Whitesnake - Good To Be Bad

Whitesnake - Good To Be Bad
Hard Rock
erschienen am 18.04.2008 bei SPV, Steamhammer
dauert 59:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Best Years
2. Can You Hear The Wind Blow
3. Call On Me
4. All I Want All I Need
5. Good To Be Bad
6. All For Love
7. Summer Rain
8. Lay Down Your Love
9. A Fool In Love
10. Got What You Need
11. 'Til The End Of Time

Die Bloodchamber meint:

Als WHITESNAKE Fan der ersten Stunde (also die paar, die noch leben – tschuldigung...) hat man es nicht leicht, schließlich bringt Meister Coverdale mit seinem berühmten Geschlechtsteil nur noch ungefähr ein mal pro Dekade ein Studioalbum auf dem Markt und nervt die Welt stattdessen mit seinen schmusigen Solo Outputs. So ist „Good To Be Bad“ erst der zweite Longplayer seit „Slip Of The Tongue“ von 1989; zwischendurch erschien Ende der Neunziger nur „Restless Heart“. Ein Arbeitstempo, das seinesgleichen sucht. Das Gute daran aber ist: WENN sich David C. denn mal bequemt, die alten Knochen mit seiner neu zusammengewürfelten Backing Band in den Aufnahmeraum zu schleppen, dann kommt auch meistens was qualitativ Hochwertiges dabei raus.

So eben auch bei „Good To Be Bad“, das klingt, als wäre das klassische Hardrock Genre noch quicklebendig – eine schöne Illusion, wie ich meine. Hier tummeln sich mit groovigen Rockern, zaghaften Uptempo Nummern und den unvermeidlichen Balladen alle Spielarten, die man sich als Fan dieser Musik nur wünschen kann. Allerdings gelingt WHITESNAKE das Kunststück, nicht ausschließlich altbacken zu klingen und somit nur das Biker, Lederhosen, Schnauzbart & Wampe Publikum anzusprechen, sondern eben auch an der Moderne anzuklopfen, was in erster Linie den trockenen Gitarrenriffs, der makellosen Produktion sowie dem „zeitlosen“ (mir fällt kein anderes Wort dazu ein) Songwriting geschuldet ist. Natürlich machen WHITESNAKE in etwa die gleiche Musik wir vor 20 Jahren, aber genau wie damals funktionieren ihre Stücke auch heute, was mir nicht zuletzt daran aufgefallen ist, dass sich die CD ganz hervorragend zum Autofahren eignet. „Good To Be Bad“ lädt ein zu einer schönen Stunde, will nichts als unterhalten, und erreicht dieses Ziel auch problemlos – da können selbst die wirklich komplett ekeligen Schlüpferstürmer „Summer Rain“ und „’Til The End Of Time“ nichts dran ändern.

Coverdale hat gezeigt, dass man auch in hohem Alter noch bodenständige, rockige Musik machen kann, ohne sich anzubiedern und der Lächerlichkeit preiszugeben. Wer knackige Tracks wie „Best Years“, „All I Want All I Need“, „Good To Be Bad” oder „Lay Down Your Love“ gehört hat, wird mir sicherlich zustimmen. In der Form darf 2017 gerne ein neues Album kommen.
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