Dass gerade aus Deutschland viele Underground-Kapellen stammen, die sich dem Extrem Metal der alten Schule verschworen haben, ist kein Geheimnis mehr. Es ist auch kein Geheimnis, dass davon nicht sonderlich viele wirklich was taugen. Schön ist es dann, wenn man mal was echt Sauberes auf den Tisch geknallt bekommt, wie es bei mir mit der aktuellen Scheibe von RAVAGE der Fall ist.

Die fünf Jungs aus Düsseldorf bringen mit ihrem thrashigen Death Metal schon fast eine ganze Dekade Unheil über die Welt, haben es bislang aber leider nicht zu einem Plattendeal geschafft. Das ist sehr schade, denn der nunmehr dritte Langspieler "Violent Offense" kann sich finde ich richtig hören lassen. Ok, Innovation ist etwas anderes, und bei manchen Riffs hat man diesen Déjà-Vu-Effekt, weil einem ein Riff doch von irgendwoher bekannt vorkommt. Dennoch macht das Gespann ihre Sache gut. Selten geht das Tempo runter, rhythmisch bewegt man sich hier stets mit treibend mittelschneller Geschwindigkeit und schneller vorwärts. RAVAGE machen demnach keine Gefangenen und metzeln mit ihren Instrumenten alles kurz und klein. Sänger "Lordbier" (herrlich!) gibt der Musik mit seiner rauhen Stimme den Rest, wobei mich die Vocals nicht total umhauen. Aber es passt zum Sound, und das ist die Hauptsache.

An sich fabrizieren RAVAGE kein Hexenwerk, sondern setzen eher auf traditionelle Werte. Aber mehr braucht es bei der Band auch nicht. Die Songs knallen mitten ins Gesicht, auch ohne große Experimente. Davon wird der ein oder andere Hörer zwar weniger begeistert sein, aber die Fans thrashigen Death Metals sollten mit "Violent Offense" gut bedient sein, froh nach dem Motto: Hauptsache 's knallt!