Sabiendas Inner Sanctum Fiendish Gloom
Sabiendas, Inner Sanctum, Fiendish Gloom
Köln, MTC
18.06.2013
18.06.2013
Es gibt Umstände, die für eine weitgereiste Undergroundband nicht ideal sind. Einer ist davon, wenn man mit anderen wenig bekannten Bands unter der Woche auftritt. Der nächste ist überbordend gutes Wetter, wenn die Hitze die Menschen in Parks treibt, aber nicht in kleine Clubs. An solchen Tagen darf man als Musiker, Veranstalter und auch als Konzertbesucher hoffen, dass es in der lokalen Szene genügend Menschen gibt, die klare Prioritäten setzen und die Musik über die Grillparty stellen.
Aus diesem Grund ist der erste Blick ins MTC ein wenig ernüchternd. Gegen halb neun finden sich immer noch so wenig Menschen in diesem kleinen Kellerclub, dass sie Platz auf den Barhockern an der Theke finden und dabei noch Sitzgelegenheiten frei bleiben. Auch die Musiker blicken zwischendurch mal zwischen skeptisch und entsetzt auf den leeren Laden, doch glücklicherweise scheint vor allem das günstigere Kioskbier und die Möglichkeit, in der Abendsonne zu rauchen, die Menschen vor der Tür zu halten. Als FIENDISH GLOOM loslegen, eilen doch einige Zuschauer die Treppe hinunter, um sich Death Metal aus der Eifel zu geben. Den gibt es auch, wobei man den Jungs allerdings anmerkt, dass dies ihr erster Auftritt seit 2009 ist, wie sie es selbst in einer Ansage bekunden. Sie sind mit Leidenschaft bei der Sache, was den ein oder anderen unrunden Ablauf nicht so dramatisch erscheinen lässt. Sänger Ragnar hat es besonders schwer, weil er immer wieder vom defekten Mikroanschluss gequält wird, doch letztlich lässt sich dies alles verschmerzen, weil ein überaus sympathischer Gesamteindruck der Eifelaner bleibt. Eine zweite Gitarre würde ihrem Sound wohl noch ein wenig mehr Durchschlagskraft verleihen, denn die fehlte teilweise, was allerdings auch am nicht optimalen Mix seitens der Tontechnik liegt.
Für mich völlig überraschend sammeln sich auf einmal lauter dunkelhäutige Menschen in der Umbaupause auf der Bühne, was darauf schließen lässt, dass es gleich mit INNER SANCTUM losgeht. Überraschend ist es, weil ich die Band fest als Headliner verbucht hatte, aber so schief kann man gewickelt sein. Und als die Inder, die derzeit auf der ersten Tour außerhalb ihres Heimatlandes sind, loslegen, bin ich komplett überwältigt. Dem restlichen Publikum geht es offenkundig ebenso, denn hier spielt eine Band, die durch ein Höchstmaß an Routine und Professionalität auffällt. Zum Glück hat der Club sich inzwischen auch einigermaßen gefüllt, sodass bei dem brachialen Sound, der mehr oder minder zwischen Death und Thrash Metal pendelt, richtig Stimmung aufkommt. Was die Inder hier liefern, ist nichts weiter als ein Brett höchster Güte, technisch absolut sauber und dazu noch richtig eingängig. Besonders Frontmann Gaurav Basu fällt durch seine grandiose Performance auf. Stimmlich auf der Höhe, mit einer aggressiven Präsenz ausgestattet, wie man sie aus dem Lande der Yogis nicht erwartet und dazu mit reichlichem Prollfaktor (O-Ton: „We just want to drink beer, fuck women and if you got some weed, you're my best friend.“) präsentiert sich auf der winzigen Bühne des MTC ein Herr, der auch auf einer dicken Festivalbühne eine sehr gute Figur abgeben kann. Das tolle Set wird begeistert aufgenommen und es scheint den meisten Besuchern klar zu sein, dass der Abend jetzt wohl schon seinen Höhepunkt erreicht hat.
So leid es mir tut, aber genau so kommt es dann auch. Als es mit SABIENDAS weitergeht, findet sich in etwa nur noch die Hälfte des Publikums vor der Bühne. Dabei ist das, was die Recklinghausener zu präsentieren haben, durchaus angenehm. Es gibt routiniert gezockten Death Metal der alten Schule, der mich mehr als einmal an CANNIBAL CORPSE denken lässt, wobei Vokalist Jan auch eine ganz entfernte Ähnlichkeit mit dem Corpsegrinder aufweist. Die vier Herren nebst Dame an der Gitarre schlagen sich wacker und halten die Fahne trotz des sich immer weiter verringernden Publikums hoch. Die Intensität ihrer Vorgänger können sie allerdings nicht mehr erreichen, was aber durchaus zu verzeihen ist. Bis zuletzt erschließt sich mir nicht, wie die Entscheidung für diese Running Order zustande gekommen sein mag, da sich in der Rückschau zweifellos zeigt, wer am heutigen Abend der Headliner ist. Besonders für SABIENDAS ist es demnach auch eine undankbare Rolle, den Schlussakkord zu geben, wenn der größte Teil des Publikums bereits satt ist.
Aus diesem Grund ist der erste Blick ins MTC ein wenig ernüchternd. Gegen halb neun finden sich immer noch so wenig Menschen in diesem kleinen Kellerclub, dass sie Platz auf den Barhockern an der Theke finden und dabei noch Sitzgelegenheiten frei bleiben. Auch die Musiker blicken zwischendurch mal zwischen skeptisch und entsetzt auf den leeren Laden, doch glücklicherweise scheint vor allem das günstigere Kioskbier und die Möglichkeit, in der Abendsonne zu rauchen, die Menschen vor der Tür zu halten. Als FIENDISH GLOOM loslegen, eilen doch einige Zuschauer die Treppe hinunter, um sich Death Metal aus der Eifel zu geben. Den gibt es auch, wobei man den Jungs allerdings anmerkt, dass dies ihr erster Auftritt seit 2009 ist, wie sie es selbst in einer Ansage bekunden. Sie sind mit Leidenschaft bei der Sache, was den ein oder anderen unrunden Ablauf nicht so dramatisch erscheinen lässt. Sänger Ragnar hat es besonders schwer, weil er immer wieder vom defekten Mikroanschluss gequält wird, doch letztlich lässt sich dies alles verschmerzen, weil ein überaus sympathischer Gesamteindruck der Eifelaner bleibt. Eine zweite Gitarre würde ihrem Sound wohl noch ein wenig mehr Durchschlagskraft verleihen, denn die fehlte teilweise, was allerdings auch am nicht optimalen Mix seitens der Tontechnik liegt.
Für mich völlig überraschend sammeln sich auf einmal lauter dunkelhäutige Menschen in der Umbaupause auf der Bühne, was darauf schließen lässt, dass es gleich mit INNER SANCTUM losgeht. Überraschend ist es, weil ich die Band fest als Headliner verbucht hatte, aber so schief kann man gewickelt sein. Und als die Inder, die derzeit auf der ersten Tour außerhalb ihres Heimatlandes sind, loslegen, bin ich komplett überwältigt. Dem restlichen Publikum geht es offenkundig ebenso, denn hier spielt eine Band, die durch ein Höchstmaß an Routine und Professionalität auffällt. Zum Glück hat der Club sich inzwischen auch einigermaßen gefüllt, sodass bei dem brachialen Sound, der mehr oder minder zwischen Death und Thrash Metal pendelt, richtig Stimmung aufkommt. Was die Inder hier liefern, ist nichts weiter als ein Brett höchster Güte, technisch absolut sauber und dazu noch richtig eingängig. Besonders Frontmann Gaurav Basu fällt durch seine grandiose Performance auf. Stimmlich auf der Höhe, mit einer aggressiven Präsenz ausgestattet, wie man sie aus dem Lande der Yogis nicht erwartet und dazu mit reichlichem Prollfaktor (O-Ton: „We just want to drink beer, fuck women and if you got some weed, you're my best friend.“) präsentiert sich auf der winzigen Bühne des MTC ein Herr, der auch auf einer dicken Festivalbühne eine sehr gute Figur abgeben kann. Das tolle Set wird begeistert aufgenommen und es scheint den meisten Besuchern klar zu sein, dass der Abend jetzt wohl schon seinen Höhepunkt erreicht hat.
So leid es mir tut, aber genau so kommt es dann auch. Als es mit SABIENDAS weitergeht, findet sich in etwa nur noch die Hälfte des Publikums vor der Bühne. Dabei ist das, was die Recklinghausener zu präsentieren haben, durchaus angenehm. Es gibt routiniert gezockten Death Metal der alten Schule, der mich mehr als einmal an CANNIBAL CORPSE denken lässt, wobei Vokalist Jan auch eine ganz entfernte Ähnlichkeit mit dem Corpsegrinder aufweist. Die vier Herren nebst Dame an der Gitarre schlagen sich wacker und halten die Fahne trotz des sich immer weiter verringernden Publikums hoch. Die Intensität ihrer Vorgänger können sie allerdings nicht mehr erreichen, was aber durchaus zu verzeihen ist. Bis zuletzt erschließt sich mir nicht, wie die Entscheidung für diese Running Order zustande gekommen sein mag, da sich in der Rückschau zweifellos zeigt, wer am heutigen Abend der Headliner ist. Besonders für SABIENDAS ist es demnach auch eine undankbare Rolle, den Schlussakkord zu geben, wenn der größte Teil des Publikums bereits satt ist.