No Return - Manipulated Mind

No Return - Manipulated Mind
Thrash Metal
erschienen am 19.09.2008 bei Dockyard 1
dauert 37:53 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro
2. Manipulated Mind
3. Puzzle of Life
4. Rising
5. Take Me Beyond
6. New Items
7. Blackness
8. Carnal Violence
9. The Right Course

Die Bloodchamber meint:

In Deutschland ein Insidertipp, in Frankreich vielleicht keine Legende aber zumindest eine Institution. So könnte eine Kurzvorstellung von NO RETURN aussehen, die seit 1989 existieren und bereits auf eine beachtliche Anzahl an Veröffentlichungen zurückblicken können. Trotz hoher Qualität des Backkatalogs (Welche Band kann schon bei vier von Herr Albrecht in der Rock Hard bewerteten Alben auf einen Notenschnitt von 9,0 zurückblicken?) und einiger Labelwechsel hat es bisher aber nicht für den großen Durchbruch gereicht.

Vielleicht kann „Manipulated Mind“ dabei weiterhelfen, schlägt es mit seiner Kombination aus forderndem Thrash und zerstörerischen Death Metal Einflüssen im aktuellen Umfeld doch in eine angesagte Kerbe. Trotz aller Besetzungswechsel in der Vergangenheit hört man, dass hier erfahrene Musiker am Werk sind. Die Balance der Saiteninstrumente zwischen Hochgeschwindigkeit, Riffakzenten, einer Spur Groove und kleinen, aber feinen Melodien sitzt wie vom Maßschneider angefertigt, und dazu holzt das Schlagzeug, als gäbe es kein Morgen mehr. Nur einen Tick lauter könnte es ab und an sein, um souveräner der Gitarrendominanz zu trotzen. Dazu keift, beißt und schreit sich Sänger Moreno mit solch giftiger, unbändiger Energie durch die Lieder, dass man Angst um seine Stimmbänder haben muss.

Bei aller Energie des Gesangs ist dabei aber zu bemängeln, dass die Variationen leider etwas auf der Strecke geblieben sind. Langweilig oder Eindimensional wäre zu viel gesagt, aber so viel Abwechslungsreichtum wie im Knallerstart „Intro“, das völlig irreführend betitelt ist, gibt es gesanglich auf dem ganzen Album nicht mehr. Dazu ist im Klang der irren Giftigkeit etwas Irritierendes, das ein Effektgerät zumindest vermuten lässt (oder aber eine chronische Halsentzündung…).

An sich ist das aber schon fast zu viel Kritik, denn „Manipulated Mind“ ist nicht einfach irgendein gutes Album, was durch die Gesangsleistung ein bisschen geschmälert wird. Neben dem bereits erwähnten „Intro“ gibt es mit dem Titeltrack „Manipulated Mind“ und dem Schlusstrack „The Right Course“ zwei weitere Lieder, die nicht nur sofort ins Ohr gehen, sondern auch nach vielfachem Genuss des Albums immer noch restlos überzeugen. Zusätzlich findet man bei jedem weiteren Durchlauf mindestens einen anderen Track, der Begeisterung weckt, und es ist jedes Mal ein anderer.

Jeder Thrash-Head, der Lust auf ausgereifte Musik mitten auf die Zwölf hat, sollte NO RETURN und diesem bärenstarken Album ein paar Minuten seiner Zeit widmen, auch wenn die Note wegen dem Gesang ein bisschen nach unten geht. ;)
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