„Lava“ ist ein dreckiger Bastard aus verschiedenen Musikstilen und die einzelnen Songs sind alles andere als leicht zugänglich ausgefallen. So mischen SLUDGE Elemente des Doom Metals mit Einflüssen aus Industrial, Death Metal und Hardcore.

Die Band musiziert nun auch schon seit Anfang der Neunziger Jahre. Ihr prominentestes Mitglied ist SAMAEL Gitarrist Makro. Dieser zeichnet sich auf „Lava“ nicht nur für die Gitarren verantwortlich, sondern auch für das Programming und die Produktion.

Die Musik auf „Lava“ ist recht modern angehaucht. Die Death Metal Einflüsse beziehen sich so eher auf neuere ENTOMBED zu ihrer Death ´n Roll Phase. Die Kombination mit Hardcoreelementen verleiht dem Gesamtsound nochmals einen deutlich moderneren Anstrich. Hinzukommen die Computersamples und –beats, die die Musik mehr in die Industrialecke rücken lassen. Und auch die doomigeren Elemente haben mehr mit einem „Monotheist“ Album von CELTIC FROST gemeinsam als mit alten Klassikern.

So können SLUDGE auch an vielen Stellen eine kühle, maschinelle Düsternis heraufbeschwören. Die besten Momente hat „Lava“, wenn SLUDGE den Fuß vom Gaspedal nehmen und den Hörer mit schweren, monolithischen Riffs in ihren Bann ziehen. Mit dem Einsatz von elektronischen Elementen konnte ich mich noch nie anfreunden. Dieser Umstand bleibt also reine Geschmackssache. Doch mir persönlich gibt es auf dem Album zu wenig zündende Ideen und Songs. So gibt es immer wieder gute Momente, aber die Songs an sich sind meiner Meinung nach teilweise zu sehr in die Länge gezogen. Dieser Eindruck ist natürlich nur rein subjektiv zu werten und SLUDGE haben auch wirklich gut gemacht Songs vorzuweisen. „Monolith“ wäre beispielsweise solch ein Kandidat.

Wer moderne, harte Klänge bevorzugt, sollte SLUDGE antesten. Für die traditionsbewusste Fraktion dürfte „Lava“ völlig uninteressant sein.