DEFENESTRATION nennt sich die britische Kombo um Frontgöre Gen Tasker und zeigen sich als Teil der neuen Zugpferde von Rising Records. Eine sympathische Mischung wird mir auf dem Promozettel versprochen. Nun, interessant ist sie teilweise schon, ja. Sie ist auch sehr experimentierfreudig und weckt meine Aufmerksamkeit. Aber sympathisch kommt sie mir leider immer noch nicht vor.

Wenn man den Stil zerschnippeln möchte und in die üblichen Schubladen aufteilt, dann reicht das Spektrum von Alternative Metal über Metalcore bis hin zu Death und Thrash Metal. Daraus verspricht sich eine überaus interessante, aber auch waghalsige Mischung, denn DEFENESTRATION wandeln auf „For Us It Ends When We Drown“ ständig auf dem schmalen Grat zwischen Kitsch und Originalität, zwischen Geballer und Gewimmer. Letztlich überschreiten sie aber oft schlampig diesen Grat in alle möglichen Richtungen. Das Gefühl, alles schon mal irgendwie und irgendwo gehört zu haben, spukt ständig durch meinen Kopf, während mir das Songwriting und die Abwechslung dennoch positiv auffallen. Von Anfang an Zugang zu dem Mini-Album zu finden, kann ich mir in den meisten Fällen nur sehr schwer vorstellen. Denn der eigenartige Gesang von Frontgöre Gen Tasker lässt die Münder in jedem erdenklichen Sinn offen stehen. Die Flexibilität ihres Organs ist erstaunlich, wechselt sie doch zwischen dreckigem, an Punk Rock erinnernden, klarem Gesang und Shouts bzw. Growls hin und her. Reine Geschmackssache eben, denn die Vocals werden dermaßen in den Mittelpunkt gerückt, dass man schon allein deswegen eine enorme Abneigung gegen diese Platte entwickeln kann.

Da sich für mich in keiner Situation die Musik öffnete und das Geschrei eine sehr abschreckende Wirkung hatte, kann ich den Briten bei diesem Release kaum mehr eine Chance geben. Wer sich dennoch für die Band interessiert, die sich inzwischen sogar schon aufgelöst hat, dem empfehle ich auf jeden Fall ein Probehören.