JST - Instrumetal II (EP)

JST - Instrumetal II (EP)
Instrumental Metal
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 55:03 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. I
2. II
3. III
4. IV
5. V
6. VI
7. VII
8. VIII
9. IX
10. X

Die Bloodchamber meint:

Teil Zwei der Instrumetal-Saga läuft an. Die zehn hier unbetitelten Songs bieten wie schon bei ihrem Vorgänger eine gute Mischung aus progressiven Parts, filigranen Mustern und durchdachten Arrangements. Leider fehlt auf "Instrumetal II" wieder der passende Sänger, der den fast schon post-rockigen Takten und Flirren seinen unverwechselbaren Stempel aufrückt.

Das Trio scheint sich aber mit ihrem Sängermangel inzwischen arrangiert zu haben und bietet mit ihrem Instrumental-Album melodiöse und wunderschöne Klangbögen, Wallungen und Farbtupfer. Mitunter offenbaren sich Einflüsse von Bands wie RED SPAROWES oder JAKOB. Unterstelle ich mal. Vielleicht ist es eine davon unabhängige Arbeitsweise, die JST dazu bewegt, diese reizvollen Klänge zu fabrizieren. Der letzte Schritt zu oben genannten Epigonen ist zwar mit "Instrumetal II" noch nicht erreicht. Kann sicher an den Metal-Zutaten liegen, die des öfteren vorbeischielen. Der Band gelingt es dennoch, großartige Auflösungen und Stimmungen zu schaffen, die zum Träumen und Schwelgen einladen.

Die Eigenproduktion besitzt zwar einen weniger professionellen Sound, kann aber alle Instrumente schön ausgearbeitet für sich stehen lassen. "Instrumetal II" besitzt Schönheit und Mut. Letztlich löst sich JST von Songmustern, die gesangdienlich sind. Insofern stellt sich die Band in die Nähe reiner Instrumental-Gruppen, die mit progressiven und ausufernden Arrangements umgehen. Manches wirkt aber noch plakativ (Doublebass-Attacken, Keyboardwinde, Metal-Strukturen). Für mich ist "Instrumetal II" eine kleine Undergroundüberraschung und sicher für Leute geschaffen, die sich bereits mit der Materie vom MOGWAI & Co. auskennen. Und mit einem besseren Sound ausgestattet, könnten die sphärischen Stimmungsmalereien noch viel besser zur Geltung kommen als mit der unknackigen Produktion.
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