Deadend in Venice Rising Aspiration Victorius
Deadend in Venice, Rising Aspiration, Victorius
Leipzig, Bandhaus
25.10.2013
25.10.2013
Wenn das zweite Album "A View From Above" schon teilweise von den Fans vorfinanziert wurde, stellt natürlich eine Record Release Show die fast schon obligatorische Möglichkeit dar, den Interessierten zu zeigen, ob das in DEADEND IN VENICE gesetzte Vertrauen denn auch gerechtfertigt war. Um nun diejenigen, die bereits in das neue Material herein hören konnten, nicht allzu sehr zu langweilen, hat die Band sich kurzerhand zwei befreundete Truppen geschnappt, um einen möglichst abwechslungsreichen Abend bieten zu können.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatten VICTORIUS ihre eigene Release Show am Start, musikalisch bewegen sich die Leipziger jedoch auf etwas anderem Terrain. Power Metal ist zwar nun wirklich nicht meine Baustelle, dennoch hat das Gesehene und Gehörte weit mehr als Hand und Fuß. Fronter David beherrscht jedenfalls die genretypischen Posen und den obligatorischen Haarwurf. Zudem wurde er auch noch mit einer ordentlichen und sauberen Stimme gesegnet, die immer noch genügend Eier besitzt, um selbst Nicht-Power-Metal-Hörer nicht sofort zum Außenklo flüchten zu lassen. Spielerisch lässt man sich ebenfalls nicht lumpen, da ist schon der eine oder andere Gassenhauer dabei, der das Knie zum zucken bringt. Und auch wenn die Anfeuerungsversuche beim Publikum nicht zur Gänze zünden wollen, irgendwie hat am Ende dann doch meine Faust das eigenwillige Bedürfnis, ein Schwert in die Höhe zu reißen.
Kaum in der Luft, wird es jedoch kurz darauf ungebremst wieder in den Boden gerammt. RISING ASPIRATION aus Nordhausen singen nicht nur von Schlachten, sie machen es lieber gleich selbst. Melodic Death Metal, der mal stampfend und brüllend an den Schnittkanten des Metalcores kratzt, dann aber sich auch wieder ausgiebig den melodischen Teppichen der schwedischen Vorbilder widmet. Das ist manchmal noch ein wenig hüftsteif vorgetragen, aber durchaus unterhaltsam, abwechslungsreich und inspirierend für den Nacken. Bisher hat die Band zwar nur eine EP namens "Path From Nothing" am Start, aber vielleicht liegt hier ja auch schon die nächste Release Show auf Halde.
Nun aber sollen DEADEND IN VENICE ihre Chance bekommen. Vor knapp zweieinhalb Jahren standen sie bereits auf exakt der gleichen Bühne und man meint, es habe sich nicht allzu viel verändert. Muttis, Vatis und Freunde tummeln sich im Publikum, die Stimmung ist ungemein ausgelassen und gleichzeitig aber auch mit Erwartungen angeschwängert. Und das ist dann wahrscheinlich auch der Hauptunterschied: Die Erwartungshaltung. Eventuelle Befürchtungen zerstreuen sich aber schon in wenigen Augenblicken, denn eins wird schnell klar: Obwohl auch beide Vorbands ihre Qualitäten haben, man muss ehrlich anerkennen, dass DEADEND IN VENICE schon in einer höheren Liga spielen. Sie verlassen sich nicht nur auf die Musik, sondern legen sich auch körperlich ordentlich ins Zeug. Vom Schlagzeug spritzt der Schweiß, die drei Herren an den Saiteninstrumenten übertreffen sich gegenseitig mit Ausfallschritten, bei denen man schon vom Zuschauen Bänderrisse bekommt, zudem setzt Bassist Steven immer wieder seine grotesken Masken der Glückseligkeit auf. Dazwischen schreit sich der männliche Stimmteil Christian die Eingeweide aus dem Hals, springt ekstatisch und mimisch ausgelassen über die enge Bühne, während die weibliche Gegenstimme Annabell sowohl stimmlich auch bewegungstechnisch versucht, eine Art Gegenpol aufzubauen. Für die wenigen akustischen Elemente gibt es gar einen eigenen Platz, damit der Gastgitarrist sich nicht hinter einem Sample verstecken zu braucht.
Ja, da merkt man einfach, wie die Leipziger Band hinter ihrer Musik steht und wie sie das Privileg der Bühne genießt. Fast schon nebensächlich wird da die Tatsache, dass ihre eigene Spielart des Melodic Death Metals mit den Songs des zweiten Werks noch pointierter, direkter und charakteristischer geworden ist. Dementsprechend positiv nimmt auch das Publikum die treibenden Stücke auf, wirft die Funken von der Bühne in großer Zahl wieder zurück und sorgt somit für eine ausgelassene, positive Stimmung im Raum. Es hat auch nach langer Zeit fast den Anschein, DEADEND IN VENICE wollen gar nicht zu spielen aufhören, während das Publikum sie aber auch nicht gehen lassen will. Ganze vier Zugaben folgen nach der obligatorischen Pseudoverabschiedung und am Ende hat die Band nicht nur nahezu das komplette Album "A View From Above", sondern nach eigener Aussage auch den längsten Gig der Bandgeschichte dargeboten.
Ich mache mir nach solch einem gelungenen Abend jedenfalls keine Gedanken mehr darüber, dass die meisten hoffnungsvollen Bands allzu oft in der Versenkung verschwinden oder gar nicht erst daraus hervorkommen, da DEADEND IN VENICE als Gegenbeispiel mit Sicherheit ihren Weg gehen werden.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatten VICTORIUS ihre eigene Release Show am Start, musikalisch bewegen sich die Leipziger jedoch auf etwas anderem Terrain. Power Metal ist zwar nun wirklich nicht meine Baustelle, dennoch hat das Gesehene und Gehörte weit mehr als Hand und Fuß. Fronter David beherrscht jedenfalls die genretypischen Posen und den obligatorischen Haarwurf. Zudem wurde er auch noch mit einer ordentlichen und sauberen Stimme gesegnet, die immer noch genügend Eier besitzt, um selbst Nicht-Power-Metal-Hörer nicht sofort zum Außenklo flüchten zu lassen. Spielerisch lässt man sich ebenfalls nicht lumpen, da ist schon der eine oder andere Gassenhauer dabei, der das Knie zum zucken bringt. Und auch wenn die Anfeuerungsversuche beim Publikum nicht zur Gänze zünden wollen, irgendwie hat am Ende dann doch meine Faust das eigenwillige Bedürfnis, ein Schwert in die Höhe zu reißen.
Kaum in der Luft, wird es jedoch kurz darauf ungebremst wieder in den Boden gerammt. RISING ASPIRATION aus Nordhausen singen nicht nur von Schlachten, sie machen es lieber gleich selbst. Melodic Death Metal, der mal stampfend und brüllend an den Schnittkanten des Metalcores kratzt, dann aber sich auch wieder ausgiebig den melodischen Teppichen der schwedischen Vorbilder widmet. Das ist manchmal noch ein wenig hüftsteif vorgetragen, aber durchaus unterhaltsam, abwechslungsreich und inspirierend für den Nacken. Bisher hat die Band zwar nur eine EP namens "Path From Nothing" am Start, aber vielleicht liegt hier ja auch schon die nächste Release Show auf Halde.
Nun aber sollen DEADEND IN VENICE ihre Chance bekommen. Vor knapp zweieinhalb Jahren standen sie bereits auf exakt der gleichen Bühne und man meint, es habe sich nicht allzu viel verändert. Muttis, Vatis und Freunde tummeln sich im Publikum, die Stimmung ist ungemein ausgelassen und gleichzeitig aber auch mit Erwartungen angeschwängert. Und das ist dann wahrscheinlich auch der Hauptunterschied: Die Erwartungshaltung. Eventuelle Befürchtungen zerstreuen sich aber schon in wenigen Augenblicken, denn eins wird schnell klar: Obwohl auch beide Vorbands ihre Qualitäten haben, man muss ehrlich anerkennen, dass DEADEND IN VENICE schon in einer höheren Liga spielen. Sie verlassen sich nicht nur auf die Musik, sondern legen sich auch körperlich ordentlich ins Zeug. Vom Schlagzeug spritzt der Schweiß, die drei Herren an den Saiteninstrumenten übertreffen sich gegenseitig mit Ausfallschritten, bei denen man schon vom Zuschauen Bänderrisse bekommt, zudem setzt Bassist Steven immer wieder seine grotesken Masken der Glückseligkeit auf. Dazwischen schreit sich der männliche Stimmteil Christian die Eingeweide aus dem Hals, springt ekstatisch und mimisch ausgelassen über die enge Bühne, während die weibliche Gegenstimme Annabell sowohl stimmlich auch bewegungstechnisch versucht, eine Art Gegenpol aufzubauen. Für die wenigen akustischen Elemente gibt es gar einen eigenen Platz, damit der Gastgitarrist sich nicht hinter einem Sample verstecken zu braucht.
Ja, da merkt man einfach, wie die Leipziger Band hinter ihrer Musik steht und wie sie das Privileg der Bühne genießt. Fast schon nebensächlich wird da die Tatsache, dass ihre eigene Spielart des Melodic Death Metals mit den Songs des zweiten Werks noch pointierter, direkter und charakteristischer geworden ist. Dementsprechend positiv nimmt auch das Publikum die treibenden Stücke auf, wirft die Funken von der Bühne in großer Zahl wieder zurück und sorgt somit für eine ausgelassene, positive Stimmung im Raum. Es hat auch nach langer Zeit fast den Anschein, DEADEND IN VENICE wollen gar nicht zu spielen aufhören, während das Publikum sie aber auch nicht gehen lassen will. Ganze vier Zugaben folgen nach der obligatorischen Pseudoverabschiedung und am Ende hat die Band nicht nur nahezu das komplette Album "A View From Above", sondern nach eigener Aussage auch den längsten Gig der Bandgeschichte dargeboten.
Ich mache mir nach solch einem gelungenen Abend jedenfalls keine Gedanken mehr darüber, dass die meisten hoffnungsvollen Bands allzu oft in der Versenkung verschwinden oder gar nicht erst daraus hervorkommen, da DEADEND IN VENICE als Gegenbeispiel mit Sicherheit ihren Weg gehen werden.