Bei UNSUN handelt es sich um die neue Band des ehemaligen VADER Gitarristen Mauser, die er zusammen mit seiner Frau Aya (Gesang), VESANIA Bassist Heinrich und dem INDUKTI Drummer Vaaver gegründet hat. Wer aufgrund dieser Namen ein weiteres Death Metal Projekt erwartet, könnte falscher nicht liegen, denn UNSUN gehen musikalisch neue Wege und haben sich dem poppigen, leicht elektrisch angehauchten Gothic Metal verschrieben, der am ehesten noch Querverweise zu Bands wie EVANESCENCE (jedoch härter) und LACUNA COIL (jedoch ohne männlichen Gesang) zulässt.

Ob es besonders trve ist bzw. von Credibility zeugt, wegen solcher Musik – und dem zu erwartenden größeren kommerziellen Erfolg – bei VADER auszusteigen, darf sicherlich heiß diskutiert werden; es ist jedoch Fakt, dass UNSUN keine billige, lieblos hingerotzte Cash In Maschine sind, sondern musikalisch durchaus was zu bieten haben – Nippelfotos hin oder her. Schon der sehr eingängige Opener „Whispers“ zeigt auf, dass hier Leute am Werk sind, die nicht nur von Hochglanzproduktionen, sondern auch vom gehobenen Songwriting richtig Ahnung haben. Abgesehen von dem uninspiriertem Schlusstrack „Indifference“ enthält „The End Of Life“ keinerlei Ausfälle, sondern ausschließlich solides bis richtig gutes Material. Titel wie „Blinded By Hatred“ und „Destiny“, die tolle Ballade „Memories“ oder das fast schon discotaugliche „Closer To Death“ brauchen sich jedenfalls nicht vor der Genre Konkurrenz verstecken und bleiben schon nach kurzer Zeit hartnäckig im Ohr kleben. Erfreulich sind zudem der wirklich angenehme Gesang von Aya und vor allem die Tatsache, dass die Jungs in der Band darauf achten, dass die Musik immer eine gewisse Grundhärte behält.

Klar sind UNSUN „kommerziell“ ausgerichtet (steinigt sie!), aber sie wissen definitiv was sie tun und bieten auch was fürs Geld. Fans oben genannter Bands und ähnlichen, einschlägig bekannten Truppen dürften an „The End Of Life“ jedenfalls nicht vorbeikommen. Gutes Debüt!