Und irgendwann sagt ich mir – Nein. Und dann ließ ich es sein. Bis dato hatte ich mir „Tremendous Ride“ schon recht häufig angehört und meine Meinung pendelte bestätig zwischen „furchtbar“ und „erträglich“ – ich hab mich jetzt für „bedeutungslos“ entschieden. Wenn du von zwei Dingen die Wahl hast, nimm immer das andere...

Die Fulda-Jungs spielen eine Musik mit Frontambitionen, immer nach vorne, höchstens mal für diverse Stellungskämpfe und fürs Graben Ausheben wird kurz gestoppt, in den lauen Nächten der Front packt man dann auch schon mal die Mundharmonika, nein, die akustische Gitarre aus und schmettert zarte Töne hinüber, nur um danach wieder die Artillerie zu bedienen. Nun, wie wir seit Remarque wissen, macht Frontarbeit stumpf, eintönig und für mich ist das dann auch das größte Manko auf „Tremendous Ride“. Die Riffs nerven mich in ihrer Marschrichtung irgendwann furchtbar, von Abwechslung möchte ich jetzt nicht reden, ihr Fehlen wäre durch Frische zu kompensieren – leider wirken SWELTER über weite Strecken wie eine Mumienkopie von METALLICA.

Gesangstechnisch hat man zwar einen Frontmann (schon wieder Front...) in den Reihen (Militär wohin man sieht...), der stimmlich als passend zu bezeichnen ist, aggressiv, rau, aber doch auch sehr ermüdend, weil ihm kein Spielraum gegeben ist, die Gesangslinien gleichen sich zu schwer, gerade ihre Monotonie bleibt nicht im Kopf, kein Vers beisst sich fest. Und so bleibt nach einer knappen Dreiviertelstunde nicht viel übrig. Vielleicht sei noch eben erwähnt, dass die Herren ihre Instrumente beherrschen, sich technisch sicher bewegen und zumindest diesbezüglich keinen Boden verlieren. Für einen Sieg (musikalischer Art, natürlich...) reicht es jedoch nicht. Mir ist das zu stumpf, keine Vitalität, keine Abwechslung. Also, dann mal bis zur nächsten CD. Wegtreten!