Blackwinds - Flesh Inferno

Blackwinds - Flesh Inferno
Black Metal
erschienen am 23.05.2008 bei Regain Records
dauert 56:17 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Before Time
2. Enter The Pandemonium
3. Architecture Of Phantasmagoria
4. Flesh Inferno
5. Plague Bringer
6. Seraphim Ephemeral
7. Crimson Thirst
8. Conceptualizing The Devil
9. Quintessence Of Hell

Die Bloodchamber meint:

Hach ja. Wehmut steigt auf. Nach den ersten Klängen von „Flesh Inferno“ fühlt man sich in die Zeit Mitte-Ende der 90er Jahre zurückversetzt. Damals wäre so ein Album auf No Fashion Records erschienen und man hätte sich wochenlang auf den Tag der Veröffentlichung gefreut, nur um dann kurz vorher zu erfahren, dass das Label den Termin wieder mal nicht einhalten kann, um dann aber ein halbes Jahr später eine schwedische Perle in den Händen zu halten, von der man wochenlang nicht loskommt. Wir sich in diese Situation hinein versetzen kann, hat eine recht gute Vorstellung davon, was ihn in etwa mit diesem Album erwartet.

Allen anderen sei gesagt, dass BLACKWINDS mit ihrem Black Metal keine Gefangenen machen, das Tempo konstant hoch halten und dennoch mit wohldosierten Variationen in der Geschwindigkeit die Spannung aufrechterhalten. Dazwischen erklingen immer wieder melodische Spielereien mit der Gitarre, wie sie eben nur von Schweden geschrieben werden können. So ist es auch nicht verwunderlich, dass mir beim ersten Blindfold Test (also ohne einen Blick auf den Infozettel oder die CD-Hülle) DARK FUNERAL in den Sinn kamen. Doch im Gegensatz zu ihren Kollegen haben BLACKWINDS keine Skrupel ein Keyboard in ihren Sound zu integrieren. Nicht permanent, okay, und auch so geschickt, dass man nicht davon erschlagen wird und es dennoch der Platte eine weitere musikalische Ebene verleiht. Beim Blick ins Booklet wird man der Tatsache gewahr, dass hier zwei Mitglieder von SETHERIAL in einem Seitenprojekt ihre Ideen an den Hörer bringen; lag ich ja gar nicht so schlecht. Das erklärt dann auch die Routine, mit der „Flesh Inferno“ gesegnet ist und dennoch strahlt sie zu jeder Sekunde eine schwarze Besessenheit und Leidenschaft aus, die im gesamten Genre schwer zu finden ist.

Eine wirklich tolle Scheibe, die ich jedem Jünger schwarzmetallischer Tonkunst nur mit Nachdruck ans Herz legen kann, vor allem, weil die Magie die ich eingangs versucht habe zu beschreiben, wieder so präsent ist.
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