1. Barther Metal Open Air Warm Up
1. Barther Metal Open Air Warm Up
Freilichtbühne Barth
12.07.2014
12.07.2014
Seit 1999 existiert das Barther Metal Open Air und ist mittlerweile zu einer festen Größe in der deutschen Festivallandschaft geworden. Ein Underground-Festival, dass absichtlich auf große Namen verzichtet und lieber auf Bands setzt, die nicht an jeder Straßenecke spielen. So hatten z.B. Bands wie TROLLFEST, SARKOM oder THYRUZ ihre ersten Live-Erfahrungen in Barth sammeln können. Aber auch bekanntere Bands wie EWIGHEIM, THE VISION BLEAK, MASTER, AASKEREIA, FINNTROLL, HELHEIM, GRAVEWORM, ELUVEITIE oder LIVIDITY gaben sich hier schon die Ehre. So hat auch die Freilichtbühne schon etliche Jahre auf dem Buckel und hat bereits enorme Verschleißerscheinungen. Also ist die Stadt Barth auf Spenden angewiesen, um eine Sanierung realisieren zu können. In Zusammenarbeit mit der Stadt hat Veranstalter Heiko Fritz somit eine Veranstaltung ins Leben gerufen, deren Erlös für die Sanierung der Bühne bestimmt ist. Was bietet sich da besser an, als einen Monat vor dem eigentlichen Event, ein Warm Up durchzuführen!? Gesagt Getan.
Punkt 15:00 Uhr ist Einlass. Eine Spendendose dort, hat die Besucher animiert, noch zusätzlich 257,80 EUR für die Bühne dazulassen. Bei 180 zahlenden Gästen sicherlich nicht so schlecht.
Die erste Band steht bereits in den Startlöchern. BETALMAND aus dem Berliner Umland geben den Opener und das sehr sehr gut. So bekloppt der Bandname auch ist; die Mucke der fünf Jungs ist umso geiler. Der Gesang klingt wie eine Death Metal-Version von Agnostic Front – Roger Miret und die Ansagen von Vokalist Pepito haben eine saukomische Wirkung, aber sind regelrecht sympathisch. Kurzum, ein richtig guter Einstand der einzigen Death Metal-Band an diesem Tag.
Schwarzmetallisch und standesgemäß mit Corpsepaint geht es nun weiter mit AIGILAS aus der Hansestadt Stralsund. Diese präsentieren heute auch ihren neuen Gitarristen André, den einige noch von Weyland und Persophone kennen dürften. Dass AIGILAS keine Gefangenen machen, wissen die BMOA-Gänger spätestens seit dem letztjährigen BMOA. Puristischer Black Metal ohne Schnökeleien, mit einer krassen Stimme von Sängerin Nebelschrei, die nach diesem Gig, zusammen mit dem Drummer, die Band aus beruflichen Gründen verlassen wird. Ein mehr als würdiger Abschied. Klasse Gig.
Nur zu viert kommen nun FUCKING HOSTILE aus Rostock auf die Bühne. Mit nur einer Gitarre, aber mit einer gehörigen Portion Power! Ich stelle schnell fest, dass ich mich viel zu wenig mit der Band beschäftigt hatte. FUCKING HOSTILE spielen Oldschool Thrash Metal, der sich gewaschen hat. Shouter Matze ist ein wahnsinnig guter Frontmann, der ständig in Bewegung ist und schon aufgrund seiner Statur Charisma ausstrahlt. Ein Riff, ein gellender Schrei von Basser Phil und man hört Thrash der alten Schule, der richtig in den Arsch tritt. Das merken auch die Zuschauer und es füllt sich heute erstmals im Moshpit. Geile Band!
Nun wird es etwas bizarr mit MOGH. Keyboard und beschwörender Gesang von Shouter Lord Faustoos, während er in einem Mörser rumrührt. Nun folgen Drums und sein Bass, der nur zwei Saiten hat. Die Musik von MOGH lebt im Grunde genommen von den Klängen des Keyboards, das Tastenfrau Caruk fehlerfrei bedient. Drummer Erebus gibt den Takt an, der meist ziemlich schleppend ist. Die Songs sind meist in Überlänge und bieten dem Zuschauer eine Art Ritual-Musik. Visuell verstärkt von zwei geschminkten Mädels, die still und gespenstig während der einzelnen Songs in einer Position verharren. Anti-Islamic-Black-Metal?? Klingt klischeehaft, ist es aber nicht, wenn man die Geschichte von Lord Faustoos kennt. Er ist Iraner und hat Schicksalsschläge hinter sich, die sich kein Mensch wünscht. Ritual-Musik mit ernsthaftem Hintergrund. Bizarr, aber durchaus ein genialer, verstörender Auftritt.
„Blindekuh im Mienenfeld (!!!)“, „Bomben auf Kirchen“, „Scherbenkotsplittergranate“, „Ein Papst brennt“, „Messias als Gulasch“ … was hatte ich gelacht, als ich die Songtitel der Niedersachsen gelesen hatte. Und auch das erste Album war für mich eher Satire, als ernsthafte Musik. Doch HASSMORD entpuppen sich als äußerst nette und coole Zeitgenossen, die mit ihrem letzten Album „Hassmords Imperium“ nun auch wirkliche Musik machen. Es dämmert und so können die Jungs ihren Gig effektvoll gestalten. Und das tun sie auch. Sänger Grave (ich bleibe dabei; er sieht aus wie Axel Stein mit Corpsepaint) ist ein würdiger Frontmann und Basser Agramoth mimt den Leuchtturm auf der Bühne. Alter, wie groß ist dieser Mensch eigentlich? 2,30 m?? Egal, denn HASSMORD machen keine Gefangenen und vor der Bühne ist auch wieder einiges los. Ich bin mir sicher, dass man von den Niedersachsen noch viel hören wird. Und das meine ich in positiver Hinsicht. Daumen hoch!!!
Es folgen die Rostocker von SILENT LEGES INTER ARMA. Mittlerweile nur noch zu zweit, aber dadurch nicht schlechter. Drummer Bohnie gibt sein Live-Debüt in Barth und er ist im Vorfeld mächtig aufgeregt. Kein Wunder, denn er ist Stammgast beim BMOA. Vom reinen Black Metal haben sich SILENT LEGES INTER ARMA schon lange verabschiedet und so vermischen sie Schwarzmetall mit einer gehörigen Portion Death Metal, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Shouter M:F wie gewohnt, mit freiem durchtrainierten Oberkörper, spielt seinen Gig souverän und auch Drummer Bohnie macht seine Sache sehr gut. Den beiden zuzuhören und zuzuschauen macht einfach Spaß und man merkt ihnen die Professionalität an, mit der sie an die Sache gehen. Geile Band, die man im Hinterkopf behalten sollte. Ich bin auf das neue Album mehr als gespannt.
STRYDEGOR sind nun schon lange keine Unbekannten mehr. Die Sympathen um Frontmann Flo, treten mittlerweile regelmäßig deutschlandweit auf und das nicht ohne Erfolg. Mit von der Partie ist auch Eggi (Bloodpunch) an den Drums, der mittlerweile festes Mitglied bei den Hagenowern ist. Live sind STRYDEGOR auch heute wieder eine Bank. Stageacting: top! Songauswahl: Top! Vom reinen Viking Metal ist auch nicht mehr soooo viel übrig geblieben. Vielmehr vermischen die Jungs melodischen Death Metal mit vielen Viking Elementen und klingen manchmal gar etwas wie Amon Amarth zu besseren Zeiten. Ich mag die Jungs, ich mag die Musik und dieser Auftritt ist auch wieder 1A!
Geradewegs vom In Flammen Open Air nach Barth sind nun THYRUZ an der Reihe. Es ist ihr mittlerweile dritter Auftritt im Boddenstädtchen und immer haben sie etwas Spezielles in ihrer Show. Eigenwillig, wie eh und je, betreten die fünf Norweger die Bühne. Sänger Hedin Varf stolziert mit Stahlhelm, Ledermantel und roter Armbinde über die Bühne und keift seine Lyrics ins Mikro. Die Gitarrenfraktion Gorm und Ravnsvartnr lassen die Haare bzw. was sonst so auf dem Kopf ist, kreisen, Basser Ymer versteckt sein Gesicht hinter einer diabolischen Maske und Drummer Mjølner knattert sich mit schwarzem Kopf einen ab. THYRUZ haben sich im Laufe der Jahre hörbar sowie auch optisch weiterentwickelt. Schwerpunkt heute liegt natürlich auf ihrem neuen Album „Svik“ und Hedin Varf zieht sich drei Mal um für die Show. Bis er dann zum Ende hin, mit Metzgerschürze und abgetrenntem Kopf in der Hand auf der Bühne erscheint. Klischee? Klar, aber dennoch kommt es gut. THYRUZ ist eine überaus charismatische und sympathische Band, die den Kontakt zu den Fans nicht scheut. Ein klasse Auftritt und ein würdiger Headliner heute. Den Jungs steht die Freude regelrecht ins Gesicht geschrieben.
Während ich mit den Norwegern noch bis halb Sieben morgens feier, lichtet sich nach und nach das Gelände der Freilichtbühne. Dafür, dass nicht gezeltet werden konnte, ist die Anzahl von 180 zahlenden Gästen an diesem Abend gar nicht mal so schlecht. Es war mal wieder eine große, aber familiäre Party ohne Zwischenfälle. Eine Party für den Erhalt der Freilichtbühne. Diese Spendendose wird auch beim 16. BMOA wieder am Einlass stehen und wartet auf Futter. Wir sehen uns vom 15. bis 16. August 2014!!!
Ein Dank noch an Stefan Weber von Stay Free Photographie für die Bereitstellung einiger Bilder.
https://www.facebook.com/pages/Stay-Free...4620162?fref=ts
Punkt 15:00 Uhr ist Einlass. Eine Spendendose dort, hat die Besucher animiert, noch zusätzlich 257,80 EUR für die Bühne dazulassen. Bei 180 zahlenden Gästen sicherlich nicht so schlecht.
Die erste Band steht bereits in den Startlöchern. BETALMAND aus dem Berliner Umland geben den Opener und das sehr sehr gut. So bekloppt der Bandname auch ist; die Mucke der fünf Jungs ist umso geiler. Der Gesang klingt wie eine Death Metal-Version von Agnostic Front – Roger Miret und die Ansagen von Vokalist Pepito haben eine saukomische Wirkung, aber sind regelrecht sympathisch. Kurzum, ein richtig guter Einstand der einzigen Death Metal-Band an diesem Tag.
Schwarzmetallisch und standesgemäß mit Corpsepaint geht es nun weiter mit AIGILAS aus der Hansestadt Stralsund. Diese präsentieren heute auch ihren neuen Gitarristen André, den einige noch von Weyland und Persophone kennen dürften. Dass AIGILAS keine Gefangenen machen, wissen die BMOA-Gänger spätestens seit dem letztjährigen BMOA. Puristischer Black Metal ohne Schnökeleien, mit einer krassen Stimme von Sängerin Nebelschrei, die nach diesem Gig, zusammen mit dem Drummer, die Band aus beruflichen Gründen verlassen wird. Ein mehr als würdiger Abschied. Klasse Gig.
Nur zu viert kommen nun FUCKING HOSTILE aus Rostock auf die Bühne. Mit nur einer Gitarre, aber mit einer gehörigen Portion Power! Ich stelle schnell fest, dass ich mich viel zu wenig mit der Band beschäftigt hatte. FUCKING HOSTILE spielen Oldschool Thrash Metal, der sich gewaschen hat. Shouter Matze ist ein wahnsinnig guter Frontmann, der ständig in Bewegung ist und schon aufgrund seiner Statur Charisma ausstrahlt. Ein Riff, ein gellender Schrei von Basser Phil und man hört Thrash der alten Schule, der richtig in den Arsch tritt. Das merken auch die Zuschauer und es füllt sich heute erstmals im Moshpit. Geile Band!
Nun wird es etwas bizarr mit MOGH. Keyboard und beschwörender Gesang von Shouter Lord Faustoos, während er in einem Mörser rumrührt. Nun folgen Drums und sein Bass, der nur zwei Saiten hat. Die Musik von MOGH lebt im Grunde genommen von den Klängen des Keyboards, das Tastenfrau Caruk fehlerfrei bedient. Drummer Erebus gibt den Takt an, der meist ziemlich schleppend ist. Die Songs sind meist in Überlänge und bieten dem Zuschauer eine Art Ritual-Musik. Visuell verstärkt von zwei geschminkten Mädels, die still und gespenstig während der einzelnen Songs in einer Position verharren. Anti-Islamic-Black-Metal?? Klingt klischeehaft, ist es aber nicht, wenn man die Geschichte von Lord Faustoos kennt. Er ist Iraner und hat Schicksalsschläge hinter sich, die sich kein Mensch wünscht. Ritual-Musik mit ernsthaftem Hintergrund. Bizarr, aber durchaus ein genialer, verstörender Auftritt.
„Blindekuh im Mienenfeld (!!!)“, „Bomben auf Kirchen“, „Scherbenkotsplittergranate“, „Ein Papst brennt“, „Messias als Gulasch“ … was hatte ich gelacht, als ich die Songtitel der Niedersachsen gelesen hatte. Und auch das erste Album war für mich eher Satire, als ernsthafte Musik. Doch HASSMORD entpuppen sich als äußerst nette und coole Zeitgenossen, die mit ihrem letzten Album „Hassmords Imperium“ nun auch wirkliche Musik machen. Es dämmert und so können die Jungs ihren Gig effektvoll gestalten. Und das tun sie auch. Sänger Grave (ich bleibe dabei; er sieht aus wie Axel Stein mit Corpsepaint) ist ein würdiger Frontmann und Basser Agramoth mimt den Leuchtturm auf der Bühne. Alter, wie groß ist dieser Mensch eigentlich? 2,30 m?? Egal, denn HASSMORD machen keine Gefangenen und vor der Bühne ist auch wieder einiges los. Ich bin mir sicher, dass man von den Niedersachsen noch viel hören wird. Und das meine ich in positiver Hinsicht. Daumen hoch!!!
Es folgen die Rostocker von SILENT LEGES INTER ARMA. Mittlerweile nur noch zu zweit, aber dadurch nicht schlechter. Drummer Bohnie gibt sein Live-Debüt in Barth und er ist im Vorfeld mächtig aufgeregt. Kein Wunder, denn er ist Stammgast beim BMOA. Vom reinen Black Metal haben sich SILENT LEGES INTER ARMA schon lange verabschiedet und so vermischen sie Schwarzmetall mit einer gehörigen Portion Death Metal, ohne ihre Wurzeln zu vergessen. Shouter M:F wie gewohnt, mit freiem durchtrainierten Oberkörper, spielt seinen Gig souverän und auch Drummer Bohnie macht seine Sache sehr gut. Den beiden zuzuhören und zuzuschauen macht einfach Spaß und man merkt ihnen die Professionalität an, mit der sie an die Sache gehen. Geile Band, die man im Hinterkopf behalten sollte. Ich bin auf das neue Album mehr als gespannt.
STRYDEGOR sind nun schon lange keine Unbekannten mehr. Die Sympathen um Frontmann Flo, treten mittlerweile regelmäßig deutschlandweit auf und das nicht ohne Erfolg. Mit von der Partie ist auch Eggi (Bloodpunch) an den Drums, der mittlerweile festes Mitglied bei den Hagenowern ist. Live sind STRYDEGOR auch heute wieder eine Bank. Stageacting: top! Songauswahl: Top! Vom reinen Viking Metal ist auch nicht mehr soooo viel übrig geblieben. Vielmehr vermischen die Jungs melodischen Death Metal mit vielen Viking Elementen und klingen manchmal gar etwas wie Amon Amarth zu besseren Zeiten. Ich mag die Jungs, ich mag die Musik und dieser Auftritt ist auch wieder 1A!
Geradewegs vom In Flammen Open Air nach Barth sind nun THYRUZ an der Reihe. Es ist ihr mittlerweile dritter Auftritt im Boddenstädtchen und immer haben sie etwas Spezielles in ihrer Show. Eigenwillig, wie eh und je, betreten die fünf Norweger die Bühne. Sänger Hedin Varf stolziert mit Stahlhelm, Ledermantel und roter Armbinde über die Bühne und keift seine Lyrics ins Mikro. Die Gitarrenfraktion Gorm und Ravnsvartnr lassen die Haare bzw. was sonst so auf dem Kopf ist, kreisen, Basser Ymer versteckt sein Gesicht hinter einer diabolischen Maske und Drummer Mjølner knattert sich mit schwarzem Kopf einen ab. THYRUZ haben sich im Laufe der Jahre hörbar sowie auch optisch weiterentwickelt. Schwerpunkt heute liegt natürlich auf ihrem neuen Album „Svik“ und Hedin Varf zieht sich drei Mal um für die Show. Bis er dann zum Ende hin, mit Metzgerschürze und abgetrenntem Kopf in der Hand auf der Bühne erscheint. Klischee? Klar, aber dennoch kommt es gut. THYRUZ ist eine überaus charismatische und sympathische Band, die den Kontakt zu den Fans nicht scheut. Ein klasse Auftritt und ein würdiger Headliner heute. Den Jungs steht die Freude regelrecht ins Gesicht geschrieben.
Während ich mit den Norwegern noch bis halb Sieben morgens feier, lichtet sich nach und nach das Gelände der Freilichtbühne. Dafür, dass nicht gezeltet werden konnte, ist die Anzahl von 180 zahlenden Gästen an diesem Abend gar nicht mal so schlecht. Es war mal wieder eine große, aber familiäre Party ohne Zwischenfälle. Eine Party für den Erhalt der Freilichtbühne. Diese Spendendose wird auch beim 16. BMOA wieder am Einlass stehen und wartet auf Futter. Wir sehen uns vom 15. bis 16. August 2014!!!
Ein Dank noch an Stefan Weber von Stay Free Photographie für die Bereitstellung einiger Bilder.
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