Jenx - Fuseless

Jenx - Fuseless
Modern Metal / Industrial
erschienen am 28.03.2008 bei Massacre Records
dauert 52:48 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Hole
2. Kira
3. Acht
4. Crawling Again
5. Doesn't Hurt Anymore
6. Mute
7. Overloaded
8. Pulsions
9. Unusual
10. Last Fuse
11. Falter
12. Demonhead (EP Version)
13. Demondead (Remix by Lyynk)

Die Bloodchamber meint:

Einige Zeit lang war es recht still um den Metal aus unser aller „Lieblingsnachbarland“ Frankreich, bevor DAGOBA und vor allem GOJIRA mit ihren modernen Klängen erste Achtungserfolge und Fans erobern konnten. Daneben ist aber noch eine Menge Raum für originelle moderne Musik, und so bemühen sich JENX mit ihrem Debütalbum nun zumindest etwas davon zu erobern.

Den Stil, wie vielfach zu lesen war, als Metalcore oder Mischung aus Metalcore & Industrial zu beschreiben, ist ein wenig irreführend, denn mit handelsüblichem Metalcore haben JENX nichts am Hut. Die Band zelebriert mehr eine Mischung aus Industrial, Noise und Soundeffekten oder um es mit Namen zu versehen: FEAR FACTORY haben heute keine Lust auf Death Metal, sondern treffen sich mit NEUROSIS und den KILLING JOKE von „Pandemonium“ zum düsteren Fabrikhallenjam und WHITE ZOMBIE („Mute“ oder „Last Fuse“) schauen auch mal rein. Um den vollen Effekt der dröhnenden Maschinensound-Wand auszunutzen, wird das Tempo fast durchgehend moderat gehalten und die unauffälligen Melodien werden überwiegend durch leichte Tonhöhenvariationen im Gesang und die bunten Soundeffekte im Hintergrund erzeugt.
Musikalisch passt das gut zusammen und die erzeugte kalte Atmosphäre entwickelt schnell ihren eigenen Reiz. Doch ganz so abweisend und düster wollten JENX das Gesamtbild wohl nicht werden lassen, denn der Gesang ist trotz der leichten Effekte, mit denen er versehen wurde, gerade in diesem Umfeld recht warm und macht „Fuseless“ damit einer größere Hörerschaft zugänglich.

Ein nicht unorigineller erster Schritt, aber so richtig durchstarten werden JENX damit vermutlich noch nicht, weil es vor allem noch an einem Punkt fehlt: Abwechslung. Obwohl spürbar ist, dass versucht wurde, den Liedern zumindest etwas Unterscheidungspotential mitzugeben, klingen auf die Dauer viele Lieder doch sehr ähnlich und der Gesang, der so gut wie keine Variationen aufzuweisen hat, verstärkt diesen Eindruck nicht zu knapp, so dass die Spieldauer von „Fuseless“ oft länger wirkt, als die nackten Zahlen es ausdrücken. Etwas mehr Experimentierfreudigkeit in Sachen Soundbild und Tempo wie bei den beiden „Demonhead“ Versionen zum Schluss hätte das Album für die meisten Hörer sicherlich aufgewertet.

Wer seine Seele der Maschinenmusik verschrieben hat und dabei die Hypnose der rasenden Vernichtung vorzieht oder wer die Industrialsounds von THREAT SIGNAL schon immer mal in einem völlig anderen Umfeld hören wollte, sollte JENX eine Chance geben.
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