Yak - Iron Flavoured Candies

Yak - Iron Flavoured Candies
Avantgarde Metal / Hardcore / Noisecore / Sonstiges
erschienen am 30.05.2008 bei Aural Music
dauert 40:55 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. When You'll Realize That The Sun Will Rise Up Being A Black Hole
2. Y.A.K.
3. Insects Eat Your Car
4. Snuff In Copacabana
5. Death! I'm On Your Side
6. Rebus (1,2,3,4,5)
7. My God
8. G3M2
9. Jack Is Back
10. Squalo
11. Perfect Society

Die Bloodchamber meint:

Um einen ersten Eindruck zu geben von dem wilden Kuddelmuddel, den YAK veranstalten, gibt es eine Liste der Namen, die im Promoinfo stehen und die alle eine Verbindung zur Band haben (sollen): Aretha Franklin, Trent Reznor, Jorge Luis Borges, David Cronenberg, Philip K. Dick, Snoop Dogg & Frank Capra.

Die zehn Leute auf der Erde, denen es vielleicht gelingt, diese Namen sinnvoll miteinander zu verbinden, können vielleicht auch „Iron Flavoured Candies“ verstehen. Alle anderen stehen vor der langen, mühsamen und entbehrungsreichen Reise, den Sinn in dieser sehr unhomogenen Mischung zu finden. Nach dem krachigen Noise Opener kommt mit „Y.A.K.“ eine Mischung aus BEASTIE BOYS und PLACEBO. „Insects Eat Your Car“ erinnert wie „Death! I’m On Your Side“ von der Stimmung an den (grandiosen) Fight Club Soundtrack der DUST BROTHERS, auch wenn viel weniger Elektronika verwendet werden. Dazwischen serviert „Snuff In Copacabana“ schrammeligen, leicht chaotischen Rock.
Damit sind aber gerade die Möglichkeiten der zahlreichen Gastmusiker noch längst nicht ausgereizt und so kommt im unzweifelhaft besten Lied „Jack Is Back“ auch noch Alberto Bollettieri mit seiner Posaune eine tragende Rolle zu, die die Tanzrhythmen mit Klagemelodien wie aus einem Slapstickfilm unterlegt.
Selbst wenn es im letzten Drittel von "Iron Flavoured Candies" etwas weniger wild zugeht, ist die Suche nach dem Muster & dem inneren Zusammenhang komplizierter als das System des Cube, und selbst einige konzentrierte Versuche erhöhen die Erfolgsaussichten nur minimal.

In all dem ungeordneten Durcheinander muss zwar festgehalten werden, dass YAK keine Nichtskönner sind, aber das Problem ist, dass dem Album jeglicher roter Faden fehlt, die Stilwechsel weder harmonisch noch sinnvoll sind und die Lieder für sich genommen auch fast alle nicht überzeugen können.
Als Soundtrack für ein David Lynch Machwerk wäre das Album vielleicht geeignet, weil der Musik dann ein ähnlich verwirrender Filminhalt übergeordnet wäre. Das pure Album ist dagegen so verdaulich wie aus Eisen gefertigte Bonbons, mit Eisengeschmack untertreibt der Titel gewaltig.

Wahrscheinlich sind die zehn Leute auf der Welt, die das Album verstehen, hauptsächlich in der Band und den Gastmusikern zu suchen. Der Rest der Welt wird fast ohne Ausnahme mit diesem komplizierten „postmodernen Fresko“ nichts anfangen können, aber immerhin ist das auf das Notwendigste reduzierte Cover schön anzusehen…
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