Scott Hull - Requiem

Scott Hull - Requiem
Ambient
erschienen am 13.06.2008 bei Relapse Records
dauert 36:30 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Boca di Cielo
2. Conseguenze
3. Visita All'ospedale
4. Funerale di Bonnie
5. Morte Sul Treno
6. E' La Colpa Nei Suoi Sogni
7. Conseguenze [Alternate Take]
8. Shootout
9. Incubi E Sogni
10. Santificato [End Titles]
11. "In Paradisum Deducant Te Angeli"

Die Bloodchamber meint:

Vielleicht erinnert sich ja jemand noch an eines meiner ersten Reviews hier bei der Bloodchamber, und zwar an das von ASCENSION OF THE WATCHERS, wo ich vom ruhigen Ambient Rock-Projekt des sonst eher räudigen Burton C. Bell geschwärmt hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ja noch keine Ahnung, dass sowas noch extremer geht, und zwar in beide Richtungen. Wer sich in der Death/Grind-Welt in bisschen auskennt, dem sollte der Name SCOTT HULL von Bands, wie PIG DESTROYER oder AGORAPHOBIC NOSEBLEED geläufig sein. Tja, wer hätte es gedacht bei dieser Einleitung, auch Mr. Hull zeigt sich von einer ruhigeren Seite!
Auf einem Konzeptalbum, das auf den Namen "Requiem" hört, beschäftigt sich das musikalische Multitalent mit dem Tod, Schuld und anderen tiefgründigen Themen psychologischer Natur. Diese Themen bringt er mit Hilfe von ruhigen atmosphärischen Ambient-Klängen in die Gestalt eines Kopfkinos. Damit schafft der gute Scott nicht nur ein Album sondern auch gleichzeitig eine Geschichte, so eine Art Soundtrack zu einem Film, den es nur in Scotts Gedanken zu geben scheint.
Die Werkzeuge, mit denen SCOTT HULL hier an's Werk geht, sind Synthesizer, Keyboard, Drum-PC und Gitarre. Wie beim Ambient üblich wird selten Dramatik aufgebaut und alles plätschert mehr oder weniger ruhig vor sich hin. Die perfekte CD also, um sich nach der Arbeit müde in den Sessel zu knallen oder für andere Situationen, die eine entspannende Atmosphäre benötigen. An sonsten kann ich mit der Platte aber wenig anfangen.
Ich finde jedoch gut, wenn auch Musiker aus der ganz extremen Ecke zu solch ruhiger musikalischen Kunst neigen und sich somit von einer ganz anderen Seite zeigen, wenn auch in Form, die der ein oder andere sicherlich als tiefgründige Chill-Out-Moods bezeichnen würde. Aber so etwas zeichnet die musikalische Grenzenlosigkeit eines Menschen aus, die es heutzutage leider nicht mehr so oft gibt.
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