Black Diamond - Mourning For Me

Black Diamond - Mourning For Me
Progressive Power Metal
erschienen am 21.05.2008 als Eigenproduktion
dauert 34:42 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Evil Fall
2. Fallen Angel
3. Neverending Eclipse
4. Green Woods
5. December Winds
6. Ascension
7. Funeral Of A Suicide
8. Lake Of Melancholy

Die Bloodchamber meint:

„Progressive Power Gothic Metal” aus Italien mit ner eher unansehnlichen Frontfrau, da muss ich ja nicht mal reinhören, um das scheiße zu finden. Nachdem ich mich aber doch in einem Anfall geistiger Umnachtung dazu durchgerungen hatte, rollten sich mir zur Strafe direkt die Zehennägel auf. Das fiese Geplärre der Dame und die grandiosen Timingschwankungen des Schlagzeugs sind ein echt guter Grund, seinen täglichen Alkoholkonsum zu überprüfen – vielleicht könnte es ja doch noch etwas mehr sein, um den Schmerz zu betäuben?

Aber halt, so mies sind BLACK DIAMOND gar nicht, schließlich stehen über diesem Review stolze sechs Punkte. Der Grund? Ganz einfach, wenn man sich in die Mucke erst mal reingehört hat (ist ja nicht umsonst „progressive“), entdeckt man die positiven Seiten dieses Albums. Klar, der elfenhafte Gesang ist auf den ersten Blick recht ekelig, aber unterm Strich auch nicht schlimmer als bei vielen vergleichbaren Genre Vertretern, und geht somit okay. Und das Schlagzeug rumpelt gar nicht so sehr wie gedacht, es sind vielmehr die unzähligen Breaks, die diesen Eindruck entsehen lassen. Richtig gelesen, BLACK DIAMOND packen die volle Prog Keule aus und lieben das musikalische Angebertum. Die Gitarren, aber auch das akzentuierte Bassspiel sind nämlich sehr gut gelungen und verleihen einem im Prinzip sehr kitschigen Song wie „Neverending Eclipse“ oder der schmalzige Ballade „December Winds“ eine sehr angenehme Note.

Was jedoch garantiert auf wenig Gegenliebe treffen wird, sind die unfassbar billig klingenden Keyboards, sie sogar JUDAS PRIEST in ihrer Mega-Gayness-Phase Mitte der 80er Jahre besser und stilvoller umgesetzt haben. Wenn auf Piano umgeschaltet wird, ist es in Ordnung, im Großen und Ganzen geht’s aber eher gar nicht.

Soll ich hier noch ein Fazit anbringen? Ich denke ja. Also los: „Mourning For Me“ ist ein bisschen wie ein Autounfall. Man will nicht hinsehen, aber man tut es dann doch. Und so schlimm ist es dann meistens auch gar nicht. Wer z.B. NIGHTWISH toll findet, sollte ruhig mal reinhören.
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