Icos - Fragments Of Sirens

Icos - Fragments Of Sirens
Doom Metal / Hardcore
erschienen am 02.08.2007 bei Alerta Antifascista
dauert 58:05 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Fragments Of Sirens
2. Author Of Time
3. On My Own
4. In Repose
5. Nightmare
6. Midnight Scenery
7. Shattered Eyes

Die Bloodchamber meint:

Ganz schwere Geschütze fahren die Göteborger mir ihrem Debüt hier auf. Ganz schwere. Du fühlst dich in einen spärlich beleuchteten Wald verkrüppelter Bäume versetzt, weit und breit kein Pfad, auf dem du voran schreiten könntest. Deine Gefährten hast du längst zurück lassen müssen, deine Vorräte gehen zu Ende und deine Zukunft ist ungewiss. Durch die Kälte ringsum fühlt sich der feine Regen wie Nadelstiche in deinem Gesicht an. Du wirst zwar nicht nass, dennoch ist dir klamm und ein unwohles Gefühl begleitet dich bei deinem Kampf mit dem Unterholz. Du hörst dein Herz schlagen. Für einen kurzen Moment reißt plötzlich die Wolkendecke auf und ein schmaler Streifen blauen Himmels wird erkennbar. Doch die Hoffnung währt nur kurz, als du aus dem Wald heraus trittst. Dein Auge erblickt eine schier endlose Weite rauen, grauen Grases. Die Blätter an den spärlichen Sträuchern sind welk. Kein Laut dringt an dein Ohr. Weder Tier noch Mensch sind zu vernehmen; selbst der Feind scheint nicht an diesem Ort ausharren zu wollen. Nach einer Zeit siehst du in der Ferne eine Siedlung und hältst darauf zu. Als du ankommst musst du feststellen, dass die Ruinen verlassen sind und das Leben hier schon lange nicht mehr verweilt. Einsam und müde von deiner Existenz ziehst du weiter, deine Schritte Richtung Untergang zählend.

ICOS erschaffen dieses Szenario durch tonnenschwere Riffs, die sich meterhoch aufbäumen, dem Hörer aber dennoch Raum zum Atmen und bei aller Wucht selbst den zartesten Melodien noch Platz zur Entfaltung lassen. Trotz der Länge der Songs (die 5-Minuten-Marke wird nur einmal knapp unterschritten) sind die einzelnen Komponenten hervorragend und mit gutem Auge für das Detail miteinander verwoben, so dass man die Länge gar nicht spürt. Der stimmungsvolle, mal schüchterne, mal fordernde Gesang trägt seinen Teil zum Gelingen des Albums bei. Sowohl Fans von traurigen Doom als auch von wuchtigen, düsteren Hardcore können sich aufgefordert fühlen, ICOS eine Chance zu geben. Sicherlich bieten die Schweden nichts aufregend Neues, aber das was sie machen, machen sie richtig gut.
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