Dechrist - The Powers Of Alcohol (EP)

Dechrist - The Powers Of Alcohol (EP)
Instrumental Death Metal / Grindcore
erschienen in 2008 bei Microwave Blasts Records
dauert 12:06 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Obsessed On Corrupt Alcohol
2. The Korsakov Psychose
3. Varnish Remover For Adept
4. Strong Drugs For Strong Men

Die Bloodchamber meint:

Es kommt nicht oft vor, dass der Rezensent zum Promozettel Autogrammkarten der beiden Musiker einer Band erhält. Nahezu ebenso selten kommt es vor, dass es zwar keinen Gesang gibt, aber trotzdem die zunächst entstandenen Lyrics im Booklet abgedruckt wurden, damit der Hörer „das Konzept versteht“. Das ganze Konzept hinter DECHRIST und dem originell benannten Album ist auch ohne diesem relativ leicht zu erklären. Zwei Frankokanadier beschließen im Suff auf der Welle kanadischer Death Metal Bands mitzureiten und gemeinsam – natürlich total besoffen – in ihren Songs dem Alkohol zu fröhnen. Später erkennt man, dass die Songs instrumental schon kaum ausgehalten werden können und kickt die Vocals kurzerhand komplett raus.

Die beiden sind zweifellos von hochkomplexen Death Metal, wie ihn CRYPTOPSY und Konsorten fabrizieren, schwer beeindruckt. Beim Versuch, ihre eigene Musik ebenfalls technisch versiert zu gestalten, geraten sie leider nur ins Lächerliche. Das Gefiedel der Gitarre wandelt ständig auf dem schmalen Grat zwischen Banalität und Einfallslosigkeit. Das Schlagzeug macht dagegen einen auffälligeren Job, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob es jetzt daran liegt, dass man sonst nicht viel Musik raushört oder weil Abwechslungsreichtum ein Fremdwort für den Drummer ist. An den Drums sitzt übrigens Martin Maurais, der sich auch schon bei KATAKLYSM seine Brötchen verdient hat. Blöd nur, dass man sich nach dieser Scheibe nur noch denkt, "den haben sie zu Recht rausgeschmissen." Dummerweise verlief die Aufnahme auch nicht ganz reibungslos und die unterirdische Produktion gibt dem Album ein schmuddeliges, dreckiges und energieloses Flair.

Wie die Jungs drauf gekommen sind, dass der Gesang nicht mehr von Nöten ist und die Atmosphäre nur mit den Instrumenten voll rübergebracht wird, ist wohl auch der Power von Alkohol zu verdanken. Nichts besonderes in diesem Fall also, und auch wenn ich gerne mal mit den beiden ein Bierchen kippen würde, um zu sehen, wie die ihre Ideen entwickeln, kann ich dieser EP nicht mehr als 3 Punkte geben.
-