No Machine - A Terrible Thing

No Machine - A Terrible Thing
Rock
erschienen am 27.06.2008 bei arion records
dauert 48:08 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. A terrible thing
2. I get down
3. Tell Me
4. I choose you
5. Divine
6. Elevator
7. Sha la la Lady
8. The Races
9. Sunshine (ain´t no friend of mine)
10. There are forces
11. Diamond Ring

Die Bloodchamber meint:

Eine wirklich interessante CD, diese „A Terrible Thing“ von den Engländern NO MACHINE.
Poppig, ja, sehr sogar, aber Pop mit dichter Atmosphäre, hin und wieder etwas seicht, aber gerade dadurch furchtbar eingängig und, Himmel ja, der Radio müsste voll mit solchen Bands sein, dann wüsste ich auch wieder, wofür ich GEZ bezahle (ich will nicht glauben, dass dieses Geld auch für die ganzen verbalen Luftpumpen diverser Sender draufgeht).Aber die Musik einfach mit Pop abzuspeisen, wäre natürlich zu kurz gegriffen, es ist viel eher eine spannende Pop/Rock-Mischung, die hin und wieder gar Abstecher in den neo-progressiven Bereich unternimmt. Eine durchaus eigenständige Platte.

Zwar sind die ersteren Songs der Platte nicht ganz so griffig, wie es gerade die letzten drei Stücke sind, wobei hier vor allem der Schlusssong „Diamond Ring“ heraussticht, der mich Stellenweise am MARILLION erinnert. Toll gemachte Chöre, tolle Arrangements...aber ich will ja nicht voraus greifen. Die ersten beiden Stücke der CD sind, wie schon erwähnt, etwas einfacher, seichter, noch radiotauglicher, als es der Rest der Scheibe ist. Aber auch hier ist deutlich zu hören, auf welchem kompositorischen Niveau man sich bewegt. Es scheint fast, als hätten die River Brüder, die sich für die gesamten Kompositionen verantwortlich zeichnen, sämtliche Bücher über Harmonie- und Kompositionslehre gefrühstückt, die man in England in den Bibliotheken bewahrte. Die Songs klingen gereift, haben Hand und Fuß und zünden recht schnell – auch wenn die Stücke selbst noch nicht zur vollen Blüte gebracht wurden, das Potential ist gigantisch.

Die folgende Ballade „Tell Me“ ist, trotz der Tatsache, dass sie etwas plätschert, ein wirklich großartiger Song geworden, dessen Dramatik hauptsächlich von der warmen, facettenreichen Stimme des Sängers Al Rivers getragen wird. Ein tolles Organ hat der Mann, passend bis zuletzt und endlich mal wieder ein Sänger, der sich nicht vor der überbordenden Leistung der instrumentalen Fraktion verstecken muss – hier herrscht Gleichgewicht. Und so wirkt „A TerribleThing“ sehr ausgewogen, sehr rund, auch wenn nicht jedes Stück überragende Qualität erreicht („Divine“ und „Sha La La Lady“ sind eher Mittelmaß). Ich kann diese CD ohne groß rot zu werden empfehlen. Eine toll gestaltete Mischung aus Pop/Rock mit Prog-Einschlag und einer glasklaren Produktion. Ich bin höchst gespannt, was man demnächst von NO MACHINE erwarten darf. Sämtliche Daumen nach oben!
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