Prey For Nothing - Violence Divine

Prey For Nothing - Violence Divine
Melodic Progressive Death Metal
erschienen am 22.11.2008 bei Rusty Cage Records
dauert 53:11 min
Bloodchamber-Wertung:

Tracklist

1. Cowardice
2. The Maw
3. Overture of Dust
4. Breach
5. Dead Man's Dream
6. Summoning Sickness
7. Tearing the Fabric
8. Averting our Eyes
9. Bestowed Upon the Void
10. The Deadliest Rain
11. Blend into Darkness
12. Violence Divine

Die Bloodchamber meint:

Ein Kirchenaltar umgeben von Sprengkörpern, Raketen und der einen oder anderen Pump Gun. Mittendrin eine engelsgleiche Erscheinung: die Heilige Maria schwenkt lässig eine Babybombe in ihren Armen. Kloster meets Waffenarsenal sozusagen. Das Coverartwork von PREY FOR NOTHING – kein wirklich gelungenes – gibt Hinweise darauf, dass wir es hier mit Religion und Metal zu tun haben. Verantwortlich für dieses Szenario sind fünf stumpfe Apostel aus Israel, das sich bislang nicht unbedingt als Metalhochburg ausgezeichnet hat (ORPHANED LAND und BETZEFER mal ausgenommen). Das abnorme Gesamtbild wird durch die Produktion von keinem geringeren als Jacob Hansen abgerundet. Hier will es wohl jemand wissen!

Das Debüt-Album hört auf den Namen „Violence Divine“ und liefert feschen Death Metal á la AT THE GATES ab. Eine verspielte Gitarrenarbeit fiedelt mit fast eingängigen Refrains und Göteborg-Melodei um die Wette, so dass im Endeffekt eine Mischung entsteht, die etwas Zeit braucht, aber dennoch nicht so leicht aus dem Ohr geht. Bereits der Opener „Cowardice“ zeigt sich von einer unheimlich variablen Seite, dabei ist dieser noch einer der Songs, die einfacher und direkter aufgebaut sind. „The Maw“ bildet eine brachiale Riffbreitwand, die neben schwedischen auch typisch amerikanische Todesbleiinhalte offenbart und nicht zuletzt aufgrund der Produktion etwas moderner geschliffen ist. Nachdenklicher und etwas atmosphärischer kommt „Dead Mans Dream“ daher, allerdings mit einer Melodiearbeit, die Erinnerungen an INSOMNIUM wach werden lässt. Das starke Songwriting erhält im Mittelteil der Platte einen leichten Bruch und das Niveau lässt etwas nach. Glücklicherweise bekommt die Band gegen Ende hin wieder die Kurve, vor allem der Titelsong haut noch einmal richtig auf den Putz und ruft so ziemlich alles ab, was die Israelis auszeichnet. Hier zeichnet sich vor allem Frontesänger Yotam aus, der mit zahlreichen Growls und Keifgesang dem Song eine besondere Note verleiht.

Wer geglaubt hat, der melodische Death Metal sei heutzutage ausgestorben, wird mit PREY FOR NOTHING eines Besseren belehrt. „Violence Divine“ kommt komplett ohne irgendwelche Einflüsse des Metalcore daher und bedient eine Schule, die vor allem bei Freunden von ARCH ENEMY oder den bereits genannten Bands ein Stein im Brett haben dürfte. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Jungs in Zukunft einen Namen machen können und ein Album nachsteuern, das ein hohes Niveau über die gesamte Spielzeit aufrecht erhält. Aufgrund des leichten Einbruchs im Laufe der Scheibe reicht es vorerst zu 7,5 Punkten und einer dicken Empfehlung an Genrefreunde, die einen gewissen technischen Anspruch mitbringen!
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