Bowtome - Killer

Bowtome - Killer
Death Metal
erschienen am 20.06.2008 als Eigenproduktion
dauert 46:07 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Intro: From The Cradle To Execution
2. First Time Murder
3. Playing A Bad Game
4. Born Bad
5. Seven More Vanished
6. Chi Omega House
7. Electric Chair
8. Soldiers Revenge
9. Sick, Gun...Dead
10. Blasphemy
11. Witchburn
12. Bow To Me

Die Bloodchamber meint:

BOWTOME - auf deutsch "Verneigedichvormir". Bis ich gemerkt habe, dass es das Wort "bowtome" als solches nicht gibt, hat es dann doch ein bisschen gedauert. Dafür wusste ich aber sofort etwas mit dem Wort "Killer" anzufangen. Klasse, ne?

Naja, jedenfalls haben eben diese Balinger Todesbleier BOWTOME ihren ersten Langspieler "Killer" veröffentlicht, welchen ich mir angehört habe und zu welchem ich nun meinen Senf geben werde.
Erst einmal finde ich es schon irgendwie frech zu behaupten einen Drummer aus Fleisch und Blut zu haben, von dem leider nichts zu hören ist. Stattdessen hört man Geschredder, das sich wie ein Drum-PC anhört. Ist das Drumset also bis zum Erbrechen durchgetriggert und hört sich deswegen so eklig steril und elektronisch an? Oder wird der Hörer hier von vorne bis hinten beschissen? Ich tippe mal auf Möglichkeit 1.
Die Riffs, die Arrangements und das Songwriting als solches können mich auch nicht wirklich überzeugen. Hier und da findet sich dann doch ein grooviges Riff zum Mitbangen, das wars dann aber auch schon. Es macht den Anschein, als bestünden die Songs aus einzelnen, unspektakulären Riffs, die einfach aneinander geklebt wurden. Die mit Effekten übersäten In- und Outros helfen da auch nicht mehr aus der Misere.

Einen Song möchte ich dann auch ganz besonders hervorheben: den letzten Song "Bow to me", benannt nach der Band. Ich hoffe ehrlich gesagt nicht, dass sich die Band mit diesem Song identifiziert, da das Lied auf meiner Liste der "beschissensten Death Metal-Lieder" ganz oben mit dabei ist. Das Lied besteht im Wesentlichen aus drei Riffs. Das erste hat einen sehr fröhlichen Charakter und erinnert mich an wandernde Zwerge auf dem Weg zur Arbeit in den Goldminen. Bei dem Zweiten handelt es sich um eine Art Stakkato-Blast-Attacke, die zu dem Vorgänger-Riff nicht wirklich passen mag. Riff Nummer Drei ist dann noch das Beste: Geschrammel im Stile der frühen Neunziger, was mich ein bisschen an DISMEMBER erinnert. Ja, und das wars dann auch schon. Anhören lohnt sich (nicht)!

Was BOWTOME so in letzten Jahren ihres inzwischen zehnjährigen Bandbestehen gemacht haben, weiß ich nicht. Viel wird es jedenfalls nicht gewesen sein, da dass vierte Werk "Killer" nicht gerade einen Emmy gewonnen hat. Diese CD klingt für mich mehr wie ein Erstlingswerk einer Anfängerband, als das langerwartete Album einer Band mit zehn Jahren "Erfahrung".
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