Waldheim - Fight Against Time

Waldheim - Fight Against Time
Melodic Death Metal
erschienen im Februar 2008 bei Santo Grial Records
dauert 49:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fight Against Time
2. Bridge Of Sand
3. Lost In The Rain
4. Break The Silence
5. March Of Empty Souls
6. We Will Fall Together
7. Illuminati
8. Memories Of Fate
9. Valzer Infinito
10. Forest Ending

Die Bloodchamber meint:

Wer bei dem Namen WALDHEIM auf ein paganistisches Black Metal (NS, natürlich) Ein-Mann-Projekt hofft, den muss ich an dieser Stelle leider enttäuschen, denn hier handelt es sich um eine siebenköpfige (!) Melodic Death Metal Truppe aus Spanien – einem Land, das nicht gerade für seine unglaublich Vielfalt an harten Bands berühmt ist.
Das soll aber nicht heißen, dass WALDHEIM deshalb automatisch purer Durchschnitt wären, im Gegenteil: die Damen und Herren gehen recht originell zu Werke und haben mit „Fight Against Time“ einen anstrengenden Bastard in die Welt gesetzt, mit dem man sich erst mal anfreunden muss.

Man stelle sich das etwa so vor: ein kompromissloser Grunzer, dazu ergänzend eine klar trällernde Sängerin, schwedisch beeinflusster (Death) Metal sowie ordentlich Keyboards in (abgespeckter) CHILDREN OF BODOM Manier – das ungefähr sind WALDHEIM. Ist natürlich ein bisschen einfach, aber sollte als Beschreibung dienlich sein. Geholzt wird überwiegend im Mid Tempo, ab und an gibt es aber der Abwechslung zuliebe auch ein paar Ausreißer in Sachen höhere Geschwindigkeit. Das kann sich durchaus hören lassen, zumal mit den atmosphärischen Zwischenspielen „Break The Silence“ und „Forest Ending“ sowie dem gelungenen Instrumental „Memories Of Fate“ noch zusätzlich dafür gesorgt wird, dass sich hier nicht ein Track wie der andere anhört. Und das ist auch gut so, denn in Sachen Songwriting müssen WALDHEIM in Zukunft noch zulegen. So richtig viel hängen bleibt auch nach mehreren Durchläufen nicht, sieht man mal von „Lost In The Rain“, dem stärksten Song der Platte, ab.

Der Stilmix, den die Spanier hier auftischen, ist gewagt und wird auch bei vielen Leuten das kalte Grausen hervorrufen, aber wenn man im nicht ganz so harten Melodic Death zuhause ist und auch keine Angst vor – zugegebenermaßen recht kitschigen – Frauenstimmen hat, sollte man „Fight Against Time“ ruhig mal antesten. Der große Wurf ist dieses Album mit absoluter Sicherheit nicht, aber andererseits tummeln sich in dieser speziellen Nische noch nicht allzu viele andere Bands. Um weiterzukommen, muss die Band bei der nächsten Veröffentlichung aber noch ein paar Schippen drauflegen.
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