Amon Amarth, Testament & Grand Magus
Ludwigsburg, MHP Arena
18.11.2016
18.11.2016
AMON AMARTH hatten gerufen und alle waren gekommen. Alle? Nein, denn ausverkauft war die MHP Arena nicht. Bei den großen Ticketportalen gab es Wochen vorher schon keine Karten mehr, bei dem lokalen Portal der Halle tauchten aber immer wieder mal Karten für die Tribünen auf. Einen Tag vor dem Konzert fiel dann dem lokalen Veranstalter auf, dass man Sitzplatzkarten für die ersten beiden Reihen verkauft hatte und diese Käufer dann direkt vor der Nase jemanden stehen gehabt hätten. Die Personen wurden aufgefordert ihre Karten umzutauschen und auch an der Abendkasse gab es noch Tickets.
Trotzdem füllt sich ab 18 Uhr die MHP Arena mehr und mehr, ein hässlicher Würfel direkt am Ludwigsburger Hauptbahnhof. Ein enger Umlauf um die Halle und ein winziges Foyeur beherbergen die Bierstände und das Merchandise wo es Shirts ab 25€ gibt. Also rein in die Halle, Stehplätze im Innenraum, Sitzplätze an beiden Seite und Stehplätze auf der Tribüne gegenüber der Bühne. Schwer einzuschätzen wie viele Zuschauer es dann insgesamt waren, aber irgendwas um die 5.000 sind es ganz sicher gewesen.
Gegen 19 Uhr begeben sich GRAND MAGUS vor einem schon sehr gut gefülltem Innenraum auf die Bühne und werden auch sofort freudig empfangen. Gibt es sonst immer Vorbehalte den Vorgruppen gegenüber, haben die Schweden ihre Fans direkt vor der Bühne versammelt. „I, the jury“ ist auch ein guter Einstieg für die Show. Show? Im Vergleich zu den folgenden Bands eher spartanisch, GRAND MAGUS dürfen zwar die komplette Breite der Bühne nutzen, sind aber an die Mikrofone gefesselt und haben so einen sehr kleinen Bewegungsradius. Auch bekommen GRAND MAGUS nicht die komplette Lightshow gestellt, doch posen und mit der Musik überzeugen kann man auch so. Umklammert mit den beiden Hits des „Hammer of the north“ Albums liefert das Trio einen guten 35 Minuten langen Auftritt ab, sollte sich aber mal fragen in welche Richtung man musikalisch marschiert wenn „Sword of the ocean“ und „Varangian“ eher zurückhaltend angenommen werden.
Setlist GRAND MAGUS:
I, The Jury
Sword of the ocean
Varangian
Steel versus steel
Iron will
Like the oar strikes the water
Hammer of the north
Bei TESTAMENT steigert sich dann der Bühnenaufbau, das Schlagzeug steht leicht erhöht, es sind diverse Stufen auf der Bühne verbaut worden und auch allerhand Dekozeugs wie Teufelsfratzen mit beleuchteten Augen. Aber entweder hat der Lichtmann die Knöpfe dafür nicht gefunden oder man wollte sich Song für Song steigern, denn erst bei „Into the pit“ fährt man das volle Programm und benutzt alle Scheinwerfer und Lampen. Davor ist es richtig schummrig auf der Bühne und man erkennt die Musiker gar nicht richtig. Ist das wirklich Gene Hoglan am Schlagzeug? Am Merchandise gibt es immerhin signierte Drumsticks von ihm, aber diese Person am Schlagzeug wirkt fit und nicht wie der Gene Hoglan, der vor 15 Jahren im Chemnitzer AJZ noch mit Krückstock hinter die Trommeln von STRAPPING YOUNG LAD geklettert ist. Kurz im Netz recherchiert, er ist es wirklich.
TESTAMENT reißen ein 50minütiges Best of Set ab, kommen aber irgendwie seltsam routiniert rüber. Da wäre mehr drin gewesen, da ihnen die Fans ab der ersten Minute aus der Hand fressen. Aber auch der Sound lässt die Songs alle sehr ähnlich klingen und der Funke springt nicht über. Jedenfalls nicht bis da wo wir stehen, denn wir sind am Ende der Halle auf der Stehplatztribüne und beobachten zwischendurch die verzweifelten Versuche der Platzanweiser die Gänge freizuhalten. Willkommen bei Death Metal 2016. Dazu passt auch, dass ich im Foyer am Bierstand angesprochen werde ob ich Fan der New Orleans Saints wäre, das Logo auf meinem Rücken wäre ja von ihnen. Okay, von CROWBAR hatte der Herr noch nie gehört, verspricht aber am nächsten Tag mal reinzuhören. Ob die Dame auf der Tribüne vor mir mit dem „Ich liebe Frisöre“ Rucksack CROWBAR kennt? Bei AMON AMARTH geht dann auch in einer der Logen unter dem Dach der Arena das Licht an und zwei Mädels und zwei Kerle schauen sich von dort die Show an, bzw. die eine Frau schießt die ganze Zeit Fotos von dem einen Typen wie er post und durch die Reihen stolziert. Manchmal sind die kleinen Konzerte echt besser als die ganz großen Veranstaltungen.
Setlist TESTAMENT
Brotherhood of the snake
Rise up
The pale king
Disciples of the watch
The new order
Dark roots of earth
Stronghold
Into the pit
Over the wall
The formation of damnation
Spätestens bei AMON AMARTH sind alle negative Gedanken verflogen, welche Band kann schon einen ihrer größten Hits zum Eröffnen des Abends benutzen? Die Schweden tun es und steigen mit „The pursuit of vikings“ in ihre 90 Minuten ein. Das Schlagzeug thront auf einer Art Helm mit Hörnern (sic!), rechts und links führen Treppen nach oben und die Band macht ausführlich Gebrauch davon sich auf der Bühne bewegen zu können. Besonders Johan Hegg sprintet während der Solos von einer Seite zur anderen, dann steht er über dem Schlagzeug und zwischen den Songs macht er seine Ansagen auf einer leeren Bühne im Scheinwerferlicht. Auffallend viel kommuniziert er mit dem Publikum und auch wenn es nur um Anfeuerungsrufe und kurze Sätze zu den Songs geht, Ludwigsburg macht mit. Zweimal wird es komplett dunkel und das Backdrop wird getauscht, man beginnt mit dem „Jomsviking“-Cover, dann ist „Surtur Rising“ dran und danach gibt es eine Schiffsszene. Ein paar Mal kommen Schauspieler auf die Bühne um zu kämpfen, Fahnen zu schwenken oder als Loki über die Bühne zu stolzieren.
AMON AMARTH scheuen keine Kosten und blasen ordentlich Pyro in die Luft, sowas sieht man sonst nur von den ganz großen Bands, wie METALLICA oder VOLBEAT oder eine neue Nummer kleiner von IN FLAMES, aber zu denen scheinen die Mannen um Johann Hegg aufgeschlossen zu haben. Der Sound ist glasklar, die Show sitzt und zum großen Finale taucht Jörmungandr auf und Hegg erschlägt sie in Vertretung von Odin mit seinem Hammer zum die Geschichte thematisierenden Song „Twilight of the thunder god“. Ein perfektes Konzert.
Setlist AMON AMARTH
The pursuit of vikings
As loke falls
First kill
The way of vikings
At dawn‘s first light
Cry of the black birds
Deceiver of the gods
On a sea of blood
Destroyer of the universe
Death in fire
One thousand burning arrows
Father of the wolf
Runes to my memory
War of the gods
---
Raise your horns
Guardians of Asgaard
Twilight of the thunder god
Trotzdem füllt sich ab 18 Uhr die MHP Arena mehr und mehr, ein hässlicher Würfel direkt am Ludwigsburger Hauptbahnhof. Ein enger Umlauf um die Halle und ein winziges Foyeur beherbergen die Bierstände und das Merchandise wo es Shirts ab 25€ gibt. Also rein in die Halle, Stehplätze im Innenraum, Sitzplätze an beiden Seite und Stehplätze auf der Tribüne gegenüber der Bühne. Schwer einzuschätzen wie viele Zuschauer es dann insgesamt waren, aber irgendwas um die 5.000 sind es ganz sicher gewesen.
Gegen 19 Uhr begeben sich GRAND MAGUS vor einem schon sehr gut gefülltem Innenraum auf die Bühne und werden auch sofort freudig empfangen. Gibt es sonst immer Vorbehalte den Vorgruppen gegenüber, haben die Schweden ihre Fans direkt vor der Bühne versammelt. „I, the jury“ ist auch ein guter Einstieg für die Show. Show? Im Vergleich zu den folgenden Bands eher spartanisch, GRAND MAGUS dürfen zwar die komplette Breite der Bühne nutzen, sind aber an die Mikrofone gefesselt und haben so einen sehr kleinen Bewegungsradius. Auch bekommen GRAND MAGUS nicht die komplette Lightshow gestellt, doch posen und mit der Musik überzeugen kann man auch so. Umklammert mit den beiden Hits des „Hammer of the north“ Albums liefert das Trio einen guten 35 Minuten langen Auftritt ab, sollte sich aber mal fragen in welche Richtung man musikalisch marschiert wenn „Sword of the ocean“ und „Varangian“ eher zurückhaltend angenommen werden.
Setlist GRAND MAGUS:
I, The Jury
Sword of the ocean
Varangian
Steel versus steel
Iron will
Like the oar strikes the water
Hammer of the north
Bei TESTAMENT steigert sich dann der Bühnenaufbau, das Schlagzeug steht leicht erhöht, es sind diverse Stufen auf der Bühne verbaut worden und auch allerhand Dekozeugs wie Teufelsfratzen mit beleuchteten Augen. Aber entweder hat der Lichtmann die Knöpfe dafür nicht gefunden oder man wollte sich Song für Song steigern, denn erst bei „Into the pit“ fährt man das volle Programm und benutzt alle Scheinwerfer und Lampen. Davor ist es richtig schummrig auf der Bühne und man erkennt die Musiker gar nicht richtig. Ist das wirklich Gene Hoglan am Schlagzeug? Am Merchandise gibt es immerhin signierte Drumsticks von ihm, aber diese Person am Schlagzeug wirkt fit und nicht wie der Gene Hoglan, der vor 15 Jahren im Chemnitzer AJZ noch mit Krückstock hinter die Trommeln von STRAPPING YOUNG LAD geklettert ist. Kurz im Netz recherchiert, er ist es wirklich.
TESTAMENT reißen ein 50minütiges Best of Set ab, kommen aber irgendwie seltsam routiniert rüber. Da wäre mehr drin gewesen, da ihnen die Fans ab der ersten Minute aus der Hand fressen. Aber auch der Sound lässt die Songs alle sehr ähnlich klingen und der Funke springt nicht über. Jedenfalls nicht bis da wo wir stehen, denn wir sind am Ende der Halle auf der Stehplatztribüne und beobachten zwischendurch die verzweifelten Versuche der Platzanweiser die Gänge freizuhalten. Willkommen bei Death Metal 2016. Dazu passt auch, dass ich im Foyer am Bierstand angesprochen werde ob ich Fan der New Orleans Saints wäre, das Logo auf meinem Rücken wäre ja von ihnen. Okay, von CROWBAR hatte der Herr noch nie gehört, verspricht aber am nächsten Tag mal reinzuhören. Ob die Dame auf der Tribüne vor mir mit dem „Ich liebe Frisöre“ Rucksack CROWBAR kennt? Bei AMON AMARTH geht dann auch in einer der Logen unter dem Dach der Arena das Licht an und zwei Mädels und zwei Kerle schauen sich von dort die Show an, bzw. die eine Frau schießt die ganze Zeit Fotos von dem einen Typen wie er post und durch die Reihen stolziert. Manchmal sind die kleinen Konzerte echt besser als die ganz großen Veranstaltungen.
Setlist TESTAMENT
Brotherhood of the snake
Rise up
The pale king
Disciples of the watch
The new order
Dark roots of earth
Stronghold
Into the pit
Over the wall
The formation of damnation
Spätestens bei AMON AMARTH sind alle negative Gedanken verflogen, welche Band kann schon einen ihrer größten Hits zum Eröffnen des Abends benutzen? Die Schweden tun es und steigen mit „The pursuit of vikings“ in ihre 90 Minuten ein. Das Schlagzeug thront auf einer Art Helm mit Hörnern (sic!), rechts und links führen Treppen nach oben und die Band macht ausführlich Gebrauch davon sich auf der Bühne bewegen zu können. Besonders Johan Hegg sprintet während der Solos von einer Seite zur anderen, dann steht er über dem Schlagzeug und zwischen den Songs macht er seine Ansagen auf einer leeren Bühne im Scheinwerferlicht. Auffallend viel kommuniziert er mit dem Publikum und auch wenn es nur um Anfeuerungsrufe und kurze Sätze zu den Songs geht, Ludwigsburg macht mit. Zweimal wird es komplett dunkel und das Backdrop wird getauscht, man beginnt mit dem „Jomsviking“-Cover, dann ist „Surtur Rising“ dran und danach gibt es eine Schiffsszene. Ein paar Mal kommen Schauspieler auf die Bühne um zu kämpfen, Fahnen zu schwenken oder als Loki über die Bühne zu stolzieren.
AMON AMARTH scheuen keine Kosten und blasen ordentlich Pyro in die Luft, sowas sieht man sonst nur von den ganz großen Bands, wie METALLICA oder VOLBEAT oder eine neue Nummer kleiner von IN FLAMES, aber zu denen scheinen die Mannen um Johann Hegg aufgeschlossen zu haben. Der Sound ist glasklar, die Show sitzt und zum großen Finale taucht Jörmungandr auf und Hegg erschlägt sie in Vertretung von Odin mit seinem Hammer zum die Geschichte thematisierenden Song „Twilight of the thunder god“. Ein perfektes Konzert.
Setlist AMON AMARTH
The pursuit of vikings
As loke falls
First kill
The way of vikings
At dawn‘s first light
Cry of the black birds
Deceiver of the gods
On a sea of blood
Destroyer of the universe
Death in fire
One thousand burning arrows
Father of the wolf
Runes to my memory
War of the gods
---
Raise your horns
Guardians of Asgaard
Twilight of the thunder god