Machinery - The Passing

Machinery - The Passing
Power Thrash Metal
erschienen am 23.05.2008 bei Regain Records
dauert 46:44 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cold
2. Reason is the rush
3. I Divine
4. Dead man
5. Delirium in vengeance
6. Bloodline
7. Decide my pain
8. The passing
9. Waiting for the wave

Die Bloodchamber meint:

Die Schweden von MACHINERY gehören zu der Kategorie Bands, die wieder einmal zwanghaft etwas Neues erschaffen will. Wenn man alle auf dem Beipackzettel genannten Stilrichtungen kombiniert, hätte man Thrash/Epic/Groove/Death/Heavy/Black Metal als Ergebnis. Ganz so kompliziert ist das Gesamtwerk der Band glücklicherweise nicht, ein gewisses Stirnrunzeln zaubert „The Passing“ dem Hörer allerdings schon auf die Stirn.

Grund dafür ist der Facettenreichtum des Albums, das teilweise fast als Sampler durchgehen könnte. So wechseln sich düstere Power/Thrash Nummern im Stile von NEVERMORE mit fast todesbleihaltigen Stücken ab. Problem dabei ist allein die Tatsache, dass man nicht die versprochene Mischung der genannten Stile erhält, sondern einfach ein Sammelsurium an verschieden orientierten Einzelsongs. Einen roten Faden, eine gewisse Struktur oder einen sinnvollen Aufbau sucht man jedenfalls vergeblich und auch die genannten Black Metal Elemente erweisen sich als Schwindelei. Das von Jonas Kjellgren (SCAR SYMMETRY) sehr angemessen produzierte Album wird in seinen Großteilen von einem kraftvollen, teils leicht melancholischen, recht amerikanischen Power Metal gestützt. Ein dezent eingesetztes Keyboard und flotte Wir-huldigen-Priest-Soli verleihen Nummern wie „I Divine“ oder „Bloodline“ ein sehr charmantes Gesamtbild. Dagegen wirken die Thrash/Death Salven „Reason is the Truth“ und „Delirium in Vengeance“ fast schon wie Weckrufe für den Hörer. Sänger Michel Isberg schwankt je nach Songintention sehr gekonnt zwischen düsteren Growls im Stile der genannten SCAR SYMMETRY und cleanen, glücklicherweise überhaupt nicht soften Power Metal Parts. Der einzige Titel, der dem oben genannten Gesamtbild einigermaßen gerecht wird, ist der starke Namensgeber „The Passing“. Das bedeutet allerdings mitnichten, dass der Rest nicht überzeugen kann, denn das gesamte Album zeigt ein außerordentlich spannendes Gefühl für große Melodien, groovende Rhythmik und eingängige Instrumentalarbeit.

In der Gesamtbetrachtung bleibt trotz der zahlreichen starken Titel allerdings die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Veröffentlichung, die einfach ein zu großes Stildurcheinander präsentiert. Vor allem im Hinblick auf Liveauftritte der Band, kann man sich schwer vorstellen, dass diese Mischung sich angemessen auf die Hörerschaft überträgt. Wer auf NEVERMORE steht, ein paar übertriebene Aggressionsnummern auf einem Album braucht und sich insgesamt als musikalisch aufgeschlossener Musikfreund zwischen Power und Thrash Metal sieht, darf ruhig ein Ohr für „The Passing“ riskieren.
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