Vier Burschen aus dem kalten Finnland machen sich auf, den Planeten zu erobern. Doch nicht Panzer und Granaten sind das Mittel der Wahl, sondern grundehrlicher Rock’n’Roll. Manchmal lese ich in den Beipackzetteln, die die Plattenfirmen mitschicken, bevor ich mir die Musik anhöre, um zumindest nach momentaner Hörlust neue Promos einordnen zu können. So auch in dem Fall und zu MIND OF DOLL war zu lesen, dass ihre Konzerte einem mitreißenden Feuerwerk gleichen, an deren Ende man mit einem siegessicheren Grinsen und hochgereckten Fäusten den Saal verlässt. Umso gespannter war ich ob jener vollmundigen Versprechungen.

Nach dem ersten Durchlauf bin ich bereit, diese These zu unterstützen und auch bei den folgenden manifestiert sich dieser Gedanke. Sehr kompakt und windschnittig werden die 10 Songs vorgetragen, sie gehen recht flott ins Ohr und bleiben da auch hängen. Ohne nun den komplett verwahrlosten und heruntergekommenen Rebellen markieren zu müssen schaffen sie es dennoch glaubhaft den Geruch verkommener Hinterhöfe und das Gefühl staubiger Autoreifen zu vermitteln. Die Lieder sind voller guter Ideen, alles andere als gleichförmig und doch ist eine gewisse Linie erkennbar. Die Stimme ist dreckig aber nicht verkrustet oder verkrampft auf Rock’n’Roll getrimmt und die eingängigen Refrains runden den sehr guten Gesamteindruck ab.

Wer sich beispielsweise so wie ich mit Bands wie CHROME DIVISION (subtrahiert man mal die Klischees) oder ENEMIES SWE anfreunden konnte, wird auch an „Low Life Heroes“ seine Freude haben.
Der Promo liegt noch eine DVD mit der visuellen Umsetzung des Songs „Marks On My Face“ bei, welcher wohl aber nur für PR-Zwecke bestimmt ist und bei der Verkaufsversion wohl fehlt. Sei’s drum. Aus meiner Sicht gehört der Songs nicht zu den allerstärksten der Finnen und umbringen würd ich mich für das Video auch nicht.