner entpuppen sich MUSTASCH als mein persönliches Highlight des Tages. tse
Zeit, dass sich was dreht? Quatsch, Zeit zum Rüben abmontieren! Und das hat weniger mit der nicht sonderlich urbanen Herkunft von DESASTER zu tun als mit dem Schwung, den die Veteranen ins Amphitheater bringen, denn DESASTER und das Rock Hard Festival sind eine langjährige Liebesbeziehung, die zumindest Teile der Band kein Jahr ohne einen Besuch in Gelsenkirchen überleben lässt. Dementsprechend ist es für die plattentechnisch immer zuverlässige und live immer ehrlich angetane und begeisternde Truppe ein Leichtes, die Meute auf die schwarzdynamische Seite der Macht zu ziehen. Problematisch ist das nur für diesen Text, weil zum einen kaum etwas Positives noch nicht über DESASTER geschrieben wurde – abgesehen von süßlichem Vokabular a la Sonnenscheine – und zum anderen können Worte die von Sataniacs Gesten, Tormentors Gedonner und Infernals vorlauten (an der Eefel kennt man och vurwatzisch soan) Posen erzeugte Energie nur unzureichend wiedergeben. Eine Livemacht, die auf dem Rock Hard vermutlich jedes Jahr an jedem Tag spielen könnte und immer noch das weite Gros hinter sich respektive tobend vor sich hätte. Das können sich nur ganz wenige ans Revers heften. mba
Ja ja, die Black Metal-Bands... Sie alle haben an diesem Wochenende mehr oder weniger damit zu kämpfen, dass ihre Finsternis den relativ frühen Positionen im Billing und vor allem auch der beschaulichen Idylle des Gelsenkirchener Amphitheaters zum Opfer fällt. Das trifft auch auf die Schweden von NAGLFAR zu, die aber ihr Bestes geben, diesen leicht widrigen Umständen zu trotzen. Technisch jedenfalls sind sie über jeden Zweifel erhaben, darüber hinaus haben sie auch so manche Melodie im Gepäck, die zu gefallen weiß. Eine bedrohlich-schwarzmetallische Atmosphäre wird aber nur bedingt heraufbeschworen, und für die Verbreitung von Partystimmung ist die Band von Haus aus natürlich eigentlich auch nicht zuständig. Das jedoch hindert einen großen Teil des Publikums, bei dem der Funke eher überzuspringen scheint als bei mir, nicht daran, die Band trotzdem ordentlich abzufeiern. Während der Mob also tobt, frage ich mich, wann wohl wieder eine Band an diesem Wochenende mich so richtig zu packen weiß?
Denn zugegeben: So ganz meine Baustelle sind auch ENSIFERUM eigentlich nicht. Aber ihr partytauglicher Folk Metal ist einfach wie gemacht für Festivals und wenn sie dann auch noch mit „In My Sword I Trust“ loslegen wie die Feuerwehr, können sie auch mich für sich gewinnen. Optisch sticht natürlich Keyboarderin Meiju Enho hervor, auch wenn sie (leider?) nicht ganz so leicht bekleidet wie ihre männlichen Mitstreiter daherkommt. Diese bringen sich am vorderen Bühnenrand immer wieder in Stellung, gerade Bassist Sami Hinkka lässt keine Gelegenheit aus, um die durchaus zahlreichen Fans der Band zum Fäusteschwingen zu animieren. Der Gesang kommt zwar bisweilen ein wenig dünn rüber, ansonsten kann man ENSIFERUM aber wenig ankreiden, was auch das Gros der Besucher so zu sehen scheint, denn die Band wird mit dem bisher größten Zuspruch des Tages bedacht. Nach MUSTASCH die zweite positive Überraschung des Tages! tse
Zum Glück brauche ich nichts über die Stadtfest-Band SLINGBLADE und die völlig überflüssigen HORISONT zu schreiben, so dass ich erst wieder bei ENSIFERUM zu Block und Stift greifen muss. Es ist schon mehr als unglaublich: Es gibt Leute, die finden die Finnen geil, andere wiederum würden sie am liebsten im Meer versenken, aber irgendeine höhere Macht muss die Jungs so ganz richtig toll finden. Denn kaum steht man auf der Bühne und zockt zwei Songs, kommt die Sonne das erste Mal an diesem Wochenende aus ihrem Versteck gekrochen und schaut sich das Spektakel an. Und scheinbar scheint es ihr im Amphitheater doch ganz gut zu gefallen, denn sie will einfach nicht mehr verschwinden. Aber zurück zu ENSIFERUM, die ihre Sache auch ohne die Hilfe des großen gelben Punktes am Himmel ordentlich machen. Drei halbnackte Finnen, eine leider angezogene Keyboarderin und der Drummer sorgen mit einer ordentlichen Bühnenaction in Verbindung mit den bekannten epischen Schlachtenhymnen für zufriedene Gesichter und ordentlich Feierlaune. Bei Songs wie "Twilight Tavern", "Magic Potion" und dem abschließenden "Iron" gibt’s aber nicht mal für den fiesesten Grummelwatz einen Grund stillzustehen.
Und es soll heiter weiter gehen. Eigentlich müsste man die unlustigen Spaßvernichter von J.B.O. knebeln, fesseln und direkt vor der Bühne abliefern und ihnen von D.A.D. zeigen lassen, wie man WIRKLICH lustig ist und nicht nur das Wacken-Eventpublikum zum Lachen bringt. Offensichtliche Lustigkeiten wie Stigs geile Bässe (muss man gesehen haben) oder sein funkensprühender Helm beim Highlight "Sleeping My Day Away" (das erst als Zugabe zum Zuge kommt) werden ebenso belacht wie Jesper Binzers völlig großartige deutsche Ansagen, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treiben. Selbst die technischen Probleme von Gitarrist und Sänger-Bruder Jacob Binzer werden von Jesper als Stand-up-Comedy missbraucht. So kommt für einige Leute das „Volumen“ schon fast zu schnell wieder zurück, und es geht mit den gewohnten Rock-Großtaten der Dänen munter weiter. Dabei zeigt man, dass man nicht nur witzig ist, sondern mit Songs wie "Jihad", "Bad Crazyness" oder "Monster Philosophy" auch Hymnen für die Ewigkeit am Start hat.
Wo wir gerade von Hymnen für die Ewigkeit reden: Kennt jemand Songs namens "Queen Of The Ryche", "Speak" oder "Warning"? Die Antwort dürfte wohl eindeutig ausfallen. Wann aber hat man gerade den erstgenannten Song gleich als Show-Opener vernommen? Oder anders gefragt: Wann zuletzt (die Jahre 84-89 mal ausgenommen) gab es NUR Killer-Songs bei einem QUEENSRYCHE-Konzert zu hören? Die Band geht gleich mit einer Spielfreude zu Werke, die ihresgleichen sucht. Und an vorderster Front ein so gigantisch guter Todd La Torre, der gleich mal klar macht, dass QUEENSRYCHE in ihm den perfekten Frontmann gefunden hat. Hätten CRIMSON GLORY vor einiger Zeit endlich mal den Finger aus dem Arsch bekommen und ein neues Album mit dem Jungen veröffentlicht...ich bin mir sicher, es wäre ziemlich großartig geworden. Nun aber darf man auf ein neues RYCHE-Album gespannt sein, von dem es heute 2 Songs zu hören gibt. Während "Redemption" gut, aber nicht überragend ausfällt, begeistert "Fallout" tatsächlich fast auf altem Niveau. Ich bin gespannt, wie Todd La Torre das neue Material rüberbringt. Für mich ist der Mann jedenfalls der Sänger des gesamten Wochenendes. Wie hieß nochmal der letzte QUEENSRYCHE-Sänger? Kann mich gar nicht mehr an seinen Namen erinnern! Solche und ähnliche Gedanken schießen mir noch durch den Kopf, als die Zugaben "Take Hold Of The Flame" und "Empire" längst verklungen sind. mm
Nur ein Wort von einem (bisher) Nicht-Fan zu QUEENSRYCHE: Fantastisch! mba
Mit einer etwas wärmeren Nacht im Rücken und den ersten schüchternen Sonnenstrahlen vor der Nase macht so ein Festival gleich viel mehr Spaß, so dass es kurz nach Mittag frohgemut zu SLINGBLADE geht, zumal die Schweden zu den Bands gehören, auf die ich im Vorfeld am meisten gespannt war. Leider kann die Band die Vorfreude zu keinem Zeitpunkt bestätigen, viel zu lasch präsentiert sich die Gruppe um die leidlich bemühte Sängerin Kristina im schwarzen Lederkleidchen, als dass viele neue Fans mit den auch zwei Jahre nach der Albumveröffentlichung immer noch schicken, geradlinigen Lieder gewonnen werden könnten. Als Opener eines langen Tages hat man es zwar nicht unbedingt leicht, doch SLINGBLADE verplempern jedwede Chance vor schon recht zahlreichem Publikum ziemlich fahrlässig, so dass ich nachher mehr als ein Mal die Frage beantworten muss, warum ich mich denn auf diese Band gefreut hätte. Zu dem halbgaren Auftritt passt die komische Setlist, die sich komplett an der Albumreihenfolge orientiert (minus „The Reverend’s Daughter“ und (ausgerechnet!) „Off The Hook“), so dass weder mit einem kleinen Hit eröffnet noch geendet wird.
Zum Glück sollte die wesentlich ausgeprägtere Bühnenerfahrung der folgenden HORISONT für ein bisschen Belebung sorgen, zumal die schwedischen Retrorocker spätestens bei den gemeinsamen Auftritten mit GRAVEYARD gesehen haben müssen, wie man live die Luft zum Flirren bringt. Aber das Mikro sollte dafür schon eingeschaltet respektive aufgedreht sein – was leider nicht der einzige soundtechnische Lapsus des diesjährigen Festivals war, ist oder bleiben wird. Nachdem dieser Missstand behoben ist, sind wir zwar immer noch nicht im Klanghimmel, doch immerhin etwas Stimmung kommt langsam auf, auch weil mit „On The Run“ einer der großartigsten Songs der Band gleich nach dem Opener zumindest die Bereits-vorher-Fans in Stimmung bringt. Anders als bei ihren schon erwähnten Kompagnons springt der Funke heute aber nicht auf das weiter Rund über. Die Stimme von Axel ein wenig zu schrill, die Durchschlagskraft ein wenig zu gering oder zu wenig von der nicht gerade sengenden Sonne aufgewirbelter Staub? Keine Ahnung, doch ich bin nicht der einzige, der sich mehr als ein ehrliches, herzliches „Nett“ als Fazit zu HORISONT versprochen hat. Die Tauglichkeit für den Schritt vom schwitzigen Club zur Festivalbühne wurde heute zumindest nicht vollständig nachgewiesen. Das schmissige „Second Assault“ versöhnt als energischer Rausschmeißer aber einigermaßen. mba
Mit fettem Groove und lässig rockiger Attitüde können MUSTASCH auf den bereits guten Auftritt von HORISONT noch einen draufsetzen. Zwar trifft Ralf Gyllenhammar nicht jeden Ton, dafür hat er aber die Eier, diesen Umstand mit grimmiger Miene und breitbeinigen Posen zu kaschieren. Das mittlerweile gut gefüllte Amphitheater weiß die festivaltaugliche Mischung aus Rock’n’Roll und Groove Metal zu schätzen, die Band lässt sich ihrerseits von der guten Laune der Festivalbesucher anstecken und zaubert einen wirklich guten Gig auf’s Parkett. Der Sound drückt, und bei Songs wie „I Hunt Alone“ oder dem geilen „Double Nature“ kann auch eigentlich nichts anderes als Partylaune aufkommen. Erwartet hätte ich das nicht unbedingt, aber neben dem Headliner entpuppen sich MUSTASCH als mein persönliches Highlight des Tages. tse
Zeit, dass sich was dreht? Quatsch, Zeit zum Rüben abmontieren! Und das hat weniger mit der nicht sonderlich urbanen Herkunft von DESASTER zu tun als mit dem Schwung, den die Veteranen ins Amphitheater bringen, denn DESASTER und das Rock Hard Festival sind eine langjährige Liebesbeziehung, die zumindest Teile der Band kein Jahr ohne einen Besuch in Gelsenkirchen überleben lässt. Dementsprechend ist es für die plattentechnisch immer zuverlässige und live immer ehrlich angetane und begeisternde Truppe ein Leichtes, die Meute auf die schwarzdynamische Seite der Macht zu ziehen. Problematisch ist das nur für diesen Text, weil zum einen kaum etwas Positives noch nicht über DESASTER geschrieben wurde – abgesehen von süßlichem Vokabular a la Sonnenscheine – und zum anderen können Worte die von Sataniacs Gesten, Tormentors Gedonner und Infernals vorlauten (an der Eefel kennt man och vurwatzisch soan) Posen erzeugte Energie nur unzureichend wiedergeben. Eine Livemacht, die auf dem Rock Hard vermutlich jedes Jahr an jedem Tag spielen könnte und immer noch das weite Gros hinter sich respektive tobend vor sich hätte. Das können sich nur ganz wenige ans Revers heften. mba
Ja ja, die Black Metal-Bands... Sie alle haben an diesem Wochenende mehr oder weniger damit zu kämpfen, dass ihre Finsternis den relativ frühen Positionen im Billing und vor allem auch der beschaulichen Idylle des Gelsenkirchener Amphitheaters zum Opfer fällt. Das trifft auch auf die Schweden von NAGLFAR zu, die aber ihr Bestes geben, diesen leicht widrigen Umständen zu trotzen. Technisch jedenfalls sind sie über jeden Zweifel erhaben, darüber hinaus haben sie auch so manche Melodie im Gepäck, die zu gefallen weiß. Eine bedrohlich-schwarzmetallische Atmosphäre wird aber nur bedingt heraufbeschworen, und für die Verbreitung von Partystimmung ist die Band von Haus aus natürlich eigentlich auch nicht zuständig. Das jedoch hindert einen großen Teil des Publikums, bei dem der Funke eher überzuspringen scheint als bei mir, nicht daran, die Band trotzdem ordentlich abzufeiern. Während der Mob also tobt, frage ich mich, wann wohl wieder eine Band an diesem Wochenende mich so richtig zu packen weiß?
Denn zugegeben: So ganz meine Baustelle sind auch ENSIFERUM eigentlich nicht. Aber ihr partytauglicher Folk Metal ist einfach wie gemacht für Festivals und wenn sie dann auch noch mit „In My Sword I Trust“ loslegen wie die Feuerwehr, können sie auch mich für sich gewinnen. Optisch sticht natürlich Keyboarderin Meiju Enho hervor, auch wenn sie (leider?) nicht ganz so leicht bekleidet wie ihre männlichen Mitstreiter daherkommt. Diese bringen sich am vorderen Bühnenrand immer wieder in Stellung, gerade Bassist Sami Hinkka lässt keine Gelegenheit aus, um die durchaus zahlreichen Fans der Band zum Fäusteschwingen zu animieren. Der Gesang kommt zwar bisweilen ein wenig dünn rüber, ansonsten kann man ENSIFERUM aber wenig ankreiden, was auch das Gros der Besucher so zu sehen scheint, denn die Band wird mit dem bisher größten Zuspruch des Tages bedacht. Nach MUSTASCH die zweite positive Überraschung des Tages! tse
Zum Glück brauche ich nichts über die Stadtfest-Band SLINGBLADE und die völlig überflüssigen HORISONT zu schreiben, so dass ich erst wieder bei ENSIFERUM zu Block und Stift greifen muss. Es ist schon mehr als unglaublich: Es gibt Leute, die finden die Finnen geil, andere wiederum würden sie am liebsten im Meer versenken, aber irgendeine höhere Macht muss die Jungs so ganz richtig toll finden. Denn kaum steht man auf der Bühne und zockt zwei Songs, kommt die Sonne das erste Mal an diesem Wochenende aus ihrem Versteck gekrochen und schaut sich das Spektakel an. Und scheinbar scheint es ihr im Amphitheater doch ganz gut zu gefallen, denn sie will einfach nicht mehr verschwinden. Aber zurück zu ENSIFERUM, die ihre Sache auch ohne die Hilfe des großen gelben Punktes am Himmel ordentlich machen. Drei halbnackte Finnen, eine leider angezogene Keyboarderin und der Drummer sorgen mit einer ordentlichen Bühnenaction in Verbindung mit den bekannten epischen Schlachtenhymnen für zufriedene Gesichter und ordentlich Feierlaune. Bei Songs wie "Twilight Tavern", "Magic Potion" und dem abschließenden "Iron" gibt’s aber nicht mal für den fiesesten Grummelwatz einen Grund stillzustehen.
Und es soll heiter weiter gehen. Eigentlich müsste man die unlustigen Spaßvernichter von J.B.O. knebeln, fesseln und direkt vor der Bühne abliefern und ihnen von D.A.D. zeigen lassen, wie man WIRKLICH lustig ist und nicht nur das Wacken-Eventpublikum zum Lachen bringt. Offensichtliche Lustigkeiten wie Stigs geile Bässe (muss man gesehen haben) oder sein funkensprühender Helm beim Highlight "Sleeping My Day Away" (das erst als Zugabe zum Zuge kommt) werden ebenso belacht wie Jesper Binzers völlig großartige deutsche Ansagen, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treiben. Selbst die technischen Probleme von Gitarrist und Sänger-Bruder Jacob Binzer werden von Jesper als Stand-up-Comedy missbraucht. So kommt für einige Leute das „Volumen“ schon fast zu schnell wieder zurück, und es geht mit den gewohnten Rock-Großtaten der Dänen munter weiter. Dabei zeigt man, dass man nicht nur witzig ist, sondern mit Songs wie "Jihad", "Bad Crazyness" oder "Monster Philosophy" auch Hymnen für die Ewigkeit am Start hat.
Wo wir gerade von Hymnen für die Ewigkeit reden: Kennt jemand Songs namens "Queen Of The Ryche", "Speak" oder "Warning"? Die Antwort dürfte wohl eindeutig ausfallen. Wann aber hat man gerade den erstgenannten Song gleich als Show-Opener vernommen? Oder anders gefragt: Wann zuletzt (die Jahre 84-89 mal ausgenommen) gab es NUR Killer-Songs bei einem QUEENSRYCHE-Konzert zu hören? Die Band geht gleich mit einer Spielfreude zu Werke, die ihresgleichen sucht. Und an vorderster Front ein so gigantisch guter Todd La Torre, der gleich mal klar macht, dass QUEENSRYCHE in ihm den perfekten Frontmann gefunden hat. Hätten CRIMSON GLORY vor einiger Zeit endlich mal den Finger aus dem Arsch bekommen und ein neues Album mit dem Jungen veröffentlicht...ich bin mir sicher, es wäre ziemlich großartig geworden. Nun aber darf man auf ein neues RYCHE-Album gespannt sein, von dem es heute 2 Songs zu hören gibt. Während "Redemption" gut, aber nicht überragend ausfällt, begeistert "Fallout" tatsächlich fast auf altem Niveau. Ich bin gespannt, wie Todd La Torre das neue Material rüberbringt. Für mich ist der Mann jedenfalls der Sänger des gesamten Wochenendes. Wie hieß nochmal der letzte QUEENSRYCHE-Sänger? Kann mich gar nicht mehr an seinen Namen erinnern! Solche und ähnliche Gedanken schießen mir noch durch den Kopf, als die Zugaben "Take Hold Of The Flame" und "Empire" längst verklungen sind. mm
Nur ein Wort von einem (bisher) Nicht-Fan zu QUEENSRYCHE: Fantastisch! mba
Sonntag
Sonntag, 19.05. - Durchbraten.
Zu früher Sonntagsstunde haben sich schon verdammt viele Besucher vor der Bühne versammelt. Woran das liegt? Wohl daran, dass die KING DIAMOND- bzw. MERCYFUL FATE-Verehrer ATTIC hier ein Heimspiel feiern können. Und die theatralisch geschminkten Gelsenkirchener legen sich auch mächtig ins Zeug, um ihre Fans nicht zu enttäuschen. Diese feiern „ihre“ Band denn auch nach alles Regeln der Kunst ab, obschon sie kompositorisch ihren Heroen noch nicht das Wasser reichen können. Dazu kann einem der hohe Falsettgesang auch schon mal gehörig auf die Nüsse gehen. Angesichts des von vielen mit Spannung erwarteten Headliners sind ATTIC aber nicht nur die logische, sondern auch eine gute Wahl als Opener an diesem Tag. Die Fans fordern sogar eine Zugabe, jedoch muss die Band sich sogar früher als von ihr selbst gedacht die Stecker ziehen lassen, so dass die fünf Jungs ihren letzten angedachten Song nicht einmal mehr zum Besten geben können. Kein aufregender, aber ein ordentlicher Start in den Tag. tse
Es ist Sonntag morgen und die Sonne scheint. Ein perfekter Start in den Tag, der mit der Show meines absoluten Lieblingskönigs seine – im wahrsten Sinne des Wortes – Krönung finden soll. Und wenn man den originalen König haben kann, wieso sollte man dann eine zweitklassige Kopie namens ATTIC brauchen? Denke ich mir so und schlage erst bei GOSPEL OF THE HORNS im Rund des Amphitheaters auf. Von der Bande schallt ordentlicher, angethrashter Black Metal rüber ins Auditorium, der am ehesten an Bands wie - logisch - DESTRÖYER 666 erinnert. Ich finde die Band nun nicht ganz so toll wie einige Schreiberkollegen anderer Magazine, fühle mich aber gut unterhalten. Irgendwie wünsche ich mir mehr von den zermalmenden Midtempo-Parts, die die Hochgeschwindigkeit immer wieder auflockern. Aber wie schon bei DENIAL OF GOD bin ich mir auch hier ziemlich sicher, dass das Geschrote in einem kleinen Club besser zur Geltung kommt als auf einer Festivalbühne in der Nachmittagssonne.
Nun klinke ich mich mal ein bißchen aus und schaue mich mal wieder eingehend auf dem Festivalgelände um, besuche nochmals den Metal-Markt, um mir ein paar neue Sachen für die SLAYER-Sammlung zu besorgen, teste die leckeren und nicht so leckeren Sachen an den Essensständen, genieße das ein oder andere Bier und lasse Gott/Odin/Satan/Batman einen guten Mann sein. Auch das Pressezelt ist ein gerne besuchter Ort, auch wenn die Prominenz an diesem Tag wohl eher an anderer Stelle zugegen ist. Laut WDR-Stream hat es sogar Frau Sabina Hankel-Hirtz vom RTL 2-Messi-Team nach Gelsenkirchen geschafft. Ihr kennt die gute Frau nicht? Das ist die, die früher mal „too drunk to fuck“ war und an der "New Machine Of Liechtenstein“ mitgebastelt hat. Na? Groschen gefallen??? mm
Tja, ORDEN OGAN, ihr hättet es euch auch einfacher machen und auf die post-apokalyptischen Bühnenoutfits aus Alltagsgegenständen verzichten können, aber wo bliebe da schon der Spaß? So dürfen ein paar Ungläubige in den hinteren Reihen spotten, aber die Sauerländer haben sich mittlerweile (völlig zurecht) jede Menge Fans erspielt, was der Musik dabei hilft, das Ausnutzen einer gewissen Narrenfreiheit bei den Rüstungen locker in den Schatten zu stellen. Bei den ganzen Spielchen vom Publikum-Piratenauge bis zum bekannten, gerne angenommenen „Cold, Dead And Gone“ Mitrufen und den dazugehörigen Anleitungen kann man zwar den Eindruck gewinnen, dass stattdessen vielleicht noch ein Lied mehr drin gewesen wäre. Andererseits sorgt dieses kleine bisschen Unernst als Ergänzung zu den mit Ausnahme von „We Are Pirates“ keineswegs albernen Liedern („To New Shores Of Sadness“…) für eine Stimmung, die mit dem strahlenden Sonnenschein Hand in Hand geht. Selbst wenn ich die Setlist nicht optimal finde – statt dem so hymnischen wie simplen „The Things We Believe In“ wäre „Till The Stars Cry Out“ mal eine echte Ansage gewesen - darf man sich mit ORDEN OGAN freuen, dass sie nach Jahren harter Arbeit den verdienten Lohn einfahren. Sofern der Metalgott ein Einsehen hat und die Band weiter ihrem Pfad folgt, werden wir sie bei ihrem nächsten Auftritt beim Rock Hard Festival vermutlich noch eine Stufe weiter oben im Billing sehen.
Hochklassig geht es weiter mit ORCHID, auch wenn Kollege Meyer ob der Vielzahl an Vintage Rock Bands nur durch seinen Trip aufs bühnenferne Gelände vor der Selbstentleibung bewahrt wird. Während sich die gar nicht mal so zotteligen Amerikaner (vgl. KADAVAR) outfittechnisch bis auf Schlaghosen und das Ethno-Hippie-Hemdchen von Frontmann Theo Mindell zurückhalten, lässt ihr schwungvoller Vortrag die Zurückhaltung im Publikum in einer Geschwindigkeit schmelzen, die die der Musik deutlich übertrifft. Wie schon beim aktuellen Album wirkt es sich auch live sehr positiv aus, dass über dem musikalischen BLACK SABBATH-Bett Theos schöne Stimme an keinen prägenden Frontmann der inzwischen wiederbelebten Legende erinnert. Obwohl die Liveerfahrung von ORCHID recht vergleichbar zu der von HORISONT scheint, gehen im direkten Vergleich des Wochenendes alle Punkte nach San Francisco: Die Setlist funktioniert besser (Klasse: Das pumpende „The Mouths Of Madness“ und das kurz vor Schluss die Knochen richtig in Schwung bringende „Wizards Of War“), Theos Gesang ist allgemein verträglicher, der Sound ist besser und die ganze Band wirkt frischer und aufgeweckter. Die Vorzeichen der jeweils aktuellen Alben werden also umgedreht und ORCHID dürfen sich mit Fug und Recht als einer der Gewinner des Festivals fühlen.
Im Anschluss gibt es die aus meiner Sicht größten Spalter der diesjährigen Ausgabe: TANK. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass der ehemalige Frontmann Algy Ward Tate-esk eine zweite Version der Band gestartet hat, die natürlich die „einzig wahre“ ist, und ebenso wenig damit, dass der etatmäßige aktuelle Sänger Doogie White in diesem Jahr lieber mit Michael Schenker um die Welt zieht, so dass in Form des ehemaligen DRAGONFORCE Sängers ZP Theart Ersatz herbeigeschafft werden musste. Denn besonders ZP gibt sich alle Mühe, die Zweifel der TANK-Maniacs zu zerstreuen, und liefert von Beginn an eine enorm engagierte Show ab, die auch die nicht mehr ganz so jungen Bandleader Mick Tucker und Cliff Evans zu mehr als altersüblicher Bewegung animiert. Das zentrale Problem kann die Einsatzfreude jedoch nicht abfedern: Die Musik. Und da schießt der alte Panzer für meinen Geschmack heute mit Platzpatronen. Alteingesessene TANKer wie der ehemalige SODOM Drummer Bobby können, auch ob der geringen Vorbereitungszeit der heutigen Konstellation, noch so angetan sein – und die johlenden Hundertschaften vor der Bühne sprechen für sich -, doch zumindest bis in die oberen Reihen des Amphitheaters reicht die Energie heute nicht. Es ist zwar nicht so lahmarschig und hölzern wie MAGNUM im letzten Jahr, doch lässt der Auftritt ziemlich kalt. Für mich die Enttäuschung des Wochenendes. mba
Nach den famosen QUEENSRYCHE kommt der gemeine Progger an diesem Wochenende mit den nicht weniger genialen THRESHOLD noch einmal so richtig auf seine Kosten. Die Band zeigt sich frisch und unverbraucht und spielt ihr nicht eben anspruchsloses Set herunter, als wäre es die leichteste Übung der Welt. Dass man sich jedoch nicht ausschließlich auf technische Brillanz beschränken möchte, stellt der wieder einmal extrem agile Frontmann Damian Wilson unter Beweis, der es sich nicht nehmen lässt, im ausgedehnten Soloteil des zweiten Songs „Don’t Look Down“ im Sprint die Bühne zu verlassen, eine Runde durch das Amphitheater zu drehen und sich per Handshake bei den begeisterten Fans zu bedanken. Ein unglaublich sympathischer Auftritt!
Bei ziemlich gutem Sound legt die Band bei der Songauswahl erwartungsgemäß einen leichten Schwerpunkt auf das aktuelle Studioalbum „March Of Progress“, das Sextett hat aber auch so manchen älteren Hit im Köcher. Die Instrumentalisten machen ihre Sache sehr sauber, und auch der Gesang von Wilson kommt herrlich klar rüber. Das obligatorische „Slipstream“ setzt den Schlusspunkt unter einen äußerst unterhaltsamen, aber leider viel zu kurzen Gig. Findet auch Wilson, der sich anschließend erneut ins Publikum begibt und sich noch minutenlang mit Fans unterhält und Fotos von und mit sich schießen lässt, so dass THRESHOLD wohl Pluspunkte bei fast jedem Festivalbesucher gesammelt haben dürften. Ein geradezu Headliner-würdiger Auftritt! tse
Die schwierigste Position des ganzen Wochenendes – gleich nach einem der sympathischsten Auftritte jemals (THRESHOLD) und vor dem sehnlichst erwarteten KING DIAMOND – haben SEPULTURA vor den Latz geknallt bekommen. Dazu kommt das Mosern der Truer-than-true Seppel über die Belanglosigkeit der Band, die spätestens mit „Roots“ (angeblich) ihre Metal-Glaubwürdigkeit verspielt hat, so dass man sich über „Ohne Cavaleras – ist hier gar nix los!“ Schlachtrufe kaum wundern würde. Aber da haben sie die Rechnung ohne die Band gemacht (und sie auf der heute endenden Tour garantiert vorher nicht gesehen), denn die Brasilianer nehmen das Festival im Sturm, mit der von der Tour bekannten Setlist, minus „Polícia“ & „Orgasmatron“.
Dank der guten Möglichkeiten, auch vom Kampfplatz des Amphitheaters einfach und schnell in die weniger bevölkerten Zonen ausweichen zu können, lässt man sich gerne dazu anstacheln, dem verloren geglaubten jugendlichen Leichtsinn nachzugeben und sich in den Pit zu stürzen, wo einem prompt eine ganze Reihe vertrauter, ebenfalls Ü30er im besten good old friendly violent fun-Sinne entgegen tobt. So macht das Spaß, so soll(te) es (häufiger) sein. Während Andreas Kisser und das eigentliche Urgestein Paulo Jr. beste Laune zum mitreißenden Vortrag an den Tag legen, gebührt das größte Lob dem gewaltigen Derrick Green. Während der (allesamt) überzeugend vorgetragenen Lieder ist er ein wahrer Wirbelsturm von Frontmann und dazwischen ein sympathischer Anheizer, dem mehr als nur ein kleiner Schelm im Nacken sitzt, wenn er – gerne auch in gar nicht so schlechtem Deutsch – zum Publikum spricht. Spätestens nach dem wuchtigen Trommelduell zwischen Derrick und Jungspund Eloy Casagrande kann es daher auf Derricks „Alles super?“ nur eine Antwort geben: „Alles super!“ mba
Um auf meine letzten Worte zurückzukommen: Ich bin auch „finished with the dogs“ als ich wieder Richtung Bühne stiefele und die abgewrackte Brasilien-Legende SEPULTURA mit "Rattamahatta", "Chaos A.D." und "Rotz...ähem...Roots Bloody Roots" das gesamte Ruhrgebiet samt Fördertürmen zum Beben bringt. Ich glaub echt, mein Schwein pfeift, als ich sehe, was für eine Party abgeht und wie alte Männer in geilen Metal-Shirts zu den Takten oben genannter Songs auf und ab hüpfen. Ok, so ein klein wenig muß ich zugeben, daß der Mist doch in die Beine geht. Punkt an die drei Brasilianer mit dem großen Schwarzen!
In der Umbaupause habe ich einiges an Zeit, um gedanklich darüber zu philosophieren, ob Thrash Metal so langsam auf dem absteigenden Ast ist. Ich meine, Bands dieser Stilrichtung gibt’s noch mehr als genug, aber leider hat keine von ihnen den Weg nach Gelsenkirchen gefunden. Und wer SEPULTURA heute noch als Thrash bezeichnet, hat eh nix verstanden. Und dann geht der Vorhang auf und mir tränen schon beim Anblick der Bühne vor Begeisterung die Augen.
Man hat nicht zuviel versprochen, als man ankündigte, dass KING DIAMOND seine gesamte Show mitbringen werde. Man muss die Bühnendeko einfach gesehen haben, zum erklären fehlt der Platz! Und dann die Setlist!!! Der Vorhang fällt und "The Candle" ertönt als OPENER!!! Muss ich mehr sagen??? Gleich danach wird Grandma im Rollstuhl unter den Klängen von "Welcome Home" über die Bühne gerollt, bevor Album Nr. 3, "Conspiracy", mit "At The Graves" bedacht wird. Kann man es NOCH besser machen? Eigentlich nicht, deshalb wird mit den Spätwerken "Up From The Grave", "Voodoo" und "Dreams" erstmal etwas der Klassikerfaktor rausgenommen, der mit "Sleepless Nights" dann aber wieder an Fahrt aufnimmt. Ein klein wenig Ruhe gibt es im Anschluss beim Drumsolo und der "Give Me Your Soul Please"-Großtat "Shapes Of Black". Übrigens gleicht der Gig bisher eher einem Theaterstück als einem normalen Konzert. Es gibt zu all der Bühnendeko Mönche und auch Kings zauberhafte Frau Livia, die sich für die Tanzeinlagen verantwortlich zeichnet. Es wurde also im Voraus nullkommanull zuviel versprochen. Sehr sehr episch!!! Und das mit einer Setlist, die mich heute noch begeistert, auch wenn die folgenden beiden Songs eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. Einerseits gehören die beiden brilliant vorgetragenen MERCYFUL FATE-Songs "Come To The Sabbath" und "Evil" zu den besten Metalsongs, die je geschrieben wurden, auf der anderen Seite hat man aber mit "Abigail" ein Album in der Hinterhand, das etwas stiefmütterlich behandelt wird, aber eines der 10 besten Alben aller Zeiten darstellt. Zwei Songs ("The Family Ghost" und "Black Horsemen") werden aber glücklicherweise im Zugabenblock noch rausgehauen, was mich ebenso freut wie das dazwischen geschobene "Halloween", einer meiner absoluten King-Faves. Aber zurück zum Thema MERCYFUL FATE und auf das, worauf ich eigentlich hinaus wollte: Meiner Meinung nach braucht eine KING DIAMOND-Show keine „Coversongs“, die eigene Solo-Diskographie ist an Highlights schließlich bestens bestückt. Und anstatt früh von der Bühne zu verschwinden und mit 3 Zugabenblöcken (mit je einem Song, siehe oben) zurückzukehren, hätte man auch gerne noch einen Song vom sträflichst unterbewerteten "House Of God" raushauen dürfen. Glücklicherweise wurde "The Eye" gegen Ende mit "Eye Of The Witch" noch gewürdigt, alles andere wäre ein Frevel gewesen. mm
Zu früher Sonntagsstunde haben sich schon verdammt viele Besucher vor der Bühne versammelt. Woran das liegt? Wohl daran, dass die KING DIAMOND- bzw. MERCYFUL FATE-Verehrer ATTIC hier ein Heimspiel feiern können. Und die theatralisch geschminkten Gelsenkirchener legen sich auch mächtig ins Zeug, um ihre Fans nicht zu enttäuschen. Diese feiern „ihre“ Band denn auch nach alles Regeln der Kunst ab, obschon sie kompositorisch ihren Heroen noch nicht das Wasser reichen können. Dazu kann einem der hohe Falsettgesang auch schon mal gehörig auf die Nüsse gehen. Angesichts des von vielen mit Spannung erwarteten Headliners sind ATTIC aber nicht nur die logische, sondern auch eine gute Wahl als Opener an diesem Tag. Die Fans fordern sogar eine Zugabe, jedoch muss die Band sich sogar früher als von ihr selbst gedacht die Stecker ziehen lassen, so dass die fünf Jungs ihren letzten angedachten Song nicht einmal mehr zum Besten geben können. Kein aufregender, aber ein ordentlicher Start in den Tag. tse
Es ist Sonntag morgen und die Sonne scheint. Ein perfekter Start in den Tag, der mit der Show meines absoluten Lieblingskönigs seine – im wahrsten Sinne des Wortes – Krönung finden soll. Und wenn man den originalen König haben kann, wieso sollte man dann eine zweitklassige Kopie namens ATTIC brauchen? Denke ich mir so und schlage erst bei GOSPEL OF THE HORNS im Rund des Amphitheaters auf. Von der Bande schallt ordentlicher, angethrashter Black Metal rüber ins Auditorium, der am ehesten an Bands wie - logisch - DESTRÖYER 666 erinnert. Ich finde die Band nun nicht ganz so toll wie einige Schreiberkollegen anderer Magazine, fühle mich aber gut unterhalten. Irgendwie wünsche ich mir mehr von den zermalmenden Midtempo-Parts, die die Hochgeschwindigkeit immer wieder auflockern. Aber wie schon bei DENIAL OF GOD bin ich mir auch hier ziemlich sicher, dass das Geschrote in einem kleinen Club besser zur Geltung kommt als auf einer Festivalbühne in der Nachmittagssonne.
Nun klinke ich mich mal ein bißchen aus und schaue mich mal wieder eingehend auf dem Festivalgelände um, besuche nochmals den Metal-Markt, um mir ein paar neue Sachen für die SLAYER-Sammlung zu besorgen, teste die leckeren und nicht so leckeren Sachen an den Essensständen, genieße das ein oder andere Bier und lasse Gott/Odin/Satan/Batman einen guten Mann sein. Auch das Pressezelt ist ein gerne besuchter Ort, auch wenn die Prominenz an diesem Tag wohl eher an anderer Stelle zugegen ist. Laut WDR-Stream hat es sogar Frau Sabina Hankel-Hirtz vom RTL 2-Messi-Team nach Gelsenkirchen geschafft. Ihr kennt die gute Frau nicht? Das ist die, die früher mal „too drunk to fuck“ war und an der "New Machine Of Liechtenstein“ mitgebastelt hat. Na? Groschen gefallen??? mm
Tja, ORDEN OGAN, ihr hättet es euch auch einfacher machen und auf die post-apokalyptischen Bühnenoutfits aus Alltagsgegenständen verzichten können, aber wo bliebe da schon der Spaß? So dürfen ein paar Ungläubige in den hinteren Reihen spotten, aber die Sauerländer haben sich mittlerweile (völlig zurecht) jede Menge Fans erspielt, was der Musik dabei hilft, das Ausnutzen einer gewissen Narrenfreiheit bei den Rüstungen locker in den Schatten zu stellen. Bei den ganzen Spielchen vom Publikum-Piratenauge bis zum bekannten, gerne angenommenen „Cold, Dead And Gone“ Mitrufen und den dazugehörigen Anleitungen kann man zwar den Eindruck gewinnen, dass stattdessen vielleicht noch ein Lied mehr drin gewesen wäre. Andererseits sorgt dieses kleine bisschen Unernst als Ergänzung zu den mit Ausnahme von „We Are Pirates“ keineswegs albernen Liedern („To New Shores Of Sadness“…) für eine Stimmung, die mit dem strahlenden Sonnenschein Hand in Hand geht. Selbst wenn ich die Setlist nicht optimal finde – statt dem so hymnischen wie simplen „The Things We Believe In“ wäre „Till The Stars Cry Out“ mal eine echte Ansage gewesen - darf man sich mit ORDEN OGAN freuen, dass sie nach Jahren harter Arbeit den verdienten Lohn einfahren. Sofern der Metalgott ein Einsehen hat und die Band weiter ihrem Pfad folgt, werden wir sie bei ihrem nächsten Auftritt beim Rock Hard Festival vermutlich noch eine Stufe weiter oben im Billing sehen.
Hochklassig geht es weiter mit ORCHID, auch wenn Kollege Meyer ob der Vielzahl an Vintage Rock Bands nur durch seinen Trip aufs bühnenferne Gelände vor der Selbstentleibung bewahrt wird. Während sich die gar nicht mal so zotteligen Amerikaner (vgl. KADAVAR) outfittechnisch bis auf Schlaghosen und das Ethno-Hippie-Hemdchen von Frontmann Theo Mindell zurückhalten, lässt ihr schwungvoller Vortrag die Zurückhaltung im Publikum in einer Geschwindigkeit schmelzen, die die der Musik deutlich übertrifft. Wie schon beim aktuellen Album wirkt es sich auch live sehr positiv aus, dass über dem musikalischen BLACK SABBATH-Bett Theos schöne Stimme an keinen prägenden Frontmann der inzwischen wiederbelebten Legende erinnert. Obwohl die Liveerfahrung von ORCHID recht vergleichbar zu der von HORISONT scheint, gehen im direkten Vergleich des Wochenendes alle Punkte nach San Francisco: Die Setlist funktioniert besser (Klasse: Das pumpende „The Mouths Of Madness“ und das kurz vor Schluss die Knochen richtig in Schwung bringende „Wizards Of War“), Theos Gesang ist allgemein verträglicher, der Sound ist besser und die ganze Band wirkt frischer und aufgeweckter. Die Vorzeichen der jeweils aktuellen Alben werden also umgedreht und ORCHID dürfen sich mit Fug und Recht als einer der Gewinner des Festivals fühlen.
Im Anschluss gibt es die aus meiner Sicht größten Spalter der diesjährigen Ausgabe: TANK. Das hat allerdings nichts damit zu tun, dass der ehemalige Frontmann Algy Ward Tate-esk eine zweite Version der Band gestartet hat, die natürlich die „einzig wahre“ ist, und ebenso wenig damit, dass der etatmäßige aktuelle Sänger Doogie White in diesem Jahr lieber mit Michael Schenker um die Welt zieht, so dass in Form des ehemaligen DRAGONFORCE Sängers ZP Theart Ersatz herbeigeschafft werden musste. Denn besonders ZP gibt sich alle Mühe, die Zweifel der TANK-Maniacs zu zerstreuen, und liefert von Beginn an eine enorm engagierte Show ab, die auch die nicht mehr ganz so jungen Bandleader Mick Tucker und Cliff Evans zu mehr als altersüblicher Bewegung animiert. Das zentrale Problem kann die Einsatzfreude jedoch nicht abfedern: Die Musik. Und da schießt der alte Panzer für meinen Geschmack heute mit Platzpatronen. Alteingesessene TANKer wie der ehemalige SODOM Drummer Bobby können, auch ob der geringen Vorbereitungszeit der heutigen Konstellation, noch so angetan sein – und die johlenden Hundertschaften vor der Bühne sprechen für sich -, doch zumindest bis in die oberen Reihen des Amphitheaters reicht die Energie heute nicht. Es ist zwar nicht so lahmarschig und hölzern wie MAGNUM im letzten Jahr, doch lässt der Auftritt ziemlich kalt. Für mich die Enttäuschung des Wochenendes. mba
Nach den famosen QUEENSRYCHE kommt der gemeine Progger an diesem Wochenende mit den nicht weniger genialen THRESHOLD noch einmal so richtig auf seine Kosten. Die Band zeigt sich frisch und unverbraucht und spielt ihr nicht eben anspruchsloses Set herunter, als wäre es die leichteste Übung der Welt. Dass man sich jedoch nicht ausschließlich auf technische Brillanz beschränken möchte, stellt der wieder einmal extrem agile Frontmann Damian Wilson unter Beweis, der es sich nicht nehmen lässt, im ausgedehnten Soloteil des zweiten Songs „Don’t Look Down“ im Sprint die Bühne zu verlassen, eine Runde durch das Amphitheater zu drehen und sich per Handshake bei den begeisterten Fans zu bedanken. Ein unglaublich sympathischer Auftritt!
Bei ziemlich gutem Sound legt die Band bei der Songauswahl erwartungsgemäß einen leichten Schwerpunkt auf das aktuelle Studioalbum „March Of Progress“, das Sextett hat aber auch so manchen älteren Hit im Köcher. Die Instrumentalisten machen ihre Sache sehr sauber, und auch der Gesang von Wilson kommt herrlich klar rüber. Das obligatorische „Slipstream“ setzt den Schlusspunkt unter einen äußerst unterhaltsamen, aber leider viel zu kurzen Gig. Findet auch Wilson, der sich anschließend erneut ins Publikum begibt und sich noch minutenlang mit Fans unterhält und Fotos von und mit sich schießen lässt, so dass THRESHOLD wohl Pluspunkte bei fast jedem Festivalbesucher gesammelt haben dürften. Ein geradezu Headliner-würdiger Auftritt! tse
Die schwierigste Position des ganzen Wochenendes – gleich nach einem der sympathischsten Auftritte jemals (THRESHOLD) und vor dem sehnlichst erwarteten KING DIAMOND – haben SEPULTURA vor den Latz geknallt bekommen. Dazu kommt das Mosern der Truer-than-true Seppel über die Belanglosigkeit der Band, die spätestens mit „Roots“ (angeblich) ihre Metal-Glaubwürdigkeit verspielt hat, so dass man sich über „Ohne Cavaleras – ist hier gar nix los!“ Schlachtrufe kaum wundern würde. Aber da haben sie die Rechnung ohne die Band gemacht (und sie auf der heute endenden Tour garantiert vorher nicht gesehen), denn die Brasilianer nehmen das Festival im Sturm, mit der von der Tour bekannten Setlist, minus „Polícia“ & „Orgasmatron“.
Dank der guten Möglichkeiten, auch vom Kampfplatz des Amphitheaters einfach und schnell in die weniger bevölkerten Zonen ausweichen zu können, lässt man sich gerne dazu anstacheln, dem verloren geglaubten jugendlichen Leichtsinn nachzugeben und sich in den Pit zu stürzen, wo einem prompt eine ganze Reihe vertrauter, ebenfalls Ü30er im besten good old friendly violent fun-Sinne entgegen tobt. So macht das Spaß, so soll(te) es (häufiger) sein. Während Andreas Kisser und das eigentliche Urgestein Paulo Jr. beste Laune zum mitreißenden Vortrag an den Tag legen, gebührt das größte Lob dem gewaltigen Derrick Green. Während der (allesamt) überzeugend vorgetragenen Lieder ist er ein wahrer Wirbelsturm von Frontmann und dazwischen ein sympathischer Anheizer, dem mehr als nur ein kleiner Schelm im Nacken sitzt, wenn er – gerne auch in gar nicht so schlechtem Deutsch – zum Publikum spricht. Spätestens nach dem wuchtigen Trommelduell zwischen Derrick und Jungspund Eloy Casagrande kann es daher auf Derricks „Alles super?“ nur eine Antwort geben: „Alles super!“ mba
Um auf meine letzten Worte zurückzukommen: Ich bin auch „finished with the dogs“ als ich wieder Richtung Bühne stiefele und die abgewrackte Brasilien-Legende SEPULTURA mit "Rattamahatta", "Chaos A.D." und "Rotz...ähem...Roots Bloody Roots" das gesamte Ruhrgebiet samt Fördertürmen zum Beben bringt. Ich glaub echt, mein Schwein pfeift, als ich sehe, was für eine Party abgeht und wie alte Männer in geilen Metal-Shirts zu den Takten oben genannter Songs auf und ab hüpfen. Ok, so ein klein wenig muß ich zugeben, daß der Mist doch in die Beine geht. Punkt an die drei Brasilianer mit dem großen Schwarzen!
In der Umbaupause habe ich einiges an Zeit, um gedanklich darüber zu philosophieren, ob Thrash Metal so langsam auf dem absteigenden Ast ist. Ich meine, Bands dieser Stilrichtung gibt’s noch mehr als genug, aber leider hat keine von ihnen den Weg nach Gelsenkirchen gefunden. Und wer SEPULTURA heute noch als Thrash bezeichnet, hat eh nix verstanden. Und dann geht der Vorhang auf und mir tränen schon beim Anblick der Bühne vor Begeisterung die Augen.
Man hat nicht zuviel versprochen, als man ankündigte, dass KING DIAMOND seine gesamte Show mitbringen werde. Man muss die Bühnendeko einfach gesehen haben, zum erklären fehlt der Platz! Und dann die Setlist!!! Der Vorhang fällt und "The Candle" ertönt als OPENER!!! Muss ich mehr sagen??? Gleich danach wird Grandma im Rollstuhl unter den Klängen von "Welcome Home" über die Bühne gerollt, bevor Album Nr. 3, "Conspiracy", mit "At The Graves" bedacht wird. Kann man es NOCH besser machen? Eigentlich nicht, deshalb wird mit den Spätwerken "Up From The Grave", "Voodoo" und "Dreams" erstmal etwas der Klassikerfaktor rausgenommen, der mit "Sleepless Nights" dann aber wieder an Fahrt aufnimmt. Ein klein wenig Ruhe gibt es im Anschluss beim Drumsolo und der "Give Me Your Soul Please"-Großtat "Shapes Of Black". Übrigens gleicht der Gig bisher eher einem Theaterstück als einem normalen Konzert. Es gibt zu all der Bühnendeko Mönche und auch Kings zauberhafte Frau Livia, die sich für die Tanzeinlagen verantwortlich zeichnet. Es wurde also im Voraus nullkommanull zuviel versprochen. Sehr sehr episch!!! Und das mit einer Setlist, die mich heute noch begeistert, auch wenn die folgenden beiden Songs eher mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. Einerseits gehören die beiden brilliant vorgetragenen MERCYFUL FATE-Songs "Come To The Sabbath" und "Evil" zu den besten Metalsongs, die je geschrieben wurden, auf der anderen Seite hat man aber mit "Abigail" ein Album in der Hinterhand, das etwas stiefmütterlich behandelt wird, aber eines der 10 besten Alben aller Zeiten darstellt. Zwei Songs ("The Family Ghost" und "Black Horsemen") werden aber glücklicherweise im Zugabenblock noch rausgehauen, was mich ebenso freut wie das dazwischen geschobene "Halloween", einer meiner absoluten King-Faves. Aber zurück zum Thema MERCYFUL FATE und auf das, worauf ich eigentlich hinaus wollte: Meiner Meinung nach braucht eine KING DIAMOND-Show keine „Coversongs“, die eigene Solo-Diskographie ist an Highlights schließlich bestens bestückt. Und anstatt früh von der Bühne zu verschwinden und mit 3 Zugabenblöcken (mit je einem Song, siehe oben) zurückzukehren, hätte man auch gerne noch einen Song vom sträflichst unterbewerteten "House Of God" raushauen dürfen. Glücklicherweise wurde "The Eye" gegen Ende mit "Eye Of The Witch" noch gewürdigt, alles andere wäre ein Frevel gewesen. mm
Fazit
Abschließende Bemerkungen:
Abseits des Meckerns auf extrem hohem Niveau dürfte der Auftritt von KING DIAMOND der beste gewesen sein, den das Rock Hard-Festival in den letzten Jahren gesehen hat. Hätte das restliche Line-up nur ein ähnlich hohes Niveau besessen, hätte ich komplett begeistert den (mal wieder im Regen stattfindenden) Heimweg angetreten. Leider war aber dieser Rest (von den Headlinern abgesehen) für das Rock Hard eher mittelprächtig. Denn ganz ehrlich: mit einem solchen Line-up hätte man sich noch vor ein paar Jahren den Arsch abgewischt!!! Trotzdem muss man diese Party immer wieder würdigen, denn organisatorisch stimmt hier wirklich alles und es macht jedes Jahr eine Menge Spaß. Dafür meinen größten Respekt.
PS: EINE Sache muß ich noch loswerden: Dass gerade mal Mambo Kurt auf ganz peinliche Art und Weise als EINZIGER SLAYER und Jeff Hanneman würdigte, ist eine Frechheit!!! Kein Wort zu einem der einflussreichsten Gitarristen, der eine Woche zuvor starb. Statt zum x-ten Mal ENTOMBED in der Umbaupause auf Dauerrotation durch die Boxen zu jagen, wäre der ein oder andere SLAYER-Song angebracht gewesen. Aber nein, stattdessen darf sich dieser Orgelheinz über die Band lustig machen! Aber nun genug der Worte, bevor ich meine gute Kinderstube vergesse... mm
Mag sein, dass das RHF von den Namen her schon bemerkenswerter aufgestellt war. Doch neben den Headlinern (U.D.O. regeln, QUEENSRYCHE auch mit oder gerade wegen La Torre unglaublich gut, und KING DIAMOND liefern bei zumindest streitbarer Musik eine sehr unterhaltsame Show) können auch andere Bands überzeugen - allen voran THRESHOLD, die einen denkwürdigen Auftritt hinlegen, aber auch ORDEN OGAN zum Beispiel wissen zu gefallen. Oder AUDREY HORNE. Oder MUSTASCH. Oder SEPULTURA... So kann man trotz mancher ebenfalls vorhandenen Enttäuschung auch zu dem Schluss kommen, dass das diesjährige Rock Hard Festival mehr als nur mittelprächtig war.
Abschließend gilt mein Dank nicht nur der unterhaltsamen Bespaßung durch Bands wie Mitstreiter gleichermaßen, sondern vor allem auch dem Wettergott, der an den ersten beiden Tagen des Festivals seine Wolken gut im Griff hatte und abschließend sogar zeigte, was einen Sonntag so ausmacht. Viel gute Musik, nette Leute - was will man mehr? tse
Das Rock Hard Festival bleibt, auch wegen seiner überschaubaren Größe, der ungewöhnlichen Bandauswahl, der angenehmen Grundstimmung sowie der freundlichen und kompetenten Helfer, ein besonderer und besonders angenehmer Termin im Jahreskalender. Daran können auch einige Idioten, die fehlende Einsicht, doch mal auf Inferno-Currywurst zu verzichten, ein bis auf AUDREY HORNE aus meiner Sicht recht durchwachsener erster Tag und ein Superheadliner, dessen Show ich deutlich bemerkenswerter finde als seine Musik, nichts ändern.
Mein Dank gilt neben dem Rock Hard-Team all den netten Leuten, mit denen gequatscht, gespaßt, gesungen und getrunken wurde, denn erst dadurch wird ein Festival richtig rund und lebenswert. Und ein ganz besonderer Gruß an das Genie, das für frei zugängliche Steckdosen im Pressezelt gesorgt hat. Rock Hard Festival, wir sehen uns 2014! mba
Abseits des Meckerns auf extrem hohem Niveau dürfte der Auftritt von KING DIAMOND der beste gewesen sein, den das Rock Hard-Festival in den letzten Jahren gesehen hat. Hätte das restliche Line-up nur ein ähnlich hohes Niveau besessen, hätte ich komplett begeistert den (mal wieder im Regen stattfindenden) Heimweg angetreten. Leider war aber dieser Rest (von den Headlinern abgesehen) für das Rock Hard eher mittelprächtig. Denn ganz ehrlich: mit einem solchen Line-up hätte man sich noch vor ein paar Jahren den Arsch abgewischt!!! Trotzdem muss man diese Party immer wieder würdigen, denn organisatorisch stimmt hier wirklich alles und es macht jedes Jahr eine Menge Spaß. Dafür meinen größten Respekt.
PS: EINE Sache muß ich noch loswerden: Dass gerade mal Mambo Kurt auf ganz peinliche Art und Weise als EINZIGER SLAYER und Jeff Hanneman würdigte, ist eine Frechheit!!! Kein Wort zu einem der einflussreichsten Gitarristen, der eine Woche zuvor starb. Statt zum x-ten Mal ENTOMBED in der Umbaupause auf Dauerrotation durch die Boxen zu jagen, wäre der ein oder andere SLAYER-Song angebracht gewesen. Aber nein, stattdessen darf sich dieser Orgelheinz über die Band lustig machen! Aber nun genug der Worte, bevor ich meine gute Kinderstube vergesse... mm
Mag sein, dass das RHF von den Namen her schon bemerkenswerter aufgestellt war. Doch neben den Headlinern (U.D.O. regeln, QUEENSRYCHE auch mit oder gerade wegen La Torre unglaublich gut, und KING DIAMOND liefern bei zumindest streitbarer Musik eine sehr unterhaltsame Show) können auch andere Bands überzeugen - allen voran THRESHOLD, die einen denkwürdigen Auftritt hinlegen, aber auch ORDEN OGAN zum Beispiel wissen zu gefallen. Oder AUDREY HORNE. Oder MUSTASCH. Oder SEPULTURA... So kann man trotz mancher ebenfalls vorhandenen Enttäuschung auch zu dem Schluss kommen, dass das diesjährige Rock Hard Festival mehr als nur mittelprächtig war.
Abschließend gilt mein Dank nicht nur der unterhaltsamen Bespaßung durch Bands wie Mitstreiter gleichermaßen, sondern vor allem auch dem Wettergott, der an den ersten beiden Tagen des Festivals seine Wolken gut im Griff hatte und abschließend sogar zeigte, was einen Sonntag so ausmacht. Viel gute Musik, nette Leute - was will man mehr? tse
Das Rock Hard Festival bleibt, auch wegen seiner überschaubaren Größe, der ungewöhnlichen Bandauswahl, der angenehmen Grundstimmung sowie der freundlichen und kompetenten Helfer, ein besonderer und besonders angenehmer Termin im Jahreskalender. Daran können auch einige Idioten, die fehlende Einsicht, doch mal auf Inferno-Currywurst zu verzichten, ein bis auf AUDREY HORNE aus meiner Sicht recht durchwachsener erster Tag und ein Superheadliner, dessen Show ich deutlich bemerkenswerter finde als seine Musik, nichts ändern.
Mein Dank gilt neben dem Rock Hard-Team all den netten Leuten, mit denen gequatscht, gespaßt, gesungen und getrunken wurde, denn erst dadurch wird ein Festival richtig rund und lebenswert. Und ein ganz besonderer Gruß an das Genie, das für frei zugängliche Steckdosen im Pressezelt gesorgt hat. Rock Hard Festival, wir sehen uns 2014! mba