La Ira De Dios - Cosmos Kaos Destruccion

La Ira De Dios - Cosmos Kaos Destruccion
Ambient / Rock
erschienen am 15.04.2008 bei World In Sound
dauert 43:39 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Quemando
2. Velocidad
3. Kaos
4. Aburrido
5. Pobre diablo
6. Campo de vampires
7. El pacto
8. Jamas morire

Die Bloodchamber meint:

Schon etwas länger auf dem Markt ist das mittlerweile vorletzte Album der Peruaner LA IRA DE DIOS, die sich auf „Cosmos Kaos Destruccion“ etwas von ihrem auf den beiden ersten Album praktizierten HAWKWIND Sound abgewandt haben sollen, um härter zu rocken.

Dennoch sind mir bisher wenige Bands begegnet, wo der Labelname so zum Sound passt, wie bei LA IRA DE DIOS, denn World in Sound könnte auch prima als Beschreibung für die Musik der Südamerikaner herhalten. Die Welt ist nicht immer in Bewegung, aber sie ist immer voller Geräusche. Wabernde Windgeräusche durchziehen die mögliche Leere zwischen schweren Riffs, was einen stets vorhandenen Klangteppich schafft, wobei der Bass dies mehr ausgekostet als die oft doch flinke Gitarre. Für Überraschung sorgt dann „Kaos“ als straightester Rocker des Albums, aber wer die Musik sonst wie einen unberechenbaren Nebel in die Wohnungen der Hörer eindringen und sie davon erobern lässt, für den muss wohl einigermaßen geradeaus gespielter Rock Chaos bedeuten. Da passt es umso mehr, dass der nächste flotte Song mit „Aburrido“ als langweilig, öde, uninteressant betitelt ist. Und bei aller staubig-nebligen Atmosphäre, die auch den zackigeren Liedern von „Cosmos Kaos Destruccion“ innewohnt, so wirken die schleppenden, zähfließenden Klangcollagen doch irgendwie überzeugter und überzeugender.

Verlangsamter Stoner Rock, phasenweise sludgiger Opiumhöhlenrock oder einfach Space Rock – all diese Banner könnte man LA IRA DE DIOS auf den Bauch binden, ohne ihnen Unrecht zu tun. Dennoch oder gerade deshalb vermeint man eine tiefere Ebene der Musik zu spüren, ohne sie jemals greifen zu können, was von den ausschließlich spanischen Texten sicher bei den meisten begünstigt wird. Die stark in den 70ern verwurzelte Musik profitiert bei den Irrungen, denen sie das Hirn und Gemüt des Hörers aussetzt, von der erfreulich rauen und gleichzeitig warmen Produktion.

Oft angenehm, manchmal in andere Welten entführend und manchmal auf diese Weise auch einfach nur einschläfernd mit Hilfe der unaufhörlich rauschenden und wabernden „Wall of Sound“. Geeignet für unruhige Geister auf der Suche nach Atmosphäre, Menschen auf der Suche nach etwas anderem und für Freunde bewusstseinserweiternder Substanzen, die wie bei HAWKWIND Genuss endlich noch mehr Farben sehen wollen.

Wer LA IRA DE DIOS nicht nur vom Band hören will, hat aktuell die Gelegenheit sie bei einigen Terminen im November live in Deutschland zu sehen.
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