The Animatronic - Linked To

The Animatronic - Linked To
Death Thrash Metal
erschienen in 2004 als Eigenproduktion
dauert 52:22 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Tränen aus Blut
2. Bad Lies
3. Everywhere
4. Animatronic
5. Sünde
6. Nightcrawler
7. Dreams
8. Rain
9. Suicide
10. Empty

Die Bloodchamber meint:

Da waren sie schon wieder: Meine drei Probleme! Wer kennt ihn nicht? Den Standard-Spruch von Otto in seinem ersten Film. Meine drei Probleme sind in Form von einem Dreierpaket Promos eingetrudelt. Ob mich wirklich jedes einzelne an den Rand der Verzweiflung treibt, bleibt abzuwarten. "The Animatronic“ haben mich jedenfalls schon bedenklich nah an den Abgrund gedrängt! Die vier Jungs aus Buxtehude präsentieren uns auf ihrem Album "linked to“ eine Form von Thrash/Nu/Death/Punk/Heavy irgendwas Metal und treiben mich damit mal wieder in eine schwierige Situation -> warum hab ich immer so komische Promos?
Das Line-Up lautet wie folgt: Dominik Fode (vocals), Torben Lohmann (bass, vocals), Jonathan Weggen (guitars), Christoph Preuß (drums). Sie erzählen uns die Geschichte eines Roboters, der in Film und Fernsehen eingesetzt wird, einem "Animatronic“ eben. Auf diesem Silberling werden nun die letzten Gedanken im Leben eines "Animatronic“ beschrieben, bis hin zu seinem Tod. Die Idee und das Konzept gefallen mir schon mal ganz gut!
Nun zur Musik! Erste Überraschung: die Texte sind teilweise deutsch, teilweise englisch, wie man den Titeln schon entnehmen kann. Das ist meiner Meinung nach sehr gewagt, denn es ist nie einfach zwei Sprachen miteinander zu verbinden. Und es ist auch meiner Meinung nach nicht unbedingt gelungen. Aber von Anfang an! Der Opener "Tränen aus Blut“ beginnt sehr düster und thrashig. Die Riffs kommen richtig gut rüber und wissen zu gefallen. Als dann allerdings der Gesang einsetzt, komm ich kurz ins Stocken, klingt es doch plötzlich wie Gesang á la Oneklz mit flotten Punk Einlagen! Sorry, aber das geht gar nicht! "Bad Lies“ ist dann ein sehr harter Death Song, der einerseits durch die tiefen Grunz Einlagen besticht, allerdings auch durch die cleanen Passagen wieder an Niveau verliert. Schnell wird klar: mit cleanem Gesang kommen "The Animatronic“ wohl nicht weit… Der dritte Song "Everywhere“ gefiel mir eigentlich auf Anhieb recht gut, kommt er doch ähnlich wie der Vorgängersong daher, verzichtet aber eher auf cleane Passagen. Der Titelsong "Animatronic“ ist ein eher ruhiges Stück, bei dem sich englische und deutsche Vocals abwechseln. Auffällig ist dabei, dass die Jungs auch langsame, melodische Passagen sehr schön einspielen können. Manko mal wieder: der Gesang! Wenn die Produktion (dickes Lob!) nicht so gelungen wäre, könnte ich wahrscheinlich keine Sekunde zuhören. Sind wir hier bei Rolf Zukowski meets Metal vol.1, oder wie? Aber ich will dem Rolf nicht Unrecht tun -> der trifft wenigstens die Töne!
Der folgende Track "Sünde“ bringt es auf eine beachtliche Länge von 10 Minuten, beginnt sehr schleppend und düster, wird noch langweiliger und bringt einfach keine neuen Elemente. "Nightcrawler“ klingt dann wieder wie Punk und das folgende traurige "Dreams“ kommt mit dem gleichen Paket an unverzerrten Gitarrenriffs daher, wie in den Liedern zuvor. "Rain“ punkt wieder total und "Suicide“ ist der härteste Song auf der Scheibe, der leider mittendrin aufhört. Die Ballade "Empty“ ist sehr traurig und schnulzig gehalten. Musikalisch wieder sehr gut eingespielt und sogar der Gesang hält einigermaßen mit (obwohl es auch nicht wirklich schwere Passagen sind).
Abgerundet lässt sich festhalten: fette Produktion (High Gain Recording Studios), gutes Konzept und nette Ideen beim Text und gute musikalische Leistung stehen völlig miesem Gesang und Abwechslungslosigkeit in den Songs gegenüber. Insgesamt werden auf der Cd viele Musikrichtungen kombiniert, was nicht unbedingt gelungen ist. Lieb gemeint und auch irgendwo interessant, aber leider nur für absolute Fans abgedrehter Musik. 4 Punkte.
-