Anima - The Daily Grind

Anima - The Daily Grind
Death Metal / Metalcore
erschienen am 22.08.2008 bei Metal Blade Records
dauert 33:19 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Behind The Mask
2. There Is Something Vicious
3. Sitting In The Wardrobe
4. The Daily Grind
5. Dismembered
6. The Interference
7. Isolated
8. A Wrong Person To Trust In
9. Ravaged By Disease

Die Bloodchamber meint:

„Das Wandern ist des Müllers Lust“ sagte man früher. Völlig falsch, sage ich heute. Denn erstens sind Anima keine Müller, zweitens muss man nicht bis nach Amerika wandern um diese talentierte Gruppe zu bestaunen und drittens ist „The Daily Grind“ bei weitem keine deutsche Volksmusik.
Was die fünf Jungs aus Eislingen hier auf die Platte zaubern, ist alles andere als harmlos. Im Stil jüngerer Deathcore-Größen wie JOB FOR A COWBOY oder THE BLACK DAHLIA MURDER geben ANIMA den Fans ordentlich auf die Fresse. Der volle Schlag ins Gesicht ist geprägt von brutalstem Riffing, rasenden Doubelbass-Figuren und natürlich einer Stimme, bei der nicht nur der Sänger fast kotzt. Es dröhnt dermaßen aus den Boxen, dass man recht froh ist, dass die Songs keine Prog-Metal Länge haben.
Erstaunlicherweise, und das macht ANIMA grade so interessant, haben die jungen Talente (im Durchschnitt grade mal 18-19) ein ausgereiftes Feeling für große Melodien, die das Album sehr auffrischen.
Außerdem typisch für die Musikrichtung: Gitarrengeprockel wie Sand am Meer, unmenschliche Blastbeats und übernatürlich komplexe Songstrukturen, bei denen jede Regelmäßigkeit auf den ersten Blick fehlt. Dazu in jedem Lied das perfekt gesetzte Breakdown und jede Menge sonstige Tempowechsel.

Ganz tief in die „Mutter-kommt-rein-und-zieht-den-Stecker-aus-der-Anlage“-Kiste greift Sänger Robert beim Titelsong „The Daily Grind“, wo das Ende mit einem Grunzen eingeleitet wird, wie es bisher nur DISBELIEF hinbekommen haben. Dass die Jungs überdurchschnittlich gut bedient sind mit ihrem Talent hört man allerdings in jedem Song, weshalb es sich nicht lohnt, einen besonders herauszuheben. Auch die Lyrics des Albums beweisen Reife: Es dreht sich flächendeckend um ein misshandeltes Mädchen, das über seine Probleme erzählt und seine Geschichte preisgibt.

All diese Lobhudeleien führen zu einem klaren Ergebnis: ANIMA sind der perfekte Beweis, dass der Deathcore auch in Deutschland Einzug hält und fruchtbaren Boden gefunden hat.
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