Apoptygma Berzerk Tiamat Theatre Of Tragedy Pain Sirenia
Apoptygma Berzerk, Tiamat, Theatre Of Tragedy, Pain, Sirenia
Leipzig, Haus Auensee
27.12.2004
27.12.2004
Für alle vom Weihnachtsstress gebeutelten Freunde der düsteren Klänge gibt es auch dieses Jahr jede Menge Möglichkeiten, das Erscheinungsbild des Festes bzw. der sich anschließenden arbeitsfreien Tage mit einem musikalischen Kontrastprogramm ein wenig zu relativieren. Eine dieser Alternativen findet sich in der diesjährigen „Dark Christmas“-Tour, die am 27. Dezember in Leipzig ihren Deutschlandauftakt feierte.
Einmal mehr sollte dafür das Haus Auensee herhalten, das mit seinem geräumigen und schicken Saal jede Menge Platz für begeisterte Fans bieten konnte, zum angekündigten Beginn von 19:00 allerdings nicht einmal zur Hälfte gefüllt war. Kurzerhand wurde der Zeitrahmen also ein wenig ausgedehnt, so dass es schließlich erst eine Dreiviertelstunde später, dafür aber mit merklich gewachsenem Publikum, losging. Ob das jetzt Auswirkungen auf die recht kurze Spielzeit einiger Bands hatte, sei mal so dahingestellt, denn zumindest die Opener von SIRENIA hatten nicht mehr als eine knappe halbe Stunde zur Verfügung. So richtig traurig waren wohl die wenigsten darüber, und selbst die Band schien ein wenig froh darüber, den undankbaren Anheizer-Auftritt hinter sich gebracht zu haben. Zwar kann die Band durchaus von ihrem guten Songmaterial der letzten beiden Alben profitieren, aber so richtig überspringen wollte der Funke nicht. Vielleicht lag es daran, dass Keyboards, Chor und alle anderen Effekte komplett vom Band kamen, vielleicht am fehlenden Bassisten oder aber auch am etwas unfair abgemischten Sound, der den Drums zuviel und dem Gesang zuwenig Aufmerksamkeit schenkte. Auf jeden Fall schaute die Menge zwar interessiert, aber auch ein wenig ratlos in der Gegend herum. Irgendwie hätte ich da von der Band und vom Publikum ein wenig mehr erwartet. Einziger Lichtblick blieb das Kostüm der Sängerin und die Spielereien des Schlagzeugers mit den Drumsticks während der Songs.
Ebenfalls sehr ansehnlich sollte der anschließende Auftritt von PAIN werden. Von zwei gut ausgestatteten Damen am Bass und an der Gitarre begleitet, zeigte Bandkopf Peter Tägtgren einmal mehr, weswegen er zu den ganz großen im Musikgeschäft gehört. Mit schlecht sitzendem Hemd, schiefer Krawatte und Katergesicht wie eh und je bot er zwar den üblichen abgewrackten Anblick, versteht es aber dennoch wie kein zweiter, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Zwar war auch hier Konserve angesagt, aber bei dem so stark elektronisch orientierten Material fiel das viel weniger ins Gewicht, zumal die enthaltenen Gitarren ungewöhnlich kratzig und schmutzig rüberkamen. Die Hits der vergangenen Alben und ein noch unveröffentlichtes Stück sorgten also für allgemeine Begeisterung während des ebenfalls nur halbstündigen Auftritts, wenngleich mir hier aber noch ein paar wichtige Songs gefehlt hatten.
Auf THEATRE OF TRAGEDY dann war ich im Vorfeld besonders gespannt, da ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, wie die durch den Weggang von Aushängeschild Liv Kristine entstandene Lücke geschlossen werden sollte. Aber ich wurde recht positiv überrascht. Neuzugang Nell gelang es ziemlich gut, die alten Aufnahmen recht originalgetreu rüberzubringen, so dass Hits wie „And When He Falleth“ erstaunlich stimmig wirkten. Leider zeigte sich im direkten Vergleich dann wieder einmal die Oberflächlichkeit und Belanglosigkeit der aktuellsten Stücke. Obwohl auf Platte noch durchaus peppig rüberkommend, sorgten sie live nur für das große Gähnen, so dass ein ziemlich gemischter Gesamteindruck die Folge war. Netter Auftritt, mehr aber auch nicht.
Und vor allem im Vergleich mit dem darauffolgenden Gig von TIAMAT absolut nicht zu vergleichen. Im Hinblick auf Bühnenpräsenz, Songauswahl und vor allem auf den Begeisterungsgrad der Zuschauer kam an die Schweden heute wohl keiner heran. Mit absolut gelungenem Sound präsentierte uns Frontmann Johan nicht nur seinen Oberkörper, sondern auch eine Reise durch die musikalische Entwicklung der Band. Wer immer noch alten Zeiten nachtrauerte, dem kamen Songs wie „Gaia“ oder „Sleeping Beauty“ gerade recht, während andere wiederum bei „Vote For Love“, „Cain“ oder „Clovenhoof“ ihren Spaß hatten. Eventuell auftretende weibliche Vocals wurden erfreulicherweise nicht wie vermutet, vom Band gespielt, sondern kurzerhand vom Rest der männlichen Crew übernommen und bekamen somit einen alternativen Touch. Ungewöhnlich war es ebenso, dass zwischen alten und neuen Songs keine wirklichen Stilbrüche auszumachen waren und auch eine vielleicht zu erwartende Fanspaltung ausblieb. Im Gegenteil, kollektives Mitmachen und gegenseitiges Anheizen trieben die Stimmung auf ihren Höhepunkt, so dass die anschließenden Zugabe-Rufe keine Überraschung waren. Zur allgemeinen Enttäuschung gab es aber trotz heftiger Publikumsreaktionen keine davon. Da hätte man seitens der Veranstalter ruhig mal ein Auge zudrücken können.
Besonders ärgerlich wurde das Ganze im Hinblick auf die unendlich lange Umbaupause, die viel mehr aus Pause denn aus Umbau bestand. Keine Ahnung, wo APOPTYGMA BERZERK dann herkamen und wer sie zum Headliner auserkoren hat, mir gingen sie zumindest nach zwei angetesteten Elektro-Sonstenwas-Songs ziemlich auf den Wecker. Um die zuvor stets angestiegene Begeisterungskurve nicht abrupt abstürzen zu lassen, hab ich dann lieber vorsichtshalber den Heimweg angetreten, dem anwesenden Publikum jedenfalls schien es jedoch irgendwie gefallen zu haben.
Einmal mehr sollte dafür das Haus Auensee herhalten, das mit seinem geräumigen und schicken Saal jede Menge Platz für begeisterte Fans bieten konnte, zum angekündigten Beginn von 19:00 allerdings nicht einmal zur Hälfte gefüllt war. Kurzerhand wurde der Zeitrahmen also ein wenig ausgedehnt, so dass es schließlich erst eine Dreiviertelstunde später, dafür aber mit merklich gewachsenem Publikum, losging. Ob das jetzt Auswirkungen auf die recht kurze Spielzeit einiger Bands hatte, sei mal so dahingestellt, denn zumindest die Opener von SIRENIA hatten nicht mehr als eine knappe halbe Stunde zur Verfügung. So richtig traurig waren wohl die wenigsten darüber, und selbst die Band schien ein wenig froh darüber, den undankbaren Anheizer-Auftritt hinter sich gebracht zu haben. Zwar kann die Band durchaus von ihrem guten Songmaterial der letzten beiden Alben profitieren, aber so richtig überspringen wollte der Funke nicht. Vielleicht lag es daran, dass Keyboards, Chor und alle anderen Effekte komplett vom Band kamen, vielleicht am fehlenden Bassisten oder aber auch am etwas unfair abgemischten Sound, der den Drums zuviel und dem Gesang zuwenig Aufmerksamkeit schenkte. Auf jeden Fall schaute die Menge zwar interessiert, aber auch ein wenig ratlos in der Gegend herum. Irgendwie hätte ich da von der Band und vom Publikum ein wenig mehr erwartet. Einziger Lichtblick blieb das Kostüm der Sängerin und die Spielereien des Schlagzeugers mit den Drumsticks während der Songs.
Ebenfalls sehr ansehnlich sollte der anschließende Auftritt von PAIN werden. Von zwei gut ausgestatteten Damen am Bass und an der Gitarre begleitet, zeigte Bandkopf Peter Tägtgren einmal mehr, weswegen er zu den ganz großen im Musikgeschäft gehört. Mit schlecht sitzendem Hemd, schiefer Krawatte und Katergesicht wie eh und je bot er zwar den üblichen abgewrackten Anblick, versteht es aber dennoch wie kein zweiter, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Zwar war auch hier Konserve angesagt, aber bei dem so stark elektronisch orientierten Material fiel das viel weniger ins Gewicht, zumal die enthaltenen Gitarren ungewöhnlich kratzig und schmutzig rüberkamen. Die Hits der vergangenen Alben und ein noch unveröffentlichtes Stück sorgten also für allgemeine Begeisterung während des ebenfalls nur halbstündigen Auftritts, wenngleich mir hier aber noch ein paar wichtige Songs gefehlt hatten.
Auf THEATRE OF TRAGEDY dann war ich im Vorfeld besonders gespannt, da ich mir nicht wirklich vorstellen konnte, wie die durch den Weggang von Aushängeschild Liv Kristine entstandene Lücke geschlossen werden sollte. Aber ich wurde recht positiv überrascht. Neuzugang Nell gelang es ziemlich gut, die alten Aufnahmen recht originalgetreu rüberzubringen, so dass Hits wie „And When He Falleth“ erstaunlich stimmig wirkten. Leider zeigte sich im direkten Vergleich dann wieder einmal die Oberflächlichkeit und Belanglosigkeit der aktuellsten Stücke. Obwohl auf Platte noch durchaus peppig rüberkommend, sorgten sie live nur für das große Gähnen, so dass ein ziemlich gemischter Gesamteindruck die Folge war. Netter Auftritt, mehr aber auch nicht.
Und vor allem im Vergleich mit dem darauffolgenden Gig von TIAMAT absolut nicht zu vergleichen. Im Hinblick auf Bühnenpräsenz, Songauswahl und vor allem auf den Begeisterungsgrad der Zuschauer kam an die Schweden heute wohl keiner heran. Mit absolut gelungenem Sound präsentierte uns Frontmann Johan nicht nur seinen Oberkörper, sondern auch eine Reise durch die musikalische Entwicklung der Band. Wer immer noch alten Zeiten nachtrauerte, dem kamen Songs wie „Gaia“ oder „Sleeping Beauty“ gerade recht, während andere wiederum bei „Vote For Love“, „Cain“ oder „Clovenhoof“ ihren Spaß hatten. Eventuell auftretende weibliche Vocals wurden erfreulicherweise nicht wie vermutet, vom Band gespielt, sondern kurzerhand vom Rest der männlichen Crew übernommen und bekamen somit einen alternativen Touch. Ungewöhnlich war es ebenso, dass zwischen alten und neuen Songs keine wirklichen Stilbrüche auszumachen waren und auch eine vielleicht zu erwartende Fanspaltung ausblieb. Im Gegenteil, kollektives Mitmachen und gegenseitiges Anheizen trieben die Stimmung auf ihren Höhepunkt, so dass die anschließenden Zugabe-Rufe keine Überraschung waren. Zur allgemeinen Enttäuschung gab es aber trotz heftiger Publikumsreaktionen keine davon. Da hätte man seitens der Veranstalter ruhig mal ein Auge zudrücken können.
Besonders ärgerlich wurde das Ganze im Hinblick auf die unendlich lange Umbaupause, die viel mehr aus Pause denn aus Umbau bestand. Keine Ahnung, wo APOPTYGMA BERZERK dann herkamen und wer sie zum Headliner auserkoren hat, mir gingen sie zumindest nach zwei angetesteten Elektro-Sonstenwas-Songs ziemlich auf den Wecker. Um die zuvor stets angestiegene Begeisterungskurve nicht abrupt abstürzen zu lassen, hab ich dann lieber vorsichtshalber den Heimweg angetreten, dem anwesenden Publikum jedenfalls schien es jedoch irgendwie gefallen zu haben.