Maudlin - Ionesco

Maudlin - Ionesco
Sludge Metal / Noisecore
erschienen am 04.06.2008 bei Offerandum Records
dauert 57:13 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Solitary Echo - Bruises And Guilt
2. Drains Out Of Me - Endless Search
3. Without The Guilt - Escaping Shadows
4. I'll Cut - Distant Distortion
5. Nothingness - Nothingness
6. Ready - Receive My Faith
7. To Feel Faint - My Reality
8. As I Fall - Thunder Heart
9. Into The Dark Hands Of The Dancing Devil - Noise Between The Ears

Die Bloodchamber meint:

Sentimental geht es bei MAUDLIN zur Sache. Die belgische Truppe schafft auf ihrem Debüt "Ionesco" eine entsprechende Atmosphäre, die sich zwischen ISIS' "Panopticon", früheren NEUROSIS und CULT OF LUNA einfügt. Stichwort "Ionesco". An Sue Allen Ionesco wurde in den Fünfzigern die erste transorbitale Lobotomie (d.h. ohne Schädelöffnung) durchgeführt. So auch Konzept des Albums, bei dem jeder Songtitel eine andere Sinnhälfte besitzt. Deswegen die Doppelbetitelung. Der belgische Maler Kristof van Heeschvelde folgte diesem Thema auch und schuf das Cover und die CD-Gestaltung. Das heißt also, Konzept bis ins kleinste Detail. Und das macht das Nähern an diese einzigartige Scheibe nicht leicht.

Aufgenommen wurde "Ionesco" im schwedischen Tontechnikstudio von Magnus Lindberg (Drummer von CULT OF LUNA), der hier eine super Arbeit machte. MAUDLIN machen nichts falsch auf dem Album und doch klingt trotz eigenständiger Herangehensweise und Songwritings noch vieles an die 'Großen Drei'. Aber das ist auch nicht das entscheidende. Hin und wieder gibt es Ausflüge in noisige Parts, die zwar konzeptionell eingebettet sind, aber die sonst einwandfrei gegossene triste Stimmung auseinander reißen. Wenn die Band am Ende in die Siebziger driftet (PINK FLOYD lassen grüßen) klingt es wiederum nach Konzept und Durchdachtheit, aber nicht homogen, bezogen auf das Album. Beim Hören kann man das Gefühl haben, dass MAUDLIN vieles unter einem Hut bringen möchten, aber doch den Spagat zwischen Kunst und Musik in wenigen Punkten nicht schafft.

Trotzdem liegt hier ein viel versprechendes Album vor, dass die Sludge-Szene bereichern kann. MAUDLIN besitzen noch zu sehr Bindung an ihre Vorbilder, folgt noch zu konsequent Klängen, die zwar sehr schön und aufbauend, die jedoch zu sehr nach ISISschen Mustern gestrickt sind. Für mich sehr angenehm und vertraut gemacht. Im Zusammenhang von musikalischer Herkunftsbezogenheit und Konzept ist "Ionesco" ein schlüssiges Album mit vielen Höhepunkten und zusammenhängenden Ideen. Nur einiges fährt etwas schlaksig aus dem Konzept, aber das ist sicher ein Problem der individuellen Herangehensweise und des Hörens.
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