Vortex - VERSion (EP)

Vortex - VERSion (EP)
Industrial
erschienen in 2008 als Eigenproduktion
dauert 27:43 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. The Promethean Act
2. Review From Chaos
3. Macht
4. Ultimate Sham

Die Bloodchamber meint:

Gütiger Himmel, was haben denn VORTEX vor? Die Ungarn kredenzen auf "VERSion" etwa 30 Minuten pseudo-avantgardistischen Klangzauber, der sich grob als FEAR FACTORY vs. MINISTRY ohne alles beschreiben lässt und an punktuell aufblitzenden Ambitionen spektakulär scheitert.

Primär geht dieses Desaster auf eine vollkommen minimalistische, furztrockene Produktion zurück, die durch das Mastering von DHG-Kopf Tom Kvålsvoll nicht unbedingt gewinnt: Bässe sind kaum vorhanden, die Gitarren siechen trotz reichlich Distortion substanzlos dahin, sämtliche Elektronik wird neben lieblos klöppelnden Drumfetzen zum bloßen Ornament degradiert. "VERSion" entwickelt dadurch zu keiner Sekunde Druck, nervt bisweilen durch stümperhafte Technoexperimente und verkommt im Verlauf der recht langen - besser: gestreckten - Titel zunehmend zur tongewordenen Geduldsprobe.
Dünn, blass, fahl: Bei soviel Nichtsein kann selbst der verfremdete Burton C. Bell-Imitator am Mikrofon nichts mehr reissen, und auch der Hinweis auf die Tatsache, dass ein paar gelungene Pianolinien kein Ersatz für spannendes Songwriting sind, erübrigt sich angesichts der vergnüglichen Tristesse des Grundkapitals.

Schade also um die astreine Aufmachung der limitierten EP, schade auch um die durchaus unter der Oberfläche schürfenden Textfragmente - "VERSion" stirbt auf musikalischer Ebene einen schnellen und keinesfalls anmutigen Tod.
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