Ahab Mourning Beloveth Marche Funèbre
Ahab, Mourning Beloveth, Marche Funèbre
Köln, Underground
28.09.2013
28.09.2013
Prolog
Was für ein Glück, dass dieser Abend doch wie geplant stattfindet! Da ist einmal ein Doompaket solcher Exklusvität auf Tour, kündigt sich auch noch für das Underground in Köln an und dann droht die ganze Veranstaltung ins Wasser zu fallen, weil es Probleme beim Veranstalter gibt. Doch glücklicherweise haben die Damen und Herren vom Underground verstanden, was nicht nur ihnen, sondern der Szene der gesamten Stadt durch die Lappen gehen würde, wenn das Konzert abgesagt werden müsste. So hat kurzerhand die Location selbst die Fäden in die Hand genommen. Da verzeiht man ihnen auch kleinere organisatorische Unzulänglichkeiten, wie das Fehlen der Garderobe, was an einem so überraschend warmen Septemberabend nicht optimal, aber verzeihlich ist.
Erster Akt
Es geht ausgesprochen früh los und bei der Ankunft um sieben Uhr haben MARCHE FUNÈBRE bereits losgelegt. Die fünf Herren aus Belgien sind mir nur vom Namen her geläufig, was aber rein gar nichts ausmacht. Ihr Sound ist nämlich eingängig und abwechslunsgreich, sodass es sehr leicht fällt, direkt voll einzusteigen. Besonders gelungen ist der gelegentliche Wechsel zu druckvolleren Passagen, die eher im Death Metal als im Doom beheimatet sind und die das bereits respektabel vertretene Publikum dazu animiert, die Matten kreisen zu lassen. Besonders der Titelsong ihres aktuellen Albums "Roots Of Grief" knallt ganz besonders. Lediglich in den cleanen Bereichen können die Vocals nicht ganz überzeugen. Nichtsdestotrotz beginnt der Abend zwar früh, dafür aber ausgezeichnet und MARCHE FUNÈBRE bekommen ihren verdienten Applaus.
Zwischenspiel
Wer kennt es nicht? Es ist Umbaupause, der Tontechniker legt ein Album auf und dann beginnt die Qual: "Oh Mann, das kenn ich. Und zwar in und auswendig. Und ich hab's zuhause stehen. Und ich komme zum Verrecken nicht drauf, was es ist! Hilfe!" Zum Glück dauert die Pause nicht allzu lange, sodass dieses grauenvolle Kramen in verschütteten Erinnerungen bald wieder ein Ende findet.
Zweiter Akt
Bereits vor acht Uhr ist es so weit und MOURNING BELOVETH beginnen zu spielen. Diese Band ist zumindest aus meiner Sicht keine bloße Vorband, sondern bereits ein gleichberechtigter Headliner. Routiniert beginnen die fünf Iren dem Publikum ihren brachialen und melodischen Doom zu präsentieren. Leider zeigt sich von Beginn an ein Problem, das im Laufe des Auftritts nicht vollkommen behoben wird. Die Leadgitarre ist deutlich zu laut und das auf Kosten der Vocals. Beide Sänger gehen zu sehr im Instrumentalen unter, was besonders für jemanden, der mit dem Material nicht vertraut ist, ausgesprochen schade sein dürfte. Dennoch überzeugt der Auftritt, die Musiker brauchen sich schließlich rein gar nichts vorwerfen zu lassen. Doch viel zu schnell ist es auch schon wieder vorbei. Das ist das Problem, wenn die Songs im Schnitt zehn Minuten lang sind. Auch wenn die Bedingungen nicht ideal sind, kann man erahnen, dass MOURNING BELOVETH als Urgestein des Death Doom Genres nicht nur alte Helden, sondern zugleich auch herausragende Verteter dieser Metalspielart sind.
Zwischenspiel
Da ist es wieder! Immer noch das selbe Album. Verdammt! Und ich komm einfach nicht drauf... Ist das bereits ein erstes Anzeichen von Demenz? Jede Note liegt klar vor mir, jedes Break ist altbekannt und mir fällt einfach nicht ein, was da läuft. Es ist zum Heulen!
Dritter Akt
Am Füllstand des Underground zeigt sich deutlich, dass AHAB von der Publikumsseite aus der klare Favorit des Abends sind. Der Laden ist inzwischen gut gefüllt und knapp nach neun Uhr geht somit schon der letzte Auftritt los. Und auch der lässt sich gut an. Eingerahmt vom Rauschen der Wellen und dem Gekreisch der Möwen gibt es brachialen Doom vom Feinsten. Auch hier kommen allerdings die Vocals wieder ein wenig zu kurz. Dafür haben AHAB mit Cornelius Althammer wahrscheinlich den energetischsten Drummer, der jemals in einer Doomband gespielt hat. Er wirkt trotz des durchweg schleppenden Tempos so hochgradig agil und geht derart in seinem Spiel auf, dass es eine Freude ist, ihm dabei zuzusehen, wie er sich freut. Auch wenn AHAB ansonsten vor allem Musik und wenig Show bieten, ist ihnen die Gunst des Publikums sicher und die versammelten Gäste feiern sie begeistert. Mit einem Doppelpack aus "Antarctica the Polymorphess" und "The Hunt", zweien ihrer besten Songs, schließt das Set und der Abend ist leider sehr früh vorbei. Auch wenn seitens der Tontechnik nicht das Beste für die Bands rausgeholt wurde, durften wir doch Zeugen eines denkwürdigen Pakets werden, das in dieser Stadt so schnell nicht getoppt werden wird.
Epilog
Auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ich habe die einzelnen Songs aus den Umbaupausen noch immer im Ohr. Kaum angekommen wird die Musiksammlung rauf und runter durchwühlt, es werden keine Gefangenen genommen, nur diese Folter der Ungewissheit soll endlich enden. Und mit einem Donnerschlag kommt die Erlösung. Beim Buchstaben "I" steht sie: "In the Absence of Truth" von ISIS. Der Bann ist gebrochen. Ruhe kehrt ein. Endlich.
Was für ein Glück, dass dieser Abend doch wie geplant stattfindet! Da ist einmal ein Doompaket solcher Exklusvität auf Tour, kündigt sich auch noch für das Underground in Köln an und dann droht die ganze Veranstaltung ins Wasser zu fallen, weil es Probleme beim Veranstalter gibt. Doch glücklicherweise haben die Damen und Herren vom Underground verstanden, was nicht nur ihnen, sondern der Szene der gesamten Stadt durch die Lappen gehen würde, wenn das Konzert abgesagt werden müsste. So hat kurzerhand die Location selbst die Fäden in die Hand genommen. Da verzeiht man ihnen auch kleinere organisatorische Unzulänglichkeiten, wie das Fehlen der Garderobe, was an einem so überraschend warmen Septemberabend nicht optimal, aber verzeihlich ist.
Erster Akt
Es geht ausgesprochen früh los und bei der Ankunft um sieben Uhr haben MARCHE FUNÈBRE bereits losgelegt. Die fünf Herren aus Belgien sind mir nur vom Namen her geläufig, was aber rein gar nichts ausmacht. Ihr Sound ist nämlich eingängig und abwechslunsgreich, sodass es sehr leicht fällt, direkt voll einzusteigen. Besonders gelungen ist der gelegentliche Wechsel zu druckvolleren Passagen, die eher im Death Metal als im Doom beheimatet sind und die das bereits respektabel vertretene Publikum dazu animiert, die Matten kreisen zu lassen. Besonders der Titelsong ihres aktuellen Albums "Roots Of Grief" knallt ganz besonders. Lediglich in den cleanen Bereichen können die Vocals nicht ganz überzeugen. Nichtsdestotrotz beginnt der Abend zwar früh, dafür aber ausgezeichnet und MARCHE FUNÈBRE bekommen ihren verdienten Applaus.
Zwischenspiel
Wer kennt es nicht? Es ist Umbaupause, der Tontechniker legt ein Album auf und dann beginnt die Qual: "Oh Mann, das kenn ich. Und zwar in und auswendig. Und ich hab's zuhause stehen. Und ich komme zum Verrecken nicht drauf, was es ist! Hilfe!" Zum Glück dauert die Pause nicht allzu lange, sodass dieses grauenvolle Kramen in verschütteten Erinnerungen bald wieder ein Ende findet.
Zweiter Akt
Bereits vor acht Uhr ist es so weit und MOURNING BELOVETH beginnen zu spielen. Diese Band ist zumindest aus meiner Sicht keine bloße Vorband, sondern bereits ein gleichberechtigter Headliner. Routiniert beginnen die fünf Iren dem Publikum ihren brachialen und melodischen Doom zu präsentieren. Leider zeigt sich von Beginn an ein Problem, das im Laufe des Auftritts nicht vollkommen behoben wird. Die Leadgitarre ist deutlich zu laut und das auf Kosten der Vocals. Beide Sänger gehen zu sehr im Instrumentalen unter, was besonders für jemanden, der mit dem Material nicht vertraut ist, ausgesprochen schade sein dürfte. Dennoch überzeugt der Auftritt, die Musiker brauchen sich schließlich rein gar nichts vorwerfen zu lassen. Doch viel zu schnell ist es auch schon wieder vorbei. Das ist das Problem, wenn die Songs im Schnitt zehn Minuten lang sind. Auch wenn die Bedingungen nicht ideal sind, kann man erahnen, dass MOURNING BELOVETH als Urgestein des Death Doom Genres nicht nur alte Helden, sondern zugleich auch herausragende Verteter dieser Metalspielart sind.
Zwischenspiel
Da ist es wieder! Immer noch das selbe Album. Verdammt! Und ich komm einfach nicht drauf... Ist das bereits ein erstes Anzeichen von Demenz? Jede Note liegt klar vor mir, jedes Break ist altbekannt und mir fällt einfach nicht ein, was da läuft. Es ist zum Heulen!
Dritter Akt
Am Füllstand des Underground zeigt sich deutlich, dass AHAB von der Publikumsseite aus der klare Favorit des Abends sind. Der Laden ist inzwischen gut gefüllt und knapp nach neun Uhr geht somit schon der letzte Auftritt los. Und auch der lässt sich gut an. Eingerahmt vom Rauschen der Wellen und dem Gekreisch der Möwen gibt es brachialen Doom vom Feinsten. Auch hier kommen allerdings die Vocals wieder ein wenig zu kurz. Dafür haben AHAB mit Cornelius Althammer wahrscheinlich den energetischsten Drummer, der jemals in einer Doomband gespielt hat. Er wirkt trotz des durchweg schleppenden Tempos so hochgradig agil und geht derart in seinem Spiel auf, dass es eine Freude ist, ihm dabei zuzusehen, wie er sich freut. Auch wenn AHAB ansonsten vor allem Musik und wenig Show bieten, ist ihnen die Gunst des Publikums sicher und die versammelten Gäste feiern sie begeistert. Mit einem Doppelpack aus "Antarctica the Polymorphess" und "The Hunt", zweien ihrer besten Songs, schließt das Set und der Abend ist leider sehr früh vorbei. Auch wenn seitens der Tontechnik nicht das Beste für die Bands rausgeholt wurde, durften wir doch Zeugen eines denkwürdigen Pakets werden, das in dieser Stadt so schnell nicht getoppt werden wird.
Epilog
Auf dem schnellsten Weg nach Hause. Ich habe die einzelnen Songs aus den Umbaupausen noch immer im Ohr. Kaum angekommen wird die Musiksammlung rauf und runter durchwühlt, es werden keine Gefangenen genommen, nur diese Folter der Ungewissheit soll endlich enden. Und mit einem Donnerschlag kommt die Erlösung. Beim Buchstaben "I" steht sie: "In the Absence of Truth" von ISIS. Der Bann ist gebrochen. Ruhe kehrt ein. Endlich.