Vyre Fantoft Hangatyr & Zeit
Vyre, Fantoft, Hangatyr & Zeit
Leipzig, 4 Rooms
12.12.2015
12.12.2015
Da schau her, aus dem kleinen Thrashflegelchen ist ein großer Flegel geworden. Die einst als (man ahnt es kaum) Thrash-Abend gestartete, unregelmäßige Veranstaltungsreihe im 4 Rooms setzt nach wie vor auf Themenabende, nur halt mittlerweile auch dankenswerterweise auf andere Genres. Statt ihre Protagonisten nun wie sonst in eine kleine Eckbühne zu stopfen, darf heute im "großen Raum" auf entsprechend erweiterten Brettern gespielt werden. Die zu erwartende Intimität eines Konzerts in einer Kneipe bleibt dennoch erhalten, so ausufernd ist die Lokation nun auch nicht dimensioniert - gemeinschaftliches Gruppenatmen im geschlossenen Raum inklusive. Und die Bierversorgung ist auch stets sichergestellt.
Black Metal ist heute angesagt, und der Opener geht durchaus mit der ZEIT, denn Traditionen sind was für Faltige. Wer braucht schon Corpsepaint und Nieten, wenn es schwarze Kapuzenpullis und Turnschuhe günstig im Dreierpack gibt? Musikalisch passend dazu traut man sich auch, das Genre mit ein wenig Doom anzureichern, was sich hauptsächlich in flächendeckender Sägerei und Keiferei äußert. Da passiert manchmal nicht besonders viel, eine gewisse Faszination bleibt dennoch stets zurück.
Anschließend geht’s in die Thüringer Wälder, wo HANGATYR ihren melodischen Blattwerk Black Metal zelebrieren. Mit ihrer naturverliebten, mythologischen Art mögen sie als Band zwar nicht gänzlich allein Richtung Walhalla blicken, überzeugend und vor allem sympathisch kommen sie dennoch rüber. Dem Sänger würde ich zum Beispiel jederzeit auf einen Met an mein Lagerfeuer heran bitten, sollte er mir in Mittelerde mal über den Weg laufen. Vor allem auch, weil auf zumeist peinlichen Klargesang verzichtet wird.
FANTOFT hingegen setzen, trotz des nach Haarspray klingenden Namens, auf wilde Mähnen, schwarzweiße Gesichter, fiese Blicke und somit vor allem auf elitäre Distanz. Dementsprechend rohes Black Metal Geballer entlädt sich von der Bühne, viel Luft zu Durchatmen bleibt da kaum. Das muss man nicht mögen, kann man sich aber durchaus auch gerne mal direkt ins Gesicht schleudern lassen.
VYRE hinterlassen mit ihren acht, teils in uniforme Ganzkörperanzüge gesteckten Recken (Sänger, Schlagzeuger, Bassist, Keyboarder, 3 Gitarristen sowie E-Geiger) allein schon optisch einen bleibenden Eindruck. Derart zusammengepfercht wirkt selbst die größere Bühne noch zu schmalbrüstig. Aber auch musikalisch kann die Band ordentlich punkten. Gelegentlich noch etwas wirr, oftmals aber erstaunlich vielschichtig entfaltet sich genau der Sound, den man sich bei einer solchen Zahl an Musikern erhofft hat. Dazu lassen die Kompositionen viel Entwicklungsspielraum zu, die im Grunde den Black Metal nur als grobe Marschrichtung vorgeben. Immer wieder durchziehen Melodien, griffige Riffs, Gitarrensoli, atmosphärische Zwischenspiele oder spacige Keyboardeinlagen das schwarzmetallene Geschehen. Spannung und Abwechslung betreten somit auch noch die übervolle Bühne, aber für die ist immer noch irgendwo Platz.
Ja, das Thrashflegelchen zeigt durchaus gereifte Züge. Dank geschickter Zusammenstellung treffen trotz ungefähr gleicher Genreausrichtung doch ausreichend unterschiedliche Bands auf das Publikum, welches neben der Musik auch noch genügend Raum zum Schwadronieren mit alten Freunden bekommt. Danke. Wegtreten. Weitermachen.
Black Metal ist heute angesagt, und der Opener geht durchaus mit der ZEIT, denn Traditionen sind was für Faltige. Wer braucht schon Corpsepaint und Nieten, wenn es schwarze Kapuzenpullis und Turnschuhe günstig im Dreierpack gibt? Musikalisch passend dazu traut man sich auch, das Genre mit ein wenig Doom anzureichern, was sich hauptsächlich in flächendeckender Sägerei und Keiferei äußert. Da passiert manchmal nicht besonders viel, eine gewisse Faszination bleibt dennoch stets zurück.
Anschließend geht’s in die Thüringer Wälder, wo HANGATYR ihren melodischen Blattwerk Black Metal zelebrieren. Mit ihrer naturverliebten, mythologischen Art mögen sie als Band zwar nicht gänzlich allein Richtung Walhalla blicken, überzeugend und vor allem sympathisch kommen sie dennoch rüber. Dem Sänger würde ich zum Beispiel jederzeit auf einen Met an mein Lagerfeuer heran bitten, sollte er mir in Mittelerde mal über den Weg laufen. Vor allem auch, weil auf zumeist peinlichen Klargesang verzichtet wird.
FANTOFT hingegen setzen, trotz des nach Haarspray klingenden Namens, auf wilde Mähnen, schwarzweiße Gesichter, fiese Blicke und somit vor allem auf elitäre Distanz. Dementsprechend rohes Black Metal Geballer entlädt sich von der Bühne, viel Luft zu Durchatmen bleibt da kaum. Das muss man nicht mögen, kann man sich aber durchaus auch gerne mal direkt ins Gesicht schleudern lassen.
VYRE hinterlassen mit ihren acht, teils in uniforme Ganzkörperanzüge gesteckten Recken (Sänger, Schlagzeuger, Bassist, Keyboarder, 3 Gitarristen sowie E-Geiger) allein schon optisch einen bleibenden Eindruck. Derart zusammengepfercht wirkt selbst die größere Bühne noch zu schmalbrüstig. Aber auch musikalisch kann die Band ordentlich punkten. Gelegentlich noch etwas wirr, oftmals aber erstaunlich vielschichtig entfaltet sich genau der Sound, den man sich bei einer solchen Zahl an Musikern erhofft hat. Dazu lassen die Kompositionen viel Entwicklungsspielraum zu, die im Grunde den Black Metal nur als grobe Marschrichtung vorgeben. Immer wieder durchziehen Melodien, griffige Riffs, Gitarrensoli, atmosphärische Zwischenspiele oder spacige Keyboardeinlagen das schwarzmetallene Geschehen. Spannung und Abwechslung betreten somit auch noch die übervolle Bühne, aber für die ist immer noch irgendwo Platz.
Ja, das Thrashflegelchen zeigt durchaus gereifte Züge. Dank geschickter Zusammenstellung treffen trotz ungefähr gleicher Genreausrichtung doch ausreichend unterschiedliche Bands auf das Publikum, welches neben der Musik auch noch genügend Raum zum Schwadronieren mit alten Freunden bekommt. Danke. Wegtreten. Weitermachen.