Hinter MODERN CRIMES verbirgt sich das komplette Line Up der inzwischen aufgelösten Band A PERFECT MURDER, zumindest bis zu deren 2004er „Unbroken” Album. Danach gab’s ein paar Line Up Wechsel, aber nach dem Split von APM taten sich die Jungs wieder in der ursprünglichen Besetzung zusammen und firmieren seitdem unter MODERN CRIMES.

Dieser Tage erscheint das selbstbetitelte „Debüt“ der Kanadier, das allerdings keinerlei Parallelen zu dem am Ende doch sehr Metal(core)-lastigen APM Sound aufweist. Stattdessen haben sich die Jungs auf ihre Wurzeln besonnen und pöbeln sich durch ne knappe halbe Stunde straighten Hardcore, der jedoch ab und an mit dezenten Thrash Riffs (Slayercore?) und sogar metallischen Soli abgerundet wird. Originell ist das ganz sicher nicht, da auch verdammt viele Klischeezutaten des HC (Mosh Parts, Gang Shouts etc.) am Fließband verbraten werden, aber es erfüllt den Zweck, indem die Chose ganz gut auf die fiese Schnauze haut, auch wenn es sicherlich extremere / brutalere Bands in diesem Genre gibt. Dafür sind MODERN CRIMES eben relativ abwechslungsreich und scheppern nicht nur ohne Rücksicht auf Verluste geradeaus, sondern verstehen es, das Tempo auch mal zu zügeln.

Nichts Neues also im Staate Kanada, aber eine solide Platte ist auf jeden Fall dabei herausgesprungen. Ob das reicht, um an die APM Erfolge anzuknüpfen, darf allerdings zumindest bezweifelt werden.
Anspieltipps: das von ex-DONNYBROOK Sänger Bo Thomson geschriebene „Life I Take“ sowie die Abräumer „Class Of 98’“ und „Live Through Me“.