Glaubt man verschiedenen Quellen, sprich anderen Magazinen, sind THE ASSASSINATORS wohl die Punk Sensation des noch jungen Jahrtausends. Vereinzelt ist schon die Rede vom Album des Jahres und ähnlichen aufbauschenden Redwendungen, die die Erwartungshaltung entsprechend in die Höhe treiben. Umso tiefer ist dann der Fall, sprich die Ernüchterung, auf den Boden der Tatsachen nach den ersten Takten dieses Albums.

Schlecht ist es nicht, was die Dänen hier fabriziert haben. Am ungewöhnlichsten ist sicher die Tatsache, dass uns hier weiblicher Gesang die Botschaften der Band näher bringen will. Dazu kann man stehen wie man will, Fakt ist, dass der genau wie die Musik auch keine Wände zum Einsturz bringen wird. Zur Qualität des selbigen möchte ich keine Worte verlieren, auch männlicher Gesang ist bei Punk Bands selten eine Offenbarung. Die Songs sind sehr melodisch, tun keinem weh und sind ziemlich sauber produziert, wodurch leider auch viel Druck verschluckt wird. Musikalisch sind THE ASSASSINATORS wohl am ehesten mit BAD RELIGION vergleichbar, obwohl sie im Gegensatz zu den Amerikanern leider niemals so richtig in die Kauleiste hämmern. Dazu scheinen sie einfach nur zu lieb und zu zahm. Ich werde den Eindruck nicht los, dass hier nur versucht wird auf einen Trend mit aufzuspringen, wobei ich der Band keine kommerziellen Absichten unterstellen möchte. Im Bezug auf den Inhalt kann man dem Quintett aus Kopenhagen jedoch keine Vorwürfe machen. Die Texte, die durchgehend in der Landessprache verfasst sind und das Album somit wohl vor dem richtigen Absumpfen retten, sind so rot wie die Sackhaare von Pumuckl und zum besseren Verständnis ebenfalls in Englisch abgedruckt und mit zum Teil sehr umfangreichen Erläuterungen versehen.

THE ASSASSINATORS werden sicher ihre Fans haben und möglicherweise auch noch neue gewinnen können, aber ich glaube kaum, dass das bei Metal Fans, die gelegentlich mal Punk Rock hören, der Fall sein wird. Im Hinblick auf den Gesang lasse ich Gnade vor Recht ergehen und verteile aber wirklich gerade noch so eben das Prädikat „gut“.