PARIAUS sind eine von diesen Truppen, die man nur durch Zufall findet, wenn man den kaum überschaubaren US-Underground durchforstet. Auch wenn die Band auf eine Gründung im Jahre 2000 zurückblickt, so ist ''Damnata Memoria'' erst ihr erstes vertontes Stück, was den Gang an die Öffentlichkeit gewagt hat.

Der Blick auf das Cover lässt dann irgendwie die Richtung erahnen, um die es sich hier handelt und führt mit der Black Metal Optik dann auch gleich mal schön gekonnt in die Sackgasse. PARIAUS zocken nämlich eine sehr interessante Mischung aus US-Thrash und Schweden-Death, die von der ersten Sekunde an gekonnt den Hörer an sich bindet. Zwar agieren die Vier aus der berühmt berüchtigten Bay Area meistens eher im Midtempo, was aber der Sache keinen Abbruch tut. Mit Sicherheit machen die Songs, die hier zu hören sind keine neue Entdeckung des Seeweges nach Indien aus, aber trotzdem schaffen es sowohl die immer giftig und aggressiv wirkenden Extrem-Vocals sich mit den Instrumenten zu paaren und eine wüste und trotzdem leicht melodische Atmosphäre zu erzeugen, die ich in letzter Zeit immer mehr vermisse. Einziger richtiger Schwachpunkt an dieser Scheibe sind die etwas harmlos wirkenden cleanen Vocals, die aber nicht all zu häufig vorkommen.
Gleich der Opener ''Coal'' macht hier klar, was es bedeutet, wenn PARIAUS Musik machen. Das Songwriting gestaltet sich abwechslungsreich und lebt durch ein Eigendynamik, die deutlich macht, dass die Band ihre Musik zu l(i)eben scheint.
Abstriche in der Produktion? Nein, die gibt es hier nicht. Zwar ist das hier keine High-End Hochglanz Produktion, aber für eine Eigenproduktion ist das hier weit mehr als nur Durchschnitt, was den einzelnen Songs dann auch gleich mehr Ausdruck verleiht.

Wer auf ausgewogenen Metal steht, der sich den typischen Elementen der genannten zwei Spielarten annimmt, der sollte sich mal dringend die MySpace-Seite der Band antun und nicht all zu lange mit dem Erwerb dieser Scheibe warten.