Wacken Open Air 2013
Wacken Open Air 2013
Wacken
01.08.2013
01.08.2013
Wie jedes Jahr zur gleichen Zeit strömen wieder Tausende Schwarzkittel in die holsteinische Provinz, um das mittlerweile zum Volksfest erhobene (?) größte Metalfestival der Welt zu feiern. Und wie auch immer die persönliche Meinung zu dieser Art Menschenansammlung nun ausfallen mag; Fakt ist: Success sells. Für mich persönlich hielt sich der Erfolg von Wacken 2013 dieses Mal eher in überschaubaren Grenzen.
--Donnerstag--
Wie jedes Jahr machen auch dieses Mal SKYLINE den offiziellen Anfang. Bislang habe ich mich immer drum gedrückt bei dieser Truppe vor der Bühne zu stehen und werde das bei nächster Gelegenheit wohl auch wieder. OK, die Truppe macht einen guten Job, bietet mit ihren Coverversionen aber nun wirklich nichts herausragendes. Sicherlich ganz nett anzusehen und als Opener auch nicht überflüssig, mehr aber auch nicht.
Erstes Festivalhighlight waren dann am frühen Abend die alten Männer von DEEP PURPLE. Aus der Enstehungsgeschichte des Heavy Metal ist die Band nicht wegzudenken. Und somit war dann der erste Auftritt in Wacken von vielen heiß ersehnt gewesen. Machte die Instrumentalfraktion noch einen wirklich guten und routinierten Job, so kommen mir bei Frontmann Ian Gillan doch ernste Zweifel ob der noch vorhandenen Bühnentauglichkeit. Alle Songs vom neuen Album konnte er nur mit Hilfe von Spickzetteln vortragen und die Bewegungen wirkten wie bei einem... naja, alten Mann eben. Die Band war bestimmt auch in der aktuellen Besetzung schon mal besser drauf als an diesem Abend, aber trotz allem zündeten zum überwiegendem Teil nur die alten Songs, im besonderen eben good old ''Smoke on the Water'' mit Gastgitarrero Uli Jon. Und so blieb für mich da nur ein recht zwiespältiger Eindruck übrig
Der Top-Act des Jahres waren dann bei einbrechender Dunkelheit die schon lange geforderten Teutonen RAMMSTEIN. Unnötig zu erwähnen, dass die Arena bis in den entferntesten Winkel voll war. Und die Show war, wie man es von der Band mittlerweile gewohnt sein dürfte, bis in das kleinste Detail durchgeplant. Da stört es dann auch nicht, wenn sich ein Paul Landers unfreiwillig auf den Rücken legt. Das macht die Show dann doch gleich mal ein wenig menschlicher. Geboten wurde ein Feuerwerk (was hier ja wörtlich zu nehme ist) an Songs, die das gesamte Schaffensspektrum des Sextetts abdeckten. Ob es aber nun wirklich zu der im Vorfeld vermuteten Duettszene zwischen Lindemann und Heino hätte kommen müssen, wage ich für mich mal mit einem klaren Nein zu beantworten. Aber unterm Strich stimmte hier alles. Eine überragende Show, mit einem brennenden, gekochten oder sexuell gedemütigtem Flake Lorenz inklusive.
--Freitag--
Guten Morgen Wacken. Frühschicht mit BENIGHTED. Erstaunlich viele Leutchen fanden sich bereits zum Auftakt des zweiten Tages vor der Zeltbühne ein, um sich von den Franzosen mit ihrer fiesen Mischung aus Death Metal und Grindcore die Ohren blutig prügeln zu lassen. Da die Band meiner Meinung nach aber aktuell die einzige wirklich ernstzunehmende Band rechts des Rheins ist, verwundert das aber auch irgendwie nicht. Leider ging die halbe Stunde viel zu schnell vorbei. Aber für mehr Musik in dieser Art ist wohl auch selbst Wacken noch nicht bereit genug.
Nach so viel rumrüpeln zog es mich wieder auf die Freifläche vor die Hauptbühne, wo sich bei gefühlten 100°C in der Mittagssonne die ersten einfanden, um sich von Gothic Metal à la TRISTANIA berieseln zu lassen. War der Start noch etwas träge, steigerten sich die Norweger im Laufe ihrer Spielzeit immer mehr und zogen ein sichtlich entspanntes Set ab, das nur ein paar wenige Hänger aufweisen konnte. Besonders angetan war ich allerdings von der Performance von Saitenelse Gyri, die mit ihrer ''Ihr-könnt-mich-alle-mal''-Attitüde die wohl coolste Sau auf dem ganzen Platz war. Norwegen pur, oder so was in der Art.
Von Norwegen ging es im Anschluss wieder zurück nach Frankreich. Auf der Black Stage begannen GOJIRA zu toben. Auch wenn diese Art der Technik nun nicht jedermans Sache ist, fand sich eine enorme Masse ein, um die verfrickelten und hoch technischen Abfolgen zu zelebrieren. Auch wenn der Musik phasenweise echt schwer zu folgen ist, so macht diese Live dargeboten doch richtig Spaß. Auch die Musiker selber spielten sich in eine Art Rausch und tobten agil und zur Musik passend über die Bühne, Ein wirklich gelungener Auftritt.
Danach setzte erst einmal die große Pause ein, da die Temperaturen nahe des Siedepunktes mir doch etwas zusetzten. Also entschied ich mich, da ich eigentlich so oder so nicht so viel auf dem Zettel hatte, erst wieder zu späterer Stunde das Gelände zu entern. Und dafür auserkoren hatte ich MOTÖRHEAD. Tja, ich war wohl sichtlich nicht der einzige, der Probleme mit dem Wetter hatte. Trotz seiner OPs wollte Papa Lemmy es sich nicht nehmen lassen, seine Jünger in Wacken aufzusuchen. Und so kam schon zu Beginn ein ausgelaugt wirkender Mister Kilmister auf die Bühne, der so gut er konnte seinen Stiefel durchzog und schließlich nach einer guten halben Stunde den Auftritt beenden musste. Er hat es versucht und er hat sein bestes dabei gegeben. Dafür hat er Respekt verdient und keine blöden Sprüche, wie von zwei Pressevertretern, die meinten, dann hätte er es auch bleiben lassen können.
--Samstag--
Hoppe Hoppe Reiter. Immer wieder schön, die Thüringer auf der Bühne zu sehen. Und das dachten neben mir auch noch ein paar Leute mehr. Auf jeden Fall war es am frühen Nachmittag brechend voll vor der Bühne, was wohl auch den mittlerweile moderaten Temperaturen zu verdanken war. DIE APOKALYPTISCHEN REITER hatten von Beginn an die Meute im Griff, selbst die ganzen Südamerikaner, die zwar keinen blassen Schimmer davon hatten, was der Fuchs da auf der Bühne von sich gab, sich aber durch die Stimmung vor und auf der Bühne anstecken ließen. Gewohnt abwechslungsreich und professionell gestaltet verging dann die Stunde auch wie im Zeitraffer.
Doch dann kam er. Der Regen. Wie sollte es in Wacken auch ohne ihn funktionieren? Ein gut 30minütiger Sturzregen sorgte dafür, dass sich doch noch die lange vermissten Schlammwüsten vor der Bühne bildeten. Und so also ab in die Gummistiefel und die Wattwanderung zu TRIVIUM angetreten. Auch wenn ich der Band nicht 100%ig was abgewinnen kann, so gibt es einiges von ihnen, das ich gut finde. Dementsprechend machte ich mir auch Hoffnung auf einen großen Auftritt. Leider wurden ich ein wenig enttäuscht. Musikalisch, technisch und gesanglich war bei den Amis alles Top, doch irgendwie kam mir die Bühnenshow so statisch und uninspiriert vor. Da ich die Band das erste Mal Live sah fehlt mir da jetzt der Vergleich, aber wenn es das normal sein sollte steht das in keinem Verhältnis zur Güte der Musik.
Vom modernem Stil back to the Roots. ALICE COOPER und seine Theater Show lassen bitten. Das letzte Mal gesehen hatte ich das Ensemble in Wacken vor 3 Jahren. Und schon war ich drin in der Wiederholung. Ich weiß nicht. Natürlich hat das alles seine Berechtigung und ist auch bis zu einem gewissen Maße Kult, aber hier verhält es sich wie bei Filmen von Vincent Price: Leidlich gruselig und hast du es einmal gesehen, reicht es auch für den Rest der Zeit. Und so fühlte ich mich von Mister Furnier nur sehr gering unterhalten. Ab und an mal eine Neuerung wäre ganz nett, aber immer nur die Suppe vom Vortag schmeckt irgendwann auch nicht mehr.
Den persönlichen Abschluss für dieses Jahr boten mir dann NIGHTWISH, die diesen Gig einfach mal aufzeichnen ließen, um eine DVD unter das Volk bringen zu können. Sei's drum. Die Finnen machen halt auf dicke Hose und trotzdem rutscht diese ihnen nicht unter die Knie. Viel Feuer, viel Licht und viel Stimmung machten aus dieser Darbietung eine Party, die Ersatzfrontfrau Floor Jansen am Laufen gehalten wurde. Bei dieser Leistung der Guten frage ich mich im Ernst, warum nur Ersatz? Sie ist eindeutig variabler als beide Vorgängerinnen und kann dadurch auch beide noch so unterschiedlichen Varianten bestens bedienen. Trotzdem lag die Auswahl der Songs aber vornehmlich auf dem letzten Album ''Imaginaerum''. Aber genau diese Stücke waren es, die die Schwerpunkte setzen konnten und auch vor der Bühne am besten ankamen. NIGHTWISH gehören mittlerweile zu den ganz großen in der Metalbranche, ob man sie nun mag oder nicht. Und das merkt man in jedem einzelnem Takt.
Fazit:
2013 bot für mich unterm Strich mehr Schatten als Licht. Die Bandauswahl war dieses Jahr eher schwach und einseitig. Viel zu viel Retro und von den Bands, die auf der Black Stage auftraten, hatte eigentlich keine wirklich dahin gehört. Wacken 2014 kann eigentlich nur besser werden, vielleicht nicht was das Wetter angeht, aber von den Bands her allemal.
Und dann die Preise! Wo soll das denn noch hinführen? Ein Bier kostet jetzt zwar nur noch 3 Euro (statt vorher 3,50), dafür ist die Menge von 0,4l auf eine Pfütze von 0.3l geschrumpft, was einer Preissteigerung von 12,5% entspricht. Will man zum Frühstück einen Becher Kaffee und ein belegtes Brötchen haben, darf man sich von 5 Euro trennen. Nächstes Jahr werden dann die Tickets teurer (gut, die gibt es ja eh schon nicht mehr) und alle reiben sich die Hände. Nur der geneigte Metalfan nicht mehr. Dennoch ist das Ende der Fahnenstange nicht abzusehen. Es bleibt zu befürchten, dass der Überschuss immer mehr in das Tingel-Tangel drumherum investiert wird, damit der Ballermann des Nordens endgültig Realität wird, wenn er es nicht schon ist.
--Donnerstag--
Wie jedes Jahr machen auch dieses Mal SKYLINE den offiziellen Anfang. Bislang habe ich mich immer drum gedrückt bei dieser Truppe vor der Bühne zu stehen und werde das bei nächster Gelegenheit wohl auch wieder. OK, die Truppe macht einen guten Job, bietet mit ihren Coverversionen aber nun wirklich nichts herausragendes. Sicherlich ganz nett anzusehen und als Opener auch nicht überflüssig, mehr aber auch nicht.
Erstes Festivalhighlight waren dann am frühen Abend die alten Männer von DEEP PURPLE. Aus der Enstehungsgeschichte des Heavy Metal ist die Band nicht wegzudenken. Und somit war dann der erste Auftritt in Wacken von vielen heiß ersehnt gewesen. Machte die Instrumentalfraktion noch einen wirklich guten und routinierten Job, so kommen mir bei Frontmann Ian Gillan doch ernste Zweifel ob der noch vorhandenen Bühnentauglichkeit. Alle Songs vom neuen Album konnte er nur mit Hilfe von Spickzetteln vortragen und die Bewegungen wirkten wie bei einem... naja, alten Mann eben. Die Band war bestimmt auch in der aktuellen Besetzung schon mal besser drauf als an diesem Abend, aber trotz allem zündeten zum überwiegendem Teil nur die alten Songs, im besonderen eben good old ''Smoke on the Water'' mit Gastgitarrero Uli Jon. Und so blieb für mich da nur ein recht zwiespältiger Eindruck übrig
Der Top-Act des Jahres waren dann bei einbrechender Dunkelheit die schon lange geforderten Teutonen RAMMSTEIN. Unnötig zu erwähnen, dass die Arena bis in den entferntesten Winkel voll war. Und die Show war, wie man es von der Band mittlerweile gewohnt sein dürfte, bis in das kleinste Detail durchgeplant. Da stört es dann auch nicht, wenn sich ein Paul Landers unfreiwillig auf den Rücken legt. Das macht die Show dann doch gleich mal ein wenig menschlicher. Geboten wurde ein Feuerwerk (was hier ja wörtlich zu nehme ist) an Songs, die das gesamte Schaffensspektrum des Sextetts abdeckten. Ob es aber nun wirklich zu der im Vorfeld vermuteten Duettszene zwischen Lindemann und Heino hätte kommen müssen, wage ich für mich mal mit einem klaren Nein zu beantworten. Aber unterm Strich stimmte hier alles. Eine überragende Show, mit einem brennenden, gekochten oder sexuell gedemütigtem Flake Lorenz inklusive.
--Freitag--
Guten Morgen Wacken. Frühschicht mit BENIGHTED. Erstaunlich viele Leutchen fanden sich bereits zum Auftakt des zweiten Tages vor der Zeltbühne ein, um sich von den Franzosen mit ihrer fiesen Mischung aus Death Metal und Grindcore die Ohren blutig prügeln zu lassen. Da die Band meiner Meinung nach aber aktuell die einzige wirklich ernstzunehmende Band rechts des Rheins ist, verwundert das aber auch irgendwie nicht. Leider ging die halbe Stunde viel zu schnell vorbei. Aber für mehr Musik in dieser Art ist wohl auch selbst Wacken noch nicht bereit genug.
Nach so viel rumrüpeln zog es mich wieder auf die Freifläche vor die Hauptbühne, wo sich bei gefühlten 100°C in der Mittagssonne die ersten einfanden, um sich von Gothic Metal à la TRISTANIA berieseln zu lassen. War der Start noch etwas träge, steigerten sich die Norweger im Laufe ihrer Spielzeit immer mehr und zogen ein sichtlich entspanntes Set ab, das nur ein paar wenige Hänger aufweisen konnte. Besonders angetan war ich allerdings von der Performance von Saitenelse Gyri, die mit ihrer ''Ihr-könnt-mich-alle-mal''-Attitüde die wohl coolste Sau auf dem ganzen Platz war. Norwegen pur, oder so was in der Art.
Von Norwegen ging es im Anschluss wieder zurück nach Frankreich. Auf der Black Stage begannen GOJIRA zu toben. Auch wenn diese Art der Technik nun nicht jedermans Sache ist, fand sich eine enorme Masse ein, um die verfrickelten und hoch technischen Abfolgen zu zelebrieren. Auch wenn der Musik phasenweise echt schwer zu folgen ist, so macht diese Live dargeboten doch richtig Spaß. Auch die Musiker selber spielten sich in eine Art Rausch und tobten agil und zur Musik passend über die Bühne, Ein wirklich gelungener Auftritt.
Danach setzte erst einmal die große Pause ein, da die Temperaturen nahe des Siedepunktes mir doch etwas zusetzten. Also entschied ich mich, da ich eigentlich so oder so nicht so viel auf dem Zettel hatte, erst wieder zu späterer Stunde das Gelände zu entern. Und dafür auserkoren hatte ich MOTÖRHEAD. Tja, ich war wohl sichtlich nicht der einzige, der Probleme mit dem Wetter hatte. Trotz seiner OPs wollte Papa Lemmy es sich nicht nehmen lassen, seine Jünger in Wacken aufzusuchen. Und so kam schon zu Beginn ein ausgelaugt wirkender Mister Kilmister auf die Bühne, der so gut er konnte seinen Stiefel durchzog und schließlich nach einer guten halben Stunde den Auftritt beenden musste. Er hat es versucht und er hat sein bestes dabei gegeben. Dafür hat er Respekt verdient und keine blöden Sprüche, wie von zwei Pressevertretern, die meinten, dann hätte er es auch bleiben lassen können.
--Samstag--
Hoppe Hoppe Reiter. Immer wieder schön, die Thüringer auf der Bühne zu sehen. Und das dachten neben mir auch noch ein paar Leute mehr. Auf jeden Fall war es am frühen Nachmittag brechend voll vor der Bühne, was wohl auch den mittlerweile moderaten Temperaturen zu verdanken war. DIE APOKALYPTISCHEN REITER hatten von Beginn an die Meute im Griff, selbst die ganzen Südamerikaner, die zwar keinen blassen Schimmer davon hatten, was der Fuchs da auf der Bühne von sich gab, sich aber durch die Stimmung vor und auf der Bühne anstecken ließen. Gewohnt abwechslungsreich und professionell gestaltet verging dann die Stunde auch wie im Zeitraffer.
Doch dann kam er. Der Regen. Wie sollte es in Wacken auch ohne ihn funktionieren? Ein gut 30minütiger Sturzregen sorgte dafür, dass sich doch noch die lange vermissten Schlammwüsten vor der Bühne bildeten. Und so also ab in die Gummistiefel und die Wattwanderung zu TRIVIUM angetreten. Auch wenn ich der Band nicht 100%ig was abgewinnen kann, so gibt es einiges von ihnen, das ich gut finde. Dementsprechend machte ich mir auch Hoffnung auf einen großen Auftritt. Leider wurden ich ein wenig enttäuscht. Musikalisch, technisch und gesanglich war bei den Amis alles Top, doch irgendwie kam mir die Bühnenshow so statisch und uninspiriert vor. Da ich die Band das erste Mal Live sah fehlt mir da jetzt der Vergleich, aber wenn es das normal sein sollte steht das in keinem Verhältnis zur Güte der Musik.
Vom modernem Stil back to the Roots. ALICE COOPER und seine Theater Show lassen bitten. Das letzte Mal gesehen hatte ich das Ensemble in Wacken vor 3 Jahren. Und schon war ich drin in der Wiederholung. Ich weiß nicht. Natürlich hat das alles seine Berechtigung und ist auch bis zu einem gewissen Maße Kult, aber hier verhält es sich wie bei Filmen von Vincent Price: Leidlich gruselig und hast du es einmal gesehen, reicht es auch für den Rest der Zeit. Und so fühlte ich mich von Mister Furnier nur sehr gering unterhalten. Ab und an mal eine Neuerung wäre ganz nett, aber immer nur die Suppe vom Vortag schmeckt irgendwann auch nicht mehr.
Den persönlichen Abschluss für dieses Jahr boten mir dann NIGHTWISH, die diesen Gig einfach mal aufzeichnen ließen, um eine DVD unter das Volk bringen zu können. Sei's drum. Die Finnen machen halt auf dicke Hose und trotzdem rutscht diese ihnen nicht unter die Knie. Viel Feuer, viel Licht und viel Stimmung machten aus dieser Darbietung eine Party, die Ersatzfrontfrau Floor Jansen am Laufen gehalten wurde. Bei dieser Leistung der Guten frage ich mich im Ernst, warum nur Ersatz? Sie ist eindeutig variabler als beide Vorgängerinnen und kann dadurch auch beide noch so unterschiedlichen Varianten bestens bedienen. Trotzdem lag die Auswahl der Songs aber vornehmlich auf dem letzten Album ''Imaginaerum''. Aber genau diese Stücke waren es, die die Schwerpunkte setzen konnten und auch vor der Bühne am besten ankamen. NIGHTWISH gehören mittlerweile zu den ganz großen in der Metalbranche, ob man sie nun mag oder nicht. Und das merkt man in jedem einzelnem Takt.
Fazit:
2013 bot für mich unterm Strich mehr Schatten als Licht. Die Bandauswahl war dieses Jahr eher schwach und einseitig. Viel zu viel Retro und von den Bands, die auf der Black Stage auftraten, hatte eigentlich keine wirklich dahin gehört. Wacken 2014 kann eigentlich nur besser werden, vielleicht nicht was das Wetter angeht, aber von den Bands her allemal.
Und dann die Preise! Wo soll das denn noch hinführen? Ein Bier kostet jetzt zwar nur noch 3 Euro (statt vorher 3,50), dafür ist die Menge von 0,4l auf eine Pfütze von 0.3l geschrumpft, was einer Preissteigerung von 12,5% entspricht. Will man zum Frühstück einen Becher Kaffee und ein belegtes Brötchen haben, darf man sich von 5 Euro trennen. Nächstes Jahr werden dann die Tickets teurer (gut, die gibt es ja eh schon nicht mehr) und alle reiben sich die Hände. Nur der geneigte Metalfan nicht mehr. Dennoch ist das Ende der Fahnenstange nicht abzusehen. Es bleibt zu befürchten, dass der Überschuss immer mehr in das Tingel-Tangel drumherum investiert wird, damit der Ballermann des Nordens endgültig Realität wird, wenn er es nicht schon ist.