Lanfear - X To The Power Of Ten

Lanfear - X To The Power Of Ten
Progressive Metal
erschienen am 22.08.2008 bei Locomotive Music
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Enter dystopia
2. My will be done
3. Decryption
4. Brave new men
5. The question keeper
6. Synaptogenesis
7. Jugglin' at the edge
8. Just another broken shell
9. A twin phenomenon
10. The art of being alone
11. Seeds of the plague

Die Bloodchamber meint:

Auch wenn man die Behauptung des Beipackzettels, “X To The Power Of Ten” sei das Progressive Power Metal-Album des Jahres, nicht ganz unterschreiben kann, so haben LANFEAR mit ihrem 5. Werk dennoch ein weiteres hochwertiges Scheibchen eingezimmert. Nachdem man sich von Frontmann Tobias Althammer getrennt hatte (böse Zungen könnten annehmen, daß die Kritik am Gesang des Vorgängers von meinem werten Kollegen Jegust ausschlaggebend war), hat man sich Neusänger Nuno Miguel de Barros Fernandes (DAS ist mal ein Name!!!) an Land gezogen und sich beim Songwriting etwas mehr auf technische Arrangements konzentriert. Will sagen, „X To The Power Of Ten“ ist meines Erachtens um einiges technischer, progressiver ausgefallen als die mir rudimentär bekannten beiden Vorgänger.

Die Power im Metal wurde großteils etwas zurück genommen und durch bekannte progressive Strukturen ersetzt. Den Gesangsstrukturen wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt, wodurch sich die Instrumente auch öfter mal eher im Hintergrund austoben dürfen. Aber wenn das kraftvolle Element zuschlägt, dann auch richtig, wie man sehr gut am mit lupenreinen Thrash-Anleihen versehenen „My Will Be Done“ oder dem abwechselnd zwischen ultra-aggressiv und ruhig-progressiv pendelnden „A Twin Phenomenon“ (das sogar Black Metal-Riffs beinhaltet) sehen kann.

Will man das Album in ganz knappen Worten beschreiben, könnte man sagen, daß das Werk in etwa vergleichbar mit ähnlich gelagertem Stoff der Marke TAD MOROSE oder auch LABYRINTH ist, man dabei allerdings etwas vertrackter agiert als beispielsweise die erstgenannten Schweden. Auch von den Melodien her schafft man es über weite Strecken mitzuhalten, als Beweis agieren hier der Opener „Enter Dystopia“ oder die wunderbare Halbballade „Just Another Broken Shell“, die ein wahres Lehrbeispiel dafür ist, wie man Balladen und Kitsch voneinander trennen kann.

Wie eingangs erwähnt, bin ich mir nicht komplett sicher, ob das Labelinfo in allen Punkten Recht behält, Tatsache aber ist, daß „X To The Power Of Ten“ mit vielen 2008 veröffentlichten Alben aus dem progressiven Bereich mithalten kann. Und das ist doch auch schon mal was!
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