Helllight - Funeral Doom

Helllight - Funeral Doom
Doom Metal
erschienen in 2008 bei Ancient Dreams Records
dauert 79:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Deep siderial silence
2. Funeral Doom
3. Nexus Alma
4. The Diary (Instrumental)
5. Life in darkness
6. Afterlife
7. In memory of the old spirits

Die Bloodchamber meint:

Der Albumtitel des neuen HELLLIGHT Albums führt in die Irre, denn „Funeral Doom“ ist die Musik nicht, die die vier Brasilianer auf dem hier zu besprechenden Album abliefern. Natürlich handelt es sich hier um Doom Metal. Dieser ist aber bei weitem nicht so düster, trostlos und böse wie die Machenschaften von Bands wie WINTER, NORTT oder THERGOTHON.

Genrekonform geht es auf „Funeral Doom“ zähflüssig und behäbig zu. Gerade beim Opener „Deep Siderial Silence“ muss man schon Geduld aufbringen. Der Song will nicht wirklich in die Gänge kommen. Langsamkeit hin oder her…es dauert allein eine Ewigkeit, bis man eine elektrische Gitarre vernimmt. Das Hauptproblem an diesem Stück ist, dass es meiner Meinung nach zu sehr am Hörer vorbeirauscht. Ohne wirklich große Momente und Riffs. Hier und da weiß das Lied dann doch, etwas Atmosphäre zu verbreiten und auch die geschmackvollen Soli der Leadgitarre haben sicherlich ihren Reiz. Doch „Deep Siderial Silence“ schwächelt offensichtlich an einem Instrument, nämlich dem Keyboard. Dieses lässt die Klänge nämlich viel zu oft in Gothic Metal Ecke driften. Viel zu schnulzig klingen viele der Keyboardarrangements und lassen den Gesamtsound somit in einem ganz anderen Licht erscheinen.

Gut gelungen ist dagegen das über fünfzehnminütige Titelstück, welches mit guten Ideen aufwartet und mit weniger Keyboardbombast auskommt. Auch die gequälten Klargesänge, die sich mit krächzendem Grunzgesang abwechseln, wissen zu gefallen. Ähnlich steht es um „Nexus Alma“. Auch hier hält sich das Keyboard glücklicherweise im Hintergrund und lässt so der Musik mehr Raum, sich zu entfalten. Abgeschlossen wird der reguläre Teil des Album mit dem Instrumental „The Diary“. Dieses klingt monumental und wieder etwas bombastischer, kann aber mit seinen tollen Melodien absolut überzeugen.

Die nachfolgenden Stücke sind Neueinspielungen dreier Stücke vom Debütalbum „In Memory of the Old Spirits“ aus dem Jahre 2005. Über Sinn oder Unsinn dieses Unterfangens kann man streiten, zumal mir die Originalaufnahmen nicht vorliegen. Fakt ist, dass musikalisch keine Unterschiede zum aktuellen Material auszumachen sind. Will heißen: Wem die neuen Stücke gefallen, dem werden auch die Neueinspielungen zusagen.

Abschließend muss gesagt werden, dass bei HELLLIGHT noch nicht alles im grünen Bereich ist. Das Songmaterial weist hier und da seine Längen auf und ist an manchen Stellen einfach noch nicht zwingend genug. Gerade das erste Stück des Albums ist in meinen Augen an dieser wichtigen Stelle völlig deplaziert, ist es doch das schwächste Lied des gesamten Albums. Manche Ideen werden auch einfach zu oft wiederholt, weshalb manche Songs einiges an Kraft und Ausstrahlung einbüßen. Die drei Neueinspielungen will ich mal positiv werten. Dadurch hat das Album allerdings auch eine Gesamtspielzeit von weit mehr als einer Stunde, was mir persönlich einfach zu lang war, um mich über die volle Albumlänge auf die Musik der Brasilianer konzentrieren zu können. Doom Death Jünger, die nichts gegen Keyboards haben und es auch mal atmosphärischer mögen, sollten „Funeral Doom“ mal antesten. Die Musik von HELLLIGHT ist sicherlich Geschmackssache.
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