Party.San 2015
Party.San 2015
Schlotheim, Flugplatz
06.08.2015
06.08.2015
Donnerstag
Sommerzeit, Festivalzeit. Während die Wettergötter Wacken zur Schlammschlacht ausarten ließen, ist in der Woche darauf beim thüringischen Party.San jeder Tropfen Wasser willkommen. Bei Temperaturen von konsequent jenseits der 30°-Marke ließ sich das Bloodchamber-Trio, bestehend aus Andreas und den beiden Matthiasen, ordentlich brutzeln und frönte einmal mehr ganz allgemein einem der besten Extreme Metal Festivals überhaupt. Das klingt langsam wie eine inhaltsleere Floskel, doch auf dem Party.San gibt es trotzdem immer wieder ein abwechslungsreiches, tolles Lineup, wunderbare Menschen und eine unvergleichliche Atmosphäre. Da kann eigentlich nicht viel schief gehen, besonders wenn selbst bei eher nüchternem Blick auf die Headliner immer noch das Partyzelt da ist. Das bietet ab Freitag eine Reihe hochkarätiger Undergroundbands, die auf diesem Festival das ideale Publikum aus alt und jung finden und längst Dreh- und Angelpunkt meiner Aufmerksamkeit geworden sind. Nach einer süffigen Mittwochnacht und interessanten neuen Bekanntschaften begeben wir uns am Donnerstag am Rande des Gehirnschmelzes zur Bühne.
Die Ehre des ersten Auftritts wird diesmal DEGIAL zuteil, die mit ihrem Black Metal aus dem Umfeld von WATAIN seit ein paar Jahren auf der Schwelle des Durchstartens zu stehen scheinen. Mit ihrem 2012er Album im Gepäck sind sie für ihren dreiviertelstündigen Auftritt bestens gerüstet und gefallen auch mir richtig gut. Zuvor haben sie bei mir live keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen, aber heute könnte sich das Ganze ändern. Schließlich spielen sie sehr sauber und schaffen es trotz der so gar nicht zur Musik passenden glühenden Sonne eine geile Energie zu versprühen. [mbo]
Schwarzmetallischer Death Metal als Opener des Festivals, das ist eine feine Geschichte wenn ihr mich fragt. DEGIAL heißen die Jungs und haben 2012 ihr erstes und bisher einziges Album veröffentlicht. Dafür hat sich auch schon eine beschauliche Menge vor der Bühne versammelt, die auch schon ein wenig feiert. Aber alles noch im Rahmen, immerhin hat es momentan um die 30°C, da muss man sich seine Kräfte einteilen. Von daher zeigt sich das typisches Bild eines jeden Festivalstart: Eine relativ unbekannte Band, welche keine schlechte, aber auch keine berauschende Musik spielt, konfrontiert mit einem noch viel zu nüchternem und zurückhaltendem Publikum. [ms]
Das nicht alles immer nach Plan laufen kann, vor allem bei einem Open Air, wird beim Soundcheck von MORBUS CHRON deutlich. Da scheint nämlich alles völlig schief zu laufen und so verschiebt sich an diesem Punkt alles gewaltig nach hinten. Nach einer halbstündigen Verspätung können die Schweden dann doch endlich was zocken und bestechen mit ihren an DEATH gemahnenden Songs ihres neuen Albums „Sweven“. Natürlich können sie ihr ganzes Set nicht mehr runterspielen, was sehr schade ist. Denn gerade als Band und Fans so richtig warm werden, müssen sie leider schon wieder die Bühne räumen.
Ein ulkiges Bild gibt danach MIDNIGHT ab, denn die sind sich nicht zu schade trotz der stickigen Hitze in Lederjacken, Kapuzen und total vermummt über die Bühne zu turnen. Nach den eher ernsten ersten Bands steht dabei eine große Party an, die mit richtig rotzigem Crust/Black/Speed/Rock N Roll oder was auch noch immer den perfekten Soundtrack erhält. [mbo]
Nachdem die ersten Bands durch den Hitzeschock auf dem Festivalgelände nicht die erhoffte Wirkung erzielen konnten, passen MIDNIGHT schon besser zur hochsommerlichen Großwetterlage. Dreckiger Rock 'n' Roll, der in seinen simplen Strukturen eine ganze Menge MOTÖRHEAD intus hat, passt grade einfach verdammt gut. Und trotz der Tatsache, dass ich mit dem Material von MIDNIGHT nicht sonderlich gut vertraut bin, machen die drei Jungs in ihren Kapuzen richtg Laune.
Allerdings fordert die Hitze ihren Tribut, was sich am Folgetag noch deutlicher bemerkbar machen wird und so manche Band können wir nur in absoluter Regungslosigkeit auf dem zur Steppe vertrockneten Rasen liegend anhören. So auch NUCLEAR ASSAULT, die die 80er nach Schlotheim bringen. Was von ihnen zu hören ist, überrascht nicht sonderlich und schreit auch nicht danach, sich ins Getümmel vor der Bühne zu werfen.
Ganz anders sieht das dann bei SECRETS OF THE MOON aus. Es ist schon viel zu lange her, dass ich die Band live erleben durfte. Der Abend ist langsam herangezogen, was der Musik der Niedersachsen nur gut tut. Und das Set, das sie spielen, weiß durchweg zu gefallen. Dabei ziehen sie alle Register und spielen Material aus sämtlichen Schaffensperioden. Ihr eigenständiger und atmosphärischer Black Metal, der sich fernab skandinavischer Pfade bewegt, kommt auch live richtig gut und stimmt ausgezeichnet auf die folgenden Bands ein. [ak]
Welche Band kommt aus Irland und kann zusammen mit DIE APOKALYPTISCHEN REITER die meisten Auftritte auf dem Party San verbuchen? Ganz genau, PRIMORDIAL. Den Anfang ihrer Show verpasse ich leider, doch ich bin rechtzeitig zu „Gods of the Godless“ wieder am Start. Insgesamt verhält sich alles wie geplant. Die Musik macht zu dieser späten Stunde ordentlich Eindruck und verpasst dem Konzert eine schöne Atmosphäre. Natürlich muss man auch heute wieder leichte Abzüge beim Gesang feststellen, wie immer eigentlich. Diese epischen Gesänge und Hintergrundchöre kommen live halt nie so gut rüber wie auf Platte. Aber was solls. Im Endeffekt passt die Qualität und die Fans werden zum Ende mit dem Klassiker „Empire Falls“ belohnt.
Die Stimmung der Fans ist sichtlich angespannt, als sich BEHEMOTH nach der ohnehin schon übermäßigen Verzögerung Zeit lassen für Bühnenaufbau und Soundcheck. Ja, irgendwie wird jedes Instrument zweimal eingepegelt, warum auch immer. Und dann? Enttäuschung! Für diesen Standardklang stehe ich mir seit einer Stunde die Beine in den Bauch? Aber es handelt sich hier immerhin um die Großmeister aus Polen, von daher wird meine Stimmung mit jedem Lied besser. „Blow your Trumpets Gabriel“ ist der Opener, gefolgt von „Conquer All“ und „Messe Noir“. Damit haben sie meine persönlichen Highlights schon zu Beginn verbraten, aber was solls. Ich hab mir zwar deutlich mehr Stimmung erhofft, doch die Umstände sprechen dagegen. Dafür gibt es trotzdem eine professionelle und routinierte Bühnenshow der Extraklasse. [ms]
Verschoben hat sich heute jeder Auftritt, aber BEHEMOTH müssen dann doch noch einmal einen draufsetzen: Ein völlig übertriebener Soundcheck sorgt dafür, dass der erste Headliner nach satten 50 Minuten Verspätung mit einem ausladenden Intro sich selbst beim Entern der Bühne beweihräuchert. Das ist zwar Kritik am Rande, aber dieses Gehabe hätte ich von Nergal und co. keinesfalls erwartet. Ihre verbleibende Stunde nutzen die Polen aber grandios: Sowohl ein bombastische Bühnenshow zeigt ihre Wirkung als auch eine gute Setlist, wobei die Dauerbrenner „Conquer All“ und „Decade Of Therion“ richtig hart gefeiert werden. Alles in allem ein gelungener Abschluss des ersten Tages und die ganze Warterei wert. [mbo]
Die Ehre des ersten Auftritts wird diesmal DEGIAL zuteil, die mit ihrem Black Metal aus dem Umfeld von WATAIN seit ein paar Jahren auf der Schwelle des Durchstartens zu stehen scheinen. Mit ihrem 2012er Album im Gepäck sind sie für ihren dreiviertelstündigen Auftritt bestens gerüstet und gefallen auch mir richtig gut. Zuvor haben sie bei mir live keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen, aber heute könnte sich das Ganze ändern. Schließlich spielen sie sehr sauber und schaffen es trotz der so gar nicht zur Musik passenden glühenden Sonne eine geile Energie zu versprühen. [mbo]
Schwarzmetallischer Death Metal als Opener des Festivals, das ist eine feine Geschichte wenn ihr mich fragt. DEGIAL heißen die Jungs und haben 2012 ihr erstes und bisher einziges Album veröffentlicht. Dafür hat sich auch schon eine beschauliche Menge vor der Bühne versammelt, die auch schon ein wenig feiert. Aber alles noch im Rahmen, immerhin hat es momentan um die 30°C, da muss man sich seine Kräfte einteilen. Von daher zeigt sich das typisches Bild eines jeden Festivalstart: Eine relativ unbekannte Band, welche keine schlechte, aber auch keine berauschende Musik spielt, konfrontiert mit einem noch viel zu nüchternem und zurückhaltendem Publikum. [ms]
Das nicht alles immer nach Plan laufen kann, vor allem bei einem Open Air, wird beim Soundcheck von MORBUS CHRON deutlich. Da scheint nämlich alles völlig schief zu laufen und so verschiebt sich an diesem Punkt alles gewaltig nach hinten. Nach einer halbstündigen Verspätung können die Schweden dann doch endlich was zocken und bestechen mit ihren an DEATH gemahnenden Songs ihres neuen Albums „Sweven“. Natürlich können sie ihr ganzes Set nicht mehr runterspielen, was sehr schade ist. Denn gerade als Band und Fans so richtig warm werden, müssen sie leider schon wieder die Bühne räumen.
Ein ulkiges Bild gibt danach MIDNIGHT ab, denn die sind sich nicht zu schade trotz der stickigen Hitze in Lederjacken, Kapuzen und total vermummt über die Bühne zu turnen. Nach den eher ernsten ersten Bands steht dabei eine große Party an, die mit richtig rotzigem Crust/Black/Speed/Rock N Roll oder was auch noch immer den perfekten Soundtrack erhält. [mbo]
Nachdem die ersten Bands durch den Hitzeschock auf dem Festivalgelände nicht die erhoffte Wirkung erzielen konnten, passen MIDNIGHT schon besser zur hochsommerlichen Großwetterlage. Dreckiger Rock 'n' Roll, der in seinen simplen Strukturen eine ganze Menge MOTÖRHEAD intus hat, passt grade einfach verdammt gut. Und trotz der Tatsache, dass ich mit dem Material von MIDNIGHT nicht sonderlich gut vertraut bin, machen die drei Jungs in ihren Kapuzen richtg Laune.
Allerdings fordert die Hitze ihren Tribut, was sich am Folgetag noch deutlicher bemerkbar machen wird und so manche Band können wir nur in absoluter Regungslosigkeit auf dem zur Steppe vertrockneten Rasen liegend anhören. So auch NUCLEAR ASSAULT, die die 80er nach Schlotheim bringen. Was von ihnen zu hören ist, überrascht nicht sonderlich und schreit auch nicht danach, sich ins Getümmel vor der Bühne zu werfen.
Ganz anders sieht das dann bei SECRETS OF THE MOON aus. Es ist schon viel zu lange her, dass ich die Band live erleben durfte. Der Abend ist langsam herangezogen, was der Musik der Niedersachsen nur gut tut. Und das Set, das sie spielen, weiß durchweg zu gefallen. Dabei ziehen sie alle Register und spielen Material aus sämtlichen Schaffensperioden. Ihr eigenständiger und atmosphärischer Black Metal, der sich fernab skandinavischer Pfade bewegt, kommt auch live richtig gut und stimmt ausgezeichnet auf die folgenden Bands ein. [ak]
Welche Band kommt aus Irland und kann zusammen mit DIE APOKALYPTISCHEN REITER die meisten Auftritte auf dem Party San verbuchen? Ganz genau, PRIMORDIAL. Den Anfang ihrer Show verpasse ich leider, doch ich bin rechtzeitig zu „Gods of the Godless“ wieder am Start. Insgesamt verhält sich alles wie geplant. Die Musik macht zu dieser späten Stunde ordentlich Eindruck und verpasst dem Konzert eine schöne Atmosphäre. Natürlich muss man auch heute wieder leichte Abzüge beim Gesang feststellen, wie immer eigentlich. Diese epischen Gesänge und Hintergrundchöre kommen live halt nie so gut rüber wie auf Platte. Aber was solls. Im Endeffekt passt die Qualität und die Fans werden zum Ende mit dem Klassiker „Empire Falls“ belohnt.
Die Stimmung der Fans ist sichtlich angespannt, als sich BEHEMOTH nach der ohnehin schon übermäßigen Verzögerung Zeit lassen für Bühnenaufbau und Soundcheck. Ja, irgendwie wird jedes Instrument zweimal eingepegelt, warum auch immer. Und dann? Enttäuschung! Für diesen Standardklang stehe ich mir seit einer Stunde die Beine in den Bauch? Aber es handelt sich hier immerhin um die Großmeister aus Polen, von daher wird meine Stimmung mit jedem Lied besser. „Blow your Trumpets Gabriel“ ist der Opener, gefolgt von „Conquer All“ und „Messe Noir“. Damit haben sie meine persönlichen Highlights schon zu Beginn verbraten, aber was solls. Ich hab mir zwar deutlich mehr Stimmung erhofft, doch die Umstände sprechen dagegen. Dafür gibt es trotzdem eine professionelle und routinierte Bühnenshow der Extraklasse. [ms]
Verschoben hat sich heute jeder Auftritt, aber BEHEMOTH müssen dann doch noch einmal einen draufsetzen: Ein völlig übertriebener Soundcheck sorgt dafür, dass der erste Headliner nach satten 50 Minuten Verspätung mit einem ausladenden Intro sich selbst beim Entern der Bühne beweihräuchert. Das ist zwar Kritik am Rande, aber dieses Gehabe hätte ich von Nergal und co. keinesfalls erwartet. Ihre verbleibende Stunde nutzen die Polen aber grandios: Sowohl ein bombastische Bühnenshow zeigt ihre Wirkung als auch eine gute Setlist, wobei die Dauerbrenner „Conquer All“ und „Decade Of Therion“ richtig hart gefeiert werden. Alles in allem ein gelungener Abschluss des ersten Tages und die ganze Warterei wert. [mbo]
Freitag
Ausgeruht und voller Erwartung finden wir uns in einer gnadenlosen Mittagshitze auf dem Festivalgelände wieder. Der heutige Tag wird hart und statt das Bier in Strömen fließen zu lassen, kann man kaum genug Wasser nachschütten, um nicht dehydriert aus den Latschen zu kippen. Der Grund für den frühen Start in den Tag sind VANHELGD, deren Debüt mich absolut begeistert hat. Hier gibt es schwedischen Death Metal, der aber immer wieder leicht schwarz angehauchte Elemente beinhaltet. Klar, es ist nicht der einfachste Job, bei 35° im Schatten (und den sucht man hier vergebens) und vor einer ausgedünnten und verkaterten Meute die Bühne zu rocken, aber VANHELGD machen das recht ordentlich. Nur leider ist ihnen der Toningenieur nicht allzu wohl gesonnen und der Sound lässt das ganze Set über zu wünschen übrig. Als erster Liveeindruck hat dies aber gereicht und ich hoffe darauf, die Herren bald mal in einem Club wiedersehen zu dürfen.
Danach gibt es wieder was für die Partyfraktion, denn die alten Suffköppe GEHENNAH laufen auf. Interessanterweise gestaltet sich der Liveeindruck ein wenig wie der von MIDNIGHT, nur dass GEHENNAH dabei deutlich steifer rüberkommen. Es gibt primär Rock 'n' Roll mit einer dreckigen Note, das Material ist simpel und eingängig, aber irgendwie auf Dauer ein wenig zu stumpf. Kein großer Verlust für diejenigen, die die Band verpasst haben.
Ein bisschen Essen, Shopping und in der Sonne dösen später kommen wir zu einem echten Highlight dieses Festivals. Die Lokalmatadore DESERTED FEAR stehen auf dem Programm und schon vor dem Set wird deutlich, dass diesen Jungs hier ein außergewöhnlich warmer Empfang bereitet werden wird. Dass auch sie von den Massen, die sich vor der Hauptbühne versammelt haben, überrascht sind, sieht man in ihren Gesichtern von Anfang an. Statt böse dreinzugucken, gibt es eine Dreiviertelstunde Dauergrinsen. Ihr Set ist einfach nur als gelungen zu bezeichnen: Mitreißender Old School Death Metal vom Feinsten. Dazu haben sie, für den späten Nachmittag ungewöhnlich, reichlich in Flammenwerfer und Pyrotechnik investiert. Das ganze Set ist ein triumphaler Erfolg, Publikum und Band euphorisieren sich gegenseitig und am Ende trennt man sich wunschlos glücklich.
Einigermaßen geplättet überhöre ich einen Großteil des Sets von POSTMORTEM, die mit ihrem stumpfen Death/Thrash bei mir nicht ansatzweise landen können. Die sympathische Performance ihrer Vorgänger lässt die Berliner ziemlich blass aussehen. Ein Blick ins Zelt ist bei der Hitze ebenfalls eine gewagte Angelegenheit, denn hier ist es nicht nur unglaublich heiß, sondern auch noch stickig dazu. SPEEDBREAKER gelingt es nicht, in diesem Klima derart zu begeistern, dass wir uns freiwillig länger hier aufhalten möchten. Zwar ist der Speed Metal, den sie spielen, grundsätzlich launig, aber auf Dauer ein wenig zu hölzern, um wirklich zu überzeugen.
Wieder draußen angekommen, findet sich die richtige Band für das Wetter ein. Bei der wüstenartigen Beschaffenheit des Festivalgeländes passen MELECHESH wie der sprichwörtliche Allerwerteste auf den Eimer. Ashmedi selbst scheint sich auch recht wohl zu fühlen und so zocken MELECHESH ein durchweg überzeugendes Set, bei dem die letzten beiden Alben allerdings etwas stärker repräsentiert sind als das ältere Material. Diese Band zu sehen, ist ein Hochgenuss, hier kommen technische Finesse und mitreißendes Material zusammen, dazu ist die orientalische Note mit ihrem exotischen Skalen immer wieder etwas Besonders.
Auf die folgende Band freue ich mich schon seit geraumer Zeit, denn obwohl ich ihre Musik seit Langem liebe, habe ich AGALLOCH bisher noch nie live gesehen. Um so besser, das im Rahmen eines so außergewöhnlichen Festivals nachholen zu können. Und obwohl ich mir ein wenig Gedanken gemacht habe, ob ihre Musik hier am richtigen Ort ist, können die US-Amerikaner dem Publikum schnell jeden Zweifel nehmen. Breit angelegter Post Black Metal funktioniert auch auf der großen Bühne, wenngleich die ruhigeren Momente der Band hier nicht repräsentiert werden. Wildes Headbangen gibt es bei ihrem Set nicht unbedingt, doch viele Menschen, die gebannt zuhören und sich in den epischen Songs verlieren. Zweifellos ein guter Auftritt und eine willkommene Abwechslung im Tagesprogramm! [ak]
Was Headliner chronisch nicht auf die Reihe zu kriegen scheinen bei der diesjährigen Ausgabe, sind flotte Soundchecks. Die sollten sich mal ein Scheibchen von ASPHYX abschneiden: 10 Minuten Soundcheck, von der Band persönlich durchgeführt und selbst das ist im Prinzip ein allein dastehender Song. Und dann geht es nahtlos mit dem Auftritt los. Das ist nicht nur pragmatisch, das ist Balsam für die Festivalbesucherseele. Die Haus-und-Hof-Band von Schlotheim macht jedenfalls schnell alles klar: Der Sound ist nach wenigen Aussetzern fett, die Songs kennt man und Martin van Drunen lässt mal wieder gar nichts anbrennen. Auf eine der beständigsten Bands überhaupt! Prost!
Direkt danach eile ich ohne Umschweife wieder ins Zelt, denn dort beginnt schon mein zweites Highlight dieses Tages mit HELLISH CROSSFIRE. Obwohl ich gar nichts vom Material kenne und vorab nur kurz in einen ihrer Songs reingehört habe, ist schnell klar, dass die Thrasher ein Juwel des Undergrounds sind. Ihre Songs stellen sich dann auch als schlichtweg großartig heraus und mit ihrem Stil aus DESASTER meets SODOM meets SLAYER bringen sie das Zelt durchweg zum Kochen. [mbo]
Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, dann habe ich BLOODBATH zuletzt auf dem Party San 2008 gesehen. Damals noch mit Mikael Akerfeldt, und jetzt also mit Nick Holmes am Gesang. „Let the Stilborn come to me“ ist ihr Opener, welcher ebenso den Start für ihr 2014er Album „Grand Morbid Funeral“ bildet. Was ich auf der CD Rezension noch mit 10 Punkten abgefeiert habe kann mich jetzt nicht mehr ganz so stark mitreißen. Spontan würde ich zwei Punkte Abzug erteilen, weil der Sound einfach nicht so richtig durchkommen mag. Trotzdem bieten die Schweden wieder eine gute Bühnenshow, mit ganz viel Kunstblut im Gesicht und einer gut eingespielten Besetzung. [ms]
Dass BLOODBATH eine ganz große Nummer sind, dürfte wohl jedem Metalhead klar sein. Dass es etwas Besonderes ist, diese Band live zu sehen, noch mehr, denn schließlich sind die Gelegenheit einigermaßen rar. Entsprechend voll ist es inzwischen und man muss ein wenig drängeln, um nicht allzu weit entfernt von der Bühne zu stehen. Die Versammelten werden von dieser All-Star-Combo nicht enttäuscht und vor allem der neue Frontmann Nick Holmes überrascht positiv. Stimmlich ist er richtig gut drauf und versprüht trotz des Blutigen Priester-Bühnenoutfits ein gewisses britisches Gentleman-Understatement. Als dann am Ende das obligatorische „Eaten‟ zum Besten gegeben wird, bleibt kein Auge trocken und wir freuen uns über diesen mehr als gelungenen Programmpunkt.
Leider geht es dann gewaltig abwärts. ENSIFERUM sind der diesjährige obligatorische Ausflug in den Bereich Pagan / Folk Metal und dabei erweisen sie sich so unnötig wie ein Kropf. Vor allem der prominente Platz im Programm ist meiner Ansicht nach vollkommen daneben, auch wenn es offenkundig Leute gibt, die das anders sehen. Der kitschige Dudelsound nervt nach kurzer Zeit gewaltig und so genießen wir die milde Sommernacht abseits von der Bühne. [ak]
Man sieht es schon an der sich veränderten Zusammensetzung des Publikums, ENSIFERUM betritt die Bühne. Mit dieser Band konnte ich noch nie wirklich viel anfangen, und trotzdem will ich nicht hart mit ihnen ins Gericht gehen. Objektiv betrachtet gibt es hier eine gute Show mit einem ambitioniertem Frontmann. Und auch später höre ich auf dem Zeltplatz noch viele positive Aussagen. Folk Metal auf dem Party San? Warum denn nicht (solange es sich in Grenzen hält)? [ms]
CANNIBAL CORPSE als Headliner sind keine Neuigkeit auf dem Party.San. Die Amis sind schließlich auch Garanten kompromissloser Brutalität auf technisch höchstem Niveau. Leider hängen wir inzwischen ganz schön in der Zeit und die Band beginnt erst mit einiger Verspätung. Zu Beginn wirken die Musiker auch ein wenig verhalten, was sich erst ab der Mitte des Sets ändert. Doch im weiteren Verlauf des Auftritts zeigt Herr Fisher, dass auch er nicht nur den dicksten Nacken der Welt hat, sondern auch einigermaßen charmant Kontakt mit dem Publikum pflegen kann. Alles in allem bieten CANNIBAL CORPSE keine großen Überraschungen, dafür bewährte Qualität und das ist es, was man von ihnen will. [ak]
Danach gibt es wieder was für die Partyfraktion, denn die alten Suffköppe GEHENNAH laufen auf. Interessanterweise gestaltet sich der Liveeindruck ein wenig wie der von MIDNIGHT, nur dass GEHENNAH dabei deutlich steifer rüberkommen. Es gibt primär Rock 'n' Roll mit einer dreckigen Note, das Material ist simpel und eingängig, aber irgendwie auf Dauer ein wenig zu stumpf. Kein großer Verlust für diejenigen, die die Band verpasst haben.
Ein bisschen Essen, Shopping und in der Sonne dösen später kommen wir zu einem echten Highlight dieses Festivals. Die Lokalmatadore DESERTED FEAR stehen auf dem Programm und schon vor dem Set wird deutlich, dass diesen Jungs hier ein außergewöhnlich warmer Empfang bereitet werden wird. Dass auch sie von den Massen, die sich vor der Hauptbühne versammelt haben, überrascht sind, sieht man in ihren Gesichtern von Anfang an. Statt böse dreinzugucken, gibt es eine Dreiviertelstunde Dauergrinsen. Ihr Set ist einfach nur als gelungen zu bezeichnen: Mitreißender Old School Death Metal vom Feinsten. Dazu haben sie, für den späten Nachmittag ungewöhnlich, reichlich in Flammenwerfer und Pyrotechnik investiert. Das ganze Set ist ein triumphaler Erfolg, Publikum und Band euphorisieren sich gegenseitig und am Ende trennt man sich wunschlos glücklich.
Einigermaßen geplättet überhöre ich einen Großteil des Sets von POSTMORTEM, die mit ihrem stumpfen Death/Thrash bei mir nicht ansatzweise landen können. Die sympathische Performance ihrer Vorgänger lässt die Berliner ziemlich blass aussehen. Ein Blick ins Zelt ist bei der Hitze ebenfalls eine gewagte Angelegenheit, denn hier ist es nicht nur unglaublich heiß, sondern auch noch stickig dazu. SPEEDBREAKER gelingt es nicht, in diesem Klima derart zu begeistern, dass wir uns freiwillig länger hier aufhalten möchten. Zwar ist der Speed Metal, den sie spielen, grundsätzlich launig, aber auf Dauer ein wenig zu hölzern, um wirklich zu überzeugen.
Wieder draußen angekommen, findet sich die richtige Band für das Wetter ein. Bei der wüstenartigen Beschaffenheit des Festivalgeländes passen MELECHESH wie der sprichwörtliche Allerwerteste auf den Eimer. Ashmedi selbst scheint sich auch recht wohl zu fühlen und so zocken MELECHESH ein durchweg überzeugendes Set, bei dem die letzten beiden Alben allerdings etwas stärker repräsentiert sind als das ältere Material. Diese Band zu sehen, ist ein Hochgenuss, hier kommen technische Finesse und mitreißendes Material zusammen, dazu ist die orientalische Note mit ihrem exotischen Skalen immer wieder etwas Besonders.
Auf die folgende Band freue ich mich schon seit geraumer Zeit, denn obwohl ich ihre Musik seit Langem liebe, habe ich AGALLOCH bisher noch nie live gesehen. Um so besser, das im Rahmen eines so außergewöhnlichen Festivals nachholen zu können. Und obwohl ich mir ein wenig Gedanken gemacht habe, ob ihre Musik hier am richtigen Ort ist, können die US-Amerikaner dem Publikum schnell jeden Zweifel nehmen. Breit angelegter Post Black Metal funktioniert auch auf der großen Bühne, wenngleich die ruhigeren Momente der Band hier nicht repräsentiert werden. Wildes Headbangen gibt es bei ihrem Set nicht unbedingt, doch viele Menschen, die gebannt zuhören und sich in den epischen Songs verlieren. Zweifellos ein guter Auftritt und eine willkommene Abwechslung im Tagesprogramm! [ak]
Was Headliner chronisch nicht auf die Reihe zu kriegen scheinen bei der diesjährigen Ausgabe, sind flotte Soundchecks. Die sollten sich mal ein Scheibchen von ASPHYX abschneiden: 10 Minuten Soundcheck, von der Band persönlich durchgeführt und selbst das ist im Prinzip ein allein dastehender Song. Und dann geht es nahtlos mit dem Auftritt los. Das ist nicht nur pragmatisch, das ist Balsam für die Festivalbesucherseele. Die Haus-und-Hof-Band von Schlotheim macht jedenfalls schnell alles klar: Der Sound ist nach wenigen Aussetzern fett, die Songs kennt man und Martin van Drunen lässt mal wieder gar nichts anbrennen. Auf eine der beständigsten Bands überhaupt! Prost!
Direkt danach eile ich ohne Umschweife wieder ins Zelt, denn dort beginnt schon mein zweites Highlight dieses Tages mit HELLISH CROSSFIRE. Obwohl ich gar nichts vom Material kenne und vorab nur kurz in einen ihrer Songs reingehört habe, ist schnell klar, dass die Thrasher ein Juwel des Undergrounds sind. Ihre Songs stellen sich dann auch als schlichtweg großartig heraus und mit ihrem Stil aus DESASTER meets SODOM meets SLAYER bringen sie das Zelt durchweg zum Kochen. [mbo]
Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, dann habe ich BLOODBATH zuletzt auf dem Party San 2008 gesehen. Damals noch mit Mikael Akerfeldt, und jetzt also mit Nick Holmes am Gesang. „Let the Stilborn come to me“ ist ihr Opener, welcher ebenso den Start für ihr 2014er Album „Grand Morbid Funeral“ bildet. Was ich auf der CD Rezension noch mit 10 Punkten abgefeiert habe kann mich jetzt nicht mehr ganz so stark mitreißen. Spontan würde ich zwei Punkte Abzug erteilen, weil der Sound einfach nicht so richtig durchkommen mag. Trotzdem bieten die Schweden wieder eine gute Bühnenshow, mit ganz viel Kunstblut im Gesicht und einer gut eingespielten Besetzung. [ms]
Dass BLOODBATH eine ganz große Nummer sind, dürfte wohl jedem Metalhead klar sein. Dass es etwas Besonderes ist, diese Band live zu sehen, noch mehr, denn schließlich sind die Gelegenheit einigermaßen rar. Entsprechend voll ist es inzwischen und man muss ein wenig drängeln, um nicht allzu weit entfernt von der Bühne zu stehen. Die Versammelten werden von dieser All-Star-Combo nicht enttäuscht und vor allem der neue Frontmann Nick Holmes überrascht positiv. Stimmlich ist er richtig gut drauf und versprüht trotz des Blutigen Priester-Bühnenoutfits ein gewisses britisches Gentleman-Understatement. Als dann am Ende das obligatorische „Eaten‟ zum Besten gegeben wird, bleibt kein Auge trocken und wir freuen uns über diesen mehr als gelungenen Programmpunkt.
Leider geht es dann gewaltig abwärts. ENSIFERUM sind der diesjährige obligatorische Ausflug in den Bereich Pagan / Folk Metal und dabei erweisen sie sich so unnötig wie ein Kropf. Vor allem der prominente Platz im Programm ist meiner Ansicht nach vollkommen daneben, auch wenn es offenkundig Leute gibt, die das anders sehen. Der kitschige Dudelsound nervt nach kurzer Zeit gewaltig und so genießen wir die milde Sommernacht abseits von der Bühne. [ak]
Man sieht es schon an der sich veränderten Zusammensetzung des Publikums, ENSIFERUM betritt die Bühne. Mit dieser Band konnte ich noch nie wirklich viel anfangen, und trotzdem will ich nicht hart mit ihnen ins Gericht gehen. Objektiv betrachtet gibt es hier eine gute Show mit einem ambitioniertem Frontmann. Und auch später höre ich auf dem Zeltplatz noch viele positive Aussagen. Folk Metal auf dem Party San? Warum denn nicht (solange es sich in Grenzen hält)? [ms]
CANNIBAL CORPSE als Headliner sind keine Neuigkeit auf dem Party.San. Die Amis sind schließlich auch Garanten kompromissloser Brutalität auf technisch höchstem Niveau. Leider hängen wir inzwischen ganz schön in der Zeit und die Band beginnt erst mit einiger Verspätung. Zu Beginn wirken die Musiker auch ein wenig verhalten, was sich erst ab der Mitte des Sets ändert. Doch im weiteren Verlauf des Auftritts zeigt Herr Fisher, dass auch er nicht nur den dicksten Nacken der Welt hat, sondern auch einigermaßen charmant Kontakt mit dem Publikum pflegen kann. Alles in allem bieten CANNIBAL CORPSE keine großen Überraschungen, dafür bewährte Qualität und das ist es, was man von ihnen will. [ak]
Samstag
Der Tag beginnt mit ZEMIAL und das ist eine recht merkwürdige Erfahrung. Der Band stehe ich ohne Erwartungen, aber einigermaßen interessiert gegenüber und am Ende weiß ich nicht, was ich denken soll. Es bleibt der Eindruck, dass hier zwei völlig unterschiedliche Sets ineinandergemischt wurden. Einerseits gibt es Passagen, die schwarz und thrashig klingen und dabei einen deutlichen Old School Spirit versprühen und dann verliert sich alles wieder in psychedelischen Soli und ein Prog-Sound, der an PINK FLOYD erinnert. Was das soll? Keine Ahnung, aber interessant ist es auf jeden Fall. Vor allem die sphärischen Elemente sind durchaus gelungen und fordern dazu auf, sich intensiver mit der Band zu beschäftigen. Abschließendes Urteil? Ratlosigkeit!
Auf die folgende Band habe ich mich gewaltig gefreut, schließlich ist ihr Material seit Erstkontakt bei mir in Dauerrotation. Dass WINTERFYLLETH in diesem Jahr gebucht wurden, ist eine verdammt gute Idee. Doch als die Briten die Bühne betreten, sorgt das bei einigen Anwesenden für leichte Irritationen, denn keine andere Band in diesem sieht so wenig nach Metal aus wie diese. Um so schöner, dass die Briten beweisen, dass Äußerlichkeiten nicht alles sind, denn ihr Set überzeugt von vorne bis hinten. (Post-)Black Metal mit epischer Note, breit angelegt und mitreißend, dazu immer wieder Passagen, die in mehrstimmigem Chorgesang münden. So wenig prätentiös ihr Auftreten ist, so gelungen ist ihr musikalisches Programm. Von Anfang bis Ende gefesselt hätte ich WINTERFYLLETH noch stundenlang zuhören können.
Doch nun gibt es mit KRISIUN etwas ganz Anderes. Epik und langgezogene Melodien sucht man hier vergebens, dafür gibt es was mit der ganz dicken Death Metal Keule. Den Sound der Band muss man mögen und es gibt Momente, die mich durchaus überzeugen. Zumal die Reduktion des Tempos auf den letzten Alben eine sinnvolle Entscheidung war. Den Anwesenden gefällt es, auch wenn dieser Auftritt neben den vielen Highlights dieses Jahres am Ende etwas blass wirkt. [ak]
KRISIUN, das ist brasilianischer Death Metal von drei Brüdern. Ich kann damit wirklich nichts anfangen. Für mich fehlt einfach noch eine zweite Rhythmusgitarre oder ein besseres Songwriting. In dieser Form ist es einfach nur langweilig und eintönig. Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.
Woran erkennt man einen guten Sound? Wenn die halbe Security vor der Bühne nicht nur finster ins Publikum starrt, sondern mehr oder weniger stark zu den Rhythmen von TOXIC HOLOCAUST abgeht (also mit dem Kopf nickt). Wilde Hunde sind sie natürlich schon immer gewesen, und deswegen macht auch „Wild Dogs“ den Auftakt. Danach gibt es noch so einiges zu hören, denn die Lieder sind eher kurz gehalten, geben dafür aber voll auf die Fresse. Dies überträgt sich auch schnell auf das Publikum, und schon bald haben die Security keine Zeit mehr sich der Musik hinzugeben. Das ist gerade der Partyhöhepunkt auf dem Party San, keine Zweifel. [ms]
Was ist denn hier los? Mille und Schmier haben ein Nebenprojekt mit dualem Kreischgesang? Nein – aber was für eine Sirene hier mit dem Mikrofon über die Bühne fegt! PRIPJAT aus Köln zocken Thrash Metal in bester Ruhrpott-Manier und heizen mit coolen treibenden Songs das Partyzelt auf noch höhere Temperaturen, als sowieso schon herrschen. Ein bisschen abschütteln und schon ist der kurzweilige Gig auch wieder vorbei – und ich knicke schweißüberströmt beim Verlassen des Zelts fast ein. Nur gut, dass da gleich der Schnapsstand auf dem Weg zur Mainstage ist.
Denn dort wartet eine wunderbare Live-Erfahrung. Nach anfänglichem Zögern akzeptieren das auch immer mehr Leute vor der Bühne und lassen sich bereitwillig von ROTTING CHRIST entführen. Die Griechen können mit ihrer offenen, vielleicht ja südländisch, sympathischen Art trumpfen und reißen sich von Anfang bis Ende den Arsch auf: Die Klampfenmänner headbangen und posen in einem stimmigen Gesamtbild und beweisen, dass auch Black Metal mit dem guten alten Faustschüttler beim Konzert funktioniert. Einen Wermutstropfen vergieße ich einzig, weil die ganz alten Meisterwerke der Band etwas unterrepräsentiert sind. [mbo]
Mit GHOST BRIGADE stehen plötzlich doppelt so viele Menschen auf der Bühne, wie bei anderen Bands. Und trotzdem stehen sie bis auf den Sänger und den Lead-Gitarristen ziemlich verplant rum. Aber das ist bei Bands, die in Richtung Progressive gehen ja auch Standard. Die Finnen haben teilweise ziemlich seichte Lieder im Angebot, und von denen bleibt das Party San größtenteils verschont. Natürlich muss man aber bei Songlängen um die 10 Minuten („Electra Complex“) auch mit der einen oder anderen verträumten Singerei rechnen. Doch solange sich Depressive Rock und Doom Metal die Waage halten, ist für mich alles in Butter. Von daher habe ich auch nichts gegen eine Portion Herzschmerz auf dem Party San einzuwenden. [ms]
Mit LIFELESS entert eine Truppe die Tentstage, die nun auch schon über 10 Jahre eine Bank in Sachen Underground Death Metal darstellt. Zwei ganze Alben haben sie im Gepäck und davon haben sie sich eine überzeugende Setlist gebastelt. Leider fällt mittendrin die zweite Gitarre aus, was ein paar Minuten Zwangspause verursacht. Dafür kann aber die Band nichts und deswegen geht es mit funktionierendem Ton danach weiter wie vorher.
Im Anschluss daran wird es im Zelt schön langsam mit OPHIS. Die hätte ich viel lieber auf der Mainstage gesehen und zwar aus einem guten Grund: Bei knapp 30 Minuten Spielzeit schaffen die Guten im Zelt gerade mal zwei bis zweieinhalb Songs. Trotzdem gelingt ihnen ein guter langsamer Auftritt mit schnellen Abschweifungen. Ganz davon abgesehen sind sie vielleicht die sympathischsten Leute des ganzen Festivals.
KATAKLYSM treten energiegeladen wie immer auf, aber ein klein wenig müde sind sie anscheinend schon. Allerdings lassen sie sich das nicht anmerken und ziehen ihre Setlist professionell durch, so dass die Meute vor der Bühne ordentlich abschütteln kann. Die Kanadier zocken drei Songs des neuen Albums „Of Ghosts And Gods“, von denen einer ganz gut klingt. Die Reaktion der Fans ist dabei zwar überraschend gut, aber ihre Gassenhauer stellen das neue Material noch immer gewaltig in den Schatten. Kracher von „Shadows And Dust“, „Serenity In Fire“ und „In The Arms Of Devastation“ zünden nämlich sofort und sorgen für eine gigantische Stimmung. [mbo]
Hände hoch wer MANTAR kennt. Ich musste bis zum Party San noch passen, werde aber nun eines besseren belehrt. Überrascht stelle ich zuerst fest, dass sich die Band nur aus Schlagzeug und Gitarre zusammensetzt. Was dabei herauskommt ist eine Art Sludge Metal im postmodernen Stil. Mit deutlich reduziertem Doom Anteil und dafür mehr in Richtung Hardcore gehend, probieren MANTAR die Bühne zu zerstören. Zwar stehe ich wegen ihrer Musik ziemlich ratlos vor der Bühne, doch diese Ambitionen gehören einfach gewürdigt. Wenn es nach mir ginge, dann hätte aber trotzdem eine andere Band den Platz als Zelt-Headliner bekommen (PRIPJAT zum Beispiel). [ms]
Die Vorfreude ist schon riesig als das „Deathcrush“-Intro ertönt. Aber das bleibt dummerweise das Highlight: denn was die Norweger hier abziehen grenzt schon an Frechheit. „Psywar“ und andere neuere Stücke verwirren die meisten Leute mehr als sie abzuholen und die Anlage scheint mit ihrer chaotischen Spielweise auch an ihre Grenzen zu stoßen. „Freezing Moon“ als Rausschmeißer ist natürlich indiskutabel, kommt aber auch nicht annähernd so gut rüber, wie ich mir das erträumt hatte. Mitten im Auftritt wird der Bassist auch noch fast von einer riesigen Pyroflamme versengt, was eine mehrminütige Schimpftirade über das Mikrofon auf den verantwortlichen Mann am Pult nach sich zieht. Ohne MAYHEM-Attitüde kein MAYHEM-Auftritt? Wenn das so ist, kann ich auf die gerne verzichten. [mbo]
Über MAYHEM möchte ich eigentlich gar nicht viel Worte verlieren, denn das haben sie auch gar nicht verdient. Sie sind auf die Bühne gegangen, haben genau die unpassendsten Lieder in ihrem Repertoire gespielt, haben etwas rumgeweint von wegen ruinierter Bühnenshow (Stichwort Pyrofeuer), und sind dann auch wieder verschwunden.
Setlist: Deathcrush, My Death, To Daimonion, Freezing Moon, Pure Fucking Armageddon [ms]
Was MAYHEM angeht, ist bei einem Konzert wirklich alles drin. Und heute ist kein guter Tag. Angefangen von der Kanzel in der Mitte der Bühne, hinter der Hellhammer komplett verschwindet, über den breiigen Sound, bei dem kaum Vocals zu hören sind, bis hin zur überbordenden Attitüde der Band, gelingt heute wirklich nichts. Der Schluss kommt völlig abrupt und hinterlässt ein komplett ratloses Publikum. MAYHEM würde es sehr gut tun, sich weniger in ihrem Kultstatus zu sonnen und ein wenig mehr dafür zu arbeiten. Dann würden sie vielleicht auch weniger für Enttäuschungen unter ihren Fans sorgen.
Die nun folgende Band bügelt aber alles wieder aus. Das Meisterstück der Organisatoren in diesem Jahr ist der Auftritt von MY DYING BRIDE. Und ihr Auftritt ist für mich persönlich eines der absoluten Glanzlichter dieses Festivals. Der Sound ist im Gegensatz zur vorangegangenen Band absolut edel und die Performance spiegelt die tieftraurige Musik perfekt wider. Aaron Stainthorpe leidet demonstrativ, manches Mal befürchtet man, dass er kaum noch die Kraft aufbringt, den nächsten Song durchzuhalten. Aber weit gefehlt, es ist stimmlich hervorragend drauf und passend zum Festival konzentrieren sich die Briten auf Material, bei dem der Klargesang mit Growls kontrastiert wird. Zu meiner persönlichen Freude setzen sie dabei einen Schwerpunkt beim Album „Turn Loose The Swans‟. Und so findet das PSOA 2015 mit diesem Auftritt einen würdigen Höhepunkt und Abschluss.
Allerdings ist es noch nicht ganz vorbei, doch der heutige Headliner SAMAEL wird seiner Funktion nicht gerecht. Zwar bieten sie ihr Material leidenschaftlich dar, inklusive Jubiläumsshow zu „Ceremony of Opposites‟, aber der Sound ist in seiner sterilen, industriellen Art einfach fehl am Platze. Und so ist es nur konsequent, wenn man beobachtet, wie das Festivalgelände langsam leer gespielt wird und immer mehr Besucher der Bühne den Rücken zuwenden. Das macht aber gar nichts, denn das PSOA war in diesem Jahr wieder einmal voller Highlights. Der Standard, den dieses Festival erreicht hat, ist einfach unglaublich und wenn im nächsten Jahr wieder Sonne und Musik eine so großartige Allianz eingehen, dann ist der Sommer gerettet. [ak]
Dem kann ich nur zustimmen: Das Party.San ist ein Garant für brillante Musik und eine gute Party. Dass Sonne und Musik eine großartige Allianz eingehen, dürfen die Wettergötter meinetwegen aber nicht so ernst nehmen. Ich habe nämlich ungern das Gefühl, gerade in Texas zu sein, wenn ich doch im grünen Thüringen sein sollte. Aber was solls, lieber ein Sonnenbrand über 9000 und an der Schwelle zum Hitzschlag stehen, als nass bis auf die Knochen im Schlamm zu versinken. Selbstredend ist der Termin für das nächste Jahr schon dick im Kalender angestrichen und die Vorfreude gewaltig.
Auf die folgende Band habe ich mich gewaltig gefreut, schließlich ist ihr Material seit Erstkontakt bei mir in Dauerrotation. Dass WINTERFYLLETH in diesem Jahr gebucht wurden, ist eine verdammt gute Idee. Doch als die Briten die Bühne betreten, sorgt das bei einigen Anwesenden für leichte Irritationen, denn keine andere Band in diesem sieht so wenig nach Metal aus wie diese. Um so schöner, dass die Briten beweisen, dass Äußerlichkeiten nicht alles sind, denn ihr Set überzeugt von vorne bis hinten. (Post-)Black Metal mit epischer Note, breit angelegt und mitreißend, dazu immer wieder Passagen, die in mehrstimmigem Chorgesang münden. So wenig prätentiös ihr Auftreten ist, so gelungen ist ihr musikalisches Programm. Von Anfang bis Ende gefesselt hätte ich WINTERFYLLETH noch stundenlang zuhören können.
Doch nun gibt es mit KRISIUN etwas ganz Anderes. Epik und langgezogene Melodien sucht man hier vergebens, dafür gibt es was mit der ganz dicken Death Metal Keule. Den Sound der Band muss man mögen und es gibt Momente, die mich durchaus überzeugen. Zumal die Reduktion des Tempos auf den letzten Alben eine sinnvolle Entscheidung war. Den Anwesenden gefällt es, auch wenn dieser Auftritt neben den vielen Highlights dieses Jahres am Ende etwas blass wirkt. [ak]
KRISIUN, das ist brasilianischer Death Metal von drei Brüdern. Ich kann damit wirklich nichts anfangen. Für mich fehlt einfach noch eine zweite Rhythmusgitarre oder ein besseres Songwriting. In dieser Form ist es einfach nur langweilig und eintönig. Mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen.
Woran erkennt man einen guten Sound? Wenn die halbe Security vor der Bühne nicht nur finster ins Publikum starrt, sondern mehr oder weniger stark zu den Rhythmen von TOXIC HOLOCAUST abgeht (also mit dem Kopf nickt). Wilde Hunde sind sie natürlich schon immer gewesen, und deswegen macht auch „Wild Dogs“ den Auftakt. Danach gibt es noch so einiges zu hören, denn die Lieder sind eher kurz gehalten, geben dafür aber voll auf die Fresse. Dies überträgt sich auch schnell auf das Publikum, und schon bald haben die Security keine Zeit mehr sich der Musik hinzugeben. Das ist gerade der Partyhöhepunkt auf dem Party San, keine Zweifel. [ms]
Was ist denn hier los? Mille und Schmier haben ein Nebenprojekt mit dualem Kreischgesang? Nein – aber was für eine Sirene hier mit dem Mikrofon über die Bühne fegt! PRIPJAT aus Köln zocken Thrash Metal in bester Ruhrpott-Manier und heizen mit coolen treibenden Songs das Partyzelt auf noch höhere Temperaturen, als sowieso schon herrschen. Ein bisschen abschütteln und schon ist der kurzweilige Gig auch wieder vorbei – und ich knicke schweißüberströmt beim Verlassen des Zelts fast ein. Nur gut, dass da gleich der Schnapsstand auf dem Weg zur Mainstage ist.
Denn dort wartet eine wunderbare Live-Erfahrung. Nach anfänglichem Zögern akzeptieren das auch immer mehr Leute vor der Bühne und lassen sich bereitwillig von ROTTING CHRIST entführen. Die Griechen können mit ihrer offenen, vielleicht ja südländisch, sympathischen Art trumpfen und reißen sich von Anfang bis Ende den Arsch auf: Die Klampfenmänner headbangen und posen in einem stimmigen Gesamtbild und beweisen, dass auch Black Metal mit dem guten alten Faustschüttler beim Konzert funktioniert. Einen Wermutstropfen vergieße ich einzig, weil die ganz alten Meisterwerke der Band etwas unterrepräsentiert sind. [mbo]
Mit GHOST BRIGADE stehen plötzlich doppelt so viele Menschen auf der Bühne, wie bei anderen Bands. Und trotzdem stehen sie bis auf den Sänger und den Lead-Gitarristen ziemlich verplant rum. Aber das ist bei Bands, die in Richtung Progressive gehen ja auch Standard. Die Finnen haben teilweise ziemlich seichte Lieder im Angebot, und von denen bleibt das Party San größtenteils verschont. Natürlich muss man aber bei Songlängen um die 10 Minuten („Electra Complex“) auch mit der einen oder anderen verträumten Singerei rechnen. Doch solange sich Depressive Rock und Doom Metal die Waage halten, ist für mich alles in Butter. Von daher habe ich auch nichts gegen eine Portion Herzschmerz auf dem Party San einzuwenden. [ms]
Mit LIFELESS entert eine Truppe die Tentstage, die nun auch schon über 10 Jahre eine Bank in Sachen Underground Death Metal darstellt. Zwei ganze Alben haben sie im Gepäck und davon haben sie sich eine überzeugende Setlist gebastelt. Leider fällt mittendrin die zweite Gitarre aus, was ein paar Minuten Zwangspause verursacht. Dafür kann aber die Band nichts und deswegen geht es mit funktionierendem Ton danach weiter wie vorher.
Im Anschluss daran wird es im Zelt schön langsam mit OPHIS. Die hätte ich viel lieber auf der Mainstage gesehen und zwar aus einem guten Grund: Bei knapp 30 Minuten Spielzeit schaffen die Guten im Zelt gerade mal zwei bis zweieinhalb Songs. Trotzdem gelingt ihnen ein guter langsamer Auftritt mit schnellen Abschweifungen. Ganz davon abgesehen sind sie vielleicht die sympathischsten Leute des ganzen Festivals.
KATAKLYSM treten energiegeladen wie immer auf, aber ein klein wenig müde sind sie anscheinend schon. Allerdings lassen sie sich das nicht anmerken und ziehen ihre Setlist professionell durch, so dass die Meute vor der Bühne ordentlich abschütteln kann. Die Kanadier zocken drei Songs des neuen Albums „Of Ghosts And Gods“, von denen einer ganz gut klingt. Die Reaktion der Fans ist dabei zwar überraschend gut, aber ihre Gassenhauer stellen das neue Material noch immer gewaltig in den Schatten. Kracher von „Shadows And Dust“, „Serenity In Fire“ und „In The Arms Of Devastation“ zünden nämlich sofort und sorgen für eine gigantische Stimmung. [mbo]
Hände hoch wer MANTAR kennt. Ich musste bis zum Party San noch passen, werde aber nun eines besseren belehrt. Überrascht stelle ich zuerst fest, dass sich die Band nur aus Schlagzeug und Gitarre zusammensetzt. Was dabei herauskommt ist eine Art Sludge Metal im postmodernen Stil. Mit deutlich reduziertem Doom Anteil und dafür mehr in Richtung Hardcore gehend, probieren MANTAR die Bühne zu zerstören. Zwar stehe ich wegen ihrer Musik ziemlich ratlos vor der Bühne, doch diese Ambitionen gehören einfach gewürdigt. Wenn es nach mir ginge, dann hätte aber trotzdem eine andere Band den Platz als Zelt-Headliner bekommen (PRIPJAT zum Beispiel). [ms]
Die Vorfreude ist schon riesig als das „Deathcrush“-Intro ertönt. Aber das bleibt dummerweise das Highlight: denn was die Norweger hier abziehen grenzt schon an Frechheit. „Psywar“ und andere neuere Stücke verwirren die meisten Leute mehr als sie abzuholen und die Anlage scheint mit ihrer chaotischen Spielweise auch an ihre Grenzen zu stoßen. „Freezing Moon“ als Rausschmeißer ist natürlich indiskutabel, kommt aber auch nicht annähernd so gut rüber, wie ich mir das erträumt hatte. Mitten im Auftritt wird der Bassist auch noch fast von einer riesigen Pyroflamme versengt, was eine mehrminütige Schimpftirade über das Mikrofon auf den verantwortlichen Mann am Pult nach sich zieht. Ohne MAYHEM-Attitüde kein MAYHEM-Auftritt? Wenn das so ist, kann ich auf die gerne verzichten. [mbo]
Über MAYHEM möchte ich eigentlich gar nicht viel Worte verlieren, denn das haben sie auch gar nicht verdient. Sie sind auf die Bühne gegangen, haben genau die unpassendsten Lieder in ihrem Repertoire gespielt, haben etwas rumgeweint von wegen ruinierter Bühnenshow (Stichwort Pyrofeuer), und sind dann auch wieder verschwunden.
Setlist: Deathcrush, My Death, To Daimonion, Freezing Moon, Pure Fucking Armageddon [ms]
Was MAYHEM angeht, ist bei einem Konzert wirklich alles drin. Und heute ist kein guter Tag. Angefangen von der Kanzel in der Mitte der Bühne, hinter der Hellhammer komplett verschwindet, über den breiigen Sound, bei dem kaum Vocals zu hören sind, bis hin zur überbordenden Attitüde der Band, gelingt heute wirklich nichts. Der Schluss kommt völlig abrupt und hinterlässt ein komplett ratloses Publikum. MAYHEM würde es sehr gut tun, sich weniger in ihrem Kultstatus zu sonnen und ein wenig mehr dafür zu arbeiten. Dann würden sie vielleicht auch weniger für Enttäuschungen unter ihren Fans sorgen.
Die nun folgende Band bügelt aber alles wieder aus. Das Meisterstück der Organisatoren in diesem Jahr ist der Auftritt von MY DYING BRIDE. Und ihr Auftritt ist für mich persönlich eines der absoluten Glanzlichter dieses Festivals. Der Sound ist im Gegensatz zur vorangegangenen Band absolut edel und die Performance spiegelt die tieftraurige Musik perfekt wider. Aaron Stainthorpe leidet demonstrativ, manches Mal befürchtet man, dass er kaum noch die Kraft aufbringt, den nächsten Song durchzuhalten. Aber weit gefehlt, es ist stimmlich hervorragend drauf und passend zum Festival konzentrieren sich die Briten auf Material, bei dem der Klargesang mit Growls kontrastiert wird. Zu meiner persönlichen Freude setzen sie dabei einen Schwerpunkt beim Album „Turn Loose The Swans‟. Und so findet das PSOA 2015 mit diesem Auftritt einen würdigen Höhepunkt und Abschluss.
Allerdings ist es noch nicht ganz vorbei, doch der heutige Headliner SAMAEL wird seiner Funktion nicht gerecht. Zwar bieten sie ihr Material leidenschaftlich dar, inklusive Jubiläumsshow zu „Ceremony of Opposites‟, aber der Sound ist in seiner sterilen, industriellen Art einfach fehl am Platze. Und so ist es nur konsequent, wenn man beobachtet, wie das Festivalgelände langsam leer gespielt wird und immer mehr Besucher der Bühne den Rücken zuwenden. Das macht aber gar nichts, denn das PSOA war in diesem Jahr wieder einmal voller Highlights. Der Standard, den dieses Festival erreicht hat, ist einfach unglaublich und wenn im nächsten Jahr wieder Sonne und Musik eine so großartige Allianz eingehen, dann ist der Sommer gerettet. [ak]
Dem kann ich nur zustimmen: Das Party.San ist ein Garant für brillante Musik und eine gute Party. Dass Sonne und Musik eine großartige Allianz eingehen, dürfen die Wettergötter meinetwegen aber nicht so ernst nehmen. Ich habe nämlich ungern das Gefühl, gerade in Texas zu sein, wenn ich doch im grünen Thüringen sein sollte. Aber was solls, lieber ein Sonnenbrand über 9000 und an der Schwelle zum Hitzschlag stehen, als nass bis auf die Knochen im Schlamm zu versinken. Selbstredend ist der Termin für das nächste Jahr schon dick im Kalender angestrichen und die Vorfreude gewaltig.